Ortsteil verbindender Weg

Abstimmung:
unsere Bewertung::
positivpositivpositivnegativnegativ
Karte:
PDF:

Dauer:
ca. 6,50 h
Entfernung:
ca. 31,00 km
Höhenunterschied:
ca. 384 Meter
beste Reisezeit:
eigentlich immer
Schwierigkeitsgrad:
sehr lang
Untergrund:
Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen
empfohlene Karten:
Stolpen und das Stolpener Land;
Rolf Böhm Kartographischer Verlag
Region:
,
Mehr Details
hier

Kurzbeschreibung:

Stolpen - Parkplatz Altstadt - Mäusebrunnen - grüner Strich - Bahnhofsstraße - Langenwolmsdorf - Hauptstraße - Stolpener Straße - Bergstraße - Dorfkirche Langenwolmsdorf - Bergstraße - Bahnhofsweg - Hauptstraße - Kunsthandwerkerhaus/Bauernwirtschaft - Windräder - Lauterbach - Am Gemeindeteich - Beyergasse - Gottlöbers Höhe - Hintere Dorfstraße - Beyergasse - Dorfstraße - Ostersäule - Niedere Straße - Buschmühlenweg - Zum Waldhaus - Buschmühle - Wesenitz - Viehwegberg - Rennersdorf - Hauptstraße - gelber Strich - Salzstraße/Böhmische Glasstraße - gelber Punkt - Nullweg - Bischofsweg - Pflaumenallee - Festplatz - Helmsdorf - Schulstraße - Wilschdorfer Straße - Schloss Helmsdorf - Wilschdorfer Straße - Wesenitz - Mittelweg - blauer Punkt - Oberaltstadt - St.-Katharinen-Kirche - Pirnaer Landstraße -Oberstraße - St. Lorenz Kirche - Steinkreuz - Altstädterweg - Pirnaer Landstraße - Neustädter Straße - Parkplatz Altstadt

Ortsverbindender Wanderweg Stolpen

Diese Wanderung ist dadurch entstanden, dass ich über meine Internetseite angefragt worden bin, ob ich vielleicht eine Wanderung durch alle Ortsteile von Stolpen hätte oder mir vorstellen könnte, eine zusammenzustellen. Ich war zwar schon einige Male in der Gegend wandern, aber eine komplette Runde durch alle Ortsteile hatte ich noch nicht gemacht. Also habe ich diese interessante Aufgabe in Angriff genommen.

Nachdem ich in Erfahrung gebracht hatte, welche Orte alles Ortsteile von Stolpen sind, nämlich Stolpen, Langenwolmsdorf, Lauterbach, Rennersdorf-Neudörfel, Helmsdorf und Heeselicht, habe ich mir eine Strecke auf Dr. Böhms Stolpen-Wanderkarte (www.boehmwanderkarten.de) zusammengebastelt. Die erste Überraschung war, dass diese Ortsteile teilweise doch ein ganzes Stück weit auseinander liegen. Durch die virtuelle Erkundung war eine Strecke von 30 km entstanden. Ich war etwas verunsichert, ob so eine lange Wanderung im Sinne der Stadt Stolpen – des „Auftraggebers“ –  ist. Für mich ist so eine Länge aber nicht ungewöhnlich und deshalb habe ich mich auf den Weg gemacht.

Den Startpunkt habe ich in die Mitte der Runde gelegt. Das mache ich bei längeren Touren immer so, denn falls es zu irgendwelchen Missgeschicken (z.B. plötzlicher Weltuntergangsregen oder seltsame Wegsperrungen) kommt, kann man relativ schnell zum Ausgangspunkt und dem trocknen Auto kommen. Der Startpunkt liegt nordwestlich des Stadtgebietes Stolpen auf dem terrassenförmigen Platzplatz an den Schrebergärten. Ausgeschildert ist der Parkplatz mit dem Namen Altstadt. Von dort kommend, geht es über die Schützenhausstraße und auf der gegenüberliegenden Straßenseite ganz wenige Meter nach rechts bis zur Neustädter Straße. Auf dieser geht man ein paar wenige Meter entgegen der Einbahnstraße, Maeusebrunnen_Stolpen_kleinbis nach links eine Gasse mit dem Namen Vorwerk abbiegt. Diese führt bis auf einen Platz mit einem putzigen Brunnen. Von dem Brunnen kenne ich zwei Namen: entweder Käsebrunnen oder Mäusebrunnen. Beide passen sehr gut.

Auf der einzigen Zufahrt zu dem Platz geht es weiter. Die nächste Querstraße (Dresdner Straße) riesiger_Adler_Stolpen_kleinwird nur überquert und dann auf der Rudolf-Breitscheid-Straße weiter aufwärts gewandert. Schon bald passiert man einen kleinen Park mit einem gewaltigen Denkmal. So einen riesigen Adler hätte ich in irgendeiner großen Stadt (z.B. Dresden oder Berlin) erwartet, aber im beschaulichen Stolpen ist es schon etwas ganz Besonderes. Die Wanderung führt immer weiter geradeaus, bis es in dem Neubaugebiet nicht mehr weiter geradeaus geht und dann biegt man nach rechts ab. Schon bald erreicht man die gut befahrene Bahnhofstraße, die nach links weiter bewandert wird. Die Straße biegt nach rechts ab und spätestens ab dieser Stelle gibt es auch die Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich. Auf der rechten Straßenseite befindet sich das Stolpener Freibad. Teich_Niederdorf_Stolpen_kleinMan folgt der grünen Wanderwegmarkierung, welche nach links in die Hauptstraße von Langenwolmsdorf abbiegt. Dort lässt es sich gut wandern, da sich der Verkehr einigermaßen im Rahmen hält. Vogelhaeuser_Niederdorf_kleinWenn die grüne Wanderwegmarkierung die Hauptstraße verlässt, bleibt man für diese Wanderung aber auf der Hauptstraße und erreicht nach zwei Kilometern die Stolpener Straße. An dieser wandert man 100 Meter nach rechts und dann geht es über die Straße und auf der gegenüberliegenden Straßenseite auf der Bergstraße ein paar Meter aufwärts. Dorfkirche_Langenwolmsdorf_kleinDas Ziel ist die Dorfkirche Langenwolmsdorf mit der Besonderheit einer Herbig-Orgel. Von diesen Orgeln hat es insgesamt 20 Stück gegeben, heutzutage existieren davon nur noch neun. Da ich die Wanderung an einem normalen Wochentag unternommen habe, waren leider alle Kirchen an der Strecke geschlossen. Überrascht hat mich in dem Zusammenhang, dass das Erbgericht neben dem Kirchengrundstück geöffnet hatte. Ich bin dort nicht eingekehrt, da ich ja erst sehr kurz unterwegs war, aber die Bewertungen der Gaststätte auf Google sind spitzenmäßig.

Die Wanderung folgt der Bergstraße weiter, bis man wieder auf der Hauptstraße oder auch Stolpener Straße ankommt. Gleich auf der gegenüberliegenden Straßenseite steht das Rathaus und links davon führt der Bahnhofsweg parallel zur Hauptstraße entlang. Diese kleine Straße ist angenehmer zu wandern als an der Hauptstraße entlang. Am Rathaus steht eine sehr schöne Tafel, die auf die Besonderheiten des Ortsteils hinweist und auch die kleineren Pfade darstellt. Dem Bahnhofsweg folgt man immer nett geradeaus, auch nachdem ein Pfosten den Autoverkehr verhindert – ab da geht es auf Betonplatten weiter. Erst wenn es nach etwas mehr als 600 Metern wirklich nicht mehr weiter geradeaus geht, biegt man nach links ab und gelangt wieder auf die bekannte Hauptstraße von Langenwolmsdorf. Hier geht es nach rechts für ¼ Kilometer auf dem Bürgersteig entlang. Dann verlässt die Hauptstraße nach links die eigentlich größere Fahrstraße, aber das ist bestimmt historisch entstanden und erst mit dem wachsenden Autoverkehr aufgetaucht. Die Wanderung geht auf jeden Fall nach links auf der Hauptstraße weiter. Ausgeschildert ist hier die Erlebniswelt Bauernwirtschaft und deren Besucher machen auch den größten Teil der Autos auf der Straße aus. Die Straße hat einen Bürgersteig und so kann man sehr gut dort Spielplatz_Bauerwirtschaft_kleinentlang wandern und vielleicht auch einen kurzen Abstecher in die Erlebniswelt unternehmen. Die Hauptstraße führt bald aus der Ortschaft heraus. Hier ist zwar kein Bürgersteig mehr vorhanden, aber dafür begegnen einem auch nur wenige Autos. Ganz interessant finde ich die Windräder, die hier ganz knapp neben der Straße stehen. Anscheinend sind in den letzten Jahren hier Windräder demontiert oder durch größere ersetzt worden.

Am Ende der Straße erreicht man den Ortsrand von Lauterbach. Hier fallen sofort die beiden Teiche auf der rechten Straßenseite mit ihren vielen Enten auf. Die Wanderung biegt nach links auf die Dorfstraße ab, aber auf dieser geht es auch nur 80 Meter entlang, da dann noch mal nach links die Beyergasse viel schöner zu wandern ist. Aussicht_in_Richtung_Stolpen_Gottloeber_Hoehe_kleinDiese Gasse führt gleich am Ortsrand entlang und nach etwas mehr als 400 Metern befindet sich links der Straße der Aufstieg hoch zur Gottlöbers Höhe. Der Aufstieg ist schnell geschafft und hier oben bietet sich ein netter Rastplatz mit einer Panoramaaussicht an. Der schönste Blick ist hinüber nach Stolpen mit seiner Burg. Etwas Besonderes ist eine Himmelsscheibe, die sehr viele Berge mit Höhenangabe und der Entfernung angibt. Für mich war die Scheibe sehr hilfreich, da ich doch eher im Bereich der Sächsischen Schweiz wandere und mir sehr viele Berge in nordwestlicher Richtung vollkommen fremd sind.

Die Wanderung führt wieder zurück auf die Beyergasse und dann nach links weiter am Ortsrand entlang. Auf der linken Seite fällt ein Gebäude der Wasserwirtschaft auf, das so aussieht, als wäre es ein gut gepflegter Wasserbehälter. Stolpen bzw. die Dörfer drum herum und die Gemeinde Dürrröhrsdorf-Dittersbach haben sich zu einem eigenen Wasser- und Abwasserzweckverband „Mittlere Wesenitz“ zusammengeschlossen und den Betrieb in die eigene Hand genommen. Glocke_der_Evangelisch-Lutherische_Pfarrkirche_kleinDie Beyergasse endet auf einer Straße, die nach links nach Stolpen führen würde, aber für diese Wanderung empfiehlt sich der Weg nach rechts bis auf die Hauptstraße von Lauterbach bzw. hier heißt die Straße Dorfstraße. Auf der geht es nach links Evangelisch-Lutherische_Pfarrkirche_kleinweiter und schon nach ganz wenigen Metern steht rechts die kleine Evangelisch-Lutherische Pfarrkirche. Davor und auf dem Friedhof stehen drei Glocken aus Stahl, die aber für den Glockenturm der Kirche zu schwer geworden sind und durch leichtere Bronze-Glocken, die immer noch 270 – 350 kg wiegen, ersetzt wurden.

Von der Kirche geht es für ungefähr einen Kilometer auf der Dorfstraße weiter. Ostersaeule_Lauterbach_kleinDann biegt nach links die Niedere Straße ab. Auf ihr soll die Wanderung weiter gehen, aber vorher sollte man unbedingt noch ein paar Meter weiter geradeaus gehen, weil dort auf einem extra hergerichteten Platz eine Ostersäule steht. Der obere Teil ist aus dem Jahre 1584 und der untere Teil soll noch älter sein. Im Jahr 1584 wurde eine neue Zeitrechnung eingeführt und damit lässt sich die Inschrift erklären: 1584 Jar / Das ist war / zwene Ostern / in einem Jar.

Die Wanderung geht also wie schon erwähnt die paar Meter zurück bis zur Niederen Straße (Richtung Stolpen) und dann auf das Feld hinaus. Nach ½ Kilometer biegt nach rechts eine schöne Allee in Richtung der Wesenitz ab. Buschmuehle_Wesenitz_kleinEs handelt sich um den Buschmühlenweg. Zuerst führt der Weg noch ein paar hundert Meter über die Ebene und dann geht es abwärts und man passiert die Gaststätte Zum Waldhaus. An der Wesenitz erreicht man dann das Gelände der Buschmühle. Buschmuehle_Fahrzeug_kleinDas ursprüngliche Mühlengebäude gibt es heutzutage nicht mehr, aber das wäre bei einem Jahrgang 1609 auch extrem ungewöhnlich. Die Mühle hat sich von einer Mahlmühle zu einer Schneidemühle und weiter zu einer Papierfabrik gewandelt. Der letzte Teil der Geschichte war dann ein Klebstoffwerk, das Spezialklebstoffe und Farben hergestellt hat. Heutzutage ist es eher ein Wohnhaus und Abstellplatz von außergewöhnlichen Fahrzeugen.

Hinter dem Gelände befindet sich eine kleine Steinbrücke, die über die Wesenitz führt. Dahinter geht es nach links zuerst am Bachlauf entlang, um dann nach ein paar hundert Metern (ca. 300 Meter) aus dem Tal herauszuführen. Am Waldrand steht eine alte Steinsäule, die den Weg zur Buschmühle zeigt. Gipfel_Viehwegberg_kleinEigentlich sollte nach rechts ein Weg abbiegen, aber irgendwie habe ich ihn übersehen und so bin ich quer über die Wiese bis hoch zu den beiden Trinkwasserbehältern gewandert. Solange auf der Wiese keine Rindviecher stehen, ist das sogar ein sehr netter Weg, da man eine gute Aussicht rüber nach Stolpen hat und die Panoramaaussicht auf den beiden Trinkwasserbehältern bzw. dem Gipfel des Viehwegberges sehr gut ist.

Die Wanderung führt jetzt hinunter zu der Ortschaft am Fuße des Bergs. Mit der Landstraße geht es nach Rennersdorf hinein und an der Kreuzung mit der Hauptstraße steht rechts an der Seite ein Wegweiser nach Schmiedeberg aus dem Jahr 1860. Die Straße ist mit der Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich gekennzeichnet und dieser wandert man nach rechts hinterher. Die Wanderung führt schon bald aus der Ortschaft heraus und es geht über einen Feldweg an einem Erddepot (offizielle Bezeichnung Sandtagebau Rennersdorf) und mindestens zwei großen Windrädern vorbei. Dann stößt von rechts der Nullweg mit der Wanderwegmarkierung gelber Punkt gelber Punkt dazu. Auf dieser Markierung geht es dann auch ein paar Meter über die wirklich hässliche (zumindest für Wanderer) Landstraße namens Stolpener Straße. Zum Glück ist es nur ¼ Kilometer und dann führt die Wanderung weiter auf der gelben Markierung durch einen kleineren Wald und passiert einen Modellflugplatz. Gleich an dem Modellflugplatz sieht man eine ziemlich matschige Wiese, die die Wasserscheide zwischen der Schwarzen Elster und der Wesenitz ist. Die Wanderung überquert die Alte Stolpener Straße und auf der gegenüberliegenden Straßenseite wird ein kleines Waldgebiet passiert. Wie an vielen Orten verstecken sich hier auf der rechten Wegseite mindestens zwei traurige Stellen. Die eine ist ein Kreuz mit dem Sterbedatum Mai 1945 und die zweite ist die Begräbnisstelle der Eheleute Ulbricht. Nach Misshandlungen durch polnische und russische Soldaten haben sie sich im Freibauers Busch versteckt und nach ein paar Tagen den Freitod gewählt.

Die Wanderwegmarkierung gelber Punkt erreicht bald die Landstraße zwischen Neudörfel und Helmsdorf. Normalerweise würde ich jetzt empfehlen, geradeaus auf dem Bischofsweg nach Stolpen zu wandern. Da die Aufgabe aber ist, alle sieben Ortsteile zu erwandern und sich dazu noch in Helmsdorf eine sehr interessante Stelle befindet, geht es nach rechts auf der Landstraße entlang. Festplatz_vor_Helmsdorf_kleinSehr ungewöhnlicherweise hat die Straße einen hohen Bordstein und einen – wenn auch schmalen -Bürgersteig. Nach etwas weniger als einem Kilometer befindet sich auf der rechten Straßenseite ein Gelände, das sehr nach einem Festplatz mit Bühnen, Toiletten, Verkaufsbuden, Tischen und Bänken aussieht. Das ist eine erstklassige Idee, den Festplatz ein Stück außerhalb des Ortes anzulegen. So sind die Anwohner nicht ganz so gestört und können nicht das übliche Gejammer anbringen.

Die Wanderung geht weiter auf der Helmsdorfer Straße bzw. in der Ortschaft heißt sie dann Schulstraße. ehemalige_Grundschule_Helmsdorf_kleinDas ist sehr passend, da auf der linken Straßenseite schon bald ein Gebäude auffällt, das bis 1998 die Grundschule von Helmsdorf war. Die Straße knickt nach links ab und man wandert  ihr hinterher, bis nach ¼ Kilometer auf der linken Straßenseite das ziemlich große Schloss Helmsdorf auftaucht. Das Schloss umfasst einige unterschiedliche Gebäude, die auch in einem sehr unterschiedlichen Zustand sind. Schloss_Helmsdorf_kleinAber bei so vielen Gebäuden ist es auch extrem schwierig, alles in Schuss zu halten. Ich hätte super gerne mal in das Hauptgebäude reingeschaut, aber irgendwie ergab es sich nicht. Auf der Internetseite des Schlosses (www.schloss-helmsdorf.de) bekommt man aber einen sehr schönen Eindruck von den vielen Räumen, die auch passend zu einem Schloss eingerichtet sind.

Es geht die Wilschdorfer Straße bis zur bekannten Schulstraße zurück. Gleich an der Kreuzung St-Katharinen-Kirche_Oberhelmsdorf_kleinbiegt an der rechten Straßenseite die Wanderwegmarkierung blauer Punkt blauer Punkt in Richtung Wesenitz bzw. Stolpen ab. Der Wanderweg schlängelt sich sehr nett neben der Wesenitz entlang und führt dann nach Oberhelmsdorf. Die Wesenitzstraße ist eine wenig befahrene Dorfstraße, auf der man weiterhin der blauen Wanderwegmarkierung folgt. Die Straße endet auf der Pirnaer Straße und hier kann man noch eine kleine Kirche (St.-Katharinen-Kirche) entdecken. Das Besondere an dieser Kirche ist, dass der Glockenturm ganz separat daneben steht.

Jetzt kommt der hässlichste Teil der Wanderung. Leider habe ich bisher keine sinnvolle Umgehung für den Kilometer auf der Pirnaer Landstraße gefunden. Hier hoffe ich, das mir irgendein netter Einwohner von Stolpen einen guten Vorschlag machen kann. Ich ahne aber, dass es keine Möglichkeit gibt, da auch die blaue Wanderwegmarkierung auf der Straße in Richtung Stolpen führt. Zum Glück ist die Höchstgeschwindigkeit dort auf 50 km/h begrenzt. Nach dem besagten Kilometer biegt die blaue Wanderwegmarkierung nach links auf die Obere Straße ab. Damit landet man in einem angenehm ruhigen Stadtteil von Stolpen namens Altstadt. St_Lorenz_Kirche_Altstadt_Stolpen_kleinIch wundere mich ja immer wieder über diesen Namen, aber auch die Kirche im Zentrum heißt so, „St. Lorenz Kirche zu Altstadt“. In der Kirche soll sich eine der Herbrig-Orgeln befinden. Christian Gottfried Herbrig (1772 – 1850) soll auf dem Friedhof neben der Kirche beerdigt sein, aber ich habe nur eine Erinnerungstafel an der Friedhofsmauer entdeckt, die dazu auch noch ziemlich mit Efeu zugewuchert war.

