Weberschlüchte

Abstimmung:
unsere Bewertung::
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Karte:
PDF:

Dauer:
ca. 4,00 h
Entfernung:
ca. 12,00 km
Höhenunterschied:
ca. 518 Meter
beste Reisezeit:
nicht an langen Wochenenden
Schwierigkeitsgrad:
festes Schuhwerk
witterungsbedingt schwierig
Untergrund:
Forstweg
Wanderweg und Pfad Treppen
empfohlene Karten:
Großer Zschand;
Rolf Böhm Kartographischer Verlag
Region:
Mehr Details
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Kurzbeschreibung:

Neumannmühle - gelber Strich - Großer Zschand - Spitzsteinschlüchte - Zschandpfad - Zeughaussstraße - roter Strich - Großer Zschand - Zeughaus - Sommersloch - Weberschlüchte - Webergrotte - Auerhahnsteig queren - Sandschlüchte - Großer Zschand - roter Strich - Zeughaus - Nationalparkhaus - Großer Zschand - gelber Strich - Neumannmühle

Beschreibung:

Im Januar wollten wir mal wieder bei maximaler Ruhe in der Sächsischen Schweiz wandern gehen und so hatten wir uns eine Runde im Bereich des Großen Zschands ausgedacht. Wie bei dem größten Teil der Wanderungen im Großen Zschand liegt der Startpunkt an der Neumannmühle. Diesmal gehen wir aber nur die ersten paar Meter auf der Forststraße in den Großen Zschand hinein (gelber Strich gelber Strich), bis nach rechts die erste Möglichkeit abbiegt. Ausgeschildert sind hier die Spitzsteinschlüchte. Es geht über einige Stufen aufwärts und erst bei der zweiten Möglichkeit nach links auf einem Felsband weiter. Sowohl der erste als auch der zweite Zugang sind seltsamerweise mit einem Kreuz gesperrt, für einen gesperrten Weg, gekennzeichnet. Das ist äußerst sonderbar, da eigentlich nur in der Kernzone Wege gesperrt werden und im restlichen Gebiet jeder erkennbare Pfad begangen werden darf. Auf jeden Fall ist dieser Bereich keine Kernzone, sodass es keinen Ärger geben dürfte. Felsenueberhang_Zschandpfad_kleinDieser Pfad ist auch schon im Buch „Geheimnisvolle Wege Band 1“ von Axel Mothes (www.stiegenbuchverlag.de) ausführlich beschrieben und auch in Dr. Rolf Böhms Wanderkarte Großer Zschand eingetragen. Der Weg auf dem Zschandpfad ist wirklich sehr nett zu wandern und das Faszinierende ist, dass man 30 Höhenmeter Zschandpfad_kleinoberhalb der Forststraße sehr nett versteckt vor den Wanderern unten im Tal unterwegs ist. Gleich an mehreren Stellen verläuft der Pfad unter Überhängen und zwei Mal werden Felseinschnitte passiert. Der eine ist der untere Ausläufer der Reibetöpfelschlüchte und der Felseinschnitt am Schneeloch fällt eher durch seine Höhle auf. Der sehr unterhaltsame Pfad endet auf der Zeughausstraße, der noch die paar Meter bis zur Straße im Großen Zschand hinunter gefolgt wird.
Im Großen Zschand angekommen, geht es nach rechts auf der roten Wanderwegmarkierung roter Strich in Richtung Zeughaus. Kurz vor dem eigentlichen Zeughaus passiert die Wanderung eine der Nationalparkinformationsstellen. Jedes dieser Häuser informiert über andere Themen und deshalb sollte man immer diesen kurzen Abstecher in die warme Hütte unternehmen. Das eigentliche Zeughaus befindet sich gleich daneben und ist von März bis November eine gemütliche Gelegenheit, sich zu stärken. Die Wanderung folgt weiterhin der roten Wanderwegmarkierung und führt in eine der ruhigsten Regionen der gesamten Sächsischen Schweiz. Zwischendurch verlässt die grüne Wanderwegmarkierung die Richterschlüchte nach rechts und ¼ Kilometer danach biegt, auch nach rechts, der Zugang (markiert mit dem Bergpfadsymbol grüner Pfeil Bergpfad) in die Weberschlüchte ab. Da es aber zu langweilig wäre, direkt in die Weberschlüchte einzubiegen, geht es noch ¼ Kilometer weiter im Großen Zschand, bis ein unscheinbarer Pfad nach rechts abzweigt. Felsenkessel_Sommerloch_kleinDieser Pfad ist mit dem schwarzen Pfeil Kletterzugang gekennzeichnet und steigt ziemlich schnell an. Zwischendurch ist als Hilfe auch eine Leiter mit vier Sprossen vorhanden. Gleich nach dieser Leiter hat man einen netten Blick in einen Talkessel mit einer größeren Schichtfugenhöhle. Durchgang_Sommerwand_kleinDer Weg hinauf zur Sommerlochwand ist deutlich zu erkennen, der große Durchgang durch den Felsen jedoch erst, wenn man nur noch wenige Meter davon entfernt ist. Das versteckte Felsentor ist immerhin einige Meter breit und man kann fast aufrecht durchgehen. Ganz besonders fällt eine Inschrift mit der Jahreszahl 1856 auf.
Man könnte für die weitere Wanderung auch einmal komplett um die Sommerwand herum gehen, aber viel lustiger ist der Weg durch die große Öffnung. Auch wenn es noch nicht so richtig auffällt, aber damit steht man dann schon in den Weberschlüchten. Die Wanderung folgt dem Pfad, der nach links am Fuße der Felsen entlang läuft. Eigentlich kann man so ziemlich überall nach rechts runter ins Tal gehen, aber wenn man ½ Kilometer auf dem Pfad wandert, dann kann man mit aufmerksamem Blick eine hölzerne Treppe entdecken. Wenn man den Weg in den Weberschlüchten erreicht hat, geht es nach links weiter in die Schlucht hinein. Auf dem Weg fällt ganz besonders eine dicke Felsmurmel im Tal auf, die mit der Inschrift „Andenken an den Brand 1842“ an jenes Ereignis erinnert. Dieses Feuer muss schon ziemlich gewaltig gewesen sein, da es mehr als zwei Wochen wütete und ein ziemlich großes Gebiet zwischen Prebischtor, Weberschlüchte und Richterschlüchte zerstörte, das danach komplett gerodet werden musste.
Die Wanderung führt durch die Weberschlüchte herbstliche_Webergrotte_kleinbis zum südlichen Ende an der Webergrotte. Hier fallen drei Dinge besonders auf. Zuerst ist es natürlich die eigentliche Grotte mit ihrer dicken Sandschicht. Schutzzaun_Stendelumfassenden_Knotenfuss_kleinDann befindet sich auf der linken Wegseite (von unten gesehen) eine große Felsmurmel, die mittels einiger Stufen bestiegen werden kann. Früher führte eine Treppe in die darüber liegende Schlucht, aber leider ist diese Möglichkeit entfernt worden. Das letzte Auffällige ist eine Tafel, die auf den Stängelumfassenden Knotenfuß hinweist. Diese Pflanze hat sogar einen eigenen umzäunten Bereich in den Weberschlüchten bekommen.
Die Weberschlüchte sind eine Sackgasse in diesem Bereich und deshalb geht es wieder zurück auf der Wanderwegmarkierung grüner Pfeil Bergpfad. Nach 200 Metern gibt es eine Möglichkeit, nach rechts abzubiegen, aber diese Schlucht ist nach einer kurzen Strecke eine Sackgasse bei einem kleinen Überhang. 150 Meter weiter die Weberschlüchte abwärts fällt eine größere Fläche auf, die mit jedem Starkregen umgeformt wird. Hier biegt nach links ein weiterer Pfad zu einer Höhle ab, der aber ebenfalls eine Sackgasse ist. Von hier geht es noch mal 100 Meter weiter die Weberschlüchte abwärts, bis nach rechts ein Pfad durch einen flachen Fichtenwald (nur 30 – 50 cm hoch, aber dafür sind es tausende von Bäumchen) aufsteigt. Zuerst geht der Pfad noch ziemlich parallel zum Talweg, aber dann biegt er rechts ab und führt mit einem deutlich sichtbaren Aufstieg hoch. Überraschenderweise ist der Aufstieg mit dem schwarzen Pfeil Kletterzugang (Zugang Kletterfelsen) gekennzeichnet. Normalerweise wäre ich davon ausgegangen, dass auf den Auerhahnsteig hinauf überhaupt kein legaler Weg führt, aber da habe ich mich mal wieder getäuscht. Der Pfad führt in einem wilden Zickzack aufwärts, bis man den Bergsattel erreicht. Auf der rechten Seite fällt ein überhängender Felsen auf, der ungewöhnlicherweise eine kleine Aushöhlung mit Ascheresten enthält. Diese Stelle liegt tatsächlich so, das kaum etwas Wildes passieren kann (Rangerbesuch oder Waldbrand), aber trotzdem sollte man an so einer unwegsamen Stelle ordentlich vorsichtig sein und drüber nachdenken, ob es wirklich sein muss.
Die Wanderung führt von dem Bergsattel auf der gegenüberliegenden Seite herunter. Hier ist der Pfad ein ganzes Stück schwieriger zu erkennen, Talkessel_Sandschluechte_kleinaber die Steigung lässt einen gesitteten Abstieg zu. Der Weg passiert einen größeren Talkessel und einen Felsen mit einer weißen Markierung. In dem weißen Punkt steht mit schöner Schrift die Zahl 65. Was auch immer das für eine ungewöhnliche Beschriftung ist, sie ist ziemlich untypisch für die Sächsische Schweiz. Weg_Sandschluechte_kleinNach diesem relativ leichten Abstieg durch die Sandschlüchte erreicht die Wanderung wieder den Weg durch den Großen Zschand. Hier geht es nach links auf der Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich über eine Strecke von fast 4 Kilometern bis zum Ausgangspunkt zurück. Zwischendurch passiert man die bekannte Stelle am Zeughaus und die Wanderwegmarkierung wechselt in den gelben Strich gelber Strich. Nachdem die Schlucht des Großen Zschands enger wird, kann man noch mal von unten nach links oben blicken und staunen, dass dort oben der Zschandpfad verläuft. Von der breiten Forststraße ist der Weg wirklich vollkommen unsichtbar.
Die Wanderung hat mal wieder etwas Neues in Form des Zschandpfades für uns geliefert und auch sonst war es eine sehr schöne Runde. Das einzige Fehlende zu einer perfekten Wanderung wären noch ein paar Aussichten in die Landschaft der Hinteren Sächsischen Schweiz gewesen. Ein echter Genuss ist die wunderbare Ruhe hier im Bereich des hinteren Großen Zschands.

