Hofberg

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unsere Bewertung::
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Karte:
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Dauer:
ca. 4,00 h
Entfernung:
ca. 11,00 km
Höhenunterschied:
ca. 495 Meter
beste Reisezeit:
nicht an langen Wochenenden
Schwierigkeitsgrad:
leicht
steiler Aufstieg
sehr schmale Stelle
Untergrund:
Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen
Leiter
empfohlene Karten:
Nationalpark Böhmische Schweiz;
Nationalpark Böhmische Schweiz
Region:
Mehr Details
hier

Kurzbeschreibung:

Rainwiese - roter Strich - Rauschenberg - Kleines Prebischtor - Felsenburg Schauenstein - Hohenleipa - gelber Strich - Schlossberg - Hofberg - blauer Strich - Vogelstein - blauer Strich - Jagdschloss - Hohe Brücke - Soorgrund - Stimmersdorfer Fußsteig - Rainwiese

Beschreibung:

Auf der netten Wanderung zur Grundmühle im Kamnitztal sind mir ziemlich zum Anfang der Runde kurz vor der Ortschaft Vysoká Lípa (Hohenleipa) ein paar Wanderer aufgefallen, die auf dem Hofberg eine Rast eingelegt hatten. Von dort oben müsste man meiner Ansicht nach einen sehr guten Blick über die Böhmische Schweiz haben. Da meine große Tochter (12 Jahre) mal wieder mit mir wandern gehen wollte, musste natürlich eine etwas spannende Strecke mit ein paar Abwechslungen unternommen werden und so haben wir uns zu dieser Tour aufgemacht. Der Start der Runde liegt wie so häufig bei Wanderungen in der Böhmischen Schweiz in Mezní Louka (Rainwiese). Gegenüber von dem großen Hotel in Mezní Louka (Rainwiese) führt auf der rechten Seite die Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich zuerst ein paar Meter durch einen Campingplatz mit seltsamen kleinen Häuschen und dann aus der Ortschaft heraus. Schon nach wenigen hundert Metern biegt die rote Wandermarkierung nach rechts ab und es geht zum Warmwerden auf den Vétrovec (Rauschenberg). In der Natur merkt man zwar ziemlich deutlich, dass es aufwärts geht, aber man entdeckt nicht so richtig, wo denn der Gipfel des Berges sein könnte, weil es sich um einen ziemlich langgezogenen Berg handelt. Vom Gipfel steigt der nette Pfad nun etwa 30 Höhenmeter ab und erreicht dann einen asphaltierten Waldweg, der bis hoch zum Kleinen Prebischtor führt. Nach etwas weniger als einem Kilometer erreicht man eine Schranke Eisentreppe_Kleines_Prebischtor_kleinund hier steigt vollkommen unscheinbar ein Pfad nach rechts den Hang hinauf. Schon nach ganz wenigen Metern hat man das Kleine Prebischtor erreicht. Ganz ähnlich wie das eigentliche Prebischtor ist das Kleine Prebischtor ein bogenförmiges Felsentor. Die Unterschiede sind die ungleichen Größenverhältnisse und dass man das Kleine Prebischtor tatsächlich kostenlos besteigen darf.
Von dieser ersten kleinen Attraktion geht es herunter und über die rote Wanderwegmarkierung weiter abwärts die Stufen hinunter. Nach etwas weniger als ½ Kilometer Abstieg erreicht man eine glatte Felswand, an der eine Felsspalte den Aufstieg hoch auf den Felsen ermöglicht. Es handelt sich um den Aufstieg hinauf auf den Šaunštein (Felsenburg Schauenstein). Zugang_Treppe_Felsenburg_Schauenstein_kleinDer Zugang erfolgt über einige Treppen und Leitern, die aber relativ einfach zu bewältigen sind und nur bei besonders großen Besuchermassen gemieden werden sollten. Auf dem Šaunštein (Felsenburg Schauenstein) stand im 14. Jahrhundert eine Schutzburg für die Alte Böhmer Straße (Handelsweg von Böhmen in die Lausitz), vordere_Aussicht_Felsenburg_Schauenstein_kleindie sich aber ziemlich schnell in eine Raubburg wandelte und ein Jahrhundert später dann auch besetzt und zerstört wurde. Nachdem man die Plattform erreicht hat, fällt zuerst ein aus dem Felsen herausgemeißelter Raum auf. Links oberhalb von dieser Stelle befindet sich eine Zisterne, die leider von ein paar Deppen als riesiger Abfalleimer genutzt wurde. In südlicher Richtung führt eine Felsennase hinaus, von der man eine eindrucksvolle Aussicht auf die Wälder der Böhmischen Schweiz hat.
