Schwarzbachtal
Abstimmung:
Ø 3,6 (58 Stimmen)
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PDF: |
Dauer: ca. 3,00 h |
Entfernung: ca. 12,00 km |
Höhenunterschied: ca. 430 Meter |
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beste Reisezeit: immer, auch an Wochenenden empfehlenswert. |
Schwierigkeitsgrad: leicht |
Untergrund: Forstweg und asphaltiert Wanderweg |
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empfohlene Karten: Große Karte der Sächsischen Schweiz; Rolf Böhm Kartographischer Verlag |
Region: Sebnitz |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Altendorf - Adamsberg - Kohlmühle - roter Strich - Sebnitzbach - Viadukt - Tunnel - Schwarzbachtal - blauer Punkt - Tunnel - Langer Weg - Ulbersdorf - grüner Strich - Hutbergweg - Schirm - Sebnitztal - Bahnhof Mittelndorf - roter Punkt - Thümmelweg - roter Strich - ehemalige Buttermilchmühle - Mühlenweg - Altendorf
Beschreibung:
Die Wanderung durch das Schwarzbachtal gehört schon seit wirklich vielen Jahren zu meinen Lieblingsstrecken. Das Schöne an ihr ist eine wunderbare Ruhe, selbst wenn im Nationalpark mal wieder Hochbetrieb herrscht. Der beste Startpunkt für diese Runde ist Altendorf. Hier findet man zu jeder Zeit einen Parkplatz und das netterweise sogar kostenlos. Es ist egal, auf welchem der beiden Parkplätze man sein Auto abgestellt hat, es geht zuerst mal über die Rathmannsdorfer Straße in Richtung Feuerwehrhaus und dann weiter zum Adamsberg. Der Adamsberg ist ein unscheinbarer Hügel, der sehr schnell bestiegen ist, aber dafür eine supertolle Aussicht auf fast die komplette Sächsische Schweiz liefert.
Auf der rechten (östlichen) Seite des Adamsbergs befindet sich der einzige offizielle Zugang auf den Berg und an dessen Ende weist ein Wegweiser mit der Aufschrift Kohlmühle Bf den weiteren Weg. Auch wenn sich der Weg gleich mehrere Male gabelt, so muss man einfach nur immer abwärts gehen. Der Waldweg endet an einem Rastplatz neben der Bahnlinie. Der Pfad neben der Bahnlinie ist markiert mit dem gelben Strich
und man folgt ihm für diese Wanderung nach rechts.
Schon nach ein paar Metern (weniger als 200 Meter) passiert man eine der tollen neuen Fußgängerbrücken, die nach dem Hochwasser 2013 gebaut worden sind. Diese Brücken sehen aus wie eine Eisenbahnbrücke im Verkleinerungsmaßstab und dadurch wirken sie unverwüstbar. Nach einem weiteren Teilstück von ½ Kilometer erreicht man eine andere Fußgängerbrücke,
die viel filigraner wirkt, aber einen gravierenden Nachteil hat. Wenn man durch die feuchte Wiese gelaufen ist, sollte man sich auf der Brücke unbedingt am Geländer festhalten. Durch die Bogenform rutscht man sonst sehr schnell aus und das kann die Wanderung ordentlich verderben. Schon bald erreicht man ein altes Bahnwärterhäuschen und hier werden die Gleise des „Wildschweinexpresses“ (zumindest nennen die Altendorfer die Bahnlinie so) überquert. Gleich hinter dem kleinen Bahnübergang sieht man zwei Brückenauflager (komische Betonklötze links und rechts des Weges). Sie stammen von der Schmalspurbahn durch das Schwarzbachtal. Vor dem rechten Brückenauflager führt ein Trampelpfad hinauf. Man könnte zwar auch weiterhin dem gelben Strich folgen, aber dieser Streckenverlauf ist viel interessanter. Auf dem ursprünglichen Bahnkörper angekommen, wandert man ein paar Meter weiter, um dann eine besondere Überquerung der Sebnitz zu erreichen. Es handelt sich um ein
Viadukt aus Beton, das zwar schon seit vielen Jahrzehnten (stillgelegt am 27.5.1951) nur noch als Fußgängerbrücke benutzt wird, aber dessen Ursprung als Eisenbahnbrücke noch gut zu erkennen ist. Seltsamerweise haben mit dieser Brücke so einige Wanderer ein Problem, da es nur an einer Seite ein Geländer gibt. Zwar kann man sich noch so gut einreden, dass man auch nicht von einem drei Meter breiten Bürgersteig runterfallen würde, aber wenn das Gehirn verrücktspielt, dann muss man die paar Meter zurück und auf der gelben Wanderwegmarkierung weiter wandern.