Die Wanderung folgt weiter dem blauen Punkt und nach wenigen Metern (höchstens 120 Meter) Steinkreuz_Altstadt_Stolpen_kleinerreicht man einen Feldrand. Hier sollte man aufmerksam den Hang zum Feld ansehen. Das Interessante an der Stelle ist ein Steinkreuz, das von einem tödlichen Unfall mit einem Pferd und dem Altstädter Richter Balthasar am 16. September 1572 berichtet. Auch heutzutage kann man mit ein bisschen Fantasie die Inschrift immer noch entziffern. Die Wanderung führt jetzt die letzten Meter aufwärts bis nach Stolpen bzw. der Pirnaer Landstraße und der darauffolgenden Neustädter Straße. So gelangt man wieder zum Ausgangspunkt, dem Parkplatz an der Schützenhausstraße.

Damit ist ein ordentlicher Bogen im Bereich von Stolpen zu Ende gegangen. Auch wenn ich an mehreren Stellen nur den Weg über Straßen gefunden habe (obwohl ich noch mindestens dreimal danach auf der Suche nach besseren Möglichkeiten war), bin ich doch an einige Stellen gelangt, die mir bis dahin unbekannt waren. Danke für die nette Anfrage nach einem ortsverbindenden Wanderweg bei Stolpen. Die Anforderung hat mich wieder ein Stück schlauer gemacht und weitere weiße Flecken auf meiner eigenen Wanderkarte sind bunt geworden.

Download file: ORTSTEIL_VERBINDEN_STOLPEN_AGZ.GPX

 

Blöderweise ist mir erst beim Beschreiben der Wanderung aufgefallen, dass ich einen Ortsteil (Heeselicht) vergessen habe. Deshalb werde ich zuerst dieses Teilstück separat noch einmal wandern und dann im Laufe des Jahres die gesamte Runde wiederholen. Durch den Abstecher nach Heeselicht entfällt auf jeden Fall schon mal das hässliche Stück auf der Pirnaer Landstraße. Hier ist die aktuelle Gesamtstrecke, die aber durch den Abstecher nach Heeselicht noch mal um 10 Kilometer anwächst:

Download file: ORTSTEIL_VERBINDEN_STOLPEN_ERWEITERT_AGZ.GPX


    Anreise:

    Öffentlicher Nahverkehr:
    Anreise mit Bundesbahn bis zur Haltestelle Stolpen mit dem VVO-Navigator
    Auto:
    Empfohlener Parkplatz: Stolpen, Altstadt
    Parkplatzgebühr für die Wanderung: 6,00 €

