Affensteinpromenade
Abstimmung:
Ø 3,9 (197 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 5,00 h |
Entfernung: ca. 22,00 km |
Höhenunterschied: ca. 750 Meter |
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beste Reisezeit: eigentlich immer |
Schwierigkeitsgrad: leicht lang Kletterabschnitte |
Untergrund: Forstweg Wanderweg und Pfad Treppen Leiter Klettern mit Klammern |
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empfohlene Karten: Schrammsteine – Affensteine; Rolf Böhm Kartographischer Verlag |
Region: Schrammsteine/Affensteine |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Zahnsgrund - Schrammsteinbaude - Schießgrund - grüner Punkt - gelber Strich - Zeughausweg - Sandloch - Großer Dom - Obere Affensteinpromenade - grüner Strich - Frienstein - Idagrotte - grüner Strich - Oberer Affensteinweg - roter Punkt - Kleiner Winterberg - Unterer Fremdenweg - Reitsteig - Großer Winterberg - Winterbergstraße - Weiberfährenweg - Reitsteig - blauer Strich - Zurückesteig - Schrammsteinweg - Aussicht Breite Kluft - Gratweg - Schrammsteinaussicht - Jägersteig - Vordere Promenade - Schrammtor - Lattengrund - Schrammsteinbaude
Beschreibung:
Die Wanderung ist dadurch entstanden, dass mich ein netter Mitmensch per Mail gefragt hat, welche Strecke ich von der Schrammsteinbaude zum Großen Winterberg empfehlen würde. Na ja, dass es über die Schrammsteine gehen muss, ist selbstverständlich und außerdem bietet sich natürlich die obere Affensteinpromenade an. Da aber eine rein theoretische Wanderempfehlung immer noch ein paar Risiken beinhalten kann, habe ich die Runde gleich mal selbst durchgeführt. Hier kommt die Beschreibung:
Die Wanderung startet wie schon gesagt an der Schrammsteinbaude bzw. auf dem Wanderparkplatz oberhalb der Gaststätte. Der Aufstieg in Richtung Schrammsteine erfolgt durch den Schießgrund. Diese enge Schlucht ist mit dem grünen Punkt markiert und führt mit einer mäßigen Steigung zum Fuße des Falkensteins. Der Falkenstein ist für mich als „Nicht-Kletterer“ immer wieder ein faszinierender Felsen, der leider nur von Kletterern erobert werden kann. Auf der grünen Wanderwegmarkierung bleibt man so lange, bis man die Wegmarkierung gelber Strich erreicht. Auf dieser Markierung geht es nach links am Fuße der Schrammsteinkette entlang. Es ist die so genannte „Hintere Promenade“ der Schrammsteine, die in Form eines breiten Forstwegs ausgebaut ist. Dieser Weg ist eigentlich der Zubringer zu allen nördlichen Aufstiegen auf die Schrammsteine. So soll es auch diesmal sein, nur ist der Aufstieg mal etwas anders. Zuerst folgt man fast 2,5 Kilometer dem gelben Strich, bis dieser im Sandloch zu einem Aufstieg über Treppen zu den Schrammsteinen hinauf steigt. Auf diesem Weg kommt man zwar auch hoch, aber es gibt einen interessanteren Aufstieg. Den Leuten, die sich nicht trauen, ein ganz kleines bisschen zu klettern, empfehle ich den Weg über die Treppen, die anderen müssen an dem Hinweisschild (Bild links) nicht mehr dem markierten Weg folgen. Der Weg ist nur noch als Kletterzugang markiert, aber so schlimm ist er ganz sicher nicht. Vor einem türmt sich der Finger des Domwächters auf, der auf dem rechten Bild zu sehen ist. Auch wenn dieser Weg eigentlich überhaupt kein offizieller Weg mehr ist, so muss er früher viel benutzt worden sein. Im unteren Teil ist er sogar mit Sandsteinplatten ausgelegt. 400 Meter nach dem Hinweisschild erreicht man den Aufstieg. Die Stelle ist überhaupt nicht zu übersehen. In dem einzigen riesigen Felsklotz am Wanderweg ist die Zahl 171 eingeschlagen und einen Meter weiter steht auch noch für den letzten Blinden „gr. Dom“. An diesem Felsen steigt man nach rechts den Hang hinauf. Der Aufstieg ist sehr einfach zu finden, da er aus alten Sandsteinstufen, einer ehemaligen Holztreppe und, als Besonderheit, einer steilen glatten Fläche, die im Herbst 2011 als Hilfsmittel Eisenklammern erhalten hat, besteht. Ohne diese Klammern wäre der Aufstieg bestimmt relativ schwierig und für die Natur auf der linken Seite der Felsplatte ziemlich zerstörend. So aber sollte die Stelle wirklich jeder schaffen.
