Kellerfels
Abstimmung:
Ø 2,9 (15 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 2,50 h |
Entfernung: ca. 9,00 km |
Höhenunterschied: ca. 412 Meter |
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beste Reisezeit: eigentlich immer |
Schwierigkeitsgrad: leicht |
Untergrund: Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen |
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empfohlene Karten: Bad Schandau; Rolf Böhm Kartographischer Verlag |
Region: Steine |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Krippen - Elberadweg - Kleinen Bastei - gelber Punkt - Carolahöhe - Kiesgrube - Krippenbachtal - Schinkenmühle - Friedrich Gottlob Keller Straße - Wohnhaus Gottlob Keller - Kohlborn - Liethenbach - Kellerfels - Krippen
Beschreibung:
Die Wanderung auf den Spuren von Friedrich Gottlob Keller startet am Miniparkplatz in Krippen. Seit noch ein paar Parkplätze durch den Bau des Abwasser-Hauptpumpwerkes reduziert wurden, ist es relativ schwierig, hier noch einen Parkplatz zu ergattern. Falls der Parkplatz voll ist, kann man aber ein kleines Stück flussabwärts vor dem Bahnhof Krippen parken. Vom Parkplatz geht die Wanderung wenige Meter am Bahndamm nach rechts, bis ein neu errichteter Pavillon auftaucht. Hier werden sehr gut ein paar Rundwanderungen und allgemeine Informationen zu Bad Schandau und Krippen dargestellt. Neben dem Pavillon unterquert die Wanderung die Bahntrasse und nach ca. 100 Metern erreicht man den Elbe-Fahrradweg. Bei besonders schönem Wetter oder einem langen Wochenende kann es schon mal leicht störend sein, dass hier eine ganze Menge schnelle Fahrradfahrer unterwegs sind. Auf diesem Weg verläuft die Wanderung aber nur 400 Meter der Elbe entgegen und dann biegt man wieder nach rechts ab. Der Weg führt wieder unter der Bahnstrecke Prag – Dresden entlang, um dann hinter dem Bahndamm nach links abzubiegen. Hier geht es an ein paar Garagen und einigen ungenutzten Gebäuden entlang. Früher war in diesen kleineren Gebäuden die Quarantänestation untergebracht. Kurz dahinter hört der Weg neben dem Bahndamm auch auf und die Wanderung steigt nach rechts den Hang hinauf. Der Aufstieg erfolgt über ein paar Stufen bis auf die zugewucherte Ebene der ehemaligen Steinbrüche. Auf diesem Teilstück, das auch Caspar-David-Friedrich-Weg genannt wird, verläuft die Wanderung ca. 400 Meter, bis es wieder nach rechts hoch zum Aussichtspunkt Kleine Bastei geht. Die Aussicht mit einer Bank liegt auf der rechten Seite des Aufstieges und war im Jahre 2008 so einigermaßen freigeschnitten. Damit kann man dann ganz nett den Ausblick rüber zu den Schrammsteinen genießen und wenn man leicht nach links blickt, leuchtet am Horizont das auffällig angestrichene Weinberghaus (www.weinberghaus-saechsische-schweiz.de) in Mittelndorf. Von dieser extrem ruhigen Aussicht geht es nach hinten in die Richtung des Feldes und dann nach rechts am Waldrand entlang. Der Pfad führt direkt auf ein Waldstück zu und ganz rechts in der Ecke in dieses hinein. Nachdem man wieder aus dem Wald herausgekommen ist, bietet sich ein kleiner Abstecher nach rechts an. Es geht ca. 150 Meter den Hang abwärts, bis zu dem ersten Häuschen oberhalb von Krippen. Hier biegt man nach links ab und erreicht eine Wiese. Von dieser Wiese hat man einen überraschenden Ausblick auf Bad Schandau und die Elbebrücke.
Die Wanderung führt wieder zurück bis an den Waldrand und es geht nach rechts weiter. Die ersten paar Meter verlaufen noch am Waldrand entlang und dann geht es auf einem breiteren Weg durch den Wald. Besonders auffällig ist nach ungefähr 300 Meter eine Fläche links des Weges. Hier haben die Reinhardtsdorfer in vergangenen Zeiten Schotter bzw. Kies abgebaut. Laut einer hier aufgestellten Informationstafel waren dabei Geröllkomponenten enthalten, die auf einen Flusslauf schließen lassen – und das hier oben auf der Ebene. Weitere 200 Meter später biegt die Wanderung nach rechts auf den Malerweg ab. Der Weg führt auf der gelben Punktmarkierung über wenige Stufen und einen fast horizontalen Weg bis auf die Fahrstraße von Krippen. Auf dieser Fahrstraße geht es dann erstmal ein ganzes Stück wieder in die Ortschaft hinein. Nach etwas mehr als 300 Metern erreicht man das ehemalige Wohnhaus von Friedrich Gottlob Keller, das zum Teil heutzutage zu einem Museum umgebaut ist. Leider sind die Öffnungszeiten ziemlich beschränkt, sodass wir es leider nicht geschafft haben, in das Haus zu sehen. Aber auch neben dem Haus steht schon eine äußerst interessante Informationstafel und eine der alten Pressenschleifen. Eigentlich ziemlich schade, dass Herr Keller von seiner so wichtigen Erfindung keinen richtigen Nutzen ziehen konnte.
Die Wanderung geht wieder ein paar Meter die Friedrich-Gottlob-Keller-Straße zurück, bis nach rechts vor der Obermühle der Malerweg abbiegt. Der Wanderweg führt wieder auf dem bekannten gelben Punkt sehr angenehm durch den Wald. Nach einer Strecke von ½ Kilometer biegt der markierte Weg im spitzen Winkel nach rechts ab. Irgendwie ist es zu verführerisch, geradeaus zu wandern, ganz besonders, wenn man in einer Gruppe unterwegs ist und durch ein Gespräch von dem kleinen Hinweisschild abgelenkt wird. Es geht also dem Malerweg/gelben Punkt weiter hinterher. Der Weg verläuft am östlichen Hang des Kohlbornsteins entlang, bis der Weg oberhalb des Friedrich-Gottlob-Keller-Hauses nach links abbiegt. Die Wanderung führt noch ein Stück (ca. 650 Meter) auf Kleinhennersdorf zu, bis es nach rechts auf dem gelb markierten Weg hinunter zur Fahrstraße geht. Die Wanderung verläuft aber nur wenige Meter nach links auf der Fahrstraße über eine unwahrscheinlich stabil gebaute Brücke, um dann das letzte Teilstück der Wanderung in Angriff zu nehmen. Der markierte Weg biegt nach rechts in den Wald ab. Der Waldweg führt die ersten Meter auf gleich bleibender Höhe oberhalb von Krippen entlang. Ziemlich überraschend sind die vielen alten Zaunpfosten auf der rechten Wegseite. Der eigentliche Zaun hat sich inzwischen aufgelöst, aber die Sandsteinpfosten stehen noch im Wald. Heutzutage scheint es nicht mehr notwendig zu sein, einen riesigen Garten zu unterhalten. Auf der linken Wegseite befindet sich nach 300 Metern ein alter Steinbruch, an dem man noch deutlich die Abbauspuren entdecken kann. Heutzutage hat aber auch hier die Natur wieder die Oberhand gewonnen. Nach noch mal etwas mehr als der gleichen Strecke steigt nach links der markierte Weg zum Kellerfels auf. Der Aufstieg erfolgt über ein paar Stufen mit einem kleinen, aber netten Zwischenrastplatz. Dieses Plätzchen scheint schon ziemlich alt zu sein, da eine Inschrift immerhin die Jahreszahl 1893 und den Namen Richter aufweist. Die eigentliche Keller- Aussicht war leider im Sommer 2008 vollständig zugewuchert und damit keine tolle Aussicht mehr, sondern bestenfalls noch ein angenehm ruhiger Rastplatz. Gleich zwei Tafeln weisen auf den Namensgeber der Aussicht hin. Einerseits ist es ein steinerner Gedenkstein mit der Aufschrift: Dem Erfinder des Holzschliffs Friedrich Gottlob Keller 1816 – 1895. Die zweite Tafel gehört zu einem Lehrpfad und hat folgenden Inhalt: Lehrpfad Kellerfels; Der Kellerfels erinnert an den Erfinder des Holzstoffes, Friedrich Gottlob Keller. (1816 – 1895); Mit dieser Erfindung (1843) zählt Keller zu den Mitbegründern der modernen Papierindustrie. Das Museum im Ort zeigt Exponate aus der Papiergeschichte und aus Kellers Krippener Mechanikertätigkeiten. Gestiftet von WEKA – Touristik GmbH.
Die letzten paar Meter führen weiterhin oberhalb von Krippen entlang. Für uns war es schon ziemlich überraschend, auf einmal an der Oberkante eines Steinbruchs zu stehen. Normalerweise gehen fast alle Wanderwege am Fuße der Steinbrüche entlang, aber in diesem Fall erreicht man die Elbe-Steinbrüche zwischen Krippen und dem Bahnhof Bad Schandau an der Oberkante. Der markierte Weg steigt an dieser Kante nach Krippen runter und erreicht die bekannte Friedrich-Gottlob-Keller-Straße kurz vor dem Ausgangspunkt der Wanderung wieder. Damit ist eine ziemlich ruhige Wanderung auf den Spuren von Friedrich Gottlob Keller zu Ende gegangen und wir wissen nun, warum der Felsen Kellerfelsen heißt.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit S-Bahn bis zur Haltestelle Krippen mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Krippen
Vielen Dank für die schöne Tour.
Das ehemalige Wohnhaus von Friedrich Gottlob Keller ist wahrscheinlich kein Museum mehr und sah recht zugewachsen aus.
Wie schade.