Breiter Stein

Ich wollte mal wieder eine Wanderung im Bereich von Dittersbach-Dürrrohrsdorf unternehmen und dazu habe ich mir diese Wanderung zusammengebastelt. Blöderweise habe ich bei der Planung nicht so richtig drauf geachtet, dass ein Stück über eine Landstraße führt und dadurch ist der Anfang der Wanderung nicht ganz so gelungen. Die Wanderung startet am kleinen Parkplatz neben der Eisenbahnbrücke von Dürrrohrsdorf. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite geht es auf der Bahnhofstraße los. Die Straße macht einen Bogen und führt dann unter der Bahnlinie her. Wenige Meter hinter dem Tunnel biegt die Bahnhofstraße nach links ab, die Wanderung führt aber weiter geradeaus auf der Ziegeleistraße. Kurz vor dem Ortsausgang erreicht man die Fabrik der Dürrröhrsdorfer Fleisch- und Wurstwaren, die große Teile von Ostsachsen mit Fleisch versorgt. Da die Wanderung zu dem Zeitpunkt erst wenige Minuten alt ist, wird eine Rast noch nicht so richtig notwendig sein. Auf jeden Fall könnte man hier gleich im Gebäude der Fabrik in einem Fleischereiladen mit Imbiss zu ganz angenehmen Preisen einkehren. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite hat sich vor kurzem eine Bäckerei angesiedelt, die auch einen Fabrikverkauf anbietet. Hier könnte man sich noch für unterwegs mit ein paar Kleinigkeiten versorgen.
Die weitere Wanderung führt jetzt auf der Ziegeleistraße aus dem Ort heraus und man muss ein Stück an der Seite der Landstraße entlang wandern. Zumindest bei meiner Wanderung waren nur ganz wenige Fahrzeuge auf der Straße unterwegs. Nach einer Strecke von ungefähr ½ Kilometer hat die Straße wieder einen Bürgersteig und man erreicht den Namensgeber der Straße. Hier befand sich die alte Ziegelei, von der man heutzutage noch den hohen Schornstein erkennen kann. Bis zur Wende wurden hier in einem Ringofen Mauerziegel produziert. Heutzutage befindet sich auf dem Gelände ein Baustoffhändler, der auf der gegenüberliegenden Straßenseite einige unterschiedlichste Dachpfannen ausgestellt hat. Damit macht es den Eindruck, als ob die Ziegelei immer noch im Einsatz wäre.
Die Wanderung geht weiter über die Ziegeleistraße, der leider der Bürgersteig wieder verloren kommt. Nach ein paar Metern passiert man ein Firmengelände, das eigentlich als Containerdienst bezeichnet wird. Von außerhalb des Geländes sieht man, dass hier das Material anscheinend auch zwischengelagert wird, aber bei etwas höheren Temperaturen stinkt es sehr stark und es kommt das Gefühl auf, dass man eine Haushaltsmüllkippe passiert. Zum Glück befindet sich dieses Gelände ein Stück abseits von jeglicher Bebauung, sodass nur sehr wenige Mitmenschen von diesem Geruch belästigt werden.
Auch hinter diesem Grundstück geht es noch ein kurzes Stück weiter auf der Ziegeleistraße, Wegweiser_Helmsdorf_Siedlung_kleinbis die Straße ein paar Häuser erreicht. Hier steht auf der linken Straßenseite eine neu aufgestellte Sandsteinsäule als Wegweiser und die Ziegeleistraße endet auf der Pirnaer Straße. Blöderweise muss man auch noch 150 Meter nach links auf dieser Straße wandern. Dann biegt nach rechts ein Feldweg ab. Auch gegenüber der Ziegeleistraße führt ein Feldweg hinein, der aber leider von dem geplanten Weg wegführt und tatsächlich keine Verbindung zu dem linken Feldweg hat. Wer dann versucht, quer über die Wiese zu wandern, wird schnell feststellen,romantischer_Teich_bei_Helmsdorf_klein dass die Wanderschuhe doch nicht so richtig wasserdicht sind. Diese Wiese ist gigantisch nass und erster_Blick_zur_Burg_Stolpen_kleinvermutlich deshalb befindet sich auch gleich ein Teich neben dem Feldweg. Also empfiehlt es sich, die paar Meter auf der Pirnaer Straße zu wandern und dann über den ordentlichen Feldweg. Nach ein paar hundert Metern passiert man den besagten Teich und noch ein paar hundert Meter weiter kann man ganz hervorragend über die Felder auf die Burg Stolpen blicken.
Der Feldweg führt auf die Ortschaft Stürza zu, wobei man von dem Dorf zuerst einen gigantischen Berg Altreifen sieht. Bis heute sind mir noch nie mehr Altreifen auf einem Stapel begegnet und irgendwie kann ich mir kaum vorstellen, dass man so viele Reifen zum Abdecken der Silos benötigt. Trotzdem ist es ganz interessant, sich die unterschiedlichsten Reifentypen anzusehen und zu staunen, wie weit manche Autofahrer ihre Reifen runterfahren. Bei manchen kann man tatsächlich die Karkasse (Innengewebe) sehen. Gleich neben den Silos befinden sich ziemlich große Hallen und irgendwie fand ich es sehr seltsam, dass überhaupt kein Lebenszeichen von dort kam. Alle Hallen waren dicht verrammelt, aber irgendwie war ich auch auf der falschen Fährte. In den Hallen befinden sich nämlich nicht etwa die wiederkäuenden „Verbraucher“ der Silage, sondern die Kartoffelsortieranlage Stürza. Komisch, mir ist noch nie aufgefallen, dass in dem Bereich so viele Kartoffeln angebaut werden, aber das Gelände bzw. die Gebäude sind wirklich riesig. Die Wanderung folgt weiter dem Weg und erreicht bald die Hauptstraße von Stürza.
Auf dieser Straße geht es nach links ungefähr 700 Meter, bis von der Hauptstraße die Wanderwegmarkierung gelber Punkt gelber Punkt abbiegt. Jetzt ist es vorbei mit dem Straßengelatsche und die Wanderung führt leicht ansteigend aus dem Ort heraus. Die ersten paar Meter sind noch bewohnt und neben dem Weg befinden sich ein paar Wochenendhäuser. Gipfel_Boehmers_Berg_kleinDann aber geht es durch eine Senke mit saftig grünem Gras aufwärts. Blick_vom_Boehmers_Berg_nach_Stolpen_kleinAm Ende des Aufstiegs, nach etwas mehr als einem Kilometer, biegt die Wanderung nach rechts ab und führt in die Richtung des Böhmensbergs. Dieser unscheinbare Hügel mit seinem einzelnen Baum bietet eine schöne Aussicht in die Landschaft rund um Stolpen. Ob der Hochsitz auf dem Gipfel wirklich zum Schießen benutzt wird oder ob sich der Jäger auch mehr der schönen Landschaft erfreut?
Nach dem kurzen Abstecher rüber zum Böhmensberg wandert man noch ein paar Meter weiter, bis nach links im spitzen Winkel der nächste mögliche Feldweg abbiegt. Dieser Weg führt runter in den Wald und schon passiert man am Waldesrand wieder einen dieser unscheinbaren Tümpel, die selbst bei großer Trockenheit nicht austrocknen. Das ist verwunderlich, da es nicht den Eindruck macht, dass von dem Feld irgendwie Wasser in den Teich läuft. Nachdem man ein paar Meter in den Wald hineinspaziert ist, erreicht man wieder die bekannte Wanderwegmarkierung gelber Punkt gelber Punkt. Hier geht es nach rechts weiter über einen Weg, der ziemlich abwechselnd mal am Waldrand und dann wieder durch einen Ausläufer des Waldes führt. Kurz vor der Ortschaft Dobra verlässt der markierte Wanderweg den breiten Weg und macht einen seltsamen Schlenker nach links.
Der Waldweg fällt ungewöhnlich steil bergab und endet schon wieder auf einer Straße. Hier muss man noch mal 200 Meter nach rechts auf der Straße entlang wandern, bis nach links der nächste Feldweg abbiegt. Ab jetzt ist es aber endgültig zu Ende mit den Fahrstraßen. Hier wird der Wanderweg wirklich richtig schön. Nach wenigen Metern passiert man Biotop_bei_Dobra_kleinzwei Teiche, die ganz sicher nicht natürlich entstanden sind, aber wie ein Paradies für Frösche aussehen. In den Teichen wachsen riesige Mengen Schilf und auch sonst sind genug Verstecke vorhanden. Durch den Teichwall sickert einiges an Wasser, sodass der Waldweg ziemlich matschig ist. Hier muss man, um so einigermaßen saubere Schuhe zu behalten, ein paar Schlenker und Sprünge unternehmen, oder man wählt gleich den Weg über die Krone des Teichwalls.
Hinter den beiden Teichen geht es noch ein Stück (ca. ¼ Kilometer) weiter auf der gelben Wanderwegmarkierung bis zum nächsten breiten Weg. Hier biegt der gelbe Wanderweg nach links ab, aber um eine weitere sehr schöne Aussicht mitzunehmen, empfehle ich, den Weg nach rechts einzuschlagen. Der breite Weg ist mit einer ganzen Allee Apfelbäume gesäumt und führt leicht ansteigend weiter. Burg_Stolpen_ueber_Kuppe_kleinGanz lustig ist, dass der Weg über eine Kuppe führt und man geradewegs auf die Burg Stolpen blickt. Durch die Bäume am Wegesrand wird die Burg wie in ein Bild eingerahmt. Aussicht_Schneebergblick_bei_Dobra_kleinWenn man nach links blickt, dann sieht man eine große Wiese mit einem Häuschen auf der anderen Seite. Davor steht eine Bank und genau diese Stelle ist etwas Verwunderliches. In der Wanderkarte Stolpen von Dr. Böhm ist an der Stelle eine Aussicht mit dem Namen Schneebergblick eingetragen. Als ich die Karte studiert habe, erschien mir das vollkommen unrealistisch, da man von der Stelle entweder in den Wald blickt oder auf der anderen Seite in Richtung Stolpen. Aber Rolf Böhm hat mal wieder Recht gehabt, von der Wiese kann man tatsächlich rüber zum Schneeberg sehen. Damit man sich das richtig gut ansehen kann, geht man gleich hinter der Kuppe nach links am Waldrand entlang in die Richtung der großen Antenne. Der Weg gabelt sich nach ein paar Metern und hier muss man sich entscheiden, ob man zum Schneeberg (links) oder nach Stolpen (rechts) blicken möchte. Beide Aussichten sind lohnenswert und lassen sich durch einen Querfeldeinweg durch den Wald verbinden. Deshalb würde ich den Weg zuerst nach links zur Schneebergaussicht einschlagen und dann in Richtung Antenne quer durch den Wald stapfen. Gleich neben der hohen Antenne hat man eine schöne Aussicht auf Stolpen.
Von der Antenne bzw. dem daneben liegenden Wasserwerk führt ein Weg weiter am Feldrand entlang, bis hinter den beiden Einrichtungen die erste Möglichkeit nach links in den Wald abbiegt. Es geht leicht abfallend bis auf den nächsten Querweg. Dieser Weg ist dann wieder mit der wohlbekannten Wanderwegmarkierung gelber Punkt gelber Punkt gekennzeichnet. Auf diesem Waldweg wandert man nach rechts. Links von dem Weg kann man gleich an einigen Stellen uralte Forstgrenzsteine entdecken. seltsame_Grenzmarkierung_beim_Breiten_Stein_kleinDie gewöhnlichen Grenzsteine sind entweder mit Schwertern (kursächsische Grenzsteine) oder Kronen (Königlicher Forstgrenzsteine) gekennzeichnet. Hier liegt aber neben dem Weg ein Grenzstein, der aus der kommenden Richtung deutlich zu sehen ist, auf dem ein ganz seltsames Zeichen zu entdecken ist. Irgendwie sind wir bis heute noch nicht dahinter gekommen was es darstellen soll. Es könnten die Buchstaben S und E sein, aber dann wären sie erst im liegenden Zustand angebracht worden. Das ist sehr unwahrscheinlich.
Der Weg führt weiterhin sehr angenehm durch den Wald und nach einer Strecke von einem ¾ Kilometer weist ein Schild auf der linken Wegseite auf das Aufstieg_zum_Breiten_Stein_kleinFlächennaturdenkmal Breiter Stein hin. Hier wird für einen kurzen Abstecher die Wanderwegmarkierung mal wieder verlassen und es geht ein kurzes Stück nach links. Der Aufstieg auf den Breiten Stein ist durch eine Treppenanlage mit einem Geländer ziemlich einfach. Oben angekommen, steht man auf einem Plateau mit einer Aussicht in das Porschendorfer Becken. Aussicht_vom_Breiten_Stein_kleinDie Aussicht selber ist nicht besonders spektakulär, aber dafür hat man hier oben eine angenehme Ruhe und der eigentliche Felsen ist das Besondere. Damit man die Besonderheiten des Felsen, die oben auf einer Informationstafel erklärt werden, besser sehen kann, sollte man nach einer kleinen Rast wieder vom Breiten Stein absteigen und im Uhrzeigersinn um den Felsen herum wandern. An der südlichen Seite kann man sehr deutlich erkennen, dass der Felsen in eine Vielzahl an Brocken zerbröselt ist. Die passende Erklärung kann man sehen, wenn man noch ein Stückchen weiter um den Felsen herum wandert. Hier befindet sich eine kleine Boofe, die auch Zwergenhöhle genannt wird. In der Höhle ist eine Felswand deutlich glattpoliert (der Fachbegriff dafür soll Harnische sein) und das deutet drauf hin, dass der Granit hier über den Sandstein geschoben wurde. Dabei entstehen gewaltige Kräfte, die den Felsen in einzelne Brocken zersprengen.
Nach dieser Erkundung des Breiten Steins geht es wieder zurück auf den gelb markierten Wanderweg gelber Punkt, den man dann nach links weiter wandert. Schon nach wenigen Metern erreicht man eine große Waldkreuzung, an der es weiter auf dem markierten Weg nach links geht. Der Weg führt runter bis zum Bahnübergang der Bahnlinie zwischen Stolpen und Lohmen. Der Übergang ist nur mit einem Andreaskreuz gekennzeichnet, aber an der Stelle kann man über weite Strecken den Zug schon sehen und außerdem sind es nicht gerade Hochgeschwindigkeitszüge, die auf der Strecke fahren. Auf der anderen Seite der Bahntrasse muss man noch ein Ministück weiter wandern, bis man den gut ausgebauten Radweg zwischen Dürrröhrsdorf und Porschendorf erreicht. Auf diesem asphaltierten Weg geht es nach rechts die letzten paar Meter bis zum Ausgangspunkt der Wanderung.
Teile der Wanderung waren sehr angenehm, aber leider verliefen auch drei Teile auf mehr oder weniger befahrenen Straßen und damit lässt sich eine Wanderung einfach nicht empfehlen. Aber der Breite Stein lässt sich ganz bestimmt auch anders erkunden. Eine kleinere Runde zum Breiten Stein ist die Wackelstein.

Download file: BREITER_STEIN.TRK.GPX

Stolpen

Start der Wanderung ist der riesige Parkplatz unterhalb von Stolpen. Wenn ich mich richtig erinnere, dann ist der Parkplatz mit P1 (Altstadt) ausgeschildert. Gleich an dem Parkplatz verläuft auf der rechten Seite (von der Stadt/dem Parkplatz abwärts geschaut) der grün markierte Wanderweg grüner Strich. Auf diesem Weg wandert man von der Stadt weg in die Richtung der Wesenitz. Zum Anfang geht es durch einen sehr schönen Hohlweg über ein paar Felder. Normalerweise sehen Feldwege immer ziemlich gleich langweilig aus, aber in diesem Fall stehen ein paar Bäume und Sträucher links und rechts des Weges und damit hat der Weg seine ganz besondere eigene Charakteristik. Der Weg macht nach einem ¾ Kilometer einen Linksknick und führt dann an einem romantischen Teich vorbei. Nach wenigen Metern erreicht man die Wesenitz. Eine Informationstafel erklärt folgendes zu dem Fluss:

Die Wesenitz entspringt in 515 m über NN am Südosthang des Valtenberges und mündet nach einem Lauf von 71 km bei Pratzschwitz in die Elbe. Sie hat ein Wassereinzugsgebiet von 270 km². Ihren Namen erhielt sie vom slawischen Wort „Wjazonica“, was Ulmenbach bedeutet. Ihr Name wird schon in der Oberlausitzer Grenzurkunde von 1241 genannt, denn sie bildete teilweise die Grenze zwischen dem Bistum Meißen und der damals böhmischen Oberlausitz. Die Wasserkraft der Wesenitz und ihrer Zuflüsse nutzten nicht weniger als 110 Mühlen, Sägewerke und Schleifen. Im Park von Dittersbach durchbricht die Wesenitz die Lausitzer Überschiebung und bildet dann einige Engtäler (Klammen). An der Wesenitz ist der Schlitzblättrige Sonnenhut (Rudbeckia laciniata) heimisch geworden. Er wird auch als Wesenitzblume bezeichnet.