Oben angekommen, biegt man nach links auf die obere Affensteinpromenade ab. Die obere Affensteinpromenade ist ein Wanderweg, der fast keinen Höhenunterschied bewältigt, aber trotzdem ziemlich anstrengend sein kann, da der Weg keine dieser ausgebauten Wanderautobahnen ist. So muss man einige Male über ein paar Felsen klettern und außerdem ist es eine richtige Slalomstrecke. Trotzdem macht dieses Teilstück richtig viel Spaß, da es relativ ruhig ist und man am laufenden Bande fantastische Aussichten genießen kann.
Auf dem Weg kommt man auch an einigen Stellen vorbei, die man sich nicht entgehen lassen sollte bzw. die unumgänglich sind. So liegt fast auf dem Weg die Idagrotte. Eigentlich ist die Idagrotte selbst gar nicht so das wahnsinnig Aufregende. Viel interessanter ist der wirklich coole Zugang. Es geht auf einem Felsvorsprung am Felsen entlang, neben dem es bestimmt 100 Meter senkrecht abwärts geht. Die Stelle ist ganz sicher nur etwas für Leute, die nicht ganz so große Höhenangst haben. Ein wenig hilfreich sind an der Stelle ein paar Eisenbügel, an denen man sich festhalten kann. Die Stelle kann aber auch ohne Probleme ausgespart werden, da der Zugang zur Idagrotte sowieso nur eine Sackgasse ist und man auch wieder zurückgehen muss. Von der Idagrotte selber gibt es dann wieder mal einen dieser gigantischen Blicke auf die gegenüberliegenden Felswände.
Apropos fantastische Blicke, auf der gesamten oberen Affensteinpromenade hat man immer wieder die Chance, von Aussichtpunkten die Felslandschaft zu genießen. An einigen Stellen kann man von ruhigen Plätzen in die einzelnen Talkessel blicken oder einen Blick auf die beiden Wildensteine auf der gegenüberliegenden Seite genießen. Von der Affensteinpromenade kann man auch, bei guter Sicht, das Felstor Kuhstall am Neuen Wildenstein sehen.
Die Wanderung verläuft weiterhin auf der oberen Affensteinpromenade. Ungefähr ab der Idagrotte ist der Weg mit dem grünen Strich markiert. 1,3 Kilometer hinter der Idagrotte steigt von der linken Seite die Wanderwegmarkierung roter Punkt auf. Diese zeigt jetzt den weiteren Verlauf der Wanderung. An der Stelle, an der der rote Punkt auf unseren Wanderweg stößt, sollte man unbedingt mal den Blick nach rechts oben richten. Dort oben auf dem Felsen steht ein alter kleiner Pavillon. Leider ist der auf keinem normalen Weg zu erreichen, oder zumindest habe ich bis heute noch keinen gefunden. Vermutlich liegt das aber auch daran, dass der Pavillon schon im Bereich der Kernzone steht und damit kein offizieller Weg hin führt. Heutzutage ist aber auch der Wald so zugewachsen, dass von dem Pavillon kein besonderer Ausblick mehr möglich ist. Deshalb geht es auf der oberen Affensteinpromenade weiter. Die Wanderwegmarkierung roter Punkt geht zuerst noch über den schmalen Pfad der oberen Affensteinpromenade, um dann aber die letzten Meter (1,3 Kilometer) auf einem breiten Weg zum Großen Winterberg zu führen.
