Windmühle
Abstimmung:
Ø 2,4 (10 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 2,50 h |
Entfernung: ca. 8,00 km |
Höhenunterschied: ca. 316 Meter |
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beste Reisezeit: eigentlich immer |
Schwierigkeitsgrad: Spaziergang leicht |
Untergrund: Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen |
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empfohlene Karten: Nationalpark Böhmische Schweiz; Nationalpark Böhmische Schweiz |
Region: Böhmen |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Elbe - roter Strich - Suché Kamenice (Dürrkamnitzklamm) - Landstraße - Kreuz - Janov (Jonsdorf) - gelber Strich - Windmühle - Hrensko (Herrnskretschen) - roter Strich - Elbe
Beschreibung:
Seit einigen Jahren sind mir bei dem Weg durch die Údolí Suché Kamenice (Dürrkamnitzklamm) immer wieder die kleine Brücke und der Wegweiser nach Janov (Jonsdorf) aufgefallen. Irgendwie kam mir das immer seltsam vor, denn meiner Vorstellung nach musste noch ein Tal dazwischen liegen. So etwas muss untersucht werden. Als guter Startpunkt bietet sich der Parkplatz am unteren Ende der Údolí Suché Kamenice (Dürrkamnitzklamm) an. Von hier geht es so einigermaßen angenehm die Schlucht aufwärts. Schon nach wenigen Metern Aufstieg kann man im Bachlauf noch Spuren der ehemaligen Dürrkamnitzmühle (1793 – 1882) entdecken. Ähnlich versteckt befindet sich auf der linken Bachseite (von unten gesehen) einer der vielen Bunker der Schöberlinie aus dem Jahre 1938 und auf der rechten Wegseite eine Bank aus dem Jahre 1908. Diese Bank sollte an das 60jährigeThronjubiläum von Kaiser Franz Joseph erinnern und deshalb wird der Weg auch Kaiserweg genannt.
Insgesamt steigt man winterlicher_Duerrkamnitzbach_klein1 ½ Kilometer durch das sehr nette Tal aufwärts, bis eine kleine Brücke über den Suchá Kamenice (Dürrkamnitzbach) führt. An einer der mächtigen Fichten hängt auch ein kleiner Wegweiser mit der Aufschrift Janov. Tatsächlich befindet sich hier ein Waldweg, der gut sichtbar ist und an der linken Wegseite befinden sich rote Ringe an den Bäumen. Das bedeutet, dass hier die Grenze der Kernzone bzw. in Tschechien heißt es Zone 1 des Nationalparks verläuft. Sehr komisch ist, dass der Waldweg in keiner mir bekannten Wanderkarte eingezeichnet ist. Nach 55 Höhenmetern erreicht man eine Kreuzung.
Wir hatten bei der ersten Wanderung den Weg nach rechts ausgewählt, da wir an der linken Fichte die Wegmarkierung und den Wegweiser nicht gesehen haben. Wenn man dieser gelben Wegmarkierung folgt, geht es sehr angenehm durch einen ruhigen Wald und dann in die Senke des Janovský potok (Erbischbach). Hier fallen ein paar dicke Rohre und Reste einer Staumauer auf. Der Aufstieg endet bei ein paar Wochenendhäusern. Hier folgt man nach rechts der gelben Wanderwegmarkierung und erreicht bald den Ortsrand von Janov (Jonsdorf) und damit die ehemalige Windmühle.
Wer an der besagten Kreuzung nach dem Aufstieg aus dem Suchá Kamenice (Dürrkamnitzbach) nach rechts wandert, wird ein toll saniertes Wegkreuz und ein typisches Böhmisches Dorf entdecken. Beide Wegvarianten sind lohnenswert. Der Weg führt ohne jegliche Höhenmeter sehr angenehm durch den Wald und man ist insgesamt 1 ¼ Kilometer unterwegs, bis man die Fahrstraße zwischen Janov (Jonsdorf) und Arnoltice (Arnsdorf) erreicht. Ganz komisch auf diesem Waldweg ist eine Garage, die mitten im Wald steht und sich eigentlich mehr in einem Erdhügel versteckt.
Insgesamt steigt man 1 ½ Kilometer durch das sehr nette Tal aufwärts, bis eine kleine Brücke über den Suchá Kamenice (Dürrkamnitzbach) führt. An einer der mächtigen Fichten hängt auch ein kleiner Wegweiser mit der Aufschrift Janov. Tatsächlich befindet sich hier ein Waldweg, der gut sichtbar ist und an der linken Wegseite befinden sich rote Ringe an den Bäumen. Das bedeutet, dass hier die Grenze der Kernzone bzw. in Tschechien heißt es Zone 1 des Nationalparks verläuft. Sehr komisch ist, dass der Waldweg in keiner mir bekannten Wanderkarte eingezeichnet ist. Nach 55 Höhenmetern erreicht man eine Kreuzung, an der es nach rechts auf einem gut ausgebauten Waldweg weiter geht. Der Weg führt ohne jegliche Höhenmeter sehr angenehm durch den Wald und man ist insgesamt 1 ¼ Kilometer unterwegs, bis man die Fahrstraße zwischen Janov (Jonsdorf) und Arnoltice (Arnsdorf) erreicht. Ganz komisch auf diesem Waldweg ist eine Garage, die mitten im Wald steht und sich eigentlich mehr in einem Erdhügel versteckt.
