Weißbachtal

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Karte:
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Dauer:
ca. 3,00 h
Entfernung:
ca. 11,50 km
Höhenunterschied:
ca. 335 Meter
beste Reisezeit:
eigentlich immer
Schwierigkeitsgrad:
leicht
Untergrund:
Forstweg
Wanderweg und Pfad Treppen
empfohlene Karten:
Hinterhermsdorf und die Schleusen;
Rolf Böhm Kartographischer Verlag
Region:
Mehr Details
hier

Kurzbeschreibung:

Hinterhermsdorf - Haus des Gastes - gelber Strich - Viehbigt - Schäferäumicht - Folgenweg - Heidelbach - Bammelweg - Weißbachtal - Kirnitzsch - Im Loch - Niedermühle - Taubensteingrund - Taubenstein - Lehmhübelweg - Hinterhermsdorf - Neudorf - Neudorfstraße - gelber Strich - Haus des Gastes

Beschreibung:

Die Wanderung im Weißbachtal ist der kleine Bruder der Grenzwanderung bei Hinterhermsdorf. Diese Wanderung ist nur ein Teilstück (genauer gesagt die Hälfte) der sehr schönen Grenzwanderung. Der Startpunkt ist der große Parkplatz im Zentrum von Hinterhermsdorf. Von hier geht es zuerst bis zur rechten Ecke des Erbgerichtes, um von dort auf der Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich aus dem Dorf herauszugehen. Weifbergturm_vom_Oberdorf_kleinDer Weg ist sehr angenehm und verläuft fast gerade auf den Weifberg mit seinem Aussichtturm zu. Dieser Weg ist aber nicht der eigentliche Zugang zum Weifberg und deshalb biegt die Wanderwegmarkierung kurz vor dem Berg nach rechts ab. Die Wanderung führt an der Gaststätte Zum Schäferräumicht vorbei. Hier gehe ich aber davon aus, dass man nach 1 ½ Kilometern noch keine Erfrischung braucht und deshalb kein Halt eingelegt werden muss. Pfad_in_Weissbachtal_kleinEin paar Meter hinter dem Gasthof beginnt der Abstieg runter ins Weißbachtal. Ein bisschen aufmerksamer muss man nach ca. 900 Metern sein, da hier der markierte Weg nach links abbiegt und man mit einem normalen Orientierungssinn ganz sicher nicht nach links (also Norden) gehen würde. Der Weg führt auf einem normalen Forstweg den Hang hinauf. Zwischendurch wird noch ein breiterer Forstweg und ein Holzsammelplatz überquert. An dem Holzsammelplatz geht der markierte Pfad schräg nach links in den Wald. Der Abstieg bis runter an den Weißbach erfolgt über ein angenehmes Gefälle.
Grenzstein_im_Weissbachtal_kleinBeim Weißbach angekommen, geht der weitere Weg nach rechts immer am Bachlauf entlang. Der Weg ist wunderschön zu gehen und überrascht mit einer himmlischen Ruhe. Sehr unterhaltsam sind meiner Ansicht nach die Überbleibsel von einem Staat, den es heutzutage nicht mehr gibt. Wenn man sich die Grenzsteine ein bisschen gründlicher ansieht, dann stellt man fest, dass von der Beschriftung DDR nur noch der mittlere Buchstabe übrig geblieben ist. Die beiden äußeren Buchstaben sind zugespachtelt worden, aber irgendwie lässt sich die Geschichte nicht so einfach entfernen und so kann man die Spuren noch an einigen Grenzsteinen erkennen.
Messer_an_der_Kirnitzsch_kleinDer Weg unten am Weißbach entlang ist ein kleinerer Pfad, der sich die ganze Zeit bis zur Mündung in die Kirnitzsch durch das Tal schlängelt. Aufgrund der Anzahl Wanderer hier unten braucht man ganz sicher keine besondere Zeit zu wählen, da bis heute das Weißbachtal sich noch nicht als besonderes Wanderziel herumgesprochen hat. Besonders schön ist aber die Wanderzeit im Hochsommer, da in dem Weißbachtal eine sehr angenehme kühle Witterung vorherrscht. Kurz nachdem der Weißbach in die Kirnitzsch mündet, erreicht man zwei ganz einsam stehende Häuser im Tal. Beide Häuser sehen sehr gepflegt aus und das erste bietet gleich zwei Besonderheiten. Das erste Auffällige ist ein riesiges Holzmesser. Es ist fast 2 Meter lang und anscheinend dem Bewohner des Hauses zum 60. Geburtstag geschenkt worden. Das zweite Beachtenswerte ist die Tafel neben der Haustüre. Sie beinhaltet folgende Aufforderung:
Ich bin der Wald,
ich bin uralt,
ich hege den Hirsch,
ich hege das Reh,
ich schütze euch vor Sturm,
ich schütze euch vor Schnee,
ich hüte die Scholle,
ich wahre die Quelle,
ich bau euch das Haus,
ich heiz euch den Herd,
drum ihr Menschen
haltet mich wert.
Haeuser_im_Loch_bachaufwaerts_kleinHaeuser_im_Loch_bachabwaerts_kleinDem ist nicht mehr hinzuzufügen und das sollte wirklich jeder verinnerlichen. Aber vermutlich ändert sich langsam aber sicher die Einstellung zum Wald wieder. Inzwischen wird doch ganz gerne wieder das Material Holz bei Bauwerken eingesetzt, es tauchen riesige Mengen an Leuten mit Kettensäge und einem Holzsammelschein im Wald auf um Heizkosten zu sparen und zu guter Letzt gehen die Mitmenschen wieder gerne in den Wald, da sie erkannt haben, wie groß der Erholungswert von einem Aufenthalt im Wald ist.
Kurz hinter dem zweiten Haus biegt der markierte Weg nach links in den Wald ab. Diese Stelle übersieht man ziemlich schnell, da der Pfad im Verhältnis zu dem Waldweg wirklich unscheinbar ist. Es ist aber auch überhaupt nicht schlimm, wenn man den Waldweg weiter den Hügel herunter läuft, da die beiden (Pfad und Waldweg) nach ein paar hundert Metern wieder aufeinander stoßen. Der weitere Weg verläuft an der Kirnitzsch entlang und ist immer noch mit dem gelben Strich markiert. Nach einem Bogen erreicht man die alte Niedermühle. Inzwischen ist irgendein guter Geