Auerhahnsteig
Abstimmung:
Ø 3,2 (21 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 3,75 h |
Entfernung: ca. 13,50 km |
Höhenunterschied: ca. 559 Meter |
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beste Reisezeit: nicht an langen Wochenenden |
Schwierigkeitsgrad: steiler Aufstieg Kletterabschnitte festes Schuhwerk |
Untergrund: Forstweg Wanderweg und Pfad Treppen Klettern |
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empfohlene Karten: Großer Zschand; Rolf Böhm Kartographischer Verlag |
Region: Zschand |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Neumannmühle - gelber Strich - Großen Zschand - Zeughaus - roter Strich - Börngrundel - Auerhahnsteig - Weberschlüchte - Jortanweg - Fremdenweg - grüner Punkt - Katzenstein - blauer Strich - Roßsteig - Bärenfangwänden - Westelschlüchte - roter Strich - Großen Zschand - gelber Strich - Neumannmühle
Schon mal vorneweg: diese Wanderung verläuft teilweise auf Pfaden, die der Nationalpark gesperrt hat. Deshalb sollte jedem bewusst sein, dass man Ärger bekommen kann. Die Gründe, warum wir diese Wanderung trotzdem gemacht haben, sind ein maximales Maß an Ruhe und die Neugierde, was sich hinter dem Wanderkarteneintrag Auerhahnsteig verbirgt.Auerhahnsteig
Der Start der Wanderung ist die Neumannmühle im Kirnitzschtal. Von hier geht es erstmal ein riesiges Stück auf der gelben Wanderwegmarkierung durch den Großen Zschand. Die ersten paar hundert Meter der Strecke sind ganz besonders, da hier die Felsen sehr nah beieinander stehen und dadurch die Sonne nur schlecht dazwischen scheinen kann. Damit herrscht hier immer ein sogenanntes Kellerklima. Dieses ändert sich erst dort, wo das Tal breiter wird und dort ist auch gleich die Möglichkeit, die das breitere Tal bietet, genutzt und ein kleiner Tümpel angelegt worden. Die darauf folgenden 800 Meter sind schnell bewältigt und schon erreicht man die Nationalparkinformationsstelle Zeughaus. Hier kann man sich ein Bild über die Jagd und den Gedanken der Kernzone machen. Im Garten bzw. hinter dem Haus befindet sich eine schöne Wiese, auf der ein paar tolle Liegen und ein netter Rastplatz den Blick hinauf zum Großen Teichstein ermöglichen. Gleich neben der Nationalparkinformationsstelle steht das historische Zeughaus, in dem eine Gaststätte für das leibliche Wohl sorgt (nicht im Winter).
Anschließend führt die Wanderung weiter in den Großen Zschand hinein und damit in eine sehr ruhige Ecke des Nationalparks Sächsische Schweiz. Der Weg durch den hinteren Großen Zschand ist mit dem roten Strich gekennzeichnet. Nach etwas mehr als einem Kilometer verlässt auch noch die grüne Wegmarkierung das Tal und dadurch wird es noch mal ein Stück ruhiger. An mehreren Stellen biegen nach rechts Pfade ab. Einer davon ist mit dem grünen Pfeil gekennzeichnet und würde in die Weberschlüchte hineinführen. Ein Stück weit nach diesem dann passiert man einen schwarzen Pfeil, der den Kletterzugang am Kampfturm, oder auch Runder Stein genannt, kennzeichnet. Kurz darauf (400 Meter) beginnt eine kleine Wiese/Freifläche auf der rechten Wegseite. Gleich auf dieser Fläche steht eine einzelne Fichte am Wegesrand. An dieser Fichte sind zwei Pfade zu erkennen, die beide mit einem schwarzen Kreuz gekennzeichnet sind. Der rechte Pfad würde hoch zum Zschandborn führen und der linke steigt zum Auerhahnsteig auf. Wer diese Stelle verpasst, wird nach 150 Metern feststellen, dass die rote Wegmarkierung nach links abbiegt. Damit müsste man für diese Wanderung die 150 Meter wieder zurück wandern und den Zugang suchen.
Der Aufstieg erfolgt auf einem Trampelpfad kreuz und quer durch so ein paar hundert Minifichten (30 – 50 cm hoch). Nach den ersten 100 Metern wechselt der Bewuchs und auf einmal ist ein breiter Pfad zu sehen. Das macht schon ziemlich stutzig. Der Aufstieg wird ein Stück steiler, aber dafür kann man sogar Stufen entdecken. Der Pfad schlägt so einige Haken und kurz vor den eigentlichen Felsen hält man sich leicht links, was aber eindeutig zu sehen ist. Dort erkennt man sofort eine Felsspalte als einzige Aufstiegsmöglichkeit. Die große Überraschung ist, dass hier beiderseits ganz deutlich Balkenlager zu sehen sind. Diese Stelle ist in Dr. Böhms Großer Zschand Wanderkarte (www.boehmwanderkarten.de) mit zwei Ausrufezeichen gekennzeichnet. Das deutet normalerweise auf eine schwierige Stelle hin, aber in der Realität ist die Stelle mit ein ganz klein bisschen Klemmen schnell bewältigt. Lustig war, dass hier oben mindestens noch zwei Mitmenschen lautstark unterwegs waren und erst durch meine Anwesenheit den Lärmpegel drosselten. Wenn man schon durch die Kernzone kriecht, dann sollte man sich doch wenigstens ein bisschen ruhig verhalten.
Nach dieser etwas herausfordernden Stelle erreicht man eine leicht ansteigende Fläche und links davon befindet sich eine Schlucht. Es geht weiter aufwärts und durch das Blaubeerengestrüpp (oder sind es Heidelbeeren?) (Anm. d. Ehefrau: Mann, das ist das selbe!!!) ist ein deutlich sichtbarer Pfad vorhanden. Auf der rechten Seite hat man zwischendurch auch mal einen sehr netten Blick über den Großen Zschand und auf den Bergfreundschaftsstein. Auf der linken Seite befindet sich eine Aussicht bis weit in die Böhmische Schweiz und rüber zum Rosenberg. Der Auerhahnsteig verläuft ziemlich unspektakulär durch die Vorderen Partschenhörner und auch wenn auf der Wanderkarte mehrere abzweigende Pfade eingezeichnet sind, so ist in der Realität die Hauptrichtung sehr einfach zu entdecken. Nach einer Strecke von ziemlich genau einem Kilometer erreicht der Pfad einen überhängenden Felsen mit einer kleinen Grotte, die anscheinend auch als Feuerstelle genutzt wird. Wer hier erwischt wird, bekommt bestimmt die doppelte Dosis für Feuer im Wald und Betreten der Kernzone. Oder gibt es dabei vielleicht Mengenrabatt?
Wenige Meter hinter dieser Stelle biegt nach links eine Schlucht ab, durch die man mit einem netten Zickzackweg in die Weberschlüchte hinunter kommt. Im Tal angekommen geht es nach rechts ein kurzes Stück die Weberschlüchte abwärts. Nach ¼ Kilometer fällt eine große Felsmurmel gleich neben dem Weg auf. Hier erinnert eine Inschrift an einen großen Waldbrand im Jahre 1842. Genau an dieser Stelle biegt nach links der Weg Jortan ab. Der Aufstieg ist relativ leicht und nach wenigen Metern gabelt sich das Tal. Hier hält man sich rechts auf dem Pfad, was nicht besonders schwierig ist, da im linken Tal eine riesige Buche in den Aufstieg gefallen ist. Der Weg nach oben ist deutlich zu erkennen und überraschenderweise sind sogar schwarze Pfeile an den Bäumen zu entdecken. Diese Symbole markieren Kletterzugänge, aber in Deutschland wird nicht zwischen Kletterern und Wanderern unterschieden. Jeder darf diese Pfade begehen.
Nach ¼ Kilometer ist der eigentliche Aufstieg beendet und man kommt in einen Buchenwald. Hier oben ist der schwarze Pfeil verschwunden, aber irgendwie ist mir auch keine Wegsperrung in Form eines schwarzen Kreuzes begegnet. Durch den Buchenwald führt ein deutlich sichtbarer und breiter Weg, der bis zu einer Senke weiter geht. Um den oberen Ausläufer wandert man ziemlich geradlinig herum. Das hört sich bescheuert an, aber der Aufstieg von den Weberschlüchten und die Strecke bis zum Grenzweg ist wirklich fast schnurgerade. Auf dem Grenzweg angekommen, geht es nach rechts sehr angenehm und gut sichtbar weiter. Nach etwas weniger als einem Kilometer gabelt sich der Weg und man wandert rechts. Hier ist der ursprüngliche Waldweg mit einer Vielzahl gefällter Bäumen blockiert worden, aber auf der rechten Seite hat sich ein neuer Trampelpfad gebildet. Bald erreicht die Wanderung einen Besucherlenkungszaun und die Wanderwegmarkierung grüner Punkt . Hier wandert man ein kurzes Stück (100 Meter) nach links bzw. eigentlich sogar mehr geradeaus bis zum Katzenstein. An diesem kleinen Felsen folgt man der gelben Markierung nach rechts auf dem Roßsteig. Auf diesem Waldweg könnte man bis hinunter zum Zeughaus gehen, aber eine viel nettere Strecke biegt nach genau einem Kilometer nach links ab. Der Zugang zu den Bärenfangwänden ist mit dem grünen Pfeil für einen Bergpfad gekennzeichnet. Blöderweise ist dieses Kennzeichen einige Meter (mindestens 10 Meter) neben dem Roßsteig angebracht, sodass man schon ziemlich aufmerksam die nach links abzweigenden Wege betrachten muss. Nach 200 Metern auf dem Bergpfad gabelt sich der Weg und seltsamerweise führt der grüne Pfeil in alle drei Richtungen. Für die weitere Wanderung wählt man den rechten Weg. Nach einem kurzen Geschlängel und einer netten kleinen Aussicht beginnt der Abstieg von den Bärenfangwänden. Der Weg hinunter ist nicht besonders luxuriös ausgebaut, aber es handelt sich auch nur um einen Bergpfad, bei dem man jedoch zur Bewältigung keinerlei Hilfsmittel benötigt. Es geht über einige unterschiedlich hohe Felsstufen abwärts, was aber ganz gut funktioniert. Am Ende des Hauptabstieges biegt der Bergpfad nach links in die Richtung zum Hinteren Raubschloss ab. Hier kann man aber auch gut geradeaus in die Westelschlüchte weiter wandern. Auch dieser Weg ist mit dem schwarzen Kreuz gekennzeichnet, was ziemlich verwunderlich ist, wenn man den Untergrund der Schlucht sieht. Dieser sehr schöne Grund ist mit riesig vielen Stämmen ausgekleidet und damit kann man gut sehen, dass er vor gar nicht so langer Zeit noch als Waldweg genutzt wurde. Der Weg durch die Westelschlüchte ist auf jeden Fall viel schöner als über die gerodeten Raubsteinschlüchte. Aber auch in den Westelschlüchten kann man schon erkennen, dass sich der Borkenkäfer weiter an den Fichten zu schaffen macht. Mindestens auf der linken Wegseite sind einige Fichten stark geschwächt oder auch schon abgestorben.
Die Westelschlüchte enden auf der roten Wanderwegmarkierung , der man nach rechts weiter abwärts folgt. Nach 150 Metern erreicht der Waldweg den Großen Zschand. Hier geht es nach links auf der gelben Wanderwegmarkierung für etwas mehr als einen Kilometer bis zum Ausgangspunkt zurück.
