Auerhahnsteig

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Karte:
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Dauer:
ca. 3,75 h
Entfernung:
ca. 13,50 km
Höhenunterschied:
ca. 559 Meter
beste Reisezeit:
nicht an langen Wochenenden
Schwierigkeitsgrad:
steiler Aufstieg
Kletterabschnitte
festes Schuhwerk
Untergrund:
Forstweg
Wanderweg und Pfad Treppen
Klettern
empfohlene Karten:
Großer Zschand;
Rolf Böhm Kartographischer Verlag
Region:
Mehr Details
hier

Kurzbeschreibung:

Neumannmühle - gelber Strich - Großen Zschand - Zeughaus - roter Strich - Börngrundel - Auerhahnsteig - Weberschlüchte - Jortanweg - Fremdenweg - grüner Punkt - Katzenstein - blauer Strich - Roßsteig - Bärenfangwänden - Westelschlüchte - roter Strich - Großen Zschand - gelber Strich - Neumannmühle

Beschreibung:

Schon mal vorneweg: diese Wanderung verläuft teilweise auf Pfaden, die der Nationalpark gesperrt hat. Deshalb sollte jedem bewusst sein, dass man Ärger bekommen kann. Die Gründe, warum wir diese Wanderung trotzdem gemacht haben, sind ein maximales Maß an Ruhe und die Neugierde, was sich hinter dem Wanderkarteneintrag Auerhahnsteig verbirgt.
Der Start der Wanderung ist die Neumannmühle im Kirnitzschtal. Von hier geht es erstmal ein riesiges Stück auf der gelben Wanderwegmarkierung gelber Strich durch den Großen Zschand. Die ersten paar hundert Meter der Strecke sind ganz besonders, da hier die Felsen sehr nah beieinander stehen und dadurch die Sonne unterer_Teich_Grosser_Zschand_kleinnur schlecht dazwischen scheinen kann. Damit herrscht hier immer ein sogenanntes Kellerklima. Dieses ändert sich erst dort, wo das Tal breiter wird und dort ist auch gleich die Möglichkeit, die das breitere Tal bietet, genutzt und ein kleiner Tümpel angelegt worden. Die darauf folgenden 800 Meter sind schnell bewältigt und schon erreicht man die Nationalparkinformationsstelle Zeughaus. Hier kann man sich ein Bild über die Jagd und den Gedanken der Kernzone machen. herbstlicher_Grosser_Teichstein_kleinIm Garten bzw. hinter dem Haus befindet sich eine schöne Wiese, auf der ein paar tolle Liegen und ein netter Rastplatz den Blick hinauf zum Großen Teichstein ermöglichen. Gleich neben der Nationalparkinformationsstelle steht das historische Zeughaus, in dem eine Gaststätte für das leibliche Wohl sorgt (nicht im Winter).
Anschließend führt die Wanderung weiter in den Großen Zschand hinein und damit in eine sehr ruhige Ecke des Nationalparks Sächsische Schweiz. Der Weg durch den hinteren Großen Zschand ist mit dem roten Strich roter Strich gekennzeichnet. Nach etwas mehr als einem Kilometer verlässt auch noch die grüne Wegmarkierung das Tal und dadurch wird es noch mal ein Stück ruhiger. An mehreren Stellen biegen nach rechts Pfade ab. Einer davon ist mit dem grünen Pfeil gekennzeichnet und würde in die Weberschlüchte hineinführen. Ein Stück weit nach diesem dann passiert man einen schwarzen Pfeil, der den Kletterzugang am Kampfturm, oder auch Runder Stein genannt, kennzeichnet. Kurz darauf (400 Meter) beginnt eine kleine Wiese/Freifläche auf der rechten Wegseite. Gleich auf dieser Fläche steht eine einzelne Fichte am Wegesrand. An dieser Fichte sind zwei Pfade zu erkennen, die beide mit einem schwarzen Kreuz gesperrt gekennzeichnet sind. Der rechte Pfad würde hoch zum Zschandborn führen und der linke steigt zum Auerhahnsteig auf. Wer diese Stelle verpasst, wird nach 150 Metern feststellen, dass die rote Wegmarkierung nach links abbiegt. Damit müsste man für diese Wanderung die 150 Meter wieder zurück wandern und den Zugang suchen.