Die erste von den gerade erwähnten Mühlen erreicht man auf dem Weg bachaufwärts. Es ist die Stadtmühle oder eher die Ruine der Stadtmühle. Sehr interessant ist der riesige, kugelförmige Behälter vor dem Grundstück. Stadtmuhle_Stolpen_Walkmuehle_kleinDiese 11,5 m³ große Murmel war früher an zwei Seiten gelagert und wurde durch Wasserkraft gedreht. In ihr wurde Gewebe bei der Tuchproduktion gewalkt. Durch diesen Arbeitsschritt soll das Tuch dichter und geschmeidiger gemacht worden sein. Die Mühle war von 1839 – 1869 als Tuchwalke in Betrieb. Danach wurde bis 1990 auf dem Gelände eine Holzstoff- und Holzpappenfabrik betrieben. Nach dieser ersten Mühle auf der Wanderung geht es weiterhin den Fluss aufwärts. 1,3 Kilometer hinter der Stadt- bzw. Walkmühle erreicht man den nächsten Komplex mit dem Namen Buschmühle. An dieser alten Mühle kann man heutzutage nur noch das alte Stauwehr erkennen. Zu DDR-Zeiten ist hier ein Ferienheim untergebracht gewesen, aber heutzutage ist es nur noch ein Gebäudekomplex im Dornröschenschlaf.
Hinter der Buschmühle verlässt die Wanderung den grün markierten Weg nach rechts den Berg hoch. Der Aufstieg erfolgt auf einem asphaltierten Weg mit einer angenehmen Steigung. Im ersten Teil des Aufstieges befindet sich links des Weges die Gaststätte Waldhaus, die aber im Herbst 2006 nur Freitagnachmittag und am Wochenende geöffnet hat. Der Weg erreicht nach dem Aufstieg den Waldrand und es geht über einen asphaltierten Feldweg weiter. Von diesem Weg hätte man einen sehr schönen Ausblick auf die Stadt Stolpen mit ihrer Burg, wäre da nicht diese Hochspannungsleitung, die quer über das Feld verläuft. An den nächsten beiden Kreuzungen geht es beide Male nach rechts auf Stolpen zu. Leider ist dieser blau markierte Wanderweg blauer Punkt eine Fahrstraße (Bischofswerdaer Straße) zwischen Stolpen und der Ortschaft Lauterbach und deshalb nicht gerade der perfekte Wanderweg, aber einen anderen habe ich nicht gefunden. Postsaeule_Stolpener_Marktplatz_kleinMan erreicht die Stadt Stolpen an dem zweiten großen Parkplatz (P2/Ärztehaus), an dem eine Informationstafel zum Befreiungskrieg von 1813 steht. Von dem Parkplatz geht es die letzten paar Höhenmeter bis zur Burg hoch. Eine Besichtigung der Burganlage würde ich sehr empfehlen, was die Wanderung aber mindestens um eine Stunde verlängert. Burg_Stolpen_Coselturm_Sergerturm_kleinDie Burg Stolpen ist aber sehr gut erhalten und bietet einen wunderbaren Ausblick in alle Himmelsrichtungen. Von der Burg geht es quer über den Marktplatz der schon bekannten grünen Wanderwegmarkierung grüner Strich hinterher bis zum Ausgangspunkt.
Burg_Stolpen_Coselturm_kleinDas erste Stück der Wanderung durch das Wesenitztal und die Burg Stolpen haben mir sehr gut gefallen. Leider war das Teilstück über die Fahrstraße zwischen Lauterbach und Stolpen nicht so toll und deshalb kann ich diese Wanderung nicht uneingeschränkt empfehlen. Ich werde mich aber bemühen, aus diesen beiden schönen Teilstücken in Zukunft eine schönere Strecke zusammen zu basteln.

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Stolpener Mühlen

Die Wanderung ist dadurch entstanden, dass mich jemand von der Stolpener Brettmühle angeschrieben hatte. Er war darüber überrascht, dass ich bei meiner Mühlentour an der Wesenitz die Brettmühle nicht mehr als Mühle erkannt habe. Da es mir ziemlich peinlich ist, wenn ich in einer Wanderbeschreibung jemandes Hobby/Aufgabe/Lebenswerk so missachte bzw. falsch beschreibe, musste die Mühle doch gleich noch mal besichtigt werden. Und bevor dann wieder irgendjemand sagt, auf der anderen Seite von Stolpen sind aber auch noch Mühlen: hier handelt es sich um eine kleine Wanderung zu den nördlichen Mühlen. Der Startpunkt liegt am großen Parkplatz von Stolpen_von_Neudoerfel_kleinStolpen. Ausgeschildert ist der Parkplatz mit Burg Stolpen. Ich bin davon immer ein wenig irritiert, da ich glaube, dass der andere große Parkplatz von Stolpen näher an der Burg ist, zumindest näher am Eingang der Burg, aber so ist es halt festgelegt. Die Wanderung führt auf der grünen Wanderwegmarkierung grüner Strich den Hang hinunter. Schon nach wenigen Metern außerhalb des bewohnten Gebietes geht der Wanderweg in einen sehr schönen Feldweg über. Brettmuehle_Neudoerfel_kleinLinks und rechts stehen ein paar Bäume und dadurch, dass der Weg ein bisschen tiefer liegt, macht er den Eindruck eines geschützten Hohlweges. Wenn man nach links über das Feld blickt, kann man schon den Gebäudekomplex der Brettmühle sehen. Nach einem ¾ Kilometer biegt der markierte Wanderweg nach links ab und umrundet einen idyllisch gelegenen Teich. Die Wanderung folgt weiterhin dem markierten Weg und nach ½ Kilometer erreicht man die Wesenitz. Auch wenn die Wanderung ab hier nach links der Wesenitz folgen soll, so sollte man noch kurz nach rechts ein paar Meter die Straße bis zur Walkmühle hoch gehen. Die Walkmühle wird auch Walktrommel_Stadtmuehle_kleinStolpener Stadtmühle genannt. Rechts neben der Hofeinfahrt liegt noch ein riesiger Trog/Trommel, in dem früher die Walkarbeiten durchgeführt wurden. Jetzt geht die Wanderung auf der besagten Straße dem Bachlauf hinterher. Auf der rechten Wegseite steht in einem ziemlich großen Grundstück ein neu gebautes Wohnhaus mit einer gläsernen Hauswand. Jedes Mal, wenn ich dieses Haus sehe, freue ich mich über solch einen mutigen Entwurf. Der Ausblick aus diesem riesigen Fenster muss meiner Vorstellung nach fantastisch sein. Noch besser müsste dieses Fenster wirken, wenn das Haus irgendwo auf einem Berg bzw. an einem Hang stehen würde, aber alles kann man ja auch nicht haben. Nach ¼ Kilometer auf der Wesenitztalstraße stößt die gelbe Wanderwegmarkierung gelber Strich mit auf den Weg. Dieser Markierung folgt man. Nach etwas mehr als 100 Metern biegt der markierte Wanderweg nach rechts von der Straße ab und man folgt der Markierung weiter. Die Wanderung verläuft ungefähr ½ Kilometer über Felder, bis wieder eine Dorfstraße erreicht wird. Hier verlässt man den markierten Wanderweg und geht nach links auf der Hauptstraße wieder nach Neudörfel hinein. An der nächsten Kreuzung passiert man ein Weltkriegsdenkmal, aber hier geht es erstmal geradeaus. Auf der rechten Straßenseite befindet sich das Kammergut_Neudoerfel_kleinNaturdenkmal „Rennersdorfer Findlingsgruppe„. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet sich an der Wesenitz die Hofemühle und ein paar Meter geradeaus das riesige Anwesen des Kammerguts. Dieses gewaltige Herrenhaus stammt aus dem Jahre 1742 und macht leider heutzutage einen wirklich traurigen Eindruck. Zum Teil sind die Fenster und das Dach löchrig, der Putz bröselt ab und ist gleich an mehreren Stellen erschreckend feucht, und am ehemaligen Stallgebäude ist das Dach großflächig eingestürzt. Hoffentlich nimmt sich noch irgendjemand dieses eigentlich schönen Gebäudekomplexes an.
Die Wanderung geht wieder ein kleines Stück auf der bekannten Straße (Alte Hauptstraße) zurück, bis man das Weltkriegsdenkmal erreicht. Hier zweigt die schon bekannte Wesenitztalstraße ab und ihr folgt man jetzt nach rechts. Damit die Wanderung nicht wieder auf dem gleichen Weg zurück geht, biegt man nach ca. 300 Metern nach recht auf den Mühlenweg ab. Hier kann man schon die Brettmühle vor sich sehen. Zuerst muss noch die Wesenitz über eine Brücke überquert werden, und dann sieht man gleich mehrere Gebäude der Brettmühle. Auf der linken Wegseite steht das Wohnhaus und rechts ist das eigentliche Mahlmuehle_Brettmuehle_Neudoerfel_kleinMühlhaus zu sehen. Warum auch immer ich bei meiner ersten Wanderung die Mühle nicht als solche erkannt habe, ist mir heute ein Rätsel. Man kann deutlich das Mühlengebäude mit dem Turm drauf erkennen. Hier ist früher die Mahlmühle gewesen und im rechten Teil des Gebäudes ist die Sägemühle. Das Sägegatter ist heutzutage wieder in Betrieb und durch die Bäumstämme und Bretter davor auch wirklich kaum zu übersehen. Hier muss ich einfach Knöpfe auf den Augen gehabt haben.
Die Wanderung führt durch diesen gut gepflegten Gebäudekomplex und auf der Rückseite geht es über den Kirchsteig auf Stolpen zu. Dieser asphaltierte Weg führt zwischen Feldern hindurch, bis man kurz unterhalb des Parkplatzes wieder auf den bekannten Weg stößt. Damit man bei der Wanderung auch noch ein bisschen vom eigentlichen Stolpen sieht, bietet sich ein Abstecher auf die Burg Stolpen an. Einerseits könnte man jetzt langweilig auf Stolpen bzw. den Berg von Stolpen zuwandern, andererseits kann man nach links quer durch die Kleingartenanlage gehen. Postsaeule_Stolpen_Markt_kleinDieser fast schnurgerade Weg endet auf der großen Schützenhausstraße, die man aber auch nur überqueren muss, um dann auf der gegenüberliegenden Christian-Gercken-Straße weiter in die Richtung der Burg zu wandern. Die Burg Stolpen (www.burg-stolpen.org) ist ziemlich einfach zu finden und ein Abstecher ist immer lohnenswert. Was bei dieser Burg ganz besonders hervorzuheben ist, sind die Basaltsäulen, auf der die Burg gebaut worden ist, die Geschichte der Gräfin Cosel und die unbeschreibliche Aussicht. Nach diesem Abstecher geht es quer durch Stolpen. Dabei überquert man den sehr ordentlich hergerichteten Markplatz mit seiner Postsäule. Die letzten paar Meter gehen nach links den Markplatz herunter und dann muss wieder die Schützenstraße überquert werden. Damit ist eine nette kleine Runde in die Vergangenheit von Stolpen beendet und ich habe auf jeden Fall festgestellt, dass die Brettmühle doch noch ganz deutlich als Mühle zu erkennen ist.