Diese Wanderung hat gleich einige Stellen passiert, die aus Sicht des Nationalparks eigentlich nicht betreten werden sollten. Irgendwie rätsele ich immer wieder, ob ein Betreten der Kernzone wirklich so einen großen Schaden zufügt, obwohl das über Jahrhunderte möglich war. Die Partschenhörner, der Grenzweg oder die Westelschlüchte würden von den paar wenigen Wandere, die sich in diese Ecke der Sächsischen Schweiz verirren würden, nicht wesentlich anders aussehen.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Kirnitzschtal Neumannmühle mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Neumannmühle
Parkplatzgebühr für die Wanderung: 5,00 €
Bärenfangwände
Die Wanderung startet an der Neumannmühle und geht von dort erstmal den Großen Zschand hinaus. Markiert ist der Weg mit dem gelben Strich . Der Weg durch den Großen Zschand ist immer wieder sehr schön, da er leicht zu wandern ist und man schon beeindruckende Felsen links und rechts des Weges sieht. Erst kurz vor dem Zeughaus weitet sich das Tal bzw. die Schlucht und ist immer noch super angenehm zu gehen. Am Zeughaus hätte man die Chance, sich zu erfrischen, aber das ist meiner Ansicht nach noch nicht notwendig, da ja erst zwei Kilometer ohne nennenswerte Höhenmeter absolviert sind. Hinter dem Zeughaus wandert man an der zweiten Möglichkeit nach rechts, um auf der Wanderwegmarkierung grüner Punkt zu den Richter-Schlüchten zu kommen. Auch dieses Stück des Großen Zschands und das erste Stück der Richter-Schlüchte sind sehr bequem zu gehen. Nach ungefähr 1 ½ Kilometern durch die Schlucht geht es dann über ein paar Stufen und kleinere Felsen den Berg hoch. Nach den ersten paar Metern Aufstieg befindet sich links die Richtergrotte. In dieser Grotte ist es genauso wie in der Gautschgrotte, dass ein kleines Rinnsal an Bach vom Felsen herabplätschert und im Winter einen erstklassigen Eiszapfen bildet. Der Weg geht weiter den Berg hoch. Früher verlief der Weg bis an die Grenze. Heutzutage biegt der markierte Wanderweg knapp hinter dem Krinitzgrab rechts ab und steigt über einen relativ langweiligen Weg bis hoch zum Katzenstein.
Der nächste Kilometer der Wanderung verläuft über ein sehr flaches Stück Waldweg. Warum auch immer der Roßsteig, so heißt dieses Teilstück, so breit ausgebaut ist, auf jeden Fall ist er sehr angenehm zu wandern. Kurz vor der Kreuzung, zwischen Großem Winterberg, Schrammsteinweg und Roßsteig, geht es nach rechts runter in den Heringsgrund. Dieser Abstieg ist jetzt mit dem grünen Strich markiert. Dieser Wanderwegmarkierung folgt man aber auch nur durch die Schlucht, um nach ca. 600 Metern wieder nach rechts auf den roten Strich abzubiegen. Dieser Pfad schlängelt sich am Fuß der Bärensteine entlang und ist sehr einfach zu finden, nur an einer Stelle führt er an einer Spitzkehre nach rechts weiter. Hier ist man sehr schnell dazu verführt, weiter geradeaus zu wandern, was aber dazu führen würde, dass man gleich zwei besondere Attraktionen der Wanderung verpassen würde. Die erste Attraktion ist gleich ½ km hinter der Spitzkehre. Die Aussicht vom Winterstein, bzw. eigentlich sagen fast alle Hinteres Raubschloss zu dem Felsen, ist wirklich sehenswert. Der Aufstieg ist nicht besonders schwierig, aber es geht in einer Höhle über eine lange Leiter aufwärts. Diese 8 Meter lange Leiter ist sehr stabil und schaukelt kein bisschen, so dass man auch als Normalwanderer hoch kommt. Oben geht es dann über eine schmale Treppe durch eine Felsspalte und mit ein paar kleineren Felstreppen auf den Felsen hoch. Oben angekommen kann man noch ein paar Spuren der Raubritterburg entdecken, was aber im Verhältnis zu der Aussicht nur unwesentlich ist. Hier oben hat man eine der tollsten Aussichten der ganzen Sächsischen Schweiz. Auf der einen Seite sieht man die zerklüfteten Felsen der Bärenfangwände und auf der anderen Seite blickt man in das weite Tal des Kleinen und Großen Zschands. In dem Tal sieht man die Lorenzsteine, den Neuen Wildenstein/Kuhstall und den bewaldeten Hausberg. Nachdem man sich dann irgendwann mal satt gesehen hat, geht es wieder vom Winterstein herunter. Die Wanderung verläuft ein kleines Stück wieder auf dem roten Strich zurück in die Richtung, aus der man gekommen ist (also nach rechts), um dann nach ungefähr 170 Metern die erste Möglichkeit wahrzunehmen, nach rechts abzubiegen. Auch wenn der Weg auf der Wanderkarte von Hr. Dr. Böhm nur gestrichelt eingezeichnet ist, ist es ein breiterer Forstweg. Der Weg geht ganz leicht abfallend vom Winterstein weg. Ganz besondere Aufmerksamkeit gehört der rechten Wegseite nach 350 Metern. Hier geht ein wirklich unauffälliger Pfad rein. Am Hang kann man ein paar Stufen erkennen. Diese Stufen führen zu einer seltsamen Stelle, für die es gleich mehrere Erklärungen gibt. Die erste und auch ältere Erklärung ist, dass dieses Loch eine Bärenfanggrube ist. Damit ist das rechteckige Loch auch in mehreren Wanderkarten eingezeichnet. Aus meiner Sicht ist die Erklärung in Dr. Rölkes (www.bergverlag-roelke.de) Wanderführer „Felsenlandschaft zwischen Bad Schandau und Hinterhermsdorf“ viel besser. Hier geht man davon aus, dass es sich um die Reste einer mittelalterlichen Wach- und Kontrollstelle des Hinteren Raubschlosses handelt. Wenn man die Bärenfanggrube neben dem großen Teichstein mit diesem rechteckigen Loch hier vergleicht, dann ist mir die Erklärung mit dem Wachposten viel plausibler. Nach diesem kleinen Ausflug neben den normalen Wanderweg geht die Wanderung weiter den Berg hinunter bis zur nächsten Kreuzung. Hier geht es nach rechts ungefähr 100 Meter entlang, um dann gleich wieder nach links abzubiegen. Ausgeschildert ist hier die Neumannmühle. Dieser Weg führt an der rechten Seite der Lorenzsteine vorbei. Knapp vor den Lorenzsteinen teilt sich der Weg. Wenn man links weiter wandert, dann geht es über ein paar Stufen runter in die Spitzsteinschlüchte, auf dem rechten Weg geht es ohne Stufen, aber nicht ganz so angenehm ebenfalls in die Spitzsteinschlüchte. Die Schlucht ist relativ eng, aber deshalb ganz gut passend zum Großen Zschand, in dem die Schlucht kurz vor dem Parkplatz endet.
Boofen Zschand
Die Wanderungsplanung fing damit an, dass uns gleich mehrere Leser unserer Internetseiten zum Thema Boofen angeschrieben hatten. Ich wusste, dass es diese Freiübernachtungsplätze an richtig vielen Stellen gibt, aber wo genau, war mir bis zum Start der einzelnen Wanderungen immer unbekannt. Auf schon sehr vielen Wanderungen sind uns immer mal wieder einzelne dieser Schlafplätze begegnet, aber eine Liste mit z.B. den Koordinaten habe ich im Internet nicht gefunden. Auf der Internetseite des Nationalparks gibt es eine Liste der offiziellen Boofen, aber leider nur mit dem Namen und einer sehr groben Karte. So sollte das eigentlich nicht bleiben und deshalb haben wir uns der Sache angenommen. Um möglichst viele Boofen zu finden, haben wir uns insgesamt vier Wanderrunden zu den Boofen in der Hinteren Sächsischen Schweiz ausgedacht und diese Runden nach den einzelnen Gebieten Schrammsteine, Schmilka, Wildensteine und natürlich der Bereich des Zschand sortiert. Die einzelnen Wanderungen sind aber nicht nur zur Boofensuche gut geeignet, sondern jede der Runden ist auch ganz hervorragend als eine selbstständige Wanderung durchzuführen und hat mal wieder zu neuen Plätzen bzw. Pfaden geführt. Für die Mitmenschen, die mit einem Navigationssystem durch den Wald flitzen, können die Wanderungen zu einer Abwandlung von Geocaching werden, da man mit dem Navigationssystem die einzelnen Boofen ganz hervorragend zu einer Art moderner Schatzsuche benutzen könnte.
Eigentlich wollte ich diese Suche der Boofen im Bereich des Zschand auf dem Parkplatz der Neumannmühle starten, aber irgendwie war der Parkplatz schon besetzt. So bin ich weiter das Kirnitzschtal hoch gefahren und musste mit Überraschen feststellen, dass der große Parkplatz unterhalb des Sturmbauers Eck noch vollkommen leer war. Da die geplante Wanderung hier auch dran vorbeiführt, liegt der Parkplatz optimal und man muss das unangenehmste Stück der Wanderung gleich zum Anfang unternehmen. Es geht auf der Kirnitzschtalstraße bergab, bis nach links die Kirnitzsch an der Thorwalder Brücke abbiegt. Zum Glück ist der Straßenverkehr im oberen Teil der Kirnitzschtalstraße relativ gering und so muss man diesen Kilometer Straße ertragen. Der Weg entlang der Kirnitzsch ist dann schon wieder viel angenehmer, auch wenn er von unterschiedlichsten Fahrzeugen benutzt wird. So kann man hier Forstfahrzeuge, Nationalparkfahrzeuge und die Bundespolizei antreffen. Nach ein paar Metern befindet sich im Bachlauf ein ziemlich großer und sehr stabil gebauter Flussrechen. Dieser Flussrechen ist auch dringend notwendig, da einige Baumstämme kreuz und quer in der Kirnitzsch liegen, die bei einem Hochwasser in das bewohnte Gebiet der Kirnitzsch treiben würden. Ganz besonders unangenehm dürfte das für die Mühlen im Kirnitzschtal werden. Die Wanderung geht weiterhin dem Bachlauf entgegen, bis nach etwas mehr als einem Kilometer nach rechts die Wanderwegmarkierung grüner Strich über die Kirnitzsch abbiegt. Hier ist es erstmal vorbei mit dem angenehmen Wanderweg. Der markierte Pfad steigt ziemlich steil über einen holprigen Weg bis zum sogenannten E-Flügel an. Bei dem E-Flügel handelt es sich um einen breiteren Forstweg, der nicht zu übersehen ist. Genau auf diesem Weg geht es nach rechts ohne Wanderwegmarkierung weiter. Dadurch, dass es sich um einen Forstweg handelt, ist das Weiterwandern auch wieder viel angenehmer. Aber nur für den nächsten ½ Kilometer, weil dann die Wanderung vollkommen unmarkiert und nur auf einem kleinen Pfad nach links in Richtung des östlichen Ausläufers des Kansteins abbiegt. Die Stelle, an der es vom Forstweg runter geht, ist die erste gut sichtbare Kurve nach rechts. Die erste Boofe befindet sich gleich am Fuße des Kansteins und ist sehr einfach zu finden.
Damit der Weg nicht langweilig wird, geht es jetzt mit einem sehr interessanten Verlauf auf dem kürzesten Weg weiter. Die nächste Boofe ist an der gegenüberliegenden Seite des Kansteins und deshalb empfiehlt sich nur ein kleiner Abstieg von der Boofe bis in die Senke zwischen dem Kanstein und dem Teichstein. Zwischen den beiden Felsen kann man hindurch wandern, aber es ist gar nicht so einfach zu finden. Wenn man in der Senke entlang wandert, dann sieht man auf der rechten Seite einen ziemlich tiefen Einschnitt in den Felsen und wenn man den überwindet (was sich schwieriger anhört und aussieht, als es wirklich ist), dann findet man nach wenigen Metern Abstieg auf der rechten Seite den Zugang zur Kansteinboofe. Diese Boofe ist wirklich riesig und bietet eine fantastische Aussicht auf die Felsen der hinteren Sächsischen Schweiz und natürlich den Großen Teichstein. Von der Boofe geht es durch die westliche Senke zwischen dem Kanstein und Teichstein runter auf die Forststraße im Großen Zschand. Dieser Straße folgt man nur 100 Meter nach rechts, um dann nach links auf der Wanderwegmarkierung roter Strich in die Richtung des Hinteren Raubschlosses weiter zu gehen. Die ersten paar Meter (ca. 300 Meter) verlaufen mit einer leichten Steigung auf der Zeughausstraße und dann geht es auf einem Waldweg weiter. Kurz vor dem Raubschloss bzw. eigentlich heißt der Felsen Winterstein wird der Weg wieder ein Stück schmaler und es geht bis zum Felsfuß auf einem Pfad weiter. Der Aufstieg auf das Hintere Raubschloss ist nicht nur wegen der tollen Aussicht und dem abwechslungsreichen Zugang lohnenswert, sondern hier befinden sich gleich drei Boofen. Die erste Boofe befindet sich auf der westlichen Seite gleich am Felsfuß. Für die nächste Boofe muss man schon bis auf das erste Band des Felsens hoch klettern und dann über das Felsband auf die östliche Seite herum gehen. Die letzte Boofe des Wintersteins befindet sich ganz oben in der künstlichen Aushöhlung des ehemaligen Raubschlosses.
Die weitere Suche nach Boofen im Bereich des Zschand führt natürlich jetzt wieder vom Hinteren Raubschloss herunter und das nächste Ziel der Wanderung sind die Lorenzsteine. Um zu den Lorenzsteinen zu kommen, bieten sich mehrere Weg an, ich würde den Weg gegen den Uhrzeigersinn um das Hintere Raubschloss empfehlen. Dazu geht es wenige Meter (100 Meter) auf dem markierten Weg zurück in Richtung Zeughausstraße, um dann nach links abzubiegen. Dieser sehr unauffällige Weg führt an der südöstlichen Seite des Felsens vorbei und erreicht bald die Zeughausstraße. Diese wird nur überquert und es geht auf dem Knorreweg in Richtung der Lorenzsteine weiter. Nach einer Strecke von ca. 400 Metern, am Forstgrenzstein Nr. 86 auf der rechten Wegseite, biegt die Wanderung nach links ab. Hier folgt man dem schon sehr ruhigen Waldweg ungefähr 200 Meter, bis der nächste Forstgrenzstein mit der Nummer 85 auffällt. Es ist die erste Möglichkeit, an der man nach rechts in die Richtung der Lorenzsteine abbiegen kann. Die Wanderung steigt durch eine kleine Kerbe aufwärts und nach dem ersten Stück durch einen ziemlich ausgewaschenen Pfad geht es zuerst mal nach rechts, um an die südliche Seite des Großen Lorenzsteins zu gelangen. Hier befindet sich am Fuße des Felsens die Boofe Nr.1. Die nächsten Boofen befinden sich südöstlich des Kleinen Lorenzsteines und deshalb geht es wieder zurück zu dem ausgewaschenen Pfad. Dieser wird nur überquert und hier kann man von oben in die Boofe westlich des Rabentürmchens Nr.1 blicken. Auch wenn die nächste Boofe westlich des Rabentürmchens Nr.2 heißt, so ist diese Boofe von Nr.1 200 Meter entfernt. Dazu muss man oberhalb der Felskante entlang wandern und beide Boofen sind so riesig, dass man sie ganz sicher nicht übersieht. Nachdem man die beiden Boofen entdeckt hat, geht es wieder zurück bis zum Zugangspfad und über ihn weiter nach oben. Zwischen den beiden Lorenzsteinen führt ein Pfad hindurch, der an einer Stelle etwas pikant ist. Hier muss man auf die Knie gehen und auf einer Felskante unter einem Felsüberhang drunterher kriechen. Hört sich aber gefährlicher an, als es wirklich ist. Der Pfad führt auf der anderen Seite schon wieder ein Stückchen herunter, bis man dort eine Hühnerleiter als Kletterzugang erreicht. Hier geht es ein paar Meter aufwärts und auf der östlichen Terrasse des Kleinen Lorenzsteins befindet sich die nächste Boofe. Auch diese Boofe bzw. Terrasse ist ziemlich groß und bietet eine sehr schöne Aussicht in die bewaldete Senke und auf den Kanstein und den Teichstein. Über die Hühnerleiter geht es jetzt abwärts, um die letzte Boofe dieser Felsen an der nordöstlichen Seite des Kleinen Lorenzsteins zu suchen. Der Kletterzugang führt an den Felsfuß und diesem folgt man ungefähr 100 Meter. Dann erreicht man auch diese letzte Boofe. Bei dieser Boofe ist besonders auffällig, dass sie sich an einer riesigen Felswand befindet und selbst im Sommer ziemlich frisch ist.
Die Wanderung verlässt den Bereich der Lorenzsteine und es geht bis auf den Lorenzweg runter. Dem Weg wandert man nach rechts ein paar Meter hinterher, bis nach links ein Pfad in die Spitzsteinschlüchte abbiegt. Über diesen sehr schönen Abstieg erreicht man relativ schnell den Großen Zschand und diesem folgt man bis zum Ende an der Kirnitzsch. Hier muss man mal wieder ein paar Meter nach rechts der Kirnitzschtalstraße folgen. Markiert ist die Straße bzw. die Wanderung mit dem roten Strich und über die Straße geht es ca. 350 Meter. Auf den paar Straßenmetern passiert man die Gaststätte Buschmühle (www.die-buschmuehle.de) und dann erreicht man die Straße nach Ottendorf. Genau an dieser Kreuzung geht auch der markierte Weg in Richtung Arnstein hoch. Auf einer kurzen Strecke werden 60 Höhenmeter überwunden und dann erreicht man einen breiteren Waldweg, dem man weiter auf der roten Markierung in Richtung der Kleinsteinhöhle folgt. Dieses letzte Teilstück der Wanderung ist sehr angenehm zu gehen und seltsamerweise wird dieser Waldweg auch nur von wenigen Wanderern benutzt. Nach etwas weniger als 2 Kilometern passiert man den Goldbach und hier befindet sich an der rechten Hangseite (von unten nach oben gesehen) die Goldbachboofe. Um auch noch die letzte Boofe auf dieser Boofensuchrunde zu entdecken, geht die Wanderung noch ein kleines Stückchen (100 Meter) unterhalb des Kleinsteins entlang, um sich dann durch den flachen Wald bis zum Felsfuß hoch zu machen. Diese Stelle war bei meiner Boofensuche ziemlich peinlich, da hier im Wald ein paar Kinder ein erstklassiges Biwak aus Ästen gebaut hatten. Das hat mich so abgelenkt, dass ich nicht zum Felsen geblickt habe und damit locker an der Boofe vorbei gelatscht bin. Damit habe ich dann eine Extrarunde bis zum offiziellen Zugang zur Kleinsteinhöhle unternommen und von dort bin ich dann am Felsfuß bis zur besagten Stelle der Boofe zurück gewandert. Damit konnte ich mir das lustige Biwak auch noch von der anderen Seite ansehen. Die letzten paar Meter bis zum Ausgangspunkt der Wanderung erfolgen über den markierten Weg bis zum Parkplatz hinunter.
Damit ist eine nette Runde zu Ende gegangen, die zwar „nur“ 12,5 km lang ist, aber bei manchen längeren Boofensuchen schon mal eine Wanderzeit von einem ganzen Tag in Anspruch nehmen kann. Trotzdem hat es viel Spaß gemacht und den Erfahrungsschatz ein riesiges Stück erweitert.
Entenpfützenweg
Zuallererst der wichtigste Hinweis: Diese Wanderung führt über einen Weg, der offiziell nicht erlaubt ist. Dessen sollte sich jeder bewusst sein – nicht, dass sich im Nachhinein irgendjemand bei mir beschwert, weil er Kontakt mit einem Nationalpark-Ranger hatte.
Die Wanderung über den Entenpfützenweg steht seit mehr als 10 Jahren auf unserer Webseite und so eine spitzenmäßige Wanderung muss einfach von Zeit zu Zeit wiederholt werden. Ganz besonders, wenn ein Leser schreibt, dass er den Weg gegangen und dieser so zugewuchert sei, dass man ihn nicht mehr gehen könne. Der Startpunkt liegt an der Neumannmühle. Von hier geht es über eine riesig lange Strecke durch den Großen Zschand. Der unterste Teil des Großen Zschands ist wirklich toll und würden hier nicht doch einige Fahrzeuge hin und her pendeln, dann wäre es ein Wohlgenuss. Der Weg ist mit dem gelben Strich gekennzeichnet. Nach einem Kilometer kann man deutlich einen Anstieg der Temperatur feststellen. Dabei ist es vollkommen egal, welche Jahreszeit gerade ist. Das liegt ganz einfach daran, dass sich das Tal weitet und die Sonne es damit ein bisschen besser schafft, hinein zu scheinen. Neben dem Weg ist stellenweise sogar so viel Platz, dass kleine Teiche angelegt werden konnten. Im Winter lassen sich hier die Spuren der Wildtiere sehr gut erkennen und damit erahnen, dass hier nachts bzw. wenn keine Menschen mehr da sind dennoch ein „wildes“ Begängnis herrscht.
Nachdem man einen weiteren Kilometer durch den Großen Zschand gewandert ist, erreicht man zuerst das Nationalparkhaus mit dem Themenschwerpunkt Jagd. Eigentlich soll es auch noch den Schwerpunkt Kernzone haben, aber irgendwie ist mir das bis heute noch nicht so richtig aufgefallen. Gleich hinter dem Nationalparkhaus befindet sich eine große Wiese mit einem sehr schönen Rastplatz, von dem man einen guten Blick von unten zum Großen Teichstein hinauf hat. Wer kein Selbstversorger ist und hier schon Hunger hat, kann sich gleich neben dem Nationalparkhaus in der Gaststätte Zeughaus sehr lecker stärken. In der Sächsischen Schweiz ist diese Lage schon etwas sehr Ungewöhnliches, denn die meisten Gaststätten liegen mehr am Rand des Nationalparks oder an irgendwelchen Straßen.
Hinter dem Bereich des Zeughauses geht es weiterhin durch den Großen Zschand. Die Wanderwegmarkierung ändert sich in den roten Strich und die Anzahl der Mitwanderer nimmt rapide ab. Das Tal wird auch wieder enger und man wandert vom Zeughaus 2 ½ Kilometer durch den Großen Zschand auf der roten Wanderwegmarkierung. Dann biegt der rote Wanderweg nach links ab und vor einem steht eine seltsame Wegsperre. Ich verstehe ja so ungefähr, dass der Nationalpark alle Besucher aus der Kernzone heraus haben möchte, aber diesen historischen, 3 Meter breiten und zum Teil geschotterten Weg zu sperren widerspricht allen meinen Vorstellungen von Nationalpark. Früher (also zu DDR-Zeiten und kurz danach) gab es hier noch eine dichte Staatsgrenze und zu dieser Zeit war noch so ungefähr zu verstehen, dass der Weg gesperrt war, aber heute wäre es ein toller Übergang vom Großen Zschand nach Mezní Louka (Rainwiese) oder dem Prebischtor. Genauso wäre es natürlich anders herum für tschechische Wanderer eine besondere Möglichkeit, in den Bereich der Thorwalder Wände oder in Richtung Großer Zschand zu gelangen.
Für diese Wanderung wird das Kernzonenschild ignoriert und es geht in die Richtung des Grenzübergangs. Nach etwas mehr als ½ Kilometer erreicht man das Sammelsurium an Grenzschildern und die Felsenmurmeln als Durchfahrsperre. Auf der rechten Seite steht ein Kernzonenschild und praktischerweise kann man sich sehr gut an diesen Schildern orientieren. An jeder Stelle, wo so ein Schild herumsteht, gibt es auch irgendetwas Interessantes zu entdecken. In diesem Fall ist es der Zugang zum Grenzweg. Im Herbst 2013 waren hier so einige Sägespäne zu entdecken. Natürlich nimmt im Sommer auf einer Waldlichtung das Farnkraut explosionsartig zu, aber größere Hindernisse sollte es nicht geben. Netterweise stehen auf der Grenzlinie unzählige Grenzsteine, die mit ihrer leuchtend weißen Farbe als perfekte Orientierung dienen. Die ersten paar hundert Meter steigen auf einem Pfad an, bis es so aussieht, als ob ein Talkessel den weiteren Weg versperrt. Hier hat sich eine größere Schichtfugenhöhle ausgebildet, die den Spuren nach zu urteilen, sogar zwischenzeitlich als Boofe genutzt wird.
Die hohe Felsstufe kann man an der rechten Seite sehr gut umgehen und dann geht es weiter aufwärts in dem sogenannten Raingrund. Nach ¼ Kilometer erreicht der Pfad einen Talkessel, in dem es eigentlich so aussieht, als ginge die Wanderung geradeaus, aber die Grenzsteine biegen nach rechts ab und auch hier steigt ein Pfad ganz gut sichtbar hinauf. Danach hat man die meisten Höhenmeter auch schon überwunden und es geht sehr angenehm auf dem Entenpfützenweg entlang. Gleich mehrere Male tauchen auf der linken Seite ganz knapp neben dem Pfad Aussichten auf, die man nicht auslassen sollte. So z.B. an den Grenzsteinen 8 und 8/10. Von hier hat man einen sehr schönen Blick in die Böhmische Schweiz und an der Seite entlang auf die Felsen der Flügelwand.
