Eiland

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Karte:
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Dauer:
ca. 4,50 h
Entfernung:
ca. 21,50 km
Höhenunterschied:
ca. 502 Meter
beste Reisezeit:
eigentlich immer
Schwierigkeitsgrad:
lang
Untergrund:
Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad
empfohlene Karten:
Böhmische Schweiz;
Rolf Böhm Kartographischer Verlag
Region:
Mehr Details
hier

Kurzbeschreibung:

Rosenthal - Alte Zollhäuser - blauer Strich - Mühlsteig - roter Strich - Hilmaweg - Bielatal - Wormsbergweg - Grenzplatte - Flügel C - Hirschstange - Mehlsteig - Raiza - Tyssaer Wände - gelber Strich - roter Strich - Eiland - Bielatal - Bielagrundweg - gelber Strich - Dürre Bielegrund - Alter Schneeberger Kirch- und Leichenweg - Rosenthal - Alte Zollhäuser

Eiland

Die Wanderung Eiland startet eigentlich an einer vollkommen falschen Stelle. Ich habe den Start aber an den Parkplatz hinter Rosenthal gelegt, damit man am Ende noch durch einen sehr schönen Grund wandern kann. Der Startpunkt ist der Parkplatz an den Zollhäusern und damit muss die Wanderung erstmal runter ins Bielatal gehen. Dazu wandert man wieder den ¾ Kilometer bis zum Ortsanfang von Rosenthal zurück. Hinter dem ersten Haus (Scheune) auf der linken Straßenseite zweigt der Obere Mühlsteig ab. Heutzutage ist der alte Mühlsteig mit einem wirklich harten Untergrund aus Betonplatten ausgelegt, aber das geht auch nur bis zur ersten Kreuzung. Hier stößt man auf die Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich, der man jetzt weiter runter ins Bielatal folgt. Der Weg ist relativ angenehm und schon erreicht man die asphaltierte Straße bei der Miniortschaft Ottomühle. Auf dieser Straße wandert man weiterhin der Wanderwegmarkierung hinterher. Die Wanderung geht ein paar Meter nach links das Bielatal aufwärts, bis ein unauffälliger Weg nach rechts zwischen zwei Wohnhäusern abzweigt. Der rot markierte Wanderweg steigt hier wieder aus dem Bielatal heraus und steuert über einen ziemlich geradlinigen Waldweg auf die Aussicht Grenzplatte zu. Ostrov_Eiland_von_Grenzplatte_kleinKurz vor der Aussicht macht der markierte Wanderweg einen Haken bis zur Felskante, damit auch ganz sicher kein Wanderer diesen schönen Ausblick verpasst. Die Aussicht ist wirklich äußerst schön und, obwohl sie einer der meist angesteuerten Plätze des Bielatals ist, noch relativ ruhig. Von der Aussicht Grenzplatte hat man einerseits einen schönen Ausblick auf das Bielatal mit seinen Felsen und andererseits einen Blick runter auf die Ortschaft Ostrov (Eiland). Nach diesem Schlenker ab von dem eigentlich schnurgeraden Waldweg geht es auf dem markierten Wanderweg weiter. Grenzbefestigung_bei_Grenzplatte_kleinNach kurzer Wanderzeit passiert man auf der linken Wegseite die Grenzbefestigungen. Diese Durchfahrsperre wird seit ein paar Jahren nicht mehr gepflegt und so kann man zusehen, wie sich die Natur dran zu schaffen macht. Vielleicht wird der ganze Spaß irgendwann mal ordentlich zurückgebaut, was ich schwer vermute, da schon an sehr vielen Stellen die ehemaligen Grenzbefestigungen verschwinden. An der Stelle wird die Grenze aber nur tangiert und es geht noch mal auf