Damit verpasst man dann aber auch die nächste Attraktion in weniger als 100 Metern. Hier unterquert man mit einem 63 Meter langen Tunnel den Gratweg zwischen dem Goßdorfer Raubschloss und der Ortschaft Goßdorf. Das ist immer wieder unterhaltsam und besonders Kinder haben an dieser kleinen Erkundung einen riesigen Spaß. Besonders ungewöhnlich ist, dass es im Sommer in dem Tunnel viel dunkler ist als in der blattlosen Zeit. Hinter dem Tunnel erreicht man wieder die bekannte gelbe Wanderwegmarkierung
, auf der es geradeaus weiter geht. An der nächsten Kurve fällt einerseits auf, dass hier die Bahnlinie durch einen Ausläufer des Berghanges gehauen wurde und andererseits der empfohlene Wanderweg nach rechts abbiegt. Die gelbe Wanderwegmarkierung führt über eine kleine Brücke und dann parallel zum Schwarzbach weiter.
Man hätte auch auf der alten Bahntrasse weiter aufwärts wandern können, aber der schönere Weg ist tatsächlich der rechts (von unten gesehen) vom Bach. An der Bahntrasse steht lustigerweise ein riesiges Schild mit der Aufschrift Schwarzbachtal. Nach ein paar hundert Metern wird der Schwarzbach mal wieder überquert und schon bald geht es auf einem Stück Bahntrasse weiter.
Der Weg durch das Schwarzbachtal ist immer, egal ob im Hochsommer oder im tiefsten Winter, schön abwechslungsreich. Der breite Wanderweg verlässt die Bahntrasse auch mal wieder und man
kann noch die Reste von weiteren Bahnbrücken neben dem Wanderweg entdecken. Ich bin mal sehr gespannt, ob der Schmalspurbahnverein Lohsdorf es schafft, die Bahntrasse im Schwarzbachtal zu reanimieren. Zumindest sind im Jahr 2015 aufwendige Rodungsarbeiten auf der Bahntrasse durchgeführt worden, aber es dürfte bestimmt noch ein Riesenaufwand sein, die notwendigen vorbereitenden Arbeiten durchzuführen.
Die Wanderung führt auf der rechten Seite einer großen Wiese herum und erreicht dann einen Wegweise (Ulbersdorf 30 min) nach rechts. Der Weg ist erst in den letzten Jahren mit der Wanderwegmarkierung blauer Strich gekennzeichnet worden. Die ersten Meter sind etwas steiler, aber dann ist es ein sehr angenehmes Stück bis an den Ortsrand von Ulbersdorf. Auf der linken Wegseite ist in 5 Kilometern der Unger mit seinen beiden Türmen zu sehen.
Nachdem man die ersten Häuser und die erste Straße (Hutbergweg) von Ulbersdorf erreicht hat, geht es nach rechts auf der Dorfstraße mit der Wanderwegmarkierung grüner Strich
weiter. Hier reihen sich ein paar Häuser an der Straße entlang, die aber, je
weiter man wandert, desto weiter auseinander stehen. Schon bald hat man auf der linken Straßenseite einen sehr schönen Blick über die Ortschaft hinweg auf die Landschaft rund um Sebnitz. Hinter dem letzten Haus auf der rechten Straßenseite biegt die grüne Wanderwegmarkierung nach rechts ab und es geht ein paar Meter (½ Kilometer) bis zur Schutzhütte mit dem Namen Schirm. Von hier kann man angenehm ruhig in die Richtung der Hinteren Sächsischen Schweiz blicken.