Am Grenzstein 8/12 biegt nach links ein deutlich sichtbarer Pfad ab. Dieser führt, mit einer kleinen Ausnahme, auf fast gleichbleibender Höhe bis auf die Oberseite des Prebischtors. Der Weg ist seltsamerweise super einfach und sonst stehen schon bei den kleinsten Attraktionen in der Böhmischen Schweiz Verbotsschilder, aber hier nicht. Aber schon aus Anstand würde ich nie auf das Wahrzeichen der Böhmischen Schweiz drauf gehen. Ich glaube zwar kaum, dass man diesen riesigen Felsenbogen mit einem normalen Betreten beschädigen könnte, aber es muss einfach nicht sein. Außerdem würde man den Touristen auf der anderen Seite das Fotomotiv versauen. Auch könnte ich mir vorstellen, dass ein Ranger wirklich richtig sauer wird, wenn man auf dem Bogen herumturnen würde. Aber bis zum östlichen Ausläufer des Felsentors kann man im Schutze von ein paar Bäumen und Sträuchern wandern.
Für den weiteren Streckenverlauf muss man aber wieder zu den Grenzsteinen zurückgehen und dort nach links (nord-westliche Richtung) weiter wandern. Die Wanderung ist durch die vielen Grenzsteine perfekt markiert und so geht es ziemlich einfach in Richtung Großer Winterberg. Parallel zum eigentlichen Grenzweg verläuft der Fremdenweg, bei dem es sich um einen historischen Wanderweg handelt, der aber heutzutage durch eine Vielzahl gefällter Bäume unpassierbar ist. Der ursprüngliche Fremdenweg führte immerhin vom Kuhstall über den Kleinen und Großen Winterberg bis hinauf auf das Prebischtor. Leider ist das schönste Teilstück zwischen dem Großen Winterberg und dem Prebischtor heutzutage nicht mehr legal zu begehen. Nachdem man 1 ¾ Kilometer an der Grenze entlang gewandert ist, stößt man auf eine Weggabelung, an der der linke Weg zum Großen Winterberg hinauf führen würde und der Weg nach rechts seltsam blockiert aussieht. Der alte Wegverlauf ist aber noch deutlich zu erkennen und so wandert man einfach an der rechten Wegseite parallel weiter.
Insgesamt sind es 200 Meter, die etwas beschwerlicher verlaufen, aber dann erreicht man wieder einen Besucherlenkungszaun und damit die Wanderwegmarkierung grüner Punkt . In der Verlängerung des verhauenen Waldweges sieht man schon in ungefähr 100 Meter Entfernung einen kleinen Felsen neben dem Waldweg stehen. Bis zu diesem Felsen, er heißt Katzenstein, folgt man der grünen Markierung, um dann nach rechts auf den Roßsteig abzubiegen. Dieser Waldweg ist gelb markiert und super angenehm zu gehen, aber irgendwie wird es dann doch ein bisschen langweilig. Zum Glück kommt nach etwas weniger als 1 ½ Kilometern die Goldsteinaussicht. Von ihr hat man einen wirklich schönen Blick in die Richterschlüchte und den hinteren Teil des Großen Zschands.
Von der Aussicht geht es wieder auf den gelb markierten Wanderweg und nach rechts weiter. Hier wird der Weg ein ganzes Stück steiler und wenn viel Laub oder Schnee auf dem Boden liegt auch unterhaltsamer. Der Abstieg durch die Wolfsschlüchte passiert die Hütte am Zeughaus und endet dann auf dem bekannten Weg durch den Großen Zschand. Vom Zeughaus geht es das letzte Teilstück wieder durch den Großen Zschand abwärts. Diese Strecke ist schon vom Hinweg bekannt und verläuft wieder 1 ¾ Kilometer bis zur Neumannmühle bzw. dem Ausgangspunkt.
Damit ist eine super ruhige Wanderung zu Ende gegangen, bei der es wirklich schade ist, dass hier die beiden Nationalparks Sächsische und Böhmische Schweiz sich so seltsam stur anstellen. Zum Anfang hieß es, der Grenzweg ist gesperrt, weil sich dort der Auerhahn wieder ansiedeln soll. Das Vieh ist aber seit 20 Jahren nicht gesehen worden und so schiebt jetzt jeder der beiden Nationalparks die Sperrung auf den anderen. Was ich überhaupt nicht verstehen kann ist, wie der Weg vom Großen Zschand nach Tschechien gesperrt sein kann. Hier würde ich mal vermuten, dass die Bremser mehr an den Parkplatzgebühren als an der Völkerverständigung interessiert sind und so wieder noch ein paar Autos mehr die Grenze passieren.
Flößersteig
Zu der Flößersteigwanderung wird es keine Wanderbeschreibung geben, da es sehr einfach ist den Wanderweg zu finden. Man geht einfach an der Kirnitzsch entlang und lässt sich von den schönen Natureindrücken begeistern. Der Weg geht von der Neumannmühle runter zur Elbe:
obere Schleuse; nieder Schleuse; Flussrechen bzw. Schutze; Neumannmühle; großer Zschand; Salmonidengewässer Kirnitzsch; Tiefbrunnen; Felsenmühle; Kleiner Zschand; Großstein; Engtal der Kirnitzsch; Verkehr im Kirnitzschtal; original Flößersteig; Kühnbergschutz; Alte Straße; Lichtenhainer Mühle; Försterwiesenbrücke; die Münze; Kuhstallaufstieg; Kirnitzschtalbahn; Lichtenhainer Wasserfall; Meilenstein; Haidemühle; Pestwurz; Dietrichsgrund; Richters Born; Beuthenfall; Metzschutz; Felssturz; Metzbloßen; Kroatenhau; Schwefelflechte; Wuchsbedingungen; Hintere böse Graben; Fichte; Flößerquelle; Wild; Nationalpark; Pflanzen an der Kirnitzsch; Kuttelhof; Postelwitzer Gehau; Nasse Grund; Wasserarbeit; Nasse-Grund-Wand; Schweinskopf; Lausitzer Störung; Granitsteinbruch; Kupfer Bergwerk; Kohlichtsteig; Kohlichthang; Fliegende Tierwelt; Richters Graben; Flößersteig; Kirnitzsch; Johanniswedel; Fischerei; Felsiger Prallhang; Mittelndorfer Mühle; Mittelndorfer Bauernbüsche; Teiche im Kirnitzschtal; Bergahorn; Mühlweg; Beschreibung Nationalpark; Ostrauer Mühle; Lausitzer Granodiorit; Hartung- Promenade; Wabenverwitterung; Steinbruchschutz; Kladderadatsch; Wanderwegmarkierungen; Altendorfer Dorfbachklamm; Wechselnde Biotope; Altendorfer Steinbrecherweg; Waldhäus´l; Kirnitzschtalbahndepot; Baumarten; Todwiese; Grotten; Felsenverwitterung; Pflanzengarten; Neupark; Schandauer Gesundbrunnen; Badehaus der Kirnitzschtalklinik; Theodor Körner; Kriegsdenkmal; Fische in der Kirnitzsch; kleinste Straßenbahnbetrieb; Heimatmuseum; Kneipp Gesundheitsanlage; Basalt; Millionenbau; Niederhauptschutz; Lage von Schandau, An der Bindung; Lehrpfad Flößersteig
Goldsteig
Die Goldsteig- Wanderung beginnt wie so einige Wanderungen an der Neumannmühle. Als erstes geht es den großen Zschand bis zum ersten Weg hinterm Zeughaus hoch. Der Weg ist sehr angenehm zu gehen und sehr gut ausgebaut. Das ist aber auch gar kein Wunder, da bis zum Ende letzten Jahres (2001) hinter dem Zeughaus ein altes Stasi-Ferienheim stand. Ich kenne diesen Gebäudekomplex zwar nur als eine verlassene Anlage, aber früher muss hier relativ viel los gewesen sein. Also weiter geht es. Wie schon gesagt, geht der Weg rechts hinter dem Zeughaus den Berg hoch. Man folgt dem blauen Strich die nächsten 800 Meter. Zur linken Seite sieht man vor sich den Goldstein und davor geht ein relativ unscheinbarer Trampelpfad an der Felsenkante entlang. Diesem Weg folgt man jetzt immer entlang. Bis hierhin war der Weg noch mit jeglichem Schuhwerk zu bewerkstelligen, ab jetzt wird es schwieriger. Der Weg geht über Wurzeln, Felsen und Sandhaufen immer unterhalb der Felsen entlang. In diesem Bereich hat die Wanderung sehr viel Ähnlichkeit mit der Thorwalderwändewanderung. Beide gehen über einen schmalen, ruhigen Weg immer am Felsen entlang und sind nicht gerade die Hauptrennpfade. Der einzige Unterschied zwischen den beiden ist die Besucherart. Auf dem Thorwalderwändeweg sind es Wanderer, auf dem Goldsteig sind es mehr die Kletterer. Hier sollen riesig viele Kletterfelsen bzw. -wände sein. Mir selber sind hier schon einige Kletterer begegnet. Meistens kann man sie schon ein ganzes Stück weit hören, da die Karabinerhaken beim normalen Wandern ziemlich klappern. Ich finde es immer wieder faszinierend, an was für Felsen sich diese mutigen Leute hoch bewegen und dass nicht mehr dabei passiert. Respekt. Also weiter auf dem Weg. Er endet nach einer längeren Strecke auf der Richterschlüchte. Längere Strecke bedeutet, dass man 2,7 Kilometer unterwegs ist. Normalerweise würde man diese Strecke auf einem normalen Weg in etwa einer 1/2 Stunde schaffen. Hier benötigt man etwas mehr als eine Stunde, da es nicht eine gerade Rennbahn ist, sondern ein wenig uneben. Die Richterschlüchte erreicht man an der Richtergrotte. Hier regnet es aus großer Höhe in einem konstanten Strom aus einer Spaltquelle. Es geht die Richterschlüchte den Berg hoch. Man folgt dem grünen Punkt die nächsten 2 Kilometer. Früher führte der Weg an der Grenze zu Böhmen entlang. Seit aber die Grenzregion in diesem Bereich zur Nationalpark-Kernzone erklärt worden ist, muss der Weg einen kleinen, aber angenehmen Schlenker gehen. Man kommt an einem sehr wackelig aussehenden Felsen vorbei. Das Ding heißt Katzenstein. Nach den schon gerade erwähnten 2 Kilometern geht auf der rechten Seite der grüne Strich wieder ins Tal zurück. Zum Anfang macht der Weg einen ausgebauten Eindruck, was aber schnell in einen felsigen Pfad umschlägt. Er ist aber ganz gut begehbar, nur halt nicht für Kinderwagen und sonstige Bewegungsbehinderte geeignet. Der Weg endet auf den Quenenwiesen. Auch hier folgt man dem grünen Strich weiter, bis man die Felsenmühle erreicht. Jetzt muss man die letzten paar Meter entweder auf der Kirnitzschtalstraße oder auf dem Flößersteig nach rechts (also die Kirnitzsch hoch) gehen. Ich selber hatte mein Auto an der Felsenmühle geparkt. Dieser Parkplatz hat den Vorteil, dass er nichts kostet, aber es sind auch maximal 6 Autos dort in der Lage zu parken. Deshalb sieht der Höhenverlauf der Strecke leicht anders aus als ich ihn hier beschrieben habe. Der Weg ist so ungefähr um 700 Meter früher gestartet und dafür dann früher beendet.
Goldsteinaussicht
Irgendwie hatten wir uns in den Kopf gesetzt, an einem schönen sonnigen Sonntag die Aussicht am Goldstein zu besuchen. Dass das eine relativ blöde Idee war, stellten wir schon auf dem Parkplatz an der Neumannmühle fest. Obwohl wir schon kurz nach 10:00 Uhr dort waren, haben wir gerade noch den letzten Parkplatz an der Außenseite bekommen. Von hier geht es zuerst ein paar wenige Meter (ca. 150 Meter) in den Großen Zschand hinein. Dieses Stückchen ist markiert mit dem gelben Strich . An der ersten Möglichkeit nach rechts wird der Weg aus dem Großen Zschand verlassen und es geht die Spitzsteinschlüchte aufwärts. Dafür, dass im Großen Zschand gerade noch richtig viele Wanderer unterwegs waren, steigt durch die Spitzsteinschlüchte kaum ein anderer hoch. Die Schlucht ist ziemlich abwechslungsreich und auch der Aufstieg ist noch so einigermaßen angenehm.
