Informationstafel Waldhusche „Meilerplatz“

Informationstafel des Nationalparks in der Waldhusche Hinterhermsdorf zum Thema „Meilerplatz“

Pyramiden im Wald?!

Nein, die alten Ägypter standen nicht Pate für dieses Bauwerk: Im sogenannten „Meiler“ wurde früher Holzkohle hergestellt.

Meilerplatz_in_der_Waldhusche_klein

Rohes Holz musste dafür luftdicht abgedeckt und dann entzündet werden. Dieser Vorgang heißt „Köhlerei“.

Schon im Mittelalter errichteten die Menschen Meiler in den Wäldern der Sächsisch-Böhmischen Schweiz. Denn Holzkohle war lange Zeit begehrter Brennstoff. Sie brennt viel länger als einfaches Holz und erzeugt mehr Hitze. Außerdem ist sie leichter und lässt sich dadurch gut transportieren, auch über größere Entfernungen. So bot es sich an, Meiler hier draußen im Wald zu bauen — ohne langen Transportweg für Holznachschub. Das „Köhlern“ war nicht ungefährlich: Ein Meiler schwelte bis zu zwei Wochen lang, in ihm konnte es 1000°C heiß werden. Der Köhlermeister wachte mit seinen Gehilfen Tag und Nacht darüber.

Um 1900 gab es 50 Meiler in der Gegend. Der riesige Holzkohleverbrauch der Industrie war die Ursache, Raubbau am Wald die Folge. Industrieöfen verheizten ganze Buchenwälder.

Querschnitt_Meiler_klein

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