deutschem Gebiet weiter in die Richtung Moorteich/Zeisigstein. Die Wanderung führt durch einen sehr ruhigen Wald, der aber ziemlich typisch für die Wälder im Rosenthal/Bielatal-Gebiet ist. 1 ½ Kilometer hinter der Grenzbefestigung erreicht man eine größere Kreuzung, an der nach links der gelbe Wanderweg abbiegt. Würde man ein kleines Stückchen weiter wandern, dann würde man den Moorteich erreichen. Jetzt geht die Wanderung aber der gelben Wanderwegmarkierung gelber Strich hinterher. Dieser Waldweg soll Mehlsteig heißen und diesem folgt man. Nach ca. 1/2 km gabelt sich der Weg, man folgt dem linken Abzweig, bis man einen breiten Forstweg erreicht, den man aber nur überquert. Ab hier ist der Wanderweg nicht mehr markiert, aber weiterhin sehr einfach zu finden. Die Wanderung geht einfach geradeaus weiter. Auch wenn der Waldweg immer schmaler wird, so ist man auf dem richtigen Weg und nach ½ Kilometer geht es zwischen einigen Felsen ein Stückchen abwärts. Der Pfad ist ziemlich einfach zu gehen und nach etwas mehr als 100 Metern hinter den Felsen erreicht man einen befahrbaren Waldweg. Hier biegt man nach links in die Richtung der deutsch-tschechischen Grenze ab. Nach ein paar hundert Metern überschreitet man die Grenze und findet auf der linken Kastanie_bei_Rajec_Raiza_kleinWegseite einen ehemaligen Garten bzw. vermutlich sind es mehrere Gärten gewesen. Deutlich sind noch Mauern zur Begradigung und Abtrennung zu erkennen. Kapelle_bei_Rajec_Raiza_kleinAuch fällt nach wenigen Metern ein riesiger Kastanienbaum auf. Auf der gegenüberliegenden Wegseite steht eine Kapelle, in der bestimmt mal eine Heiligenfigur gestanden hat. Heutzutage ist nicht nur die Figur verschwunden, sondern auch der Putz von dem Gebäude abgefallen. Trotzdem werden anscheinend immer noch Kerzen aufgestellt. Als ich an dem Ding vorbeigewandert bin, standen gleich drei Teelichter drin. Auch ist die Kapelle wieder so einigermaßen hergerichtet worden, da der Mörtel zwischen den Natursteinen nachgearbeitet aussieht. Die Wanderung erreicht nach wenigen Metern die ersten Häuser von Rajec (Raiza). Der Großteil der Häuser hier sieht aus, als wenn sie nur als Ferien- bzw. Wochenendhäuser benutzt würden. Einige Häuser sind erstklassig hergerichtet und so manches sieht viel besser aus als in Deutschland. Am Dorfende bzw. eigentlich ist es ja der Dorfanfang befindet sich eine Gaststätte bzw. ein Hotel_lesni-zatisi_kleinHotel (www.lesni-zatisi.cz), das anscheinend bei Deutschen ziemlich beliebt ist. Auf dem Parkplatz stand zumindest ein ganzer Fuhrpark deutsche Autos. Hinter dieser Ortschaft kommt eigentlich ein hässliches Stück der Wanderung, aber zum Glück war es in der Praxis gar nicht so unangenehm. Es geht über 1,4 Kilometer auf der Zufahrtsstraße von Rajec (Raiza). Die Ortschaft Rajec (Raiza) ist nur eine Miniortschaft und so ist der Straßenverkehr ziemlich gering. Auf meiner Wanderung bin ich selbst bei erstklassigem Wetter keinem einzigen Auto begegnet und so war dieses Teilstück gar nicht so schlimm wie zuerst vermutet. Nach den besagten 1 ½ Kilometern steht auf der rechten Straßenseite eins dieser typischen böhmischen Kreuze. Gegenüber auf der Straßenseite biegt ein Waldweg ab, dem man jetzt folgen sollte. Nach ca. ¼ Kilometer biegt nach rechts ein Waldweg ab, dem man hinterher geht und damit auf die Rückseite der Felsen_von_Tyssaer_Waende-2_kleinTiské Stěny (Tyssaer Wände) kommt. Zum Anfang fällt es einem überhaupt nicht auf, dass man sich hinter dieser sehr schönen Felsformation befindet. Das Einzige, das drauf hindeuten könnte, sind Stimmen, die von dort in den Wald ertönen könnten. Nachdem man ziemlich genau einen Kilometer durch den Wald gewandert ist, stößt man auf eine Lichtung, an der der Waldweg nach rechts abknickt. Hier sollte man dem breiteren Weg auf die Tiské Stěny (Tyssaer Wände) zu folgen und schon nach 300 Metern ist man an den Felswänden angekommen. Vollkommen komisch ist, dass man von der Rückseite ohne eine Gebühr auf den Felsen kommt. Wenn man die Weg_auf_Tyssaer_Waende_kleinTyssaer Wände von der Vorderseite oder von der Gaststätte aus betreten möchte, muss man einen Eintritt bezahlen. Auf den Felsen angekommen, geht es nach links weiter. Der Wanderweg ist auf den Felsen mit dem roten Strich roter Strich markiert und dieser Markierung geht es jetzt für ein ganzes Stück hinterher. Die Tiské Stěny (Tyssaer Wände) sind eine der größten touristischen Attraktionen der Böhmischen Schweiz und trotzdem nur extrem selten überlaufen. Der Weg über die Felsen bietet einen sehr schönen Einblick in dieses Felslabyrinth. Am östlichen Ende verlässt man das Gebiet wieder. Hier hat man eine Möglichkeit, sich zu erfrischen, da sich gleich am Ein- bzw. Ausgang der Tiské Stěny (Tyssaer Wände) eine Gaststätte mit relativ humanen Preisen befindet.
An dieser Gaststätte geht es über den Parkplatz auf dem rot markierten Wanderweg weiter in den Wald. Das erste Stück des Waldweges ist noch relativ langweilig, aber nach einem ¾ Kilometer steigt der Weg in einer Schlucht abwärts. Der Weg ist ziemlich uneben, aber noch ganz gut zu gehen. Bei meiner letzten Wanderung waren aber an der Stelle zwei Mütter mit Kinderwagen und einer ganzen Gruppe Kleinkindern unterwegs und dazu kann ich nur sagen, dass der Weg überhaupt nicht zum Schieben von Kinderwagen geeignet ist. Einen der Kinderwagen habe ich in einem erbärmlichen Regenschauer den Berg runter getragen, aber so richtig schön war das nicht. Nach dem Abstieg durch den Grund erreicht man die Ortschaft Ostrov (Eiland). Den markierten Wanderweg verlässt man mit Erreichen der Fahrstraße und hier geht es nach links weiter in die Miniortschaft hinein. ehemaliges_Schwimmbad_in_Ostrov-Eiland_kleinAuf der linken Seite befindet sich gleich eine ganze Ansammlung von Teichen, die aber leider in früheren Zeiten besser ausgesehen haben. Mehrere von den Teichen haben sogar Betoneinfassungen, weil sie anscheinend früher als Schwimmbad benutzt wurden. So richtig gut sieht nur noch einer der Teiche aus, der gegenüber von den Polizeigebäuden ist. Ein bisschen weiter nach links hinten versetzt steht das sehr schick hergerichtete Hotel Ostrov (www.hotelostrov.com) . Von außen macht dieses Hotel schon einen sehr schönen Eindruck, aber auf der Internetseite sind noch viel schönere Bilder von der Innenausstattung zu sehen. Das sieht sehr geschmackvoll und gemütlich aus.