Auf dem Großen Winterberg hat man zwei wirklich wichtige Punkte. Als erstes gibt es hier oben eine ungewöhnlich billige Gaststätte, bei der man sehr freundlich bedient wird und dazu noch ein ordentliches Essen bekommt. Wirklich überraschend ist die Internetadresse von dem Hotel/Restaurant www.elbsandstein.de. Die zweite Stelle auf dem Großen Winterberg, die man sich unbedingt ansehen sollte, ist das neue Nationalparkhäuschen. Es ist eingebaut in das alte Eishaus der Berggaststätte und besteht aus zwei Räumen. Im unteren Raum wird anhand von Tafeln alles Mögliche zum Nationalpark und dem Wald erklärt. Der obere Raum ist mehr als Veranstaltungsraum gedacht, der aber noch eine nette Überraschung bietet. Hier werden über einen Beamer sehr schöne Bilder von der Sächsischen Schweiz gezeigt. Seit kurzem ist auch der Aussichtsturm hinter bzw. neben der Gaststätte wieder grundlegend saniert und von ihm hat man einen netten Blick über die Buchenwälder in die nördliche Himmelsrichtung. Leider sind die Buchen auf der südlichen und westlichen Seite zu groß geworden, sodass man in diese Richtung nur im Winter blicken kann.
Nachdem man sich ausreichend informiert hat, geht es die Fahrstraße den Berg hinunter. Vorbei kommt man an dem neu angelegten Feuerlöschteich, um dann nach ungefähr einem halben Kilometer die ausgebaute Zufahrt zum Winterberg nach rechts zu verlassen. Nach einer sehr kurzen Strecke (< 100 Meter) erreicht man erneut einen sehr breiten Forstweg. Dieser führt in einem Bogen um den Großen Winterberg, um dann wieder auf den breiten Wanderweg zu gelangen (roter Punkt), den man von dem Hinweg zum Großen Winterberg schon kennt. Auf ihm geht es nach links in Richtung Schrammsteine. Jetzt hält man sich an die Wanderwegmarkierung blauer Strich . Zum Anfang ist der Wanderweg ein breiter, sehr angenehm zu gehender Weg, der mit einigen fantastischen Aussichtspunkten ausgestattet ist. Eigentlich ist es so, dass die Anzahl der schönen Aussichten mit der Annäherung an die Schrammsteinaussichten zunimmt, da der Felsgrat immer schmaler wird. Dadurch gibt es an einigen Stellen die Möglichkeiten, nach links und nach rechts herunter zu sehen und den wunderbaren Ausblick zu genießen. Mit dem Genießen ist es natürlich so eine Sache. Leider gehören die Schrammsteinaussichten zu den beliebtesten Wanderzielen. So kann eine Wanderung an einem langen Wochenende oder bei besonders schönem Wanderwetter schon mal eine Geduldsfrage bedeuten. Auf dem Schrammsteinweg sind einige Stellen, die sehr schmal sind und über Leitern oder Treppen bewältigt werden müssen. Wenn einem an solch einer Stelle Horden von Wanderern entgegenkommen, dann weiß man, warum ich diese Wanderung nur für werktags empfehle. Auf jeden Fall sollte man sich nicht die Schrammsteinaussichtspunkte entgehen lassen. Es gibt keinen besseren Platz, um einen Blick auf die grandiosen Sandsteinformationen zu werfen. Von der vordersten Aussicht geht es ca. 400 Meter zurück, um dann über den Jägersteig auf der Elbeseite abzusteigen. Dieser Abstieg geht über eine ganze Ansammlung von Treppen und Leitern zum Fuße der Schrammsteine. Der Weg ist weiterhin mit dem blauen Strich markiert. Auch am Fuße der Schrammsteine geht es auf dieser Wanderwegmarkierung weiter. Der Weg führt durch das Schrammtor. Meiner Ansicht nach ist eigentlich der Ausdruck Schrammtor falsch. Hier ist kein Tor vorhanden, sondern nur ein gewaltig aussehender Durchgang durch die Felswände der Schrammsteine. Von dem Schrammtor steigt man auch weiterhin auf dem blauen Strich runter durch den Lattengrund zur Schrammsteinbaude (www.schrammsteinbaude.de). Hier unten könnte man sich noch mal von der langen Wanderung stärken. Ganz besonders ist die Terrasse/Biergarten der Schrammsteinbaude zu erwähnen. Von der Schrammsteinbaude geht es die letzten paar Meter die Fahrstraße den Berg hoch, bis man den Ausgangspunkt der Wanderung erreicht.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Schrammsteinbaude mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Schrammsteinbaude/Schießgrund
Wir sind die Route gestern „nachgewandert“. Die Wegbeschreibung ist über jeden Zweifel erhaben, selbst im unmarkierten Gelände (bei dem großen Felsen mit der 171 und der Aufschrift „gr. Dom“ bspw.) findet man sich hervorragend zurecht. Die Route an sich ist wirklich wunderschön und führt an etlichen der erhabensten Aussichtspunkte vorbei. Dabei ist sie sehr abwechslungsreich, in Teilen (im besten Wortsinne) abenteuerlich und durchaus anspruchsvoll.
Womit ich dann auch zu meiner Kritik an der Beschreibung komme: wir sind 4 junge Leute zwischen 28 und 36, sportlich und wandererfahren (unter anderem auch Hochgebirgswanderer). Die hier beschriebene Route ist entgegen der Angabe von 22 Km knapp 30 Km lang und war, mit einer längeren Pause (ca. 45 Min) und gelegentlichen kurzen Unterbrechungen, um die Aussicht zu genießen oder zu trinken nicht unter 9 Stunden zu schaffen! An einem warmen Tag, es waren gestern ca. 30 Grad, unbedingt genügend Wasser mitnehmen. Die einzige Möglichkeit, selbiges auf dieser Route nachzufüllen, ist die „ungewöhnlich billige Gaststätte, bei der man sehr freundlich bedient wird“ – was sich hinter diesem nur schwer zu durchschauenden Sarkasmus verbirgt ist eine völlig überteuerte (für 2 Glas Wasser und ein alkoholfreies Bier 10 Euro!) Lokalität mit … sagen wir … in seiner Freundlichkeit sehr zurückhaltenden Bedienung.
Von diesen Punkten abgesehen empfehle ich jedem, diese Route nachzugehen (und dabei genug Zeit und Wasser einzuplanen).
PS: Im Höhenprofil sind dann auch 28 Km angegeben. Es wäre schön, wenn diese Angaben in der Beschreibung noch korrigiert würden.
Ein herzliches Dankeschön an den Ersteller dieser Route!
Nachdem ich die seltsamen Haken, die die alten Navis aufgezeichnet haben, bereinigt habe, sind es aber wieder 22 km.
Jetzt ist auch ein neu aufgezeichneter Track in der Google Karte/Höhenprofil zu sehen. Auch dort sind es wieder 22 km.
Der Wirt vom Großen Winterberg wird Ende 2016 das Hotel (und womöglich auch die Gaststätte) aufgeben, da die Nebenkosten einfach zu hoch sind. So muss er z.B. die Zufahrtsstraße gleich mit mehreren tausend Euro jedes Jahr bezahlen und jeder Übernachtungsgast wird per Shuttleservice in Schmilka abgeholt.
Aus meiner Sicht Schade, aber dadurch entstehen die höheren Getränke-/Speise- und Übernachtungskosten.
Ich kann Nils nur beipflichten.
Wir sind die Route gestern nachgewandert und haben auch mehr als 9 Stunden gebraucht.
Allein bis zum Großen Winterberg benötigten wir schon vier Stunden. Dort dann eine lange Pause. Der Rückweg ist insgesamt kürzer und angenehmer zu laufen. Auf den Schrammsteinen dann eine sehr schöne Aussicht und tolle Abendstimmung. Dort kann man noch schön verweilen.
Ganz ohne Pause und in gutem Tempo kann man die Route vielleicht in 6-7 Stunden schaffen, aber dann macht es halt keinen Spaß 🙂
Ich denke die Routendauer sollte geändert werden. Aber trotzdem eine sehr schöne Wanderung!
Ich bin die Runde am Donnerstag gewandert. Nach 4 ¾ Stunden war ich wieder am Parkplatz oberhalb der Schrammsteinbaude. Zugegeben, ich hab die Schrammsteinaussicht weggelassen, aber das macht vielleicht ¼ Stunde aus. Und es waren lt. meiner Aufzeicnung 22 km. Es war eine sehr schöne Wanderung!
Ich bin die Runde am Donnerstag gewandert. Nach 5 ¼ Stunden war ich wieder am Parkplatz oberhalb der Schrammsteinbaude. Zugegeben, ich hab die Schrammsteinaussicht weggelassen, aber das macht vielleicht ¼ Stunde aus. Lt. meiner Aufzeicnung waren es 22 km. Eine sehr schöne empfehlenswerte Wanderung!