Grenzbaude

Abstimmung:
unsere Bewertung::
positivpositivpositivpositivnegativ
Karte:
PDF:

Dauer:
ca. 3,00 h
Entfernung:
ca. 13,00 km
Höhenunterschied:
ca. 333 Meter
beste Reisezeit:
nicht an langen Wochenenden
nicht im Winter
Schwierigkeitsgrad:
leicht
Untergrund:
Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad
empfohlene Karten:
Große Karte der Sächsischen Schweiz;
Rolf Böhm Kartographischer Verlag
Region:
Mehr Details
hier

Warnung:

Achtung diese Tour lässt sich im Moment so nicht durchführen, weil:
die Trekkinghütten nur in den Sommermonaten (ungefähr Mitte April - Ende Oktober) geöffnet sind.

Kurzbeschreibung:

Kleingießhübel - Parkplatz Forstmühle - grüner Punkt - grüner Strich - Lindhornweg - Brand - Buchhübel - Cottaeiche - Sandweg - Matthias-Otto-Eiche - Gebackenebirnstraße - Taubenbrandweg - gelber Strich - Grenzbaude - gelber Strich - Krippenbach - grüner Punkt - Hohlborn - Furtborn - Furtweg - Lange Fünf - S169 - Parkplatz Forstmühle

Beschreibung:

In der Wandersaison 2015 sind vom Forstamt Cunnersdorf zwei Trekkinghütten eröffnet worden. So ziemlich über alle Veröffentlichungsmöglichkeiten wurde darüber berichtet und so mussten Teile der Familie das auch mal ausprobieren. Wir hatten aber keine Lust, im Sommer in einer dieser Hütten zu übernachten, sondern wollten eher einen netten Abend am wärmenden Kamin verbringen. Wir haben vorher noch nie in einer Bergsteigerhütte übernachtet und können deshalb auch keinen Vergleich mit anderen Hütten ziehen, aber trotzdem wollen wir hier von der ersten Erfahrung in der Trekkinghütte Grenzbaude berichten.
Zum Glück liegt die Hütte weit abseits von jeglicher Zivilisation und damit ist sie schon mal vor Randalierern und Idioten geschützt. Dadurch muss man aber auch erstmal ein ganzes Stück wandern, um sie zu erreichen. Unsere Absicht war es einfach nur, die Hütte auszuprobieren und so haben wir nicht gerade den größten Aufwand getrieben, mit einer tollen Wanderung dorthin zu gelangen. Landschaft_zwischen_Kleingiesshuebel-Cunnersdorf_kleinTrotzdem ist es ein ganz netter Weg gewesen. Der Startpunkt liegt an dem großen Wanderparkplatz zwischen Kleingießhübel und Cunnersdorf. Von dem Parkplatz führt nur ein Waldweg (Oberer Buchweg) weg und der ist mit dem grünen Punkt grüner Punkt markiert. Auf ihm wandert man ein paar wenige Meter (ca. 50 Meter), bis die Wanderwegmarkierung und man selber mit ihr nach rechts abbiegt. Jetzt geht es parallel zum Waldrand entlang, bis nach etwas mehr als einem Kilometer der Lindhornweg erreicht wird. Hier wird der grüne Punkt verlassen und es geht nach links auf der Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich in den Wald hinein. Um ganz ehrlich zu sein, der Weg über den Lindhornweg ist nicht so richtig aufregend und da freut man sich schon, wenn man rechts neben dem Weg mal zwei Hütten im Wald sieht oder der riesig hohe Sendemast dort herumsteht. Da es in dem gesamten Bereich bis zur Grenze nur einen sehr geringen Handyempfang gibt, vermuten wir, dass es sich nicht um eine Mobilfunkantenne handelt. Richtig gemein am Lindhornweg ist, dass er ziemlich gerade durch den Wald führt und man am Ende einen ordentlichen Aufstieg sieht. Rastplatz_Cottaeiche_kleinDamit geht es hoch auf den Buchhübel und dann relativ eben weiter zur Cotta- und Matthias-Otto-Eiche. Die Cottaeiche hat ihren Namen zum Gedenken an Heinrich Cotta, den Gründer der Tharandter Forstakademie und die Matthias-Otto-Eiche erinnert an einen Förster, der das Cunnersdorfer Revier im 16. Jahrhundert betreut hat.
An der Matthias-Otto-Eiche ist uns zwischenzeitlich die grüne Wanderwegmarkierung verloren gekommen, seltsamer_Waldweg_an_Matthias-Otto-Eiche_kleinda der zerfahrenste Waldweg nicht gerade wie ein offizieller Wanderweg aussah, aber tatsächlich war er der richtige. Auf der Gebackene-Birnstraße (so wird der zerfahrene Waldweg genannt) und dem Taubenbrandweg geht es weiter grün markiert, bis der gelb markierte Lindhornweg gelber Strich erreicht wird. Auf diesem Forstweg geht es für etwas weniger als einen Kilometer nach links. Hier stand im Herbst 2015 ein kleines Schild mit einem abgebildeten Haus. Irgendwie erinnerte es uns an die Wegweiser in den Center Parcs. Hier wird der gut ausgebaute Forstweg verlassen und es geht Aussenansicht_Grenzbaude_klein200 Meter auf dem Waldweg nach rechts. Dann sollte man die Trekkinghütte Grenzbaude auf der linken Seite entdecken. Praktisch versteckt sich das Haus so gigantisch, dass wir 40 Meter neben dem Haus gestanden und es immer noch nicht gesehen haben. Dass ein Haus so gut Verstecken spielt, haben wir noch nie erlebt.
Die Hütte ist ein sehr stabil gebautes Steinhaus, das aus unserer Sicht sehr gut ausgestattet ist. Innenansicht_Grenzbaude_kleinSehr amüsant fanden wir eine zurückgelassene Büchse mit Spaghetti, bei der wir uns vorgestellt haben, wie diese mit einer Axt geöffnet wird. Was ganz besonders nett auffiel, waren die vielen Kerzenständer und ein paar Kerzen, die typischen grün-gelben Hinweisschilder und der riesige Vorrat an unterschiedlich dickem Brennholz. Irgendwie waren wir zu dämlich, den Ofen anzuzünden. Auf jeden Fall haben wir die Hütte gewaltig eingeräuchert, bis endlich eine wohlige Wärme entstand. Im Nachhinein haben wir gelernt, dass es daran lag, dass es in der Hütte kälter war als draußen und dann einfach im Kamin kein Zug entsteht. Na gut, vielleicht halten sich die geräucherten Wanderer so ein bisschen länger.
Da es im Herbst schon um 19:00 Uhr vollständig dunkel war, haben wir gleich noch eine Nachtwanderung bis zum Taubenteich unternommen. Das ist wirklich keine weltbewegende Strecke (genauer gesagt nur 1 ½ Kilometer auf dem gelben Forstweg), aber es war eine sehr lustige Erfahrung, da der Wald durch eine dichte Wolkendecke extrem duster war. Zum Glück führt ein breiter Weg auf die Staumauer des Taubenteiches, sonst wären wir getrost dran vorbeigegangen. romantischer_Abend_Grenzbaude_kleinWir waren auf jeden Fall wieder sehr zufrieden, als wir in unserer schönen warmen Hütte ankamen und erfreulicherweise der Rauch auch verschwunden war. Mit einer Vielzahl an Kerzen und so einigen mitgebrachten Knabbereien wurde die Hütte bei unserem Besuch in ein richtig nettes Plätzchen umgewandelt.
Die Trekkinghütte Grenzbaude besitzt nur einen Schlafboden, was wörtlich zu nehmen ist. Schlafboden_Grenzbaude_kleinIn der oberen Etage gibt es einen sauberen Fußboden, auf dem man seine mitgebrachte Isomatte und den Schlafsack ausbreitet. Ich, als der viel ältere Wanderer, muss ehrlich sagen, dass eine Isomatte irgendwie zu schmal ist und man in seinem eigenen Bett doch besser schläft. Auch waren wir ganz glücklich, dass wir die Hütte für uns alleine hatten. Toilettenhaus_Grenzbaude_kleinEs war zwar auch ein bisschen gruselig so weit abseits von der Zivilisation ohne Handy zu sein, aber dafür war das Plumpsklo eine Erfahrung, die bisher der jungen Generation unbekannt war. Da aber wirklich alles in und um die Trekkinghütte (auch die Toilette) in einem überraschend sauberen Zustand war, haben wir uns sehr wohl gefühlt.
Am nächsten Morgen haben wir uns erst noch an ein bisschen Saubermachen und Aufräumen gemacht und dann ging es an den Rückweg. Natürlich darf es nicht der gleiche Weg sein, aber es sollte auch keine riesige Strecke werden, da der Plan war, zu Hause mit der restlichen Familie genüsslich zu frühstücken. So sind wir dem gelben Strich gelber Strich nach rechts gefolgt und mussten mit Überraschen feststellen, dass der breite Forstweg an der Unterseite der Grenzbaude entlang verläuft. Seltsamerweise ist uns das während des Aufenthalts in der Hütte überhaupt nicht aufgefallen. Nach 1 ½ Kilometern auf dem gelben Strich wird dieser verlassen und es geht nach links dem deutlich sichtbaren Krippenbach hinterher. Nach etwas mehr als einem Kilometer stößt auf die Forststraße am Krippenbach noch die bekannte Wanderwegmarkierung grüner Punkt grüner Punkt. Auf dem Weg dem Bachlauf hinterher Furtborn_Krippenbach_kleinpassiert man gleich zwei auffällige Quellen. Die erste Quelle ist der Hohlborn, der mit einer eigenen Bank und einer kleinen Wasserleitung ausgestattet ist. Die zweite Quelle ist der Furtborn, der zu jeder Jahreszeit ungewöhnlich viel Wasser führt und außerdem ist das Wasser kristallklar. Nachdem man die Straße zwischen Kleingießhübel und Cunnersdorf erreicht hat, müsste man eigentlich nur noch einen ¾ Kilometer nach links wandern, um an den Ausgangspunkt zu gelangen. Da ich aber wirklich nur sehr ungern auf Landstraßen wandere, empfiehlt es sich, hier der Wanderwegmarkierung grüner Strich weiter zu folgen. Auch wenn es zuerst einige Höhenmeter (60 Höhenmeter) aufwärts geht, so ist dieser Waldweg wirklich viel schöner, als die gleiche Anzahl Höhenmeter auf der Straße zu absolvieren. Nur die letzten 200 Meter müssen jetzt noch auf der Straße überwunden werden.
Auch wenn dieses keine der typischen Wanderungen gewesen ist, so hat sie uns gewaltig viel Spaß und ganz sicher um eine Erfahrung reicher gemacht. Auf die Frage nach der Wanderung, ob wir denn die zweite Hütte auch noch erkunden sollten, kam von der Tochter, wie aus der Pistole geschossen, ja. Also ging es zwei Tage später auch noch zur Hütte Willy´s Ruh.

Download file: GRENZBAUDE.TRK.GPX

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