Schloß Sonnenstein
Abstimmung:
Ø 3,4 (20 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 4,50 h |
Entfernung: ca. 25,00 km |
Höhenunterschied: ca. 672 Meter |
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beste Reisezeit: nicht an langen Wochenenden |
Schwierigkeitsgrad: sehr lang |
Untergrund: asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen Leiter |
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empfohlene Karten: Elbsandsteingebirge; Kompass |
Region: Steine |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Leupoldishain - Wismut - Seilbahnweg - Struppen-Siedlung - Breiter Stein - Krietzschwitz - gelber Punkt - Eichgrund - grüner Strich - Stadtwald Pirna - Mittelweg - Hohe Straße - B172 - Pirna - Schloss Sonnenstein - Gedenkstätte - Canalettoweg - Elbetal - roter Punkt - Elberadweg - Obervogelgesang - Königsnase - Malerweg - Naundorf - Kahler Stein - Kleiner Bärenstein - Thürmsdorf - Schloß Thürmsdorf - Festung Königstein - Bergbaubetrieb Königstein - Wismut
Beschreibung:
Diese Wanderung ist eigentlich dadurch entstanden, dass mir mal wieder auf dem Weg in die Sächsische Schweiz an der B172 die Zufahrt zum Schloss auffiel und ich seltsamerweise noch nie dort gewesen bin. Da es nun mal viel zu langweilig ist, einfach nur mit dem Auto bis in den Hof zu fahren, musste die Besichtigung mit einer Wanderung verbunden werden und hier kommt die passende Beschreibung dazu.
Den Startpunkt habe ich auf die Industriestraße am alten Wismutgelände bei Leupoldishain gelegt, da ich auch schon immer mal nachsehen wollte, ob man von der alten Seilbahn des Uranbergbaus noch irgendetwas sehen kann. Der Seilbahnweg zweigt von der Industriestraße in einem schnurgeraden Weg in Richtung Pirna (also westliche Richtung) ab. Diese Seilbahn ist dadurch entstanden, dass das Uranerz von der Förderstätte zwischen Königstein und Leupoldishain in Güterzüge verladen werden musste, um dann zur Weiterverarbeitung nach Crossen oder Seelingstädt gefahren zu werden. Da es aber durch die Höhenunterschiede zwischen Förderstelle und einem Bahnanschluss nur mit gewaltigen finanziellen Mitteln möglich gewesen wäre, eine Bahnlinie zu verlegen, wurde eine Seilbahn von 4,4 Kilometern bis zum Bahnhof Pirna-Rottwerndorf gebaut. Auf dieser Seilbahn fuhren 175 Gondeln mit einem Einzelvolumen von 1 m³. Ab 1984 wurde das Abbauverfahren auf ein chemisches Förderverfahren umgestellt, dadurch wurde die Seilbahn nicht mehr benötig und demontiert. Das Einzige, das von der Seilbahn übrig geblieben ist, ist der schnurgerade Weg über die Felder. Der Weg ist asphaltiert und in einem hervorragenden Zustand. Anscheinend wird er auch noch als Traktorstraße benutzt, da die normalen Traktoren auf der B172 nicht fahren dürfen (Mindestgeschwindigkeit 40 km/h). Der Weg geht auf der Rückseite von Struppen Siedlung vorbei und führt dahinter weiter auf Pirna zu. Nach einer Gesamtstrecke von 2,7 Kilometern auf dem Seilbahnweg erreicht man die Staatsstraße S169 zwischen Krietzschwitz und Langenhennersdorf. Diese Straße überquert man nur, um dann wenige Meter hinter der Straße nach rechts abzubiegen. Die Seilbahnstrecke verläuft verführerischerweise noch ein paar Meter weiter geradeaus, hört dann aber an einem steileren Hang abrupt auf. Deshalb das Abbiegen nach rechts. Der Waldweg führt erst parallel zur Staatsstraße und dann ein Stück neben der Bundesstraße. Man kann sie rechts oberhalb des Weges sehen. Nach ½ Kilometer erreicht man den gelb markierten Wanderweg , den man nach links den Berg runter verfolgt. Der Wanderweg steigt bis zur Hauptstraße nach Eichenbusch-Siedlung