Der Abstieg erfolgt wieder durch die Felsspalte und dann auf der bekannten roten Wanderwegmarkierung in Richtung Vysoká Lípa (Hohenleipa) abwärts. Noch an der großen Felswand neben der Felsspalte ist eine künstliche Grotte, an deren Seitenwand eine Inschrift immerhin das Datum 11.M.1766 zeigt. Bei der Grotte muss man aufpassen, wo man hintritt, da immer wieder irgendwelche Mitmenschen meinen, es handele sich um ein historisches Dixi-Klo. Der Abstieg ist leicht und nachdem der große Nationalpark-Stein passiert ist, geht es nach rechts auf der Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich weiter. Am Ortsrand bieten sich gleich mehrere Gaststätten zu einer preisgünstigen Rast an. Die Wanderung führt geradeaus auf der Dorfstraße aufwärts, bis nach etwas mehr als 300 Metern nach rechts die Straße verlassen wird. Auch diese Dorfstraße steigt noch an und liefert gleich an mehreren Stellen nette Aussichten. Nach ziemlich genau ½ Kilometer wird die gelbe Wanderwegmarkierung Aussicht_vom_Schlossberg_Hohenleipa_kleinverlassen und es geht an den beiden rechtsabbiegenden Straßen die erste aufwärts. Diese Zufahrtsstraße führt schnurgerade den Berg hoch, bis hinter dem letzten Garten auf der rechten Seite ein Pfad auf die Wiese abbiegt. Nachdem man diesem leicht ansteigenden Pfad 200 Meter gefolgt ist, erreicht man im Wald die sehr nette Aussicht vom Zámecký vrch (Schlossberg). Der Platz ist wirklich sehr schön und lädt zu einer kleinen Rast ein.
Auf dem Weg zurück zu dem ersten Haus fällt noch gleich auf der Rückseite der Aussicht ein altes Kellergewölbe auf. Irgendwie ist es schon ganz schön komisch, dass dort einfach so ein Loch in der Landschaft ist. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass in Deutschland um so eine Stelle mindestens ein Zaun aufgestellt würde und in den USA würden noch ein paar Schilder und eine Unterschriftenliste ausliegen. Im Tschechischen kann man die Stelle einfach so erkunden und staunen, dass das Gewölbe mit richtig viel Buchenlaub gefüllt ist. Nachdem man das Blick_vom_Hofberg_kleinerste Haus von Vysoká Lípa (Hohenleipa) passiert hat, biegt nach rechts ein Weg ab, dem man in südlicher Richtung folgt. Schon nach weniger als 200 Metern erreicht man die Aussicht vom Hofberg. Pferdekoppel_Hofberg_kleinDer Blick von hier oben ist wirklich, wie schon vermutet, fantastisch. Besonders schön an der Aussicht ist die Ruhe. Wenn es hier überhaupt irgendwelche Störungen gibt, dann handelt es sich um das Wiehern von den Pferden hinter dem Aussichtspunkt. Bei dem Panorama fällt natürlich wie bei jedem Blick ins Tschechische der Rosenberg auf. Es ist immer wieder verwunderlich, dass dieser hohe Berg (619 Höhenmeter) zwar von jeder Aussicht in der Böhmischen Schweiz zu sehen, selber aber vollkommen langweilig zu besteigen ist. Selbst wenn man den Aufstieg unternommen hat, gibt es überhaupt keine brauchbare Aussicht von ihm.
Die Wanderung folgt dem Weg nach links von der Aussicht herunter. Nach einer Serpentine erreicht man die Wanderwegmarkierung blauer Strich blauer Strich, der man nach rechts folgt. Hier wandert man zuerst noch ein Gratweg_zum_Vogelstein_kleinStückchen über ein paar Wiesen und dann im Wald weiter. Nachdem man etwas weniger als einen Kilometer auf dem Weg gewandert ist, ist nach links die Aussicht Ptačí kámen (Vogelstein) ausgeschildert. Auch wenn man hier den selben Blick wie vom Hofberg hat, so ist es ein netter ruhiger Fleck, an dem ein rechteckiger Felsklotz zur Rast einlädt.
Die Wanderung geht wieder die 150 Meter von der Aussicht bis zum blau markierten Wanderweg blauer Strich zurück Zufahrt_Tal_Jagdschloss_kleinund dann nach links weiter. Nach wenigen Metern passiert man das Zámeček (Jagdschloss), das aber heutzutage nur noch einen tollen Namen hat. Auf der Zufahrt folgt man weiterhin der Wanderwegmarkierung. Ganz kurz (weniger als 100 Meter) vor der Landstraße zwischen Vysoká Lípa (Hohenleipa) und Mezní Louka (Rainwiese) biegt nach links eine Brücke ab. Die Stelle ist ziemlich unscheinbar und man ist schnell dran vorbeigewandert, aber hier führt der blaue Wanderweg in die Richtung des Soorgrundes bzw. Mezní Louka (Rainwiese) weiter. Sehr komisch ist, dass die Stelle gleich auf mehreren Karten mit Vysoký most (Hohe Brücke) beschrieben wird. Der Pfad hinter der Brücke endet schon bald auf einem breiteren Waldweg, auf dem sehr angenehm bis zur nächsten Kreuzung weiter gegangen wird. Die blaue Wegmarkierung biegt dort nach rechts in den Gelenggraben ab. In diesem Tal geht man aber nur ganz wenige Meter, um dann auf der linken Wegseite einen aufsteigenden Pfad zu entdecken. Es handelt sich um den extrem ruhigen Stimmersdorfer Fußsteig, dem man ganz einfach nur nach oben folgt. Nachdem man den angenehmen Aufstieg geschafft hat, geht es nach rechts auf gleichbleibender Höhe bis zur Rückseite des Parkplatzes in Mezní Louka (Rainwiese).
Die Wanderung hat uns sehr viel Spaß gemacht und es war alles enthalten, was eine Runde sowohl mit als auch ohne Kinder interessant macht. So einige Aussichten wurden passiert, gleich zwei interessante Punkte in der Böhmischen Schweiz (Kleines Prebischtor und Felsenburg Schauenstein) wurden besucht und außerdem war man abseits der großen Besuchermassen unterwegs. Die Erkundung des Hofberges war eine rundum gelungene Wanderung, auch aus Sicht meiner Tochter.