Download file: WEBERSCHLUECHTE.TRK.GPX


    Anreise:

    Öffentlicher Nahverkehr:
    Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Kirnitzschtal Neumannmühle mit dem VVO-Navigator
    Auto:
    Empfohlener Parkplatz: Neumannmühle
    Parkplatzgebühr für die Wanderung: 5,00 €

5 Gedanken zu „Weberschlüchte“

  1. Die „Hike and Bike Map“ auf gpsies zeigt den Pfad durch die Sandschlüchte als „verboten“ an, also bis zum Auerhahnsteig wäre ok, aber weiter nicht. Hat sich da evtl. was geändert, ist die Karte nicht aktuell? Weiß da jemand mehr?

    1. Ich meine, dass die Sandschlüchte mit dem schwarzen Pfeil gekennzeichnet sind und damit darf man dort hoch und runter gehen. Um ganz sicher zu sein, müsste man es aber in der Realität kontrollieren.

  2. Wir wollten gestern ab Neumannmühle den Zschandpfad gehen und sind rechts in die Spitzsteinschlüchte abgebogen. Haben immer gehofft, links auf den Zschandpfad zu kommen. Angekommen sind wir am Ende der Spitzsteinschlüchte und sind dann links auf dem Knorreweg gelaufen. Haben wir den Zschandpfad verpasst oder ist er gleichbedeutend mit dem Knorreweg?

    Vorab vielen Dank!

    Gruß Manfred

    1. Der Zschandpfad befindet sich gleich am Anfang der Spitzsteinschlüchte. Ungefähr 100 Meter von dem Weg durch den Großen Zschand entfernt auf der linken Seite der Spitzsteinschlüchte. Der Knorreweg ist am Ende der Spitzsteinschlüchte in 500 Meter Entfernung von der Zschandstraße.
      Also viel zu weit gegangen.

  3. Der Zschandpfad ist leider nicht mehr komplett begehbar. Bis etwas zur Hälfte gehts noch gut aber dann wirds eher schwierig, da viele umgestürzte Bäume den Pfad kaum bis nicht mehr begehbar machen. Wir haben den Pfad verlassen und sind dann auf dem Hauptweg weiter.

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