Leider geht jetzt das nächste Stück dieser Wanderung nach links auf der Straße entlang. Die ist zwar nur eine Verbindungsstraße zwischen zwei kleineren Ortschaften, aber meistens versuchen wir, Straßen auf Wanderungen zu meiden. In diesem Fall lässt es sich aber nicht vermeiden, da zwischen dem gerade begangenen Waldstück und der Ortschaft Janov (Jonsdorf) eine ordentliche Senke (Janovský potok – Erbischbach) liegt, die anscheinend von keinem einzigen Waldweg durchkreuzt wird. Nach ein paar hundert Metern auf der Straße erreicht man ein altes Kreuz, von dem der obere Teil in den letzten Jahren toll renoviert wurde.
Die Straße führt über eine Brücke, an der wir wirklich gestaunt haben. Als wir die Wanderung unternommen haben, war die Straße bis zu der Brücke schneefrei. Kurz vor der Brücke macht die Straße einen kräftigen Linksknick und auf der Brücke war eine ordentliche Eisschicht. Da staunt man als Autofahrer bestimmt nicht schlecht, wenn die Geschwindigkeit der Witterung doch nicht ganz so angepasst war, wie es eigentlich sein sollte. Knapp hinter der Brücke erreicht man das Ortseingangsschild von Janov (Jonsdorf). Ganz ähnlich wie mit dem Kreuz am Straßenrand ist es im Zentrum von Janov (Jonsdorf) mit der kleinen Kapelle des Heiligen Johannes des Täufers. An der Kapelle befindet sich ein kleines Schild, das ein paar wenige Eckpunkte über die Geschichte berichtet. Am unteren Rand kann man dann auch lesen, wer der Geldgeber für die Sanierung war: Europäischer Fond für regionale Entwicklung, Investition in Ihre Zukunft. Es gibt aus unserer Sicht wirklich blödsinnigere Möglichkeiten, das Geld der EU zu versenken und so kann man sich an den erhaltenden Maßnahmen erfreuen, die hier in den letzten Jahren ergriffen worden sind.
Knapp hinter der Kapelle und vor der Gaststätte verlässt die Wanderung die Hauptstraße und biegt nach links ab. Hinter der Gaststätte verläuft die Wanderwegmarkierung gelber Strich , der man nach links aus der Ortschaft heraus folgt. Am Ortsrand fällt zuerst ein gut gepflegter Teich auf, der im Sommer auch immer wieder gerne von Kindern zum Toben benutzt wird. Gleich dahinter steht eine alte Windmühle, die heutzutage als Ferienhaus genutzt wird. Leider hat das Gebäude keine Windflügel mehr, aber auch so sieht es immer noch sehr schön aus und ist für die Sächsische und Böhmische Schweiz eine Besonderheit. Wie in jedem Landstrich musste natürlich auch hier gesägt und gemahlen werden, aber dies geschah in der Gegend mehr mit Wasser- als mit Windkraft. Uns sind nur noch drei Standorte von Windmühlen bekannt. Die zwei noch erhaltenen Gebäude in Janov (Jonsdorf) und Arnoltice (Arnsdorf) und dann der ehemalige Standort bei Struppen. Im Bereich von Růžová (Rosendorf) sollen noch drei weitere Windmühlen gestanden haben, die uns aber noch unbekannt sind. Die Windmühle in Janov (Jonsdorf) wurde im Jahre 1844 gebaut und bis zum Kriegsende als Mühle und Wohnhaus benutzt. Danach verfiel sie und sollte eigentlich abgerissen werden. Zum Glück hat dann aber der Besitzer gewechselt und das Gebäude ist wieder aufgebaut worden.
Von der Ortschaft kommend, führt die Wanderung an der rechten (also nördlichen) Seite der Windmühle vorbei und dann an einem Feldrain entlang. Nur auf dem Feld und die ersten paar Meter im Wald ist der Weg noch relativ breit und geht dann in einen netten Waldweg über, der hinunter zur Aussicht oberhalb von Hřensko (Herrnskretschen) führt. Der Wegverlauf ist durch die gelbe Wanderwegmarkierung sehr einfach zu finden und die Aussicht auf das Gewusel in der Ortschaft sehr unterhaltsam. Natürlich sind auch die Aussichten in das Tal der Kamenice (Kamnitz) und der Elbe ganz nett. Von hier oben sieht alles im Tal irgendwie wie Spielzeugeisenbahn aus.
Der Abstieg führt an der Hangseite der Elbe über ein ziemliches Zickzack abwärts und man erreicht die Talsohle an dem Parkplatz vor der Nationalparkinformation. Hier steht in den Adventswochen ein wirklich riesiger Weihnachtsbaum, mit sehr bunten und flackernden Lichtern. Auch wenn ich eigentlich solche Lämpchen auf einem Weihnachtsbaum überhaupt nicht mag, sieht es hier wirklich schön aus und auch unsere Kinder waren davon wirklich angetan, als ich noch mal im Dunkeln mit ihnen hierher gefahren bin. Das letzte Stück (1 ¼ Kilometer) der Wanderung führt auf dem Bürgersteig nach links (also Elbeaufwärts).
Dadurch, dass die Runde zwei Varianten enthält kann sich jeder selber überlegen, worin man selber den Schwerpunkt legt. Wenn man lieber eine ruhigere Waldwanderung unternehmen möchte, dann kann man links herum gehen und wen es nicht stört, dass es ein Stück auf einer ruhigen Landstraße entlang geht, der kann rechts herum wandern und hier bietet sich natürlich auch noch ein Abstecher in eine der Gaststätten in Janov (Jonsdorf) an.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit S-Bahn bis zur Haltestelle Böhmen / Schöna mit dem VVO-Navigator und dann weiter mit dem Tschechischen Navigator (jizdnirady.idnes.cz).
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Dürrkamnitz
Sehr gern gelesen. Danke.
Christa Werther
Leipzig