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3 Gedanken zu „Hofberg“

  1. Wir sind heute, 18.04.2022 die Strecke gemäß Beschreibung abgewandert. Vorab erst einmal, Top Vorschlag und schöne Wanderstrecke.
    Leider hat sich einiges an der Strecke verändert. Die Felsenburg Schauenstein ist nicht mehr begehbar. Alle Zugänge sind bautechnisch gesperrt. Auch unterhalb der „Hohen Brücke“ wird man nach rechts zur Landstraße verwiesen.
    Diese Änderungen schmälern aber die Strecke ansich nicht.
    Wir können diese Strecke nur wärmstens empfehlen. Es ist eine Wanderroute abseits des Massentourismus und äußerst entspannend.

  2. Auch wir waren am 18. April 2022 auf dieser schönen Route unterwegs. Leider sah der Nationalpark an manchen Stellen Dank Trockenheit, Sturm und Borkenkäfer aus wie eine Mondlandschaft, dennoch ist die Wanderung empfehlenswert. Positiv ist zu berichten, dass bei gesperrten Abschnitten immer eine bestens markierte Alternative angeboten wird, so dass man die Rundtour ohne große Umwege schafft. Mit Einkehr in Vysoká Lípa (Hohenleipa) haben wir entspannte 5,5 Stunden dafür benötigt. Die Parkgebühr in Mezní Louka liegt übrigens aktuell bei 6 EUR (150 Kronen).

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