Der Aufstieg erfolgt auf einem Trampelpfad kreuz und quer durch so ein paar hundert Minifichten (30 – 50 cm hoch). Nach den ersten 100 Metern wechselt der Bewuchs und auf einmal ist ein breiter Pfad zu sehen. Das macht schon ziemlich stutzig. Der Aufstieg wird ein Stück steiler, aber dafür kann man sogar Stufen entdecken. kleiner_Kletterzugang_Auerhahnsteig_kleinDer Pfad schlägt so einige Haken und kurz vor den eigentlichen Felsen hält man sich leicht links, was aber eindeutig zu sehen ist. Dort erkennt man sofort eine Felsspalte als einzige Aufstiegsmöglichkeit. Die große Überraschung ist, dass hier beiderseits ganz deutlich Balkenlager zu sehen sind. Diese Stelle ist in Dr. Böhms Großer Zschand Wanderkarte (www.boehmwanderkarten.de) mit zwei Ausrufezeichen gekennzeichnet. Das deutet normalerweise auf eine schwierige Stelle hin, aber in der Realität ist die Stelle mit ein ganz klein bisschen Klemmen schnell bewältigt. Lustig war, dass hier oben mindestens noch zwei Mitmenschen lautstark unterwegs waren und erst durch meine Anwesenheit den Lärmpegel drosselten. Wenn man schon durch die Kernzone kriecht, dann sollte man sich doch wenigstens ein bisschen ruhig verhalten.
Nach dieser etwas herausfordernden Stelle erreicht man eine Pfad_vom_Auerhahnsteig_kleinleicht ansteigende Fläche und links davon befindet sich eine Schlucht. Blick_vom_Auerhahnsteig_Richtung_Grosser_Zschand_kleinEs geht weiter aufwärts und durch das Blaubeerengestrüpp (oder sind es Heidelbeeren?) (Anm. d. Ehefrau: Mann, das ist das selbe!!!) ist ein deutlich sichtbarer Pfad vorhanden. Auf der rechten Seite hat man zwischendurch auch mal einen sehr netten Blick über den Großen Zschand und auf den Bergfreundschaftsstein. Blick_vom_Auerhahnsteig_zum_Rosenberg_kleinAuf der linken Seite befindet sich eine Aussicht bis weit in die Böhmische Schweiz und rüber zum Rosenberg. ueberhaengender_Felsen_Auerhahnsteig_kleinDer Auerhahnsteig verläuft ziemlich unspektakulär durch die Vorderen Partschenhörner und auch wenn auf der Wanderkarte mehrere abzweigende Pfade eingezeichnet sind, so ist in der Realität die Hauptrichtung sehr einfach zu entdecken. Nach einer Strecke von ziemlich genau einem Kilometer erreicht der Pfad einen überhängenden Felsen mit einer kleinen Grotte, die anscheinend auch als Feuerstelle genutzt wird. Wer hier erwischt wird, bekommt bestimmt die doppelte Dosis für Feuer im Wald und Betreten der Kernzone. Oder gibt es dabei vielleicht Mengenrabatt?
Wenige Meter hinter dieser Stelle biegt nach links eine Schlucht ab, durch die man mit einem netten Zickzackweg in die Weberschlüchte hinunter kommt. Im Tal angekommen geht es nach rechts ein kurzes Stück die Weberschlüchte abwärts. Felsinschrift_Brand_1842_Weberschluechte_kleinNach ¼ Kilometer fällt eine große Felsmurmel gleich neben dem Weg auf. Hier erinnert eine Inschrift an einen großen Waldbrand im Jahre 1842. Genau an dieser Stelle biegt nach links der Weg Jortan ab. Der Aufstieg ist relativ leicht und nach wenigen Metern gabelt sich das Tal. Hier hält man sich rechts auf dem Pfad, was nicht besonders schwierig ist, da im linken Tal eine riesige Buche in den Aufstieg gefallen ist. Der Weg nach oben ist deutlich zu erkennen und überraschenderweise sind sogar schwarze Pfeile Kletterzugang an den Bäumen zu entdecken. Diese Symbole markieren Kletterzugänge, aber in Deutschland wird nicht zwischen Kletterern und Wanderern unterschieden. Jeder darf diese Pfade begehen.