Die Wanderung führt einmal quer durch die Ortschaft Ostrov (Eiland) und ich bin immer wieder erfreut, dass auch in den hintersten Ecken der schoenes_Haus_in_Ostrov-Eiland_kleinBöhmischen Schweiz auf einmal richtig schöne Häuser gebaut oder saniert werden. Genauso ist es in Ostrov (Eiland). Auf den letzten paar Metern vor der Grenze befinden sich gleich mehrere schöne Beispiele hierfür. Nachdem man die Ortschaft auf der Hinterseite wieder verlassen hat, geht die Wanderung in das Bielatal hinein. Nach wenigen Metern passiert man die ehemalige Grenze. An dieser Stelle sind im Frühjahr 2008 die Grenzbarrieren entfernt gewesen und man sieht nur noch links und rechts des Weges die ehemaligen Hindernisse. Der Forstweg geht ziemlich geradlinig durch das obere Bielatal. Nach einem ¾ Kilometer stößt von links die Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich mit auf den Wanderweg. Es geht mit dieser Wegkennzeichnung weiter durch das Bielatal, bis nach ca. 700 Metern der markierte Weg nach rechts abbiegt. Hier steigt die Wanderung aus dem Bielatal heraus. Durch den Grund der Dürren Biela geht es aufwärts. Als ich die Wanderung durchgeführt habe, verfinsterte sich ab dieser Stelle der Himmel ziemlich und in der Entfernung konnte ich schon das Grummeln eines Gewitters hören. Normalerweise war geplant gewesen, dem gelben Strich bis hoch zum Grenzübergang Eulenthor zu folgen, aber jetzt musste eine Abkürzung eingeschlagen werden. Nach den ersten 400 Metern an der Dürren Biela entlang zweigt in der ersten Rechtskurve ein Pfad, nach links den Berg hoch, ab. Dieser Pfad steigt ziemlich steil aufwärts und nach diesem Aufstieg erreicht man einen Forstweg, den man wenige Meter nach links verfolgt. Nach weniger als 100 Metern zweigt nach rechts ein schnurgerader Forstweg ab, der auf die Alte Schneeberger Straße führt. Dieser Straße folgt man nach links. Damit hat die Wanderung eine kleine Abkürzung genommen und ich hatte gehofft, dem Regenschauer noch entkommen zu können. Dem war leider nicht so. Jetzt fing es auf den letzten paar Metern bis zum Parkplatz wie aus Eimern an zu schütten. Nicht, dass es mit dem Regen schon genug gewesen wäre, auf der freien Fläche vor dem Parkplatz krachten auch noch zwei Donner über mir zusammen. Jetzt wurde die Wandergeschwindigkeit auf Lauftempo erhöht und ein triefend nasser Wanderer erreichte sein Auto. Trotzdem war es eine ziemlich schöne Wanderung, die zur Nachahmung empfohlen werden kann. Nur vielleicht sollte man nicht bei einem Gewitter über eine plane Ebene flitzen.

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    Anreise:

    Öffentlicher Nahverkehr:
    Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Rosenthal Zollhäuser mit dem VVO-Navigator
    Auto:
    Empfohlener Parkplatz: Rosenthal Zollhäuser
    Parkplatzgebühr für die Wanderung: 3,00 €

Einsiedel

Diese Wanderung ist durch die Überlegung entstanden, dass Rugiswalde so nah an der Grenze liegt und bestimmt eine ehemalige Straße rüber nach Horní Poustevna (Ober-Einsiedel) führt. Das wollte ich mir mal ansehen. Außerdem hatte ich schon mehrmals davon gelesen, dass in naher Zukunft die Bahnverbindung zwischen Sebnitz und Dolní Poustevna (Nieder-Einsiedel) wieder aktiviert werden soll. Auch dies erschien mir ansehenswert. Also geht es los:
Der Startpunkt liegt in Rugiswalde am Todesteich_Rugiswalde_kleinkleinen Teich. Dieser Parkplatz ist sehr einfach zu finden, da man auf der abknickenden Dorfstraße genau auf diesen Parkplatz drauf zu fährt. Dieser Platz hat gleich drei erwähnenswerte Besonderheiten: Zuallererst eine kleine Stele mit dem eingravierten Text „In der gesetzlosen Zeit wurden hier am 15. Mai 1945 erschossen: Willy Trepte, Emma Trepte, Erfried Schuster, Max Thonig, Hans Winkler, Julius Liebing, Wolfgang Lücke. Gewidmet im Mai 2005“. Zuerst dachte ich, das müssten auch Teilnehmer am sogenannten Todesmarsch sein, aber dieser war in der Zeit von 20. – 22. April in der Nähe von Rugiswalde. Das zweite Erwähnenswerte dieses Ortes ist der kleine Teich. Zu diesem Teich gibt es die Sage, dass an der Stelle früher das Kirchlein der Ortschaft Frohnau stand. Über der Ortschaft soll ein Fluch gelegen haben und so soll der Ort in der Tiefe verschwunden sein. Zuweilen soll man die Kirchglocke vom Grunde des Teiches hören. Nach diesen eher düsteren Sachen gibt es auch noch einen sehr erfreulichen Punkt aus der Neuzeit. Rechts neben dem Parkplatz sind einige kleinere als auch größere Bäume gepflanzt. Diese Bäume tragen alle ein nettes Schild mit Kindernamen und deren jeweiliges Geburtsdatum. Diese Idee mit den sogenannten Geburtsbäumen empfinde ich als eine sehr tolle Sache und hoffentlich wird es lange als ein Brauch weitergeführt.