Am oberen Ende der Schlucht erreicht die Wanderung den Knorreweg, der für ein ganz kurzes Stück (35 Meter) nach rechts begangen wird. Dann biegt nach links der Aufstieg zum Fuße der Lorenzsteine ab. Der Pfad ist durch einige hölzerne Stufen und Hühnerleitern sehr gut ausgebaut und so ist der Aufstieg bis zum tiefsten Punkt zwischen den beiden Lorenzsteinen schnell geschafft. Bevor man aber den Sattelpunkt überschreitet, sollte man unbedingt erst mal nach rechts auf das Felsband gehen. Diese lang gezogene Terrasse ist eine der offiziellen Boofen der Sächsischen Schweiz und bietet eine wirklich hervorragende Aussicht in die Richtung der östlichen Felsen am Großen Zschand (Heulenberg, Kanstein, Großer Teichstein usw.).
Wenn man von unten aufgestiegen ist, dann ist der linke Felsen der Große Lorenzstein und der rechte Felsen der Kleine Lorenzstein. Deshalb heißt die Boofe auch „Boofe am Kleinen Lorenzstein, Ostterrasse“. Für die weitere Wanderung geht es fast bis zum Sattelpunkt. Einen Höhenmeter vorher übersteigt man dort nach links das Geländer an der offiziellen Stelle. Dann geht es auf dem Felsband am Großen Lorenzstein entlang. Dieser Pfad ist schon etwas Besonderes, da es zum Teil auf einem relativ schmalen Band entlang geht und man mehrmals um ein paar Felsmurmeln herum klettern muss. Aber der Pfad ist nicht so schwierig, dass man bei normaler Höhenangst es nicht schaffen sollte. Nachdem man den Großen Lorenzstein fast umrundet hat, führt die Wanderung an der westlichen Seite bergab. Der Pfad führt über eine Treppe und dann durch einen dichten Wald abwärts bis zu einer Kreuzung, an der es nach links weiter geht. Schon nach ein paar Metern passiert man einen Forstgrenzstein mit der Nummer 85 und dann geht es 200 Meter leicht ansteigend aufwärts. Dann erreicht die Wanderung wieder den Knorreweg und einen gut sichtbaren Grenzstein mit der Nummer 86. Hier biegt man nach rechts ab, um super angenehm bis zur Zeughausstraße durch zu wandern.
Dieser gut ausgebaute Forstweg wird nur überquert und gegenüber geht es in Richtung Hinteres Raubschloss. Bis hierher und auch noch auf dem Weg um das Hintere Raubschloss ist es sehr angenehm ruhig und es begegnen einem nur ganz selten andere Wanderer. Der Waldweg führt in einem Bogen um das Hintere Raubschloss, bzw. eigentlich heißt der Felsen Winterstein, herum und erreicht den Aufstieg mit der Wanderwegmarkierung roter Strich . Auf das Hintere Raubschloss kann man mit einem wirklich sehr interessanten Aufstieg durch eine Felsspalte hoch klettern. Das Beste an dem Aufstieg ist die hohe Eisenleiter in der ersten Felsspalte. Blöderweise ist das Hintere Raubschloss eine der bekanntesten Stellen der Hinteren Sächsischen Schweiz und so waren bei unserem Besuch schon so einige andere Wanderer in dem Aufstieg, weshalb wir diesen Abstecher auf den Felsen diesmal weggelassen haben.
Die Wanderung folgt weiter der roten Wegmarkierung. Der Weg schlängelt sich vom Zugang des Hinteren Raubschlosses insgesamt fast einen Kilometer bis zum Abzweig zur Marienhöhle immer unterhalb der Bärenfangwände entlang. Auch wenn der Aufstieg zur Marienhöhle eigentlich ein ausgewiesener Bergpfad ist, so ist der untere Zugang nicht gekennzeichnet und der Pfad versteckt sich auch sehr gut. Man kann sich aber daran orientieren, dass gleich neben dem roten markierten Wanderweg die Zahl 360 in eine Felswand geschlagen ist. Hier startet rechts neben der Felswand der Aufstieg zur Marienhöhle. Der Weg führt zum Anfang gleich an der Felswand aufwärts und nach ein paar Metern ist auch der grüne Pfeil für einen Bergpfad zu entdecken. Nach ¼ Kilometer und 70 Höhenmetern Aufstieg erreicht man auf der linken Schluchtseite die Marienhöhle. Die Marienhöhle ist eine langgezogene Schichtfugenhöhle, die längs des Felsens verläuft, aber nicht so besonders tief (maximal 10 Meter) ist. Auch wenn es sich nicht um eine offizielle Boofe handelt, scheinen hier doch immer wieder Leute die Nacht zu verbringen. Die Spuren (Seile an der Decke und verkohltes Holz) sind zumindest eindeutig.
Von der Marienhöhle geht es noch ein kleines Stückchen aufwärts, um dann auf dem Gehackten Weg nach links weiter zu wandern. Der Weg hier entlang ist sehr angenehm zu wandern und nach einer Strecke von 350 Metern erreicht man den Roßsteig mit der Wanderwegmarkierung gelben Strich . Diesem folgt man, weiterhin sehr bequem, nach links. Ich kann mir in diesem Bereich gut vorstellen, dass hier sogar Fahrzeuge fahren könnten, aber auf jeden Fall konnten früher hier Pferde entlang kommen. Sehr zum Leidwesen der Reiter ist es aber heutzutage verboten, im Nationalpark zu reiten und so kann man unbeschwert die nächsten 350 Meter bis zum Zugang zur Goldsteinaussicht wandern. Wir waren ziemlich überrascht, als wir die Aussicht erreichten, dass tatsächlich kein anderer Wanderer hier war. So konnten wir die sehr schöne Aussicht in einer angenehmen Ruhe genießen. Von der Goldsteinaussicht kann man eine Vielzahl an Felsen sehen. So stehen auf der rechten Seite die Felsen der Richterschlüchte, nach vorne die Felsen des Großen Zschand und ein bisschen mehr links die Kette der Thorwalder Wände. Je länger unser Aufenthalt auf der Goldsteinaussicht andauerte, desto mehr andere Wanderer trudelten an der Aussicht ein, die alle genauso wie wir den schönen Blick in die Landschaft mit einer Brotzeit verbanden. Es ist immer wieder verwunderlich, was sich andere Wanderer für eine gigantische Mühe mit ihren Zwischendurch-Stärkungen geben. Das geht von zwei Flaschen Bier über ein paar Brote mit einem Knacker bis zu einem fertigen Salat im Tuppernapf.
Eigentlich müsste man hier oben an der Goldsteinaussicht auch noch den Zeughausgang, eine basaltähnliche Gesteinsschicht, entdecken. Zumindest ist es im Buch „Felsenlandschaft zwischen Bad Schandau und Hinterhermsdorf“ von Dr. Rölke (www.bergverlag-roelke.de) so beschrieben, aber irgendwie haben wir es ziemlich dick auf den Augen gehabt und so sind wir ohne diese besondere Stelle zu entdecken weiter gewandert. Auf dem Roßsteig geht es weiter auf der roten Wanderwegmarkierung abwärts in Richtung Zeughaus. Der Abstieg verläuft so einigermaßen angenehm, aber man kann ganz gut erkennen, dass so mancher Regenschauer dem Weg ziemlich zugesetzt hat und deshalb sind inzwischen einige Querbalken in den Weg eingebaut worden. Auf der rechten Seite steht der eigentliche Goldstein als ein separater großer Felsen. Kurz bevor man die Hütte am Zeughaus (www.zeughaushuette.de) auf der linken Seite erreicht, kann man nach links abbiegen. Der Weg führt auf die Wiese und den schönen Rastplatz oberhalb der Nationalparkinformationsstelle Zeughaus. Von den schönen hölzernen Liegen hat man einen tollen Blick auf den Großen Teichstein.
Bevor man aber durch den Großen Zschand zurück zum Ausgangspunkt wandert, sollte man noch einen kurzen Abstecher in die Informationsstelle des Nationalparks unternehmen. Jede dieser Informationsstellen hat ein anderes Thema und so wird am Zeughaus über die Historische Jagdnutzung berichtet. Vor dem Haus verläuft die Zeughausstraße und die wird nach links (wenn man vom Haus kommt) leicht abfallend weiter gewandert. Hier ist das letzte Stückchen der Wanderung mit dem gelben Strich gekennzeichnet. Zuerst ist der Große Zschand noch relativ breit, sodass auch noch im Tal der Schlucht ein bisschen Gras wachsen kann, aber ab ungefähr der Hälfte der Strecke rücken die Felsen schlagartig zueinander und es wird merklich kühler. Hier dürfen Autos fahren, aber nur die Wirte des Zeughauses und ein paar Mitarbeiter des Nationalparks. So sind die Fahrzeuge wirklich nicht besonders störend und man kann sehr schön noch ein letztes Mal die Felsen bestaunen. In diesem Teil der Schlucht herrscht dauerhaft ein Kellerklima und das kann man auch sehr gut an den Moosschichten an den Felsen erkennen.
Damit ist eine super schöne Wanderung zu Ende gegangen, die wirklich alles einer spitzenmäßigen Wanderung in der Sächsischen Schweiz beinhaltet. So war ein bisschen Spannung in Form des Aufstiegs Hinteres Raubschloss enthalten, gleich zwei schöne Aussichten (Goldsteinaussicht und Hinteres Raubschloss) und auf dem größten Teil der Strecke herrschte eine angenehme Ruhe.
Gratweg Thorwalder Wände
Als erstes die zwei wichtigsten Punkte: Bei dieser Runde sollte man sich bewusst sein, dass man mit dem Gratweg in der Kernzone herumwandert und dies womöglich nicht ganz legal ist. Natürlich würde ich mich auf keinen Streit mit einem Nationalparkranger einlassen, aber aus meiner Sicht ist dieser Pfad ein kulturhistorischer Weg, der mindestens 150 Jahre früher als der Nationalpark da war. Auf unserer Webseite steht zwar, dass die Wanderung von mir mit nur 2 Sternen eingestuft worden ist, das soll aber nur verhindern, dass auf einmal Horden an Wanderern auf der Runde unterwegs sind. Eigentlich hat mir die Wanderung so viel Spaß gemacht, dass es 4 oder sogar 5 Sterne sein müssten. Von dem Weg auf den Thorwalder Wänden habe ich auf zwei unterschiedlichen Webseiten gelesen. Irgendwie konnte ich mir aber kaum vorstellen, dass es dort einen Weg gibt, da auf der Karte Großer Zschand von Dr. Böhm (www.boehmwanderkarten.de) nichts eingezeichnet ist. Normalerweise gehe ich davon aus, dass etwas, was auf der Karte von Dr. Böhm nicht vorhanden ist, auch nicht in der Natur da ist.
Der Startpunkt liegt an der Neumannmühle. Von hier geht es ein riesiges Stück durch den Großen Zschand. Zu allererst ist der Große Zschand, gekennzeichnet mit der Wanderwegmarkierung gelber Strich , eine wirklich enge und hohe Schlucht. Dadurch ist hier selbst im Sommer ein angenehm kühles Klima, was mir an dem heißen Sommertag sehr entgegen kam. Es sollte aber im späteren Teil der Wanderung noch anders werden. Schon nach ein paar hundert Metern im Großen Zschand fällt auf der rechten Seite eine Türe unter einem Felsen auf. Dabei handelt es sich um eine uralte Schwarzpulverkammer. Von diesen Miniräumen gibt es einige in der Sächsischen Schweiz, die alle den gleichen Aufbau haben. Von außen sind die Räume mit ein bis zwei Türen geschützt. Dahinter ist ein Vorraum von schätzungsweise 1,5 m (h) x 1,5 m (b) x 2 m (t) und in einer der drei Wände ist ein kleines Fach mit Türe, wo anscheinend das Schwarzpulver aufbewahrt wurde. Früher ist es so gewesen, dass nicht nur die Bäume gefällt, sondern auch die Wurzeln verwendet wurden. Eine Wurzel aus dem Waldboden herauszubekommen ist wahnsinnig kräftezehrend. Heutzutage kann man eine Wurzel mit größeren Maschinen aus dem Boden zupfen, früher hat man dazu das Schwarzpulver benutzt. Vermutlich sieht man auch deshalb manchmal noch Krater im Waldboden, weil dann doch mal jemand mit der Menge des Schwarzpulvers übertrieben hat.