Nach ¼ Kilometer ist der eigentliche Aufstieg beendet und man kommt in einen Buchenwald. Waldweg_oberhalb_Jortan_kleinHier oben ist der schwarze Pfeil verschwunden, aber irgendwie ist mir auch keine Wegsperrung in Form eines schwarzen Kreuzes begegnet. Durch den Buchenwald führt ein deutlich sichtbarer und breiter Weg, der bis zu einer Senke weiter geht. Um den oberen Ausläufer wandert man ziemlich geradlinig herum. Das hört sich bescheuert an, aber der Aufstieg von den Weberschlüchten und die Strecke bis zum Grenzweg ist wirklich fast schnurgerade. Auf dem Grenzweg angekommen, geht es nach rechts sehr angenehm und gut sichtbar weiter. Nach etwas weniger als einem Kilometer gabelt sich der Weg und man wandert rechts. Hier ist der ursprüngliche Waldweg mit einer Vielzahl gefällter Bäumen blockiert worden, aber auf der rechten Seite hat sich ein neuer Trampelpfad gebildet. Bald erreicht die Wanderung einen Besucherlenkungszaun und die Wanderwegmarkierung grüner Punkt grüner Punkt. Hier wandert man ein kurzes Stück (100 Meter) nach links bzw. eigentlich sogar mehr geradeaus bis zum Katzenstein. An diesem kleinen Felsen folgt man der gelben Markierung gelber Strich nach rechts auf dem Roßsteig. Auf diesem Waldweg könnte man bis hinunter zum Zeughaus gehen, aber eine viel nettere Strecke biegt nach genau einem Kilometer nach links ab. Der Zugang zu den Bärenfangwänden ist mit dem grünen Pfeil Bergpfad für einen Bergpfad gekennzeichnet. Blöderweise ist dieses Kennzeichen einige Meter (mindestens 10 Meter) neben dem Roßsteig angebracht, sodass man schon ziemlich aufmerksam die nach links abzweigenden Wege betrachten muss. Nach 200 Metern auf dem Bergpfad gabelt sich der Weg und seltsamerweise Blick_von_Baerenfangwaende_auf_Hexenspitze_kleinführt der grüne Pfeil in alle drei Richtungen. Für die weitere Wanderung wählt man den rechten Weg. Nach einem kurzen Geschlängel und einer netten kleinen Aussicht beginnt der Abstieg von den Bärenfangwänden. Abstieg_von_Baerenfangwaenden_kleinDer Weg hinunter ist nicht besonders luxuriös ausgebaut, aber es handelt sich auch nur um einen Bergpfad, bei dem man jedoch zur Bewältigung keinerlei Hilfsmittel benötigt. Es geht über einige unterschiedlich hohe Felsstufen abwärts, was aber ganz gut funktioniert. Am Ende des Hauptabstieges biegt der Bergpfad nach links in die Richtung zum Hinteren Raubschloss ab. Hier kann man aber auch gut geradeaus in die Westelschlüchte weiter wandern. Knueppelweg_Westelschluechte_kleinAuch dieser Weg ist mit dem schwarzen Kreuz gesperrt gekennzeichnet, was ziemlich verwunderlich ist, wenn man den Untergrund der Schlucht sieht. Dieser sehr schöne Grund ist mit riesig vielen Stämmen ausgekleidet und damit kann man gut sehen, dass er vor gar nicht so langer Zeit noch als Waldweg genutzt wurde. Der Weg durch die Westelschlüchte ist auf jeden Fall viel schöner als über die gerodeten Raubsteinschlüchte. Aber auch in den Westelschlüchten kann man schon erkennen, dass sich der Borkenkäfer weiter an den Fichten zu schaffen macht. Mindestens auf der linken Wegseite sind einige Fichten stark geschwächt oder auch schon abgestorben.
Die Westelschlüchte enden auf der roten Wanderwegmarkierung roter Strich, der man nach rechts weiter abwärts folgt. Nach 150 Metern erreicht der Waldweg den Großen Zschand. Hier geht es nach links auf der gelben Wanderwegmarkierung gelber Strich für etwas mehr als einen Kilometer bis zum Ausgangspunkt zurück.
Diese Wanderung hat gleich einige Stellen passiert, die aus Sicht des Nationalparks eigentlich nicht betreten werden sollten. Irgendwie rätsele ich immer wieder, ob ein Betreten der Kernzone wirklich so einen großen Schaden zufügt, obwohl das über Jahrhunderte möglich war. Die Partschenhörner, der Grenzweg oder die Westelschlüchte würden von den paar wenigen Wandere, die sich in diese Ecke der Sächsischen Schweiz verirren würden, nicht wesentlich anders aussehen.