Nach diesen ersten paar interessanten Punkten schon am Start geht die Wanderung auf der Dorfstraße nach links ins Dorf hinein. Nach ungefähr 400 Metern erreicht man einen sehr nett Dorfplatz_Rugiswalde_kleinhergerichteten Dorfplatz mit einem ziemlich schmucken Informationshäuschen. Gleich dahinter befindet sich am rechten Hang der Skilift von Rugiswalde. Ich finde es immer wieder erstaunlich, einen Skilift im Bereich Skilift_Rugiswalde_kleinder Sächsischen Schweiz zu finden, denn in den letzten Jahren ist das Schneeaufkommen doch ziemlich armselig, aber mindestens in Rugiswalde und Sebnitz gibt es noch gute Geister, die solch eine Anlage pflegen und am Leben erhalten. In Rugiswalde scheint man aber auch der Natur ein bisschen nachzuhelfen, da links von der Skipiste eine Schneekanone steht. An der untersten Säule des Skiliftes hängt ein Schild mit folgenden technischen Daten: Skilift HLB 15,5; Massensporthang Rugiswalde; Technische Daten; Hersteller IG Liftbau BSG Fort. Neustadt; Baujahr: 1988; Fabr.-Nr.: 1; Geschwindigkeit m/s: 2,6; Anzahl der Gehänge: 32; Förderleistung 600 Personen/h; Liftlänge: 310 m; Höhenunterschied: 70 m. Die Wanderung führt weiter durch das Dorf, bis am unteren Ende des Dorfes die Grenze erreicht wird. Seit Tschechien zu den Schengener Staaten gehört, braucht man sich keine Gedanken mehr zu dem Grenzübergang machen. Hier darf man einfach so darüber wandern. Im Frühjahr 2008 lagen noch ein Felsbrocken und eine Barriere im Wege, aber das wird sich in der nächsten Zeit bestimmt noch ändern. Der Forstweg fällt gemächlich bis zur Ortschaft Horní Poustevna (Ober-Einsiedel) ab. Horní Poustevna (Ober-Einsiedel) ist nicht gerade eine riesige Ortschaft und man erreicht die Hauptstraße am einzigen bunten Farbtupfer, der Tankstelle. Wenige Meter bevor man die Hauptstraße erreicht, geht nach rechts ein Feldweg hinter dem ersten Haus den Hang wieder hoch. Da ich nichts besonders Interessantes in Horní Poustevna (Ober-Einsiedel) entdeckt habe, geht es auf diesem Weg schon wieder aus der Ortschaft heraus. Mit ziemlich der gleichen Steigung, wie es eben runter auf das Dorf zu gegangen ist, geht es jetzt wieder nach oben. Auch wenn dieser Teil des böhmischen Waldes überhaupt keine Wanderwegmarkierung besitzt, ist es relativ einfach, den Weg zu finden. Ziemlich verwunderlich ist, dass auf einmal, mitten im Wald, an einer Lichtung ein ziemlich ordentliches Haus steht. Wer auch immer hier im einsamen Wald wohnt, der hat auf jeden Fall eine wunderbare Ruhe. Selbst Wanderer dürften hier kaum vorbeikommen, zumindest ist mir auf der ganzen Strecke zwischen den beiden Einsiedel-Orten keiner begegnet. Der Aufstieg ist beendet an einer auffälligen Futterkrippe_Gerstenberg_kleinFutterkrippe. Hierbei handelt es sich einerseits um eine normale Futterkrippe, wie man sie auch überall in Deutschland im Wald findet, und ein ordentlich gebautes Holzhaus, das anscheinend als Heulager benutzt wird. Diese Schuppen habe ich schon einige Male in der Böhmischen Schweiz gesehen und mich darüber gewundert, wie ordentlich die Dinger gebaut sind. Diese Wildfütterungsstelle steht sehr gut sichtbar gleich neben dem Weg und hier geht es nach links den Hang wieder abwärts. Auch dieser Abstieg ist einfach zu finden, nur einmal nach 400 Metern sollte man nicht dem verführerischen Weg geradeaus folgen, weil man sonst wieder am Ausgangspunkt bzw. dem einsamen Waldhaus herauskommt. Hier empfiehlt sich also, nach rechts abzubiegen. Nach einer ganz angenehmen Waldwanderung erreicht man