ab. Hier wandert man ein kleines Stück (< 200 Meter) auf einer Kreisstraße entlang, um dann aber der gelben Markierung nach rechts zu folgen. Auf dieser netten Dorfstraße geht es etwas mehr als einen Kilometer, bis nach rechts der grün markierte Wanderweg abbiegt. Dieser Weg führt über das ruhigste Teilstück dieser Wanderung. Der Stadtwald von Pirna bzw. das Revier „Viehleite“ liegt zwar oberhalb, und damit die ganze Zeit in Sichtweite, von Pirna, aber außer ein paar Geräuschen und vielleicht ein paar Joggern herrscht hier überraschende Ruhe. Der so genannte Mittelweg führt durch dieses 2,5 Kilometer lange, aber nur 400 Meter breite Waldstück, bis man kurz vor dem Krankenhaus für Psychiatrie und Psychotherapie aus dem Wald heraus tritt. Die Klinik fällt durch die sehr schön sanierten Gebäude gleich auf. Die Wanderung geht auf der Straße weiter, bis man die Bundesstraße B172 an einer Haarnadelkurve erreicht. Hier geht es nach rechts ca. ½ Kilometer wieder bergauf. Dieses Stück ist das hässlichste Stück der Wanderung, da es überhaupt kein Vergnügen macht, an einer viel befahrenen Bundesstraße entlang zu wandern, aber immerhin gibt es einen durchgängigen Bürgersteig. In der nächsten Spitzkehre der Straße befindet sich die Einfahrt des Schlosses Sonnenstein. Auf der rechten Zufahrtsseite befindet sich ein riesiger Neubau, in dem das Amtsgericht Pirna untergebracht ist. Warum auch immer man diesen Klotz in den Schlosspark gesetzt hat, ist für mich ein Rätsel, aber irgendein schlauer Kopf wird sich schon Gedanken dazu gemacht haben. Auf der linken Seite der Zufahrt verfällt das ursprüngliche Schloss. Im Winter 2007/2008 war der gesamte Komplex noch in einem super traurigen Zustand, aber irgendwie wuselten schon ein paar Bauleute mit vorbereitenden Arbeiten herum. Auch wenn ich es mir kaum noch vorstellen kann, dass man diese maroden Gebäude noch retten kann, aber vielleicht bekommt das Schloss hiermit doch noch eine Chance. Auf jeden Fall gibt es eine Internetseite (www.schloss-pirna.de), auf der schon beschrieben steht, wie man das Schloss in eine therapeutische Einrichtung für Kinder und ihre Eltern umbauen möchte. Wenn man im Schlosshof nach rechts geht, erreicht man nach 200 Metern ein paar sanierte Gebäude. Hier sind die Pirnaer Werkstätten der Arbeiterwohlfahrt. Im Gebäude C16, das am nächsten zur Elbe bzw. am nördlichsten steht, ist die Gedenkstelle Sonnenstein (www.stsg.de) untergebracht. Hier wird an die traurigste Geschichte des Schlosses Sonnenstein erinnert. Während der Nazizeit wurden hier fast 15.000 Menschen umgebracht. Im hinteren Teil des Schlosshofes stehen eine paar größere Hallen und ein riesiges Bürogebäude, die leider alle leer stehen. Früher soll hier das Strömungsmaschinenwerk zum Bau von Flugzeugturbinen beheimatet gewesen sein.
Hinter dem großen Bürogebäude kann man das Gelände des Schlosses durch eine Öffnung in der Schlossmauer verlassen. Gleich hinter der Mauer verläuft ein Weg, dem man nach rechts folgt. Auf der Rückseite des Schlosses verläuft der Canalettoweg. Leider ist der wahrscheinlich schöne Ausblick hier vollkommen zugewuchert. Vielleicht wird die Aussicht im Rahmen der Schlosssanierung wieder frei geschnitten. Die weitere Wanderung geht auf dem Malerweg vom Canalettoweg herunter. Aber Vorsicht, der Malerweg geht einmal vor dem Schloss und einmal vor den Wohnhäusern ins Elbetal herunter. Der empfohlene Weg ist bei den Wohnhäusern bzw. beim Steinbruch. Der Weg führt in einem Haken den Berg herunter und erreicht die Talsohle am Wasserwerk. Hier geht der Weg nach rechts, bis man die Bahnlinie unterqueren kann.