Download file: AUERHAHNSTEIG.TRK.GPX


    Anreise:

    Öffentlicher Nahverkehr:
    Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Kirnitzschtal Neumannmühle mit dem VVO-Navigator
    Auto:
    Empfohlener Parkplatz: Neumannmühle
    Parkplatzgebühr für die Wanderung: 5,00 €

6 Gedanken zu „Auerhahnsteig“

  1. …einer macht keinen trampelpfad. Einer macht den Anfang. Aber wenn am Ende gpx dateien und wegbeschreibungen veröffentlicht werden, welche den Naturschutz und Touristen selbst gefährden, habe ich dafür wenig Verständniss. Auch sie sollten einige Touren auf Ihrer Seite entfernen, anstelle Neugier zu schüren und immer mehr Menschen in die abgelegensten Winkelzu locken. Es sind nicht immer die anderen an allem Schuld! Ihr Beitrag ist nicht unwesentlich und muß nicht schön geredet werden. Denn nicht jeder Tourist ist ein Naturschützer und Zugänge zu Kletterfelsen haben Ihren Grund.

    1. „Auch sie sollten einige Touren auf Ihrer Seite entfernen“

      Also wenn ich solche oberlehrerhaften Kommentare bekommen würde, würde ich erst recht derartige Wanderbeschreibungen rauspumpen 😉

      Anstatt die Energie mit derlei Kommentaren zu verschwenden, könnte man sich zur Abwechslung auch mal kritisch damit auseinander setzen, warum in dem Gebiet kein grenzüberschreitendes Wandern möglich ist. Wenn solche Sachen, wie die Passage in über den Gr. Zschand ins Böhmische oder der Fremdenweg gesperrt werden, dann läuft da bei den Damen und Herren in den beiden Behörden aber so einiges schief. Und das könnten Sie mal hinterfragen, wenn es nicht zu viel verlangt ist.

    2. Ganz ehrlich,wenn ich dein geschwafel höre schwillt mir der Kamm.Es ist nichts anderes als Verbote was politisch so gewollt ist.Wir als ganz normale Wanderer wollen nichts anderes als die Natur genießen und zerstören nichts. Und wenn du schreibst das es gefährlich sei,es ist jedem selbst überlassen was er draus macht.Und nochwas,schwarze Pfeile bedeuten daß ein jeder diese Wege benutzen darf,das ist das schöne daran.Da ich fast alle Wege dieses wunderbaren wanderparadieses kenne,ist es eine Wohltat,solche Wege zu gehen,eben weil man dem Tourismus ein wenig entfliehen kann.

  2. Ja das frage ich mich auch warum es auf so vielen Kilometern keinen einzigen legalen Übergang gibt. Mir drängt sich auch der Verdacht auf, dass es nicht nur am Naturschutz liegt – man will einfach nicht. Beispielsweise könnte man die Schönlinder Brücke wieder aufbauen. Die 200-300 Meter durch die jetztige Kernzone würden der Natur bestimmt nicht schaden. Dem Autor der Wanderbeschreibung kann man hier nichts nach sagen. Es ist ein Privatmann, der bei den Behörden bestimmt nichts ausrichten kann.

    Auch weist er in den Beschreibungen eindeutig darauf hin, dass man sich nicht Nationalpark konform verhält. Wer lesen kann, kann also selber entscheiden. Weiterhin gibt es völlig legal diverse Bücher (z.B. in Zittau in einem Buchladen gesehen) zu kaufen, die ähnliche Wanderungen enthalten.

    Übrigens auch Kletterer hinterlassen Müll und verursachen Schäden an den Sandsteinen. Auf diversen Kletterzugängen kann man reichlich Trittschäden sehen. Wieso sind die Kletterer also besser oder schlechter als ein Wanderer?

    Ihre Kommentare finde ich äußert unpassend, aber wir haben ja Meinungsfreiheit. Da dürfen Sie auch mit einer passenden Antwort rechnen.

  3. Heute bin ich diese Tour gelaufen. Die Komentare meiner Vorredner außer acht lassend, möchte ich sagen, dass es eine wunderschöne Tour mit sehr viel Abwechsungsreichen Abschnitten ist. Die Beschreibung ist wie immer sehr genau und dennoch sollten die Sinne von Orientierung vorhanden sein.
    Natürlich habe ich mich in einem Abschnitt der Sächsischen Schweiz aufgehalten, welcher „verbotenes Ter­rain“ ist. Jedem sollte das Bewusst sein. Ich bin sehr viel als Wanderer und Paddler in der Natur unterwegs und stelle mir immer die Frage: „Was nehme ich mit und was lasse ich da!“
    Da gelassen habe ich nichts, außer meine Spuren der Wanderstiefel welche nach kurzer Zeit verschwinden. Genommen habe ich Eindrücke von Ruhe und Stille, Bilder und Fotos, das Naturerlebnis und zu wissen, dass wir Teil sein können von ihr.
    Herzliche Grüße aus Dresden

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