die Teich_Nieder_Einsiedel_kleinTeiche bei Dolní Poustevna (Nieder-Einsiedel). Ob diese Teiche außer zum Angeln auch noch als Badeteiche benutzt werden, war leider im Frühjahr 2008 bei 7° Grad Außentemperatur nicht so richtig zu erkennen. Aber der Rand des Teiches deutet ein bisschen darauf hin. Wenn man dem Weg nach links folgt, erreicht man den Bahnhof_Nieder_Einsiedel_kleinBahnhof von Dolní Poustevna (Nieder-Einsiedel). Hier war ich wirklich überrascht. Der Bahnhof ist für solch eine kleine Ortschaft wirklich riesig. Er hat zwar nur einen Bahnsteig, was aber bei einer Sackgasse an Bahnlinie nicht wirklich verwunderlich sein sollte, aber an der größten Stelle befinden sich immerhin 5 Gleisstränge. Diese sind anscheinend früher für den Güterverkehr genutzt worden. Heutzutage sehen die ehemaligen Lagerhallen verlassen, aber immer noch gepflegt aus. Am Ende der Bahngleise kann man gut sehen, wo früher die Bahnverbindung nach Deutschland weiterging. Die ehemalige Bahntrasse ist immer noch deutlich zu sehen, obwohl sie ziemlich zugewuchert ist und ein Teil der Schienen und Schwellen herausgerissen worden sind. Hier empfiehlt es sich aber nicht, weiter zu gehen, da es anscheinend dann in Deutschland nur noch den weiteren Weg über die befahrene Bahnlinie gibt. Das möchte ich natürlich niemanden empfehlen und so geht es wieder ein kleines Stück bis zu den Teichen zurück. Hier zweigt nach ca. 200 Metern ein Weg nach links ab. Damit erreicht man eine kleinere Schrebergartenanlage in Deutschland. Diese Gärten liegen noch vor der deutschen Bahnlinie und sind ganz gut von den Teichen aus zu sehen. Ein kleines Zick-Zack über die Wiese verkürzt den Weg ganz angenehm. An der Kleingartenanlage sieht man auch noch ziemlich deutlich die Grenzbefestigungen, damit keiner den Weg mit dem Auto gleich durch bzw. an den Gärten entlang wählt.
Am Ende der Gärten befindet sich ein unbeschrankter Bahnübergang und schon ist man auf der äußersten Straße (Dr.-Steudner-Straße) von Sebnitz angekommen. Dieser folgt man ein kleines Stück nach rechts, bis sich die erste Möglichkeit bietet, nach links auf die Parallelstraße zu kommen. Dieser (Dr.-Hesse-Straße) folgt man nach rechts bis zum Ende. Hier steigt der Weg hoch zum Finkenberg. Der Aufstieg bewirkt zwar schon wieder einige Höhenmeter, aber entlohnt auch mit einer sehr netten Aussicht über Sebnitz in die Hintere Sächsische Schweiz. Oben auf dem Finkenberg befindet sich die Finkenbaude (www.finkenbaude.de), die mit ihrer schönen Terrasse zum Verweilen einlädt. Spätestens ab der Finkenbaude ist die Wanderung mit dem blauen Strich blauer Strich markiert und damit geht es nach dieser schönen Aussicht wieder den Berg herab. Der Weg führt ziemlich parallel zur Fahrstraße zwischen Sebnitz und Neustadt durch den Wald entlang. Kurz bevor man die Bahnlinie mal wieder über- bzw. unterquert, stößt man neben dem Kreiskrankenhaus auf ein Haus_ohne_Fenster_in_Dr-Steudner-Strasse_kleinKinder- und Jugendwohnheim und ein wirklich überraschendes Haus. Dieses Haus steht ein bisschen unterhalb der Dr.-Steudner-Straße und hat einen sehr schön gepflasterten Hof. Wenn man ganz genau hinsieht, dann entdeckt man, dass überhaupt keine Fenster im Haus enthalten sind, sondern nur angemaltes Holz. Selbst wenn man wenige Meter vor dem Haus steht, fällt einem das überhaupt nicht auf. Sehr nett gemacht und ganz sicher besser als eine Ruine mit zerstörten Fenstern. In diesem Zustand war das Haus im Frühjahr 2008. Im Haustürsturz befindet sich die Jahreszahl 1805.