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Von Quandt

Diese Wanderung ist dadurch entstanden, dass mich ein Bewohner von Dittersbach gleich mehrere Male auf die Schönheit seiner Heimat und das Lieblingstal hingewiesen hat. Da nicht eine einzige Karte meiner doch großen Wanderkartensammlung bis Dürrröhrsdorf-Dittersbach reichte, dachte ich zuerst nicht dran, dort wandern zu gehen. Da der nette Mailschreiber aber nicht locker ließ, haben wir uns an einem Sonntag in den Sommerferien auf den Weg gemacht. Den Startpunkt haben wir auf den riesigen Parkplatz neben der Kirche von Dürrröhrsdorf-Dittersbach gelegt. Hier beginnt auch die Straße „Zum Lieblingstal“ und da dieses Lieblingstal das erste Ziel ist, folgt man der Straße. Markiert ist der Wanderweg mit dem gelben Punkt gelber Punkt. Die Wanderung passiert ein paar Häuser und schon erreicht man das untere Ende des Lieblingstals. Die ersten Besonderheiten, die man in dem Tal entdeckt, sind ein großer bearbeiteter Stein mit dem Schriftzug „Das Lieblingstal von Johann Gottlob von Quandt“, eine sehr schöne Sitzgruppe und die Hubertuskapelle. Hubertuskapelle_Duerrroehrsdorf-Dittersbach_kleinGleich neben der sehr schön wiedererrichteten Kapelle befindet sich noch eine weitere Sitzgruppe aus Sandstein. Die ursprüngliche Hubertuskapelle ist 1840 durch Herrn Johann Gottlob von Quandt gebaut worden. Leider ist sie aber über die Jahrzehnte stark verfallen und es war nur noch der Grundsockel vorhanden. Durch den Quandt-Verein Dittersbach (www.quandt-verein.de) ist diese Kapelle mit den beiden schönen Sandsteinfiguren in ungewöhnlich kurzer Zeit wieder aufgebaut worden. Dass so ein Wiederaufbau in kurzer Zeit funktionierte, kann eigentlich nur daran liegen, dass gleich mehrere ganz besonders engagierte Mitmenschen zusammen anpackten. Nicht nur, dass sie das untere Stück des Lieblingstals wieder sehr schön hergerichtet haben, es sind auch gleich der ganze Weg, zwei Denkmale, eine Brücke und zwei Stege neu gestaltet worden. Alle diese Punkte findet man, wenn man das Lieblingstal weiter hoch wandert.
Koenig-Anton-Denkmal_Lieblingstal_kleinDeshalb geht es weiter durch das Lieblingstal und schon nach ½ Kilometer erreicht man das König-Anton-Denkmal. Von der Säule war nur noch das Fundament vorhanden und so wurde in einer aufwendigen organisatorischen Konstitutionssaeule_Lieblingstal_kleinArbeit das Denkmal ganz neu gestaltet. Die Büste ist eine Kopie von einem Denkmal in Dresden, da das Original eingeschmolzen worden war. 100 Meter weiter steht die Konstitutionssäule, die ebenfalls ganz neu erstellt ist. Auf der Vorderseite befindet sich die Inschrift: „Zum Gedenken an die Stiftung der ersten Saechsischen Verfassung 1831 durch Koenig Anton mit den Staenden“. Bei der erwähnten Verfassung handelt es sich um Rechte der Mitbürger, die heutzutage vollkommen selbstverständlich sind, aber in der damaligen Zeit sehr revolutionär waren. Heutzutage sind Teile dieser ersten Verfassung in unserem Grundgesetz verankert. Ein paar dieser Rechte sind z.B. Glaubensfreiheit, Freiheit der Person, Steuer- und Abgabenpflicht für alle.
Die Wanderung geht weiterhin dem Bachlauf der Schullwitz entgegen und passiert den Bach gleich an zwei neu errichteten Stegen. Die beiden Stege bzw. die Widerlager der Minibrücken sind aus alten Sandsteinen eines Wasserwehrs der Schullwitz gebaut worden. Teufelsbruecke_Lieblingstal_kleinDamit sollten auch größere Wassermassen nicht mehr den bisherigen gewohnten Schaden anrichten. Als dritte Bachüberquerung kommt die Teufelsbrücke. Im Ursprung ist die Teufelsbrücke eine uralte (ca. 500 Jahre) Brücke, die früher einigen Verkehr aufnehmen musste. Die Sanierungsmaßnahmen waren gravierend und es ist eine sehr schöne Sandsteinbrücke wieder entstanden. Die Wanderung folgt weiterhin der gelben Wanderwegmarkierung und erreicht bald die Fahrstraße zwischen Dürrröhrsdorf-Dittersbach und Wünschendorf. Die Straße wird aber nur schräg überquert und dann geht es weiter durch den Wald. Hier steht noch eine der alten Wegsäulen, die eine Entfernungsangabe in Wanderzeit angibt, an der Seite der Straße. Das nächste Ziel ist die Schöne Höhe, wobei auch schon der Weg dorthin an der nächsten Kreuzung eine tolle Aussicht liefert. An diesem Waldrand kann man mit einem schönen Panorama von den Felsen der Vorderen Sächsischen Schweiz bis rüber nach Pirna blicken. Diese Aussicht hat man auch im weiteren Verlauf der Wanderung vom Aussichtsturm der Schönen Höhe, aber an dieser Aussicht am Waldrand hat man eine größere Ruhe.

Panorama_vor_Schoener_Hoehe_klein

Belvedere_Schoene_Hoehe_kleinDie Wanderung führt noch ein paar Meter durch den Wald bis zur Schönen Höhe. Hier findet man eine Gaststätte und ein überraschend schönes Gebäude. Goethe_Bueste_kleinBei diesem sogenannten Belvedere handelt es sich um ein Denkmal an Johann Wolfgang von Goethe. Es wurde zwar schon zu Goethes Lebzeiten gebaut, aber der Dichter konnte es durch sein damals schon hohes Alter nicht mehr besuchen. Der Turm ist manchmal geöffnet und wird auch von einigen Pärchen als Trauzimmer genutzt. Wenn man den unteren Raum dieses Gebäudes sieht, dann versteht man auch warum. Gemaelde_Der_Fischer_Goethe_kleinHier sind an allen Wänden Bilder aus Goethes Gedichten und aufgemalte Vorhänge. Das sieht wirklich toll aus und gibt dem Raum einen festlichen Eindruck. Von_Quandt_Bildnis_kleinWenn man Glück hat, dann ist auch jemand vom Quandt- Verein in diesem Raum und erklärt einem die Hintergründe und den Inhalt der Bilder. Wir haben insgesamt 1 ½ Stunden einem dieser netten Herren gelauscht. Es war sehr interessant. Zu guter Letzt sind wir natürlich auch noch auf den Turm gestiegen und haben den Rundumblick von hier genossen.
Das letzte Teilstück der Wanderung führt von der Schönen Höhe hinunter ins Wesenitztal. Dazu folgt man der Wanderwegmarkierung gelben Punkt gelber Punkt. Diese Markierung steigt rechts neben dem Bevedere hinter der Gaststätte ins Tal hinab. Man passiert ein ganz besonders tolles Haus, welches hier richtig gut hinpasst. Diese Sorte Häuser der Firma HUF (www.huf-haus.com) sind schon immer unsere Traumhäuser gewesen, aber leider sind sie für uns zu teuer. So ein Haus benötigt auch ein würdiges Grundstück, da es in einer normalen Reihenhaussiedlung einfach nicht reinpasst. Teufelskanzel_in_der_Wesenitz_kleinDie Wanderung überquert mal wieder eine kleinere Fahrstraße und nach ein paar Höhenmetern ist die Wesenitz erreicht. Der Bach läuft schon etwas wilder durch das Tal und ist in diesem Teilstück ziemlich besucherarm. Genau an der Stelle, an der man den Bach erreicht, befindet sich ein netter Rastplatz auf einer riesigen Felsmurmel mitten im Bachlauf. Diese Stelle wird Teufelskanzel genannt.
Seitenfluegel_des_Schloss_Dittersbach_kleinDie Wanderung geht flussaufwärts und man erreicht nach einem leicht zu wandernden Stück den Park des Schlosses Dittersbach. Hier lebte Herr Johann Gottlob von Quandt und verwaltete seine doch riesigen Ländereien. Gedenkstein_Von_Quandt_Friedhof_Dittersbach_kleinHeutzutage befindet sich das Schloss wieder in privater Hand, aber der Schlosspark ist netterweise für die Öffentlichkeit zugänglich. Nach einem Bogen durch den Park geht es an der linken (nördlichen) Seite durch die kleine weiße Tür wieder hinaus und man hat schon fast den Ausgangspunkt der Wanderung erreicht. Das Schloss wird noch auf der Fahrstraße umrundet und schon ist man am Parkplatz.
Wir waren doch ziemlich überrascht von der Wanderung und haben uns sehr über die vielen neuen Stellen gefreut. Sehr gut gefallen hat uns, dass ein paar fleißige Mitmenschen mit einer gehörigen Portion Aufopferung richtig tolle Sachen zustande bekommen haben. Nur dadurch ist diese Wanderung auch eine gelungene Wanderung geworden. Danke schön.