Die Wanderung führt weiter durch den Großen Zschand leicht ansteigend aufwärts Richtung Zeughaus. Bald weitet sich das Tal und es wird auch deutlich wärmer. Wenige Meter vor dem Zeughaus befindet sich auf der rechten Seite eine Informationsstelle des Nationalparks. Hier lohnt es sich immer, einen Abstecher hinein zu unternehmen, da jede der Informationsstellen ein anderes Thema behandelt und diese Themen auch jedes Mal hervorragend präsentiert werden. Gleich neben dem Haus befindet sich auch die letzte Möglichkeit (www.alteszeughaus.de), noch eine Erfrischung zu kaufen, danach muss man auf Selbstversorger umstellen.
Die Wanderung führt jetzt weiter durch den Großen Zschand, wobei sich die Wanderwegmarkierung auf den roten Strich geändert hat. Gleich auf den ersten Metern hinter dem Zeughaus fällt auf der linken Seite eine riesige Wiese mit einer offiziellen Feuerstelle auf. Hier hat früher ein Ferienheim für Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR gestanden, das nach der Wende erst einige Jahre ungenutzt vergammelte und dann im Jahre 2000 abgerissen wurde. Ziemlich komisch fand ich das schon, dass man bei dieser Ausgangsposition für tolle Wanderungen nichts Sinnvolles draus machen konnte. Aber dadurch ist es hier in dem hinteren Teil des Großen Zschands wunderbar ruhig und man kann vollkommen ungestört in das Tal hinein wandern.
Das gesamte Gebiet des hinteren Großen Zschands ist umschlossen von der sogenannten Kernzone. Aus der Sicht des Nationalparks dürfen hier nur „im Gelände markierte Wege“ betreten werden. Die Frage ist natürlich, was die markierten Wege sind. Bei Wanderern ist eine Wegmarkierung ein bunter Strich/Punkt, aber es gibt auch noch die Kletterzugänge. Hier bin ich mir selber nie einig, ab wann man in die Kategorie Kletterer gehört. Ziemlich seltsam ist es auch, wenn man in den Großen Zschand hinein wandert, wieviele Wege und Pfade links und rechts abbiegen, die alle keine Markierung auf den ersten paar Metern haben. Wenn man dann den Pfaden ein Stückchen gefolgt ist, dann ist auf einmal ein Pfeil zu sehen. Warum dürfen Kletterer kreuz und quer die Kernzone durchschreiten und an fast allen Felswänden hochklettern, wenn es gleichzeitig mit einer Vielzahl von Schildern für Wanderer verboten ist?
Die Wanderung führt auf jeden Fall weiter durch den Großen Zschand. Nach etwas mehr als 2 ½ Kilometern auf der roten Wanderwegmarkierung biegt diese aus dem Tal ab, aber die Wanderung geht noch ½ Kilometer weiter in Richtung tschechische Grenze. Zum Anfang des unmarkierten Weges weist zwar ein Schild darauf hin, dass dieser Weg nicht erlaubt ist, aber wie man gut dem Zählautomaten entnehmen kann, ignorieren viele Wanderer dieses Verbot und außerdem ist es ein historischer Weg, der mindestens seit zwei Jahrhunderten vorhanden ist. Nach dem besagten ½ Kilometer geht auf der linken Seite ein deutlich sichtbarer Weg aufwärts. Bei dem Weg handelt es sich nicht nur um einen Pfad, sondern um einen Waldweg mit Fahrzeugbreite. Auch hier ist es wieder so, dass die Kennzeichnung als Kletterzugang ein Stück vom Hauptweg entfernt liegt. Das größte Stück der Strecke ist noch angenehm ansteigend und erst wenn der Pfad auf der rechten Seite an die tschechische Grenze stößt, wird die Steigung richtig anstrengend. Der geplante Wanderweg ist durch die Grenzsteine sehr einfach zu finden und am höchsten Punkt (Hauptgrenzstein 6) wird die Grenze nach links verlassen.
Jetzt beginnt der eigentliche Gratweg auf den Thorwalder Wänden. Auch wenn der Pfad ganz hervorragend versteckt liegt und anscheinend von allen Seiten verschwiegen wird, so ist der Verlauf gut zu erkennen. Ich habe mal die Theorie gehört, dass ein Pfad entsteht, wenn mindestens 200 Leute im Jahr auf einer Strecke entlang wandern. Damit kann man sich ungefähr vorstellen, wie viele Wanderer außer mir hier unterwegs sind. Wenn man sich die Wanderkarte von Dr. Böhm ansieht, dann fallen auf den Thorwalder Wänden kleine Kreuzchen auf. Wenn man die Kreuze miteinander verbindet, dann entsteht genau der Gratweg. Der Startpunkt des Gratweges ist auf der Wanderkarte Großer Zschand das eingezeichnete Wandermädchen.
Nach weniger als 200 Metern biegt ein Pfad nach links auf das Lange Horn ab. Den Abstecher kann man aber getrost auslassen, da es heutzutage einfach keine lohnenswerte Aussicht mehr gibt. Es geht weiter über den hintersten Teil des Gratweges. Schon nach wenigen Metern geht es auf der westlichen Seite ein Stückchen abwärts und man erreicht die offizielle Wanderwegüberquerung der Thorwalder Wände. Hier kann man natürlich immer nur wieder hoffen, dass einem nicht genau in dem Augenblick ein anderer Wanderer begegnet. Zumindest für den weiteren Weg würde ich dann doch solange warten, bis der oder die anderen Wanderer außer Sichtweite sind. An der höchsten Stelle dieses markierten Wanderweges befindet sich eine deutlich sichtbare Felsspalte, durch die die Wanderung weiter geht. Auch wenn der Weg eigentlich nicht so aussieht, als wenn man dort hoch kommt, so ist es ziemlich einfach, weiter aufzusteigen.
Danach kommt erst mal wieder ein Stück von fast ½ Kilometer, das der Erholung dient, um dann auf richtig anspruchsvoll umzuschwenken. Es geht durch eine sehr steile Felsspalte abwärts. Hier sind zwar Stufen in den Felsen eingearbeitet, aber irgendwie sind die viel zu steil, um von oben nach unten zu klettern. Da ich die Runde alleine gewandert bin, musste ich natürlich umso vorsichtiger unterwegs sein, weil ich bei einem Fehltritt sonst nur auf ein funktionierendes Handy setzen könnte. Da ich aber in meinem Rucksack seit ein paar Jahren auch ein 20-Meter-Seil bei mir trage, durfte das Ding zum ersten Mal eingesetzt werden. Vermutlich hätte jeder Kletterer über so einen ungeschickten Wanderer gelacht, aber ich bin die Spalte ohne Blessuren heruntergekommen und habe mich danach über meine Kletterleistung gefreut. ¼ Stunde später kommt noch eine weitere und sogar längere Schlucht, aber hier kann man sich ganz gut links und rechts an den Felswänden abstützen. Da die Wände sehr mit grünem Moos und Algen überwachsen sind, kann es nach dem Abstieg sehr gut sein, dass die Kleidung nach einer Waschmaschine schreit.
Ab dieser Stelle geht es wieder sehr angenehm weiter. Deutlich sind Spuren des ursprünglichen Pfades zu erkennen. So findet man an richtig vielen Stellen Stufen im Felsen und auch immer wieder Aussparungen im Felsen für Balkenlager. Dass die Dinger heutzutage entweder absichtlich entfernt wurden oder einfach nur verrottet sind, ist schade, aber zum Glück an keiner einzigen Stelle wirklich störend. Auf dem gesamten Gratweg kann man auch immer wieder die alten Zahlen in den Felswänden entdecken. Ziemlich interessant ist die Jahreszahl 1853 am Ende des Gratweges. Hier kann man in der Natur entdecken, dass schon seit fast zwei Jahrhunderten Wanderer unterwegs sind. Wenn man dann in der Literatur wie z.B. Herrn Götzingers Reisebeschreibung von 1812 liest, dass der Weg von „Holzmachern und Breuselbeerweibern“ benutzt wurde und er den Weg empfahl, dann ist es doch ein deutliches Zeichen, dass der Pfad schon seit weit mehr als 200 Jahren besteht.
Ganz am Ende des Gratweges kommt noch mal eine Schlucht, die von oben gesehen zuerst einen ganz unscheinbaren Eindruck macht. Je weiter man aber nach unten kommt, desto steiler und enger wird die Felsspalte, sodass der beste Weg die beiden Felswände in klemmender Position sind. Danach sieht man dann endgültig wie ein Schwein aus. Als ich die Runde gedreht habe, war es einer der heißen Sommertage 2010 und so war ich gigantisch durchgeschwitzt und dazu an mehreren Stellen moosgrün. Gut, dass ich für den Rückweg eine Strecke ausgewählt habe, die so einigermaßen menschenleer ist. Für den weiteren Weg geht es dann nach links runter zum unteren Thorwalder-Wände-Weg. Er ist mit dem grünen Strich markiert und schlängelt sich am Fuße der Felswände entlang. Dem Weg folgt man nach rechts. Nach ungefähr 200 Metern erreicht dieser Waldweg eine Kreuzung, an der der markierte Weg nach links abbiegt. Hier geht es schräg nach rechts vorne weiter um den Hochhübel herum. Der Weg ist ein Forstweg, der selten von anderen Wanderern benutzt wird. Nach sehr genau einem Kilometer macht der Weg einen seltsamen Knick nach rechts, obwohl man eigentlich geradeaus weiter müsste. Als Wanderer kann man aber den direkten Weg absteigen und damit erreicht man die Kreuzung mit dem Saupsdorfer Weg (blauer Strich). Hier geht es geradeaus über den breiten Forstweg hinweg, um weiter in die Richtung des Großen Teichsteins zu wandern. Die Kreuzung mit dem Zugang zum Großen Teichstein erreicht man schon nach ein paar hundert Metern und man sollte sich ganz sicher nicht den Großen Teichstein entgehen lassen. Auch wenn der Zugang zu der Aussicht einen ¾ Kilometer vom Wanderweg entfernt liegt, so sollte man diesen Abstecher unbedingt unternehmen.
Nach diesem Zwischenstopp kommt ein sehr erholsames Stück über den Flügel E. Dazu biegt man vom Teichsteinzugang nach links ab und folgt der breiten Forststraße über eine Strecke von 2 ½ Kilometern. Dafür, dass die 2 ½ Kilometer über den Gratweg der Thorwalder Wände ziemlich abwechslungsreich waren und so manches hoch und runter enthalten haben, ist die gleiche Streckenlänge über den Flügel E eher erholsam, aber auch hier trifft man normalerweise nur ganz selten andere Wanderer. Nach den 2 ½ Kilometern erreicht man den Abzweig zur Buschmühle und damit den Weg runter ins Kirnitzschtal. Die letzten paar Meter sind ziemlich schnell geschafft und entweder kehrt man bei der Buschmühle (www.die-buschmuehle.de) für eine Stärkung ein oder man wandert noch die letzten paar Meter das Tal abwärts bis zum Ausgangspunkt an der Neumannmühle.
Damit ist eine sehr schöne Wanderung zu Ende gegangen, bei der ich inzwischen weiß, warum mich einer unserer Leser auf die Schwierigkeit des Gratweges aufmerksam gemacht hat. Der Weg ist von der technischen Seite nicht gerade einfach, aber dadurch umso interessanter.