Der Weg geht weiter unter der besagten Bahnlinie drunter her und dann durchquert man die Sportanlage „Solivital“. Der Wanderweg geht wirklich quer durch das Sport- und Freizeitzentrum und die einfachste Orientierungshilfe ist der hohe Zaun des Fußballfeldes. In der hinteren rechten Ecke des Fußballfeldes verlässt der markierte Wanderweg das Sport- und Freizeitzentrum und steigt ziemlich steil ein letztes Mal den Berg hoch. Der Aufstieg hoch auf den Gerstenberg ist der steilste in dieser Wanderung, aber mit einem gemächlichen Tempo ganz gut zu schaffen. Nach 200 Metern Aufstieg erreicht man ein Hinweisschild auf den Peststein_Sebnitz_kleinPeststein. Diese eher unscheinbare Felsmurmel liegt 100 Meter abseits des Wanderweges im Wald. An ihr steht ein Gedenkstein mit der Aufschrift „Allhier ruhet in ihrem Erlöser Jesu Christo sanft und selig die Weyland viel Ehr und Tugend belobte Frau Maria Wunderlichin geborene Schusterin aus dem Gerichte von Rugiswalde des weyl. Ehr und Wohlgeachteten Mstr. Wunderlichs allhiesigen Bürgers und Schneiders liebgewesenes Eheweib welche in der damaligen Gantagion 1680 d.17. Augusti hier auszen in einer Hütten verstorben und alleine aus dieser Stadt ihr Leben sel. Beschlossen ihres Alters 31 Jahr 3. Monat …“(ab hier kann man den Stein nicht mehr lesen).
Die Wanderung geht wieder zurück auf den markierten Wanderweg und damit den Berg weiter hoch. Auf der linken Hangseite fallen immer wieder seltsame Steinhaufen auf. Ich glaube nicht, dass die von der Natur so dort hingestapelt worden sind, aber wozu sie denn dienten, erschließt sich mir leider nicht. Der blau markierte Weg geht auf der Rückseite der ehemaligen Gaststätte Stiller Fritz vorbei. Eigentlich ist es sehr schade, dass diese Gaststätte nicht mehr besteht, denn ich könnte mir doch ziemlich gut vorstellen, dass bei dem Verkehrsaufkommen doch der eine oder andere Autofahrer oder Biker hier anhält. Ganz besonders, wenn man die Aussicht runter in die Hintere Sächsische Schweiz feststellt. Mir war es bis zu dieser Wanderung auch noch nicht aufgefallen, aber man kann genau an der Gaststätte zwischen zwei Bergrücken runter ins Tal blicken. Die Wanderung führt die letzten paar Meter an der Zufahrtsstraße von Rugiswalde entlang, bis man den Ausgangspunkt der Wanderung erreicht hat. Damit ist die Wanderung Einsiedel zu Ende gegangen. Eigentlich ist sie nicht besonders zu empfehlen. Einerseits ist fast nichts besonderes auf der Strecke zu sehen und andererseits ist es an so mancher Stelle etwas sehr schwierig, den richtigen Weg zu finden. Dafür geht 1/3 des Wanderweges durch einen wunderbar ruhigen Wald, und dieses Stück macht den eigentlichen Reiz der Strecke aus.

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