Danach geht es das Elbetal aufwärts. Ich finde es immer wieder schön, an dem Fluss entlang zu wandern. Ganz besonders nett ist es, wenn in der schöneren Jahreshälfte die Elbeschiffe unterwegs sind. Ich bin die Wanderung an einem schönen, aber saukalten und windigen Tag gewandert. Das hatte den gravierenden Vorteil, dass keine Radfahrer auf dem Elberadweg unterwegs waren. Na gut, es gab zwei Ausnahmen. Die eine Ausnahme war ein Schuljunge, der tapfer gegen den Wind ankämpfte, die andere eine sportlich aussehende Radfahrerin, die ihr Rad schob. Die Wanderung verläuft auf diesem kombinierten Rad- Auto- Wanderweg. Das könnte an einem schönen Tag im Sommer schon wieder ein Nachteil sein. Die Wanderung geht weiterhin auf dem Malerweg bis zum riesigen Biergarten von Obervogelsang. Hier verlässt der Malerweg den Elberadweg und biegt nach rechts (wohin auch sonst, weil nach links ist die Elbe) zur Königsnase ab. Der Weg steigt aus dem Elbetal heraus, bis man die schöne Aussicht bzw. den Rastplatz auf der Felsnase oberhalb von Obervogelsang erreicht. Von dieser Aussicht namens Königsnase hat man einen äußerst ruhigen Blick in das Elbetal. Danach geht es auf ziemlich gleich bleibender Höhe immer am Rande des Elbetals entlang. Man passiert einige alte Steinbrüche, in denen sich die Natur ihren Raum zurückerobert hat. Ziemlich seltsam finde ich immer wieder, dass sich ausgerechnet an den hohen Stellen des Elbetals einige Quellen gebildet haben und in kleinen Rinnsalen den Wanderweg überqueren. Nach einer Strecke von fast 3 Kilometern erreicht man die Ortschaft Naundorf. Durch dieses Dorf geht es weiter den Berg hoch in die Richtung der Bärensteine. Spätestens ab Naundorf ist der Weg mit dem roten Punkt markiert. Genau dieser Markierung geht es jetzt hinterher und damit verläuft die Wanderung einmal über den Kleinen Bärenstein hinweg. Aus meiner Sicht ist das die schönste Stelle der ganzen Wanderung. Hier hat man eine erstklassige Aussicht zur Festung Königstein, dem Lilienstein, dem Rauenstein und dem Großen Bärenstein. Bei der Aussicht merkt man dann auch, dass mit der Namensgebung der beiden Bärenstein etwas schief gelaufen ist, da der Kleine Bärenstein höher als der Große Bärenstein ist. Was auch am Kleinen Bärenstein sehr schön ist, ist, dass es einer der ruhigsten Felsen der ganzen Sächsischen Schweiz ist.
Beim Abstieg sollte man sich an der Ausschilderung Thürmsdorf orientieren, da man dann einerseits nicht über die Straße spazieren muss, an einem sehr nett angelegtem Teich vorbeikommt und außerdem noch durch den Schlossgarten gehen kann. Es ist zwar nicht gerade der perfekt gepflegte Park, aber immerhin ein schöner Garten, der auch angenehm ruhig ist. Vom Schloss geht die Wanderung wieder auf die Hauptstraße und spätestens hier wird man wieder auf den rot markierten Wanderweg und den Malerweg stoßen. Auf diesen beiden Markierungen geht es hangabwärts bis zum Ortsausgang. Hier biegt der Malerweg vollkommen unscheinbar noch vor der Leitplanke nach links in den Wald ab. Außerdem ist die Stelle noch mit dem gelben Strich markiert. Dem Malerweg folgt man weiterhin, da man auf ihm durch eine sehr gelungene Streckenführung die Fahrstraße zwischen Struppen und der B172 nur einmal überqueren muss. Es geht zuerst parallel zur B172 und dann mit einem ganz separaten Fußgängertunnel unter der Bundesstraße drunter her. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite erreicht man den riesigen Parkplatz der Festung Königstein. Im Winter 2007/2008 waren die vorbereitenden Arbeiten für den Parkhausbau gerade dran und wenn denn Ende 2008 das Parkhaus fertig gestellt ist, dann hat sich die Anzahl der Parkplätze auf das doppelte erhöht. Mal gespannt, wie dann die Parkplatzgebühren sind. Nachdem man die Zufahrtsstraße zur Festung erreicht hat, überquert man die Straße und wandert auf der gegenüberliegenden Seite am Waldrand entlang. Hier ist der Waldweg mit dem blauen Strich markiert. Dieser Markierung folgt man ungefähr ½ Kilometer, bis nach rechts ein gut ausgebauter Forstweg abzweigt. Dieser Weg verläuft zum Anfang ziemlich parallel zur Bundesstraße und trifft aber nach ca. 700 Meter auf diese vielbefahrene Straße. Es geht ein kleines Stück hinter einen Wildzaun an der Straße entlang und biegt dann aber wieder in Richtung Wismut-Gelände ab. Nach 300 Metern erreicht man die Rückseite einer Holzbearbeitungsfirma. Hier kann man links oder rechts um den Betrieb herum gehen. Ich habe nach links eingeschlagen, da ich es ganz interessant finde, noch ein bisschen von der Wismut zu sehen. Beide Richtungen führen aber wieder auf die Straße nach Leupoldishain und damit hat man den Ausgangspunkt, bzw. die Parallelstraße, der Runde erreicht.
Diese Runde hat mir überhaupt nicht gefallen, da der Weg auf dem Seibahnweg unwahrscheinlich langweilig war, der Zustand des Schlosses wirklich bemitleidenswert ist, die Gedenkstätte nicht wirklich die Stimmung hebt und der Weg auf dem Elberadweg auch nur bei schlechten Wetter empfehlenswert ist.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Leupoldishain Gewerbegebiet mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Wismut
Ein schönerer Weg zum Schloß in Pirna wäre über die Strasse Am Hausberg oder die Schloßstufen gewesen.
Die Namensgebung der Bärensteine hängt mit der Felsmasse und nicht mit der Höhe zusammen.