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Wackelstein

Ich finde es immer wieder faszinierend, wie aktiv Teile der Dürrröhrsdorf-Dittersbacher Bewohner sind. Zuerst hat uns ein freundlicher Mailschreiber auf die Schöne Höhe aufmerksam gemacht und kurze Zeit später schreibt uns der nächste nette Mitmensch, ob wir denn schon den Wackelstein kennen würden. Wackelstein? Wir haben zwar schon so manchen wackeligen Stein in der Sächsischen Schweiz gesehen und entdeckt, aber so ein unstabiler Koloss wie in dem mitgeschickten Video war uns bis dahin unbekannt. Also war das Ziel dieser kleineren Wanderung jene Felsmurmel.
Der Startpunkt ist der kleine Parkplatz von Dürrröhrsdorf gleich an der Eisenbahnbrücke. Von hier kommt das unangenehmste Stück der Wanderung. Man muss vom Parkplatz kommend nach rechts ca. 400 Meter auf der Hauptstraße bis zur Straße Am Breiten Stein wandern, die an der Bushaltestelle nach rechts von der Hauptstraße abbiegt. Blöderweise fehlt der Hauptstraße ein kleines Stück Bürgersteig, aber zum Glück fahren hier die meisten Autofahrer einigermaßen zivilisiert. Auf der Straße Am Breiten Stein geht es in einem kleinen Zickzack in die Richtung des Waldes. Am Ende der Straße biegt man nach links ab, um dann die erste Möglichkeit wieder nach rechts weiter zu wandern. Auch wenn alle diese Straßen ziemlich unterschiedlich aussehen, so heißen alle Am Breiten Stein. Auch dieser Straße folgt man bis zum Ende, um dann nach links aus der Ortschaft abzubiegen.
Der Waldweg steigt leicht an und man wandert in die Richtung zum Breiten Stein. Nach einer Strecke von ungefähr 300 Metern erreicht man eine ziemlich große Waldkreuzung, an der man geradeaus der Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich folgt. kurfuerstlichem_Grenzstein_beim_Breiter_Stein_kleinDer Weg führt am Zugang zum Breiten Stein vorbei, der aber auf dem Hinweg ignoriert wird, und so geht es sehr angenehm durch den Wald. Sehr auffällig an diesem Waldweg sind einige Grenzsteine, die rechts vom Weg stehen. Auf den Steinen sind entweder gekreuzte Schwerter oder ein „K“ abgebildet. Damit sind die Grenzsteine als kurfürstliche und königliche Grenzsteine gekennzeichnet. Das Beeindruckendste ist, Waldmistkaefer_Kinderhand_kleindass die Steine mehr als 2 Jahrhunderte alt sein können. Unsere Kinder hatten auf dem Waldweg einen ganz anderen Spaß durch die relativ großen schwarzen Käfer, die sich am laufenden Bande über den Weg kämpften. Gleich mehreren von diesen schwarzen Waldmistkäfern (Anoplotrupes stercorosus) wurde auf die andere Wegseite geholfen und so waren unsere Zwerge mit dem lustigen Spiel gut beschäftigt.
Nach ziemlich genau einem Kilometer erreicht die Wanderung eine große Wiese, an der eine Bank zur Rast einlädt. Von der Wiese geht es wieder ein Ministück von 10 Meter zurück, bis nach links ein breiter Waldweg abbiegt. Der Weg führt auf ziemlich gleich bleibender Höhe in den Wald. Nach einer Strecke von 100 Metern fallen ein ehemaliger kleiner Steinbruch auf der rechten Wegseite und ein Hochsitz auf. Von diesem Punkt wandert man noch ziemlich genau 50 Meter weiter, um dann nach links abzubiegen. Hier ist kein brauchbarer Pfad oder Weg zu erkennen, aber im Frühjahr 2011 war auf der rechten Wegseite ein Baum mit beschädigter Rinde, die irgendjemand mit schwarzer Farbe versiegelt hatte, zu sehen. Die Wanderung steigt den leicht abfallenden Hang ungefähr 60 Meter abwärts. Hier stehen zwei mächtige Buchen und der Wackelstein befindet sich rechts von ihnen. Es ist schon ziemlich gemein, in einem Felsenmeer eine einzelne Murmel zu suchen, aber zumindest Mitmenschen mit einem GPS-Gerät können wir eine kleine Hilfe liefern. Die Koordinaten des Felsen sind Nord: 51,01285 Ost: 14,00788. Der Wackelstein ist eine dicke Murmel von 2 x 2 Meter Größe und einer Höhe von etwas mehr als 1 Meter. Solche Murmeln gibt es in der Sächsischen Schweiz natürlich zuhauf, dass so ein Felsen aber so wunderbar schaukelt, ist eine echte Seltenheit. Selbst unsere zwei kleinen Töchter haben den Felsen in ein gleichmäßiges Schaukeln versetzt und es macht wirklich Spaß, darauf herumzuturnen.

Video_Wackelstein_small

Für die weitere Wanderung geht es wieder zurück auf den Waldweg und dann nach links weiter. Der Weg wird mit der Zeit schmaler und ist nach ein paar hundert Metern nur noch ein Pfad. Trotzdem ist der Wanderverlauf gut zu erkennen. Magnesia_am_Kletterfelsen_kleinRechts neben dem Pfad liegt nach ein paar hundert Metern ein Felsen mit deutlichen Spuren von Kletterern. Seltsamerweise haben hier die Kletterer Magnesia benutzt und so sind die Griffe und Löcher mit den typischen weißen Spuren gekennzeichnet. Sehr schön, dass irgendwann in weit vergangenen Zeiten (genauer gesagt, seit 1913) die sächsische Kletterregel das Magnesia verboten hat. So bleiben die hässlichen Spuren den Felsen erspart.
Der Pfad stößt wenige Meter vor dem Zugang zum Breiten Stein wieder auf den grün markierten Waldweg. Zum Breiten Stein sollte man unbedingt einen Abstecher unternehmen. Der Aufstieg wird Breiter-Stein-Steig genannt. Es handelt es sich um 50 Stufen, die sogar mit einem ordentlichen Geländer ausgestattet sind. Blick_vom_Breiten_Stein_auf_Duerrroehrsdorf_kleinAuf dem Felsen steht eine Schutzhütte mit zwei Hinweistafeln und vor der Hütte befindet sich noch eine separate Bank. Porschendorfer_Becken_kleinDie Aussicht ist ein bisschen zugewachsen, aber man kann immer noch ganz gut in die hügelige Landschaft des Porschendorfer Beckens und den Rand der Ortschaft Dürrröhrsdorf blicken. Die Aussicht ist wirklich schön und ein angenehmes ruhiges Plätzchen. Bevor man den Breiten Stein wirklich verlässt, sollte man noch mal einen Bogen (linksherum ist der bessere Weg) zertrummerter_Fels_am_Breiten_Stein_kleinum den Stein unternehmen. An der südlichen Seite kann man sehr gut erkennen, dass der Felsen, wie auf der Informationstafel beschrieben ist, ziemlich zermahlen wurde. Durch die Felswand führen eine Vielzahl an Rissen. Harnische_am_Breiten_Stein_mit_Kind_kleinWenn man auf die gegenüberliegende Seite des Aufstiegs gegangen ist, kann man die Zwergenhöhle und die darin enthaltende Boofe entdecken. Auch in der Boofe sind deutliche Spuren von einer Felsverschiebung zu erkennen. Solche sogenannten Harnische sind Sandstein-Platten, die über die Granitschicht der Lausitzer Verschiebung geschabt und dabei ganz glatt gerieben worden sind.
Um die Wanderung fortzusetzen, muss man die paar Meter bis zum grün markierten Waldweg grüner Strich zurückgehen, um dort nach links in Richtung Dürrröhrsdorf weiter zu wandern. Nach ein paar wenigen Metern erreicht man wieder die große Waldkreuzung, an der es diesmal aber nach links den Hang abwärts geht. Der Waldweg ist immer noch markiert und überquert nach ein paar hundert Metern die Bahnlinie Stolpen – Lohmen. Auf der anderen Seite der Bahntrasse erreicht man einen Radweg, den man nach rechts weiter wandert. Dieser Radweg steigt in Richtung Dürrröhrsdorf leicht an, so dass die schnelleren Radfahrer einem entgegen kommen. Zum Glück sind auf dem Radweg viel weniger Radfahrer als auf dem Elberadweg unterwegs, sodass man sehr angenehm bis nach Dürrröhrsdorf zurück wandern kann. Der Weg stößt gleich am Parkplatz wieder auf die Hauptstraße. Damit ist eine sehr nette kleine Wanderung zu Ende gegangen, die alle Kriterien für eine tolle Runde erfüllt: nette Aussicht, Felsen, irgendetwas Besonderes und Ruhe. Herzlichen Dank nach Dürrröhrsdorf-Dittersbach für diese tolle Empfehlung.

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Zwergenhöhle

Die Wanderung zur Zwergenhöhle ist dadurch entstanden, dass wir nach der Runde Von Quandt ein Begleitheft gelesen haben, in dem die Zwergenhöhle auf der Schönen Höhe erwähnt wurde. Leider haben wir das aber eben erst im Nachhinein entdeckt, und so wurde dieses Missgeschick gleich mal wieder zu einer weiteren Erkundungswanderung ausgebaut.
Der Startpunkt der Wanderung liegt am südlichen Teil des Schlosses von Dürrröhrsdorf-Dittersbach. Hier kreuzt sich die Wesenitz mit der Hauptstraße (S161). Der erste Anlaufpunkt der Wanderung soll der Schlossgarten sein. Statue_Diana_Schloss_Duerrroehrsdorf-Dittersbach_kleinLeider kann man noch nicht durch die Vorderseite des Schlosses in den Garten gelangen und so geht es erst mal ein paar Meter auf dem Waldweg neben der Wesenitz entlang. Auf der anderen Bachseite kann man schon in den Park blicken, aber erst nach ¼ Kilometer ermöglicht eine kleine Fußgängerbrücke den Zutritt. Im Park befinden sich ein paar Statuen bzw. Säulen, eine nettes kleines Häuschen und ein paar gut gepflegte Wege. Ganz besonders fällt die gut erhaltene Statue der Diana ( röm. Göttin der Jagd, des Mondes, der Fruchtbarkeit, Beschützerin der Frauen und Mädchen) auf.
In einem Bogen geht es um den Park, um dann rechts neben dem Pavillon durch die unauffällige Türe das Gelände zu verlassen. Hier steht man dann auf einer relativ hässlichen Straße, der aber glücklicherweise nur ein kurzes Stück (150 Meter) nach links gefolgt werden muss. Dann biegt nach rechts ein Waldweg ab. Hier weist schon ein Schild auf die Zwergenhöhle hin. Nach 200 Metern biegt die Wanderung nach links ab. Der Waldweg steigt leicht an und nach ein paar hundert Metern fällt einem zuerst eine Hinweistafel auf der rechten Seite auf. Kaiserstuhl_Schoene_Hoehe_kleinDer Inhalt der Tafel ist: „Der so genannte Kaiserstuhl, der auf einer kleinen Terrasse angeordnet wurde, ist eine Sandsteinbank, die früher als Rastplatz beim Aufstieg zur Schönen Höhe diente. Sie wurde im Zuge der Gestaltung der Umgebung des Lustschlösschens vom Schlossbesitzer J. G. v. Quandt aufgestellt.“
Auf der gegenüberliegenden Wegseite ist gut sichtbar eine weitere Tafel aufgestellt, die das Hauptziel dieser Wanderung erklärt: “ J. G. v. Quandt ließ eine natürliche Felsspalte mit einem Tonnengewölbe aus Sandsteinquadern überdecken, so dass ein Tunnel entstand. Der Name basiert auf der Sage: Eingang_Zwergenhoehle_Schoene_Hoehe_kleinDer große Schatz auf der Schönen Höhe bei Dittersbach.“ Gleich hinter dem Schild befindet sich der Eingang in die Höhle. Innenseite_Zwergenhoehle_kleinLeider habe ich unsere große Tochter (8 Jahre) mit der Bezeichnung Zwergenhöhle zu dieser Wanderung gelockt. Irgendwie hatte sie aber eine ganz andere Vorstellung von einer Zwergenhöhle und so war sie ziemlich enttäuscht, dass überhaupt keine Zwerge zu sehen waren und sie sich außerdem unter einer Höhle etwas anderes (vielleicht größeres) vorstellt. Auf jeden Fall hat sie die Stelle sehr treffend in Zwergentunnel umbenannt.
Nach dieser Enttäuschung, zumindest für meine Tochter, sind wir dann weiter gewandert. Irgendwie ist uns der Weg gleich mehrere Male abhanden gekommen, sodass wir zwischendurch eine kleine Querfeldeineinlage hatten. Eigentlich sollte der Weg einfach nur in der Verlängerung weiter gehen, aber irgendwie hatten wir uns in den Kopf gesetzt, dass es bestimmt auf der Schoene_Hoehle_Gebaeude_kleinRückseite der Zwergenhöhle einen direkteren Weg zur Schönen Höhe geben müsste. Leider war dem nicht so und so landeten wir wieder auf der Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich. Zum Glück führte dieser Weg auf dem direkten Weg auf den Gipfel. Das eigentliche Gebäude auf der Schönen Höhe ist wirklich ein beeindruckendes Haus, das ich schon auf der Wanderung Von Quandt besichtigen konnte. Leider war das Haus diesmal geschlossen, aber so konnten wir uns ganz einem kindgerechten Picknick (Lakritz, Gummibärchen und Wienerwürstchen) hingeben.
Nach dieser kleinen Pause ging es an den Abstieg. Da die weitere Wanderung ins Wesenitztal führen sollte, haben wir den ganz gemein versteckten Weg hinter der Gaststätte gewählt. Der Weg steigt parallel zum Waldrand bzw. eigentlich ist es ein Gartenrand abwärts und ist mit dem grünen Strich grüner Strich markiert. Wir freuen uns immer wieder, wenn wir das tolle Haus auf dem Grundstück sehen, da so ein Huf Haus immer unser Traumhaus war. Am Ende des Pfades wird wieder die bekannte Straße erreicht, die aber auch nur überquert wird. Genau gegenüber versteckt sich neben dem kleinen Häuschen der weitere Abstieg. Als nächstes geht es ins super ruhige Tal der Wesenitz. Nach dem kurzen Abstieg bis kurz vor dem Bach geht die Wanderung eigentlich nach rechts weiter. Hier bietet sich aber noch ein ganz besonderer Platz an. Teufelskanzel_in_Wesenitz_kleinEin ganz kleines Stückchen nach links runter befindet sich die Teufelskanzel. Bei diesem Rastplatz handelt es sich um eine riesige Felsmurmel, die in weit vergangenen Zeiten in den Bachlauf gekullert ist. Auf diesem Felsen befinden sich zwei Bänke, die zum Verweilen einladen. Nicht nur, dass es ein wirklich schöner Platz ist, sondern hier kann man auch ganz hervorragend die scheuen Wasseramseln (schwarze Amsel mit weißem Latz) beobachten.
Von diesem netten Rastplatz (natürlich wieder mit einem kleinen Picknick) geht es dann weiter dem Bachlauf hinterher. Die Wesenitz ist ein extrem ruhiger Bach bzw. ein besucherarmer. Das ist in dem Bereich zwischen Schlosspark, Teufelskanzel und der Elbersdorfer Mühle ganz deutlich zu merken. Schon ein ganzes Stück vor dem bebauten Gebiet wird der Mühlgraben von der Wesenitz abgezweigt. Die Mühle wird heutzutage nur noch zum Stromerzeugen genutzt. Das eigentliche Mühlengebäude sieht heutzutage ziemlich verlassen aus, aber das Turbinen- und das Wohnhaus sind in einem ganz hervorragend gepflegten Zustand. Besonders auffällig ist die ungewöhnliche Fischtreppe neben dem Turbinenhaus.
Hier wird die Wesenitz für diese Wanderung auf der breiten Brücke überquert und dann geht es an das letzte Teilstück der Wanderung, wieder zurück auf der anderen Bachseite. Hier ist die Wanderung mit dem blauen Punkt blauer Punkt markiert. vollgelaufener_Steinbruch_Wesenitz_kleinNach etwas weniger als ½ Kilometer passiert man einen vollgelaufenen Steinbruch und zwei dazugehörende Wohnhäuser. Irgendwie sieht der Steinbruch heutzutage richtig romantisch aus. Die Wasserfarbe ändert sich immer mal wieder. Im Sommer 2010 war die gesamte Wasseroberfläche leuchtend grün und ein tiefliegendes Ruderboot dümpelte am Rand. Mich würde schon brennend interessieren, wie tief hier das Wasser ist.
Die Wanderung folgt der Wanderwegmarkierung weiterhin und schon bald ist wieder die kleine Brücke in den Schlosspark erreicht. Damit schließt sich die Wanderung und der Ausgangspunkt ist nicht mehr besonders weit entfernt. Die Meinungen zu dieser Wanderung sind ziemlich unterschiedlich, da die kleinere Wanderin immer noch mit dem Begriff Zwergenhöhle hadert. Aber trotzdem konnten wir uns darauf einigen, dass es sich um eine empfehlenswerte Wanderung handelt, die doch so einige interessante Punkte (Schloss mit Park, Zwergentunnel, Wesenitz, Schöne Höhe) bietet.

Kleiner Nachtrag:
Inzwischen wissen wir auch, wie den die Sage „Der große Schatz auf der «Schönen Höhe» bei Dittersbach“ lautet:
Eines Tages ging der alte Herr von Quandt wieder einmal hinauf zu seinem Lustschlosse «Schönhöhe». Sinnend stieg er zu ihm durch den Wald empor. Da sah er seitwärts am Wege vor Felsenspalte ein zwergartiges Männlein mit langem, grauem Barte stehen. Das winkte ihm. Herr von Quandt schaute neugierig in den Spalt jenes Felsens und erblickte zu seiner großen Verwunderung eine Höhle, in der Gold und Edelsteine funkelten. Das Männlein forderte ihn auf, doch nur zuzugreifen. Da aber schloss sich plötzlich der Spalt jenes Felsens, und von einer Höhle war nichts mehr zu sehen. Auch das Männlein war spurlos verschwunden.
Noch oft ging Herr von Quandt an jenem Felsen vorüber, aber nie wieder ist ihm das Zwerglein erschienen. Als er später die Umgebung seines Lustschlosses mit hübschen Anlagen versehen ließ, hat er durch jene Felsenpartie einen kleinen Tunnel legen lassen. Doch die stille Hoffnung, bei dieser Gelegenheit vielleicht auf den verborgenen Schatz zu stoßen, erfüllte sich nicht. Wohl aber fand der Grundherr viele kostbare Schätze auf den von ihm sorgfältig bestellten Feldern, die zum Rittergute gehören. Der von ihm rationell betriebene Ackerbau brachte ihm hohen Gewinn.
Der Kommentar der Tochter war daraufhin, dass gibt dem Ganze dann auch einen Sinn. Glück gehabt.

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