Sattelberg und Kleinliebenau

Grenzüberschreitender montanhistorischer Wanderweg Berggießhübel – Krupka (Graupen CR)
Achtung Wanderer, wir durchqueren eine nahezu einmalige geschützte Landschatz. Die Bergweisen um Oelsen sind teilweise seit Jahrzehnten durch eine Initiative des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz e.V. geschützt und zum überwiegenden Teil als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Verlassen sie bitte nicht die ausgewiesenen Wanderwege und entnehmen sie keine Pflanzen.

Informationstafel des Landesverein Sächsischer Heimatschutz e.V. Herr Siegfried Fischer Station 15:

Staatsgrenze, Wüstes Dorf und Hammer Kleinliebenau

Wir befinden uns an der Staatsgrenze zur Republik Tschechien. Bitte beachten sie beim Überschreiten die gesetzlichen Bestimmungen.
Von hier aus gelangt man auf den vorgeschriebenen Wegen zu dem Ort Krásný Les (Schönwald) und zum Spičák (Sattelberg). Von dort geht es weiter zum wüsten Orte Kleinliebenau an der Einmündung des Falkenbaches, der die Grenze bildet, in den von Krásný Les kommenden Rybny P. (Schönwalder Bach). Der Ort wurde beim Bau der Talsperre Gottleuba 1974 abgerissen. Über dem ehemaligen Ort befindet sich die Schönwalder Grenzbrücke der Autobahn A17. Kleinliebenau hatte ein Zollamt und eine Grenzstation. Auf der deutschen Seite sind nur noch Grundmauerreste zu erkennen.
Der böhmische Ort Krásný Les (schönwald) zog sich vor dem Krieg über mehrere Kilometer mit vielen Gebäuen entlang des Schönwalder Baches bis in das Oberdorf hin. Die Mehrzahl der Gebäude des Unterdorfes sind in der Nachkriegszeit verfallen und wurden außer einer Kapelle an dem Weg zum Oberdorf und zwei Gebäuden an der Grenze abgerissen.
Der Hammer Kleinliebenau wurde 1350 erstmalig erwähnt und lag nach Schlackenfunden an der Gottleuba auf deutscher Seite an dem Weg nach Liebenau. Wie die meisten Hämmer ging er im 30-jährigen Krieg um 1650 ein. Die Versorgung mit Eisenerz aus dem Berggießhübler Raum erfolgte entlang der Eisenstraße über Oelsen und Schönwald.
Ein Transport über die Trasse Brand, Rennpläne, Hartmannsbach (Königsweg), Eisengrund, Breitenau und Harte war ebenfalls möglich.

Spičák (Sattelberg)

Der Spičák (Sattelberg) liegt über dem böhmischen Dorf Krásný Les und ist der höchste Aussichtpunkt (724 m) in unserer Region mit einem herrlichen Rundblick. Die Spitze des Berges besteht aus einem Basaltdurchbruch durch den Gneis, der die bekannten schönen quaderförmigen Formationen aufweist. Neben dem Gipfel befinden sich jedoch auch Sandsteinablagerungen, die im Süden eine schöne Aussichtsplattform bilden.
Auf der Spitze des Berges wurde wahrscheinlich schon vor Jahrhunderten ein Kreuz errichtet. Nachdem Stürme es zerstört hatten, wurde es 1823 erneuert.
Der Sattelberg wurde nach 1900 zu einem sehr beliebten Wanderziel. 1907 öffnete die Berggaststätte unter dem Gipfel und wurde gut besucht. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Gaststätte aufgegeben.
Heute steht auf dem Gipfel nur noch der Sockel des Kreuzes. Von der erwähnten Schutzhütte und der Gaststätte stehen nur noch die Grundmauern. Heute werden die einmaligen westlichen Sattelbergweisen und die Berghänge durch die Autobahn zerschnitten und die Ruhe der Landschaft durch den Lärm der Fahrzeuge gestört.
Der menschliche Fortschritt hat hier ein großes Opfer gefordert.

Sattelberg_klein

Wanderungen im Elbsandstein