Von diesem Rastplatz geht es weiter auf der grünen Wanderwegmarkierung in Richtung Waldrand. Gleich am Waldrand angekommen, biegt die Wanderung nach links ab und folgt leicht abfallend der Wanderwegmarkierung. Insgesamt geht es auf diesem Waldweg einen Kilometer abwärts. Zwischendurch gabelt sich der Weg mehrmals, wenn man sich aber bewusst ist, dass es immer abwärts geht, dann sind selbst die fehlenden Wegmarkierungen gar nicht so schlimm. Man erreicht die Talsohle am ehemaligen Mittelndorfer Bahnhof. Sehr seltsam ist, dass diese kleine Haltestelle inzwischen komplett eingestellt worden ist. Bisher war es so, dass der Zug nur bei Bedarf angehalten hat, aber ganz stillschweigend ist der Haltepunkt ganz gestrichen worden. Natürlich ist diese Stelle mitten im Sebnitztal nicht gerade eine der viel benutzten Ein- und Ausstiege, wenn man aber irgendwann nur noch die großen Stationen bzw. Städte verbindet, dann fährt auch keiner mehr mit der Bahn.
Nachdem man die Bahnlinie unterquert hat, geht es nach rechts weiter auf der Wanderwegmarkierung roter Punkt . Der Wanderweg führt zwischen dem Sebnitzbach und dem Bahndamm entlang und man hat sehr gut die Möglichkeit, den Bach zu beobachten. Es ist sehr interessant, wie der Bach immer mal wieder seinen Verlauf ändert und noch besser wäre es, einen der neuen Bewohner des Bachs zu sehen. Leider habe ich bisher nur die Spuren der Biber an wirklich vielen Stellen entdeckt, aber die Tiere selber habe ich noch nie gesehen. Vermutlich sind sie eher in den Abend- und Nachtstunden unterwegs und das ist nicht meine bevorzugte Wanderzeit. Schon bald erreicht man eine große Wiese, an deren linker hinterer Ecke der Wanderweg die Sebnitz überquert. Direkt hinter der Brücke befand sich die Buttermilchmühle, die am 28. Mai 1985 durch Blitzeinschlag abgebrannt ist. Zuerst war es tatsächlich nur eine Mühle, wandelte sich aber schnell zu einer Gaststätte mit Übernachtungsmöglichkeit. Jetzt ist nur noch das Areal mit ein paar Fundamentresten, Teilen des Mühlgrabens und einem kleinen Felsenkeller zu entdecken. Heutzutage hätte eine Gaststätte hier unten im Tal aber wohl überhaupt keine Chance, auch nur andeutungsweise wirtschaftlich zu arbeiten. Es ist schon wirklich verwunderlich, wie das früher klappen konnte.
Was ich immer wieder toll finde, ist das kleine Wasserrad, wenn man ein paar wenige Meter weitergewandert ist. Das Ulkige ist, dass der Kohlbach, der von links den Hang herunterläuft, auch im heißesten Sommer immer reichlich Wasser führt und damit das Wasserrad antreibt. Hier hat irgendjemand immer
wieder Spaß und baut kleine Wasserräder. Da ist man selbst als erwachsener Mann drüber erfreut und muss ein bisschen dran herumspielen. Und wenn es nur ein paar Stöckchen oder Laub sind, die entfernt werden, aber ein paar kleine Spielereien müssen einfach sein.
Der Wanderweg erreicht kurz hinter dem Buttermilchmühlengrundstück eine Wegkreuzung, an der es nach links auf der Wanderwegmarkierung roter Strich den Berg nach Altendorf hoch geht. Ziemlich am Ende des Aufstiegs passiert man den unscheinbaren Pinsenberg und dann geht es die letzten Meter (¾ Kilometer) bis nach Altendorf. Im Ort angekommen muss man noch ein paar Meter auf der Hauptstraße (Sebnitzer Straße) nach rechts wandern, um dann den Ausgangspunkt zu erreichen. Damit ist eine sehr nette Runde zu Ende gegangen, die ich persönlich sehr gerne unternehme, wenn es mal wieder so richtig in der Sächsischen Schweiz brummt und man jede Aussicht mit ein paar dutzend anderen Wanderern teilen müsste.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Altendorf Erbgericht mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Altendorf Feuerwehrhaus