Inzwischen ist auch wieder eine brauchbare Wanderkarte zum Thorwalder Gratweg aufgetaucht. Zu finden ist sie hier:
http://www.boehmwanderkarten.de/natura/is_natura_thorwalder_waende.html
Großer Zschand
Als ich den Wanderführer Sächsische Schweiz von Herrn Bellmann (www.heimatbuchverlag.de) durchgesehen habe, fielen mir drei Wanderungen im Bereich Großer Zschand auf, die ich alle schon in sehr ähnlicher Form gegangen war. Auf der Übersichtskarte waren die drei Wege aber so deutlich zu einer großen Wanderung verbunden, dass gleich mal eine ausgiebige Runde daraus geplant wurde. Bei so einer riesigen Strecke ist es ganz empfehlenswert, wenn der Startpunkt möglichst zentral liegt, weil dann im Falle jeglichen Missgeschicks (Dauerregen, Blasen, Unlust usw.) ein Abbrechen möglich ist. Also geht es von der Neumannmühle los. Von hier führt die Wanderung als erstes auf der Wanderwegmarkierung gelber Strich in den Großen Zschand hinein. Gleich die ersten paar hundert Meter sind ziemlich imposant durch die Felsen beiderseits des Weges. Auf der rechten Wegseite befindet sich unter einem Überhang eine auffällige Türe. Dabei handelt es ich um eine der uralten Pulverkammern, in der früher in einem weiteren kleineren Fach der Sprengstoff für das Entfernen von Wurzeln aus dem Waldboden gelagert wurde.
Die Wanderung führt etwas mehr als einen Kilometer durch den Großen Zschand, bis nach rechts die rote Wanderwegmarkierung in die Richtung des ersten Höhepunkts, dem Winterstein bzw. Hinterem Raubschloss, abbiegt. Die ersten Meter erfolgen auf der Zeughausstraße und dann geht es nach links an den Aufstieg zum Raubschloss. Ganz kurz vor dem Zugang zum Raubschloss fällt auf der linken Wegseite eine kahle Fläche mit so einigen vertrockneten Fichten auf. Hier hat vor ein paar Jahren der Borkenkäfer gewütet und der größte Teil der Bäume ist gefällt worden. Heutzutage kann man schon gut sehen, dass sich viele unterschiedliche Pflanzen und Bäume breit machen und die Fläche ziemlich ansehnlich machen.
Den Aufstieg auf das Raubschloss und die darauf folgende Aussicht sollte man sich nicht entgehen lassen. Ganz besonders herausfordernd ist die hohe und freistehende Leiter in der Felsenschlucht. Da sie aber aus Eisen und gut verankert ist, sollte so ziemlich jeder den Aufstieg schaffen (solange man keine allzu große Höhenangst hat). Hinter der Leiter geht es über so einige Stufen weiter durch einen engen Kamin aufwärts. Der Aufstieg kann ziemlich unangenehm bzw. zeitintensiv sein, wenn viele Wanderer auf das Raubschloss bzw. runter wollen. Da man aber diese Wanderung wegen ihrer Länge bestimmt möglichst früh startet, sollten die Besuchermengen diesmal nicht das Problem sein. Der Aufstieg wird belohnt mit einer ganz besonders tollen Aussicht in den Talkessel der Hinteren Sächsischen Schweiz und die Felsen der Bärenfangwände.
Nach dem Abstecher auf den Winterstein bzw. das Hintere Raubschloss geht es auf dem roten Strich weiter. Der Wanderweg schlängelt sich am Fuße der Bärenfangwände entlang und erreicht nach ziemlich genau 2 Kilometern den Aufstieg Heringsloch. Hier biegt man nach links auf die grüne Wanderwegmarkierung ab. Der Untergrund ist in manchen Bereichen des Aufstiegs ziemlich uneben und so mancher Starkregen hat ein paar Felsmurmeln freigespült. Dafür ist die Steigung des Aufstiegs relativ angenehm und man erreicht nach etwas mehr als ½ Kilometer und 130 Höhenmetern den Roßsteig. Dieser bequeme Waldweg ist mit dem grünen Punkt markiert und wird nach links weiter gewandert. Nach einem erholsamen Wanderkilometer erreicht man die Kreuzung mit dem freistehenden Katzstein. Hier biegt man schräg nach links auf den blauen Strich in die Richtung des Zeughauses ab. Der Weg verläuft angenehm bis vor zur Goldsteinaussicht, von der man einen netten Blick in das Tal des Großen Zschands hat. Obwohl die Aussichtsfläche ziemlich groß ist, trifft man hier oben relativ selten andere Wanderer an. Durch seine zerklüftete Struktur bietet sich der Platz gut für eine Rast an.
Von hier geht es über den Roßsteig und die Wolfsschlüchte bis hinunter zum Zeughaus. Hier kann man sehr angenehm einkehren und sich mit etwas Flüssigem und natürlich auch Festem stärken. Besonders nett ist es, wenn man sich draußen in den Biergarten setzen und den Blick von unten auf den Großen Teichstein genießen kann. Nachdem man jetzt zum zweiten Mal im Tal des Großen Zschands angekommen ist, führt die Wanderung auf der roten Wanderwegmarkierung weiter aufwärts (also nach rechts). Auf den ersten paar hundert Metern bis zum Abzweig der Richterschlüchte trifft man noch von Zeit zu Zeit andere Wanderer an. Ab dem Abzweig hoch zur Hickelhöhle hat man das Tal größtenteils für sich. Der Aufstieg bis hinauf zur Hickelhöhle ist weiterhin mit dem roten Strich gekennzeichnet und wird erst auf den letzten paar Metern vor der Höhle durch ein paar Stufen anstrengender. Die Hickelhöhle ist eine wirklich riesige Höhle, die immer mit einer ordentlichen Schicht Buchenblätter gefüllt ist.
An der Hickelhöhle wird die rote Wanderwegmarkierung verlassen und es geht nach links auf der Markierung grüner Strich weiter. Hier beginnt ein wirklich netter Pfad, der sich die ganze Zeit am Fuße der Thorwalder Wände entlang schlängelt. Der Weg ist nicht wirklich aufregend und man hat auch nur ganz vereinzelt Aussichten ins Tal, aber trotzdem ist es eine angenehme Strecke ohne viele andere Wanderer. Was beim sogenannten Reitsteig besonders nett auffällt, sind die unterschiedlichsten Felsenformationen. Links von dem Pfad fallen immer wieder Stellen im Wald auf, an denen sich der Borkenkäfer kreisförmig durch den Fichtenwald frisst. Kurz bevor der grüne Wanderweg runter zum Zeughaus abbiegt, befindet sich die Ursprungsfläche des Borkenkäferbefalls. Hier wachsen schon wieder viele unterschiedliche Pflanzen, die sich zum Teil auch auf dem Wanderweg breit machen und diesen ein wenig zuwuchern. Dafür entsteht dann aber auch ein netter Mischwald, der viel schöner aussieht als der monotone Fichtenwald.
An der ersten Wegkreuzung des Reitsteiges wird nicht weiter in Richtung Zeughaus gewandert, sondern die grüne Wegmarkierung wird verlassen und es geht schräg nach rechts vorne weiter. Dieser Weg ist seltsamerweise überhaupt nicht gekennzeichnet und führt zuerst ohne jegliches Gefälle um den Hochhübel. An diesem Waldweg fällt mindestens ein Hochsitz auf, der wirklich stabil gebaut ist. Diese Form der Hochsitze ist in der letzten Zeit häufiger im Bereich des Nationalparks anzutreffen und deutet darauf hin, dass eine Behörde die Bauten in Auftrag gibt und die Kosten irgendwie Nebensache sind. Solche Prachtbauten würde sich ein privater Waldbesitzer bestimmt nicht gönnen. Erst ganz kurz vor dem Saupsdorfer Weg geht es ein paar Höhenmeter abwärts. Der Saupsdorfer Weg ist mit dem blauen Strich gekennzeichnet, man folgt ihm aber nur 100 Meter nach links, um dann gleich wieder nach rechts abzubiegen. Früher war dieser kleine Schlenker nicht vorhanden und es ging gleich vom Hochhübel geradewegs über den Saupsdorfer Weg hinweg weiter in Richtung Großer Teichstein. Aber vermutlich war das Gefälle einfach zu viel für die Forstfahrzeuge. An der Kreuzung mit dem Saupsdorfer Weg steht ein unscheinbares Hinweisschild auf den historischen Bärenfang. Dieser befindet sich ein kleines Stück versteckt im Wald und wäre ohne diesen Hinweis ganz sicher nicht zu finden. Die Wanderung führt aber weiter auf dem breiten Forstweg und bald (nach 300 Metern) erreicht man die Wegkreuzung mit dem grünen Strich. Diese Wanderwegmarkierung wird nur überquert. Nach links ist ein sehr lohnenswerter Abstecher auf den Großen Teichstein ausgeschildert. Der Zugang zur Teichsteinaussicht zieht sich ziemlich hin und durch ein paar kleinere Klettereinlagen dauern die 600 Meter bis vorne zur Aussicht schon ein wenig. Auf dem Weg wird man aber schon durch einen Blick rüber zum Kanstein belohnt und ganz vorne hat man vom Teichstein einen sehr netten Blick auf das Tal der Hinteren Sächsischen Schweiz und hinunter zum Zeughaus.
Nachdem man wieder zurück zum grünen Strich gewandert ist, geht es aber über den Flügel E in Richtung Buschmühle. Dieser Weg ist eine gut ausgebaute Forststraße, die sich um den Neunstelligen Hübel und den Heulenberg schlängelt. Nach 2 ½ Kilometern ist nach rechts die Buschmühle ausgeschildert und der Weg durch den Hohlfeldgraben ist dann schon wieder ein bisschen abwechslungsreicher, als auf der Forststraße entlang zu wandern. Die Buschmühle ist schnell erreicht und hier hat man eine gute Möglichkeit, sich bei bodenständigen Preisen zu stärken. Schön, dass die Wirtsleute nach dem verheerenden Hochwasser nicht den Kopf hängen gelassen, sondern so fleißig den Wiederaufbau betrieben haben.
Von der Buschmühle muss man auf der Kirnitzschtalstraße 100 Meter nach rechts bis zur Kreuzung wandern. Hier startet an der Ecke der Aufstieg zum Arnstein, welcher mit dem gelben Punkt gekennzeichnet ist. Links unten sieht man die neu sanierte Fahrstraße, die heutzutage durch einen gewaltigen Zaun vor Steinschlag geschützt wird. Der Aufbau ist wirklich raffiniert und zumindest technisch versierte Mitmenschen staunen über so eine Konstruktion. Das erste Teilstück des Aufstiegs endet auf einem Waldweg, dem weiterhin gelb markiert nach links weiter gefolgt wird. Dieser Weg führt in einem Bogen um den Arnstein herum und nach ½ Kilometer biegt nach rechts ein vollkommen unauffälliger Pfad ab. Hier steht zwar auf der linken Wegseite ein Schild, das auf den Aufstieg hinweist, aber irgendwie habe ich es jetzt schon zwei Mal übersehen. Das erste Teilstück erfolgt über einige Stufen und dann kommt man an den Felsfuß. Hier wandert man rechts herum, um nach ein paar Metern den Aufstieg am Felsen zu entdecken. Auch hier geht es über einige unterschiedliche Stufen und eine Schmalstelle bis hoch auf den Felsen. Auf dem Arnstein und auch schon während des Aufstiegs kann man so einige Spuren entdecken, dass hier schon vor vielen Jahrhunderten ein Raubschloss gestanden hat. Das Auffälligste ist die Regenzisterne, aber unter anderem sind auch ein Abbild eines Kämpfers und ein Gesicht zu entdecken. Beim Abstieg passiert man hinter der Eisentreppe eine Felsspalte, an der ein Pfeil und der Text „Höhle“ auf eine weitere, aber meistens ignorierte Stelle hinweisen.
Zurück geht es bis auf den gelb markierten Waldweg , um dann nach rechts in Richtung Ottendorf weiter zu wandern. Nach dem Auf- und Abstieg zum Arnstein kommt jetzt eine lange Erholungsstrecke mit einer kurzen Unterbrechung im Bereich der Aussicht Tägers Wonne. Spätestens ab der Stelle, an der die Wegmarkierung gelber Strich den Wanderweg verlässt, verläuft der Weg sehr ruhig durch einen Buchenwald und der Untergrund wechselt von Sandstein zu Granit. Am Ende des Waldweges erreicht man die Fahrstraße an der Pietzschmühle. Hier muss man jetzt ein ganzes Stück auf der Dorfstraße aufwärts wandern. Zwischendurch passiert man einen Gedenkstein an Kurt Glaser und ein Stück später den Schelle Born. Nach 1 ½ Kilometern auf der Straße biegt die Wanderung an der abknickenden Vorfahrtsstraße nach links in Richtung Endlerkuppe und Großstein ab. Der Wanderweg ist mit dem grünen Strich markiert. Die Endlerkuppe macht immer noch einen wirklich traurigen Eindruck und mit jedem vergangenen Jahr wird das Überleben des Gebäudes unwahrscheinlicher. Aber vermutlich braucht man für eine Wiederbelebung auch mehrere Schubkarren voll Geld und die wird kaum einer in diese abgelegene Ecke investieren. Eigentlich ist das ziemlich schade, da die Lage der Gebäude wirklich toll ist.
Der Wanderweg geht an der Unterseite des Areals vorbei und führt dann auf ein Feld hinaus. Nach ein paar hundert Metern passiert man den Böhme-Gedenkstein und die Wanderung führt in den Wald hinein. Bald erreicht man eine Stelle, an der nach links der Wanderweg runter ins Kirnitzschtal abbiegt. Hier könnte man noch einen kleinen Schlenker (2 x 400 Meter) bis vor zum Großstein unternehmen. Da ich bei meiner Tour ein wenig knapp mit der Zeit war (die allabendliche Grillung drohte verpasst zu werden) bin ich runter zur Felsenmühle abgestiegen. Normalerweise wäre ich aber noch bis zu der schönen und besonders ruhigen Aussicht Großstein vor gewandert. Sie ist wirklich empfehlenswert. Der Abstieg ist ziemlich angenehm und nach etwas mehr als ½ Kilometer ist die Gaststätte und damit die Fahrstraße erreicht. Jetzt sind es noch ein paar Meter am Straßenrand nach links bis zur Neumannmühle und damit dem Ausgangspunkt zurück.
Die Strecke war für meine Vorstellung schon eine wirklich lange Runde, aber sie hat viel Spaß gemacht und wirklich alle interessanten Stellen im Bereich des Großen Zschands sind passiert worden. So einige tolle Aussichten sind dabei gewesen und obwohl es wunderbares Wanderwetter war, sind mir nur relativ wenige andere Wanderer begegnet. Damit ließ sich die herrliche Natur noch ein ganzes Stück besser genießen.
Heringskegelaussicht
Eine nette Leserin unserer Webseite hatte uns darauf hingewiesen, dass wir zwar schon häufiger den Gedenkstein am Reitsteig erwähnt haben, aber noch nie zu der dahinter liegenden Heringskegelaussicht gewandert sind. Das stimmt. Den Trampelpfad haben wir zwar gesehen, sind aber bisher davon ausgegangen, dass er nur zur Rückseite des Gedenksteins führt. Das ist anscheinend nicht so und deshalb geht es nun mit dieser Wanderung zur Heringskegelaussicht.
Damit es eine etwas interessantere Wanderung wird, liegt der Startpunkt in Ottendorf an der Endlerkuppe. Von hier folgt man dem gelben Punkt in Richtung Kirnitzschtal bzw. Neumannmühle. Auch wenn man eigentlich schon ziemlich nah am Kirnitzschtal dran ist, so führt die Wanderung doch zuerst über ein größeres Feld mit mindestens sechs Hochsitzen am Waldrand. Irgendwie hat sich mir bisher noch nicht so ganz erschlossen, wozu denn so viele Hochsitze notwendig sind, aber vielleicht sind Jagdgewehre einfach nicht für besonders große Entfernungen ausgelegt.
Der gelb markierte Wanderweg führt durch ein kleinen Waldstreifen und dann noch mal auf einer Wiese (genannt Die Folgen) weiter. Von hier hat man schon einen netten Blick auf die beiden Lorenzsteine und die Berge bzw. Felsen der linken (nördlichen) Seite des Großen Zschand. Die Wanderung steigt hinunter zur Neumannmühle und dort geht es auf der Wanderwegmarkierung gelber Strich in den Großen Zschand. Diese Schlucht ist wirklich ein Klimawunder. Hier herrscht immer ein Kellerklima, da die Felsen so nah aneinander stehen, dass die Sonne keine Chance hat, hineinzuleuchten. Erst nach einem Kilometer weitet sich die Schlucht und es wird wärmer. Hier kann man gleich zwei neu angelegte Teiche entdecken und nach etwas weniger als einem Kilometer erreicht man eine der Nationalparkinformationsstellen und die Gaststätte Zeughaus.
Gleich hinter dem Biergarten des Zeughauses biegt die Wanderung aus dem Tal des Großen Zschands ab und es geht in Richtung Großer Winterberg. Auch wenn es eigentlich nur bis an den Felsfuß des Goldsteins geht, so muss man doch einige Höhenmeter (genauer gesagt 110 Höhenmeter) aufsteigen, um nach 700 Metern den ersten deutlich sichtbaren Weg nach links zu entdecken. Es handelt sich um den Bergpfad Goldsteig, der mit dem grünen Pfeil gekennzeichnet ist. Dieser Pfad schlängelt sich am Felsfuß auf ziemlich gleichbleibender Höhe entlang und ist im Verhältnis zu den restlichen markierten Wegen in der Sächsischen Schweiz relativ wenig begangen. Da der Pfad sehr nah am Felsen entlang führt, kann man einerseits natürlich feststellen, wie unterschiedlich das Material Sandstein ist und dann trifft man auch immer wieder die Kletterakrobaten, die den Felsen auf sehr grazile Art bezwingen. Wenn man auf der linken Seite eine Lücke im Wald entdeckt, dann kann man die Felskette der gegenüberliegenden Seite der Richterschlüchte und des Großen Zschands sehen. Es ist schon faszinierend, wie zerklüftet so eine Felskette im Elbsandstein ist.
Insgesamt folgt man dem Pfad fast 2 Kilometer, bis gleich am Goldsteig nach rechts ein Aufstieg abzweigt. Hier weist ein grünes Schild des Nationalparks darauf hin, dass in der Zeit vom 15.02. – 01.04. aus Naturschutzgründen ein Kletterverbot für die angrenzenden Felsen besteht. In der Sächsischen Schweiz gibt es an einigen Stellen zeitlich begrenzte Sperrungen, aber meistens sind diese ein ganzes Stück später im Jahr, da es sich um Vogelschutzzonen handelt. Ob hier so früh irgendetwas Besonderes brütet oder es irgendwie mit der bröseligen Konsistenz des Felsens zu tun hat? Auf jeden Fall geht es auf dem Pfad aufwärts, um nach 40 Metern Aufstieg links abzubiegen. Nach rechts könnte man, sogar mit einer flacheren Steigung, auch hoch kommen, aber dieser Weg macht einen ordentlichen Bogen. Nach 400 Metern erreicht man wieder die bekannte gelbe Wegmarkierung , auf der es nach links bis zum Katzenstein (etwas mehr als 300 Meter) weiter geht. Obwohl ich den Katzenstein schon sehr häufig gesehen und auch beschrieben habe, ist mir noch nie aufgefallen, warum der Felsen so genannt wird. Wenn man aus der Richtung des Zeughauses bzw. dem Roßsteig kommt, kann man deutlich (auch ohne Rauschmittel) auf der linken Felsenseite ein Katzengesicht erkennen.
Diese Wanderung geht nach rechts auf der Wanderwegmarkierung grüner Punkt weiter. Insgesamt folgt man dem grün markierten Wanderweg 1 ¼ Kilometer, bis diese Wanderwegmarkierung nach links auf den Wurzelweg absteigt. Hier steht genau gegenüber der Abzweigung der anfangs erwähnte Gedenkstein. Wenn ich die Inschrift richtig gelesen habe, dann steht auf dem Stein „O. Brunst; v. Witzleben; G. Brunst; F. Judeich; St. Tiehrig“. Woran auch immer die vier Namen erinnern sollen, habe ich noch nicht herausgefunden, aber sobald ich es genauer weiß, werde ich es auch hier schreiben. Bisher gibt es die Alternativen Blitzschlagopfer oder besondere Leistung im Vermessungswesen.
Rechts neben dem Gedenkstein führt ein Trampelpfad in die Richtung der Felskante. Nach 150 Metern erreicht man eine wirklich tolle Aussicht, die sich gleich vor dem Heringskegel befindet. Von den paar Felsen der Aussicht hat man einen freien Blick auf die zerklüfteten Bärenfangwände und die Felsen vor dem Kleinen Winterberg. So eine tolle Aussicht lädt dazu ein, eine kleine Rast zu machen und den Blick in die Natur etwas ausgiebiger zu nutzen. Nachdem man sich satt gesehen hat, geht es wieder zurück bis zum Gedenkstein und dann nach rechts weiter auf dem Reitsteig bzw. der Wanderwegmarkierung roter Punkt . Schon nach 200 Metern liegt hinter der kleinen Erhebung rechts vom Weg noch eine weitere Aussicht, die aber nicht ganz so schön wie die Heringskegelaussicht ist. Nach noch mal ein paar wenigen hundert Metern wird der Reitsteig verlassen und es geht rechts auf dem Unteren Fremdenweg weiterhin der roten Wanderwegmarkierung hinterher. Je näher man dem Kleinen Winterberg kommt, desto häufiger hat man Aussichten von den Felsen hinunter in das Tal der Hinteren Sächsischen Schweiz. Der eigentliche Kleine Winterberg liegt mitten in einem Kernzonenbereich, der nach den Regeln des Nationalparks nicht betreten werden darf. Das ist aber auch überhaupt nicht schlimm, da der unauffällige Berg auch keinerlei Sehenswürdigkeiten hat. Vielleicht mit einer kleinen Ausnahme und das ist der versteckte Pavillon an der nördlichen Spitze. Dieses kleine Gebäude steht eigentlich gut sichtbar an der vordersten Kante der Felsen, aber nur die wenigsten Besucher schauen nach dort oben. An der Vorderseite ist überraschenderweise ein offizieller Aufstieg zu dem Pavillon angelegt worden, über den man nach oben kraxeln kann. Leider hat man heutzutage von dem Gebäude keinerlei Aussicht mehr in die Landschaft. Trotzdem finde ich den Platz durch die große Erklärungstafel und die fast unsichtbare Lage immer wieder einen Abstecher wert. Die rote Wanderwegmarkierung führt in einem wilden Zickzack den Berg hinunter und dann mit einem mäßigen Gefälle bis zur Zeughausstraße, die man 150 Meter hinter dem gut sichtbaren Eichenborn erreicht. Auf dieser breiten Forststraße geht es nach rechts weiter und schon bald (weniger als 400 Meter) erreicht man die Wanderwegmarkierung grüner Strich , die es nach links weiter den Kleinen Zschand abwärts geht. Insgesamt wandert man etwas mehr als einen Kilometer auf der relativ flachen Forststraße abwärts, bis man das Kirnitzschtal bzw. die Felsenmühle erreicht hat.
Zwischen dem Gasthaus und dem Wasserwerk geht es an den Aufstieg nach Ottendorf. Wenn man der grünen Wanderwegmarkierung folgt, passiert man einen Wegweiser zur Großsteinaussicht. Diese sehr ruhige Aussicht sollte man sich nicht entgehen lassen und die 700 Meter extra Weg werden mit einem tollen Blick in die Hintere Sächsische Schweiz belohnt. Der grüne Strich führt die Wanderung direkt bis zum Ausgangspunkt in Ottendorf zurück. Kurz vor dem Ziel wird die traurige Ruine der Endlerkuppe passiert. Von sehr vielen Zimmern, dem Aussichtsturm und der Terrasse muss man ein wirklich fantastisches Panorama auf die Hintere Sächsische Schweiz gehabt haben. Leider ist der Blick auf die Ruine überhaupt nicht schön, aber praktisch lässt sich aus so einem riesigen Komplex an dieser doch sehr abgelegenen Stelle kaum etwas Sinnvolles machen. Aber vielleicht kommt dann doch irgendwann ein tollkühner Retter und küsst das Gebäude aus seinem Dornröschenschlaf wieder wach.
Es ist immer wieder schön, wenn unsere Leser uns auf solche tolle Stellen wie z.B. die Heringskegelaussicht hinweisen. An dem Gedenkstein bin ich schon mehrere dutzend Mal vorbeigekommen und erst jetzt weiß ich, dass sich dahinter ein so schöner Platz befindet. Herzlichen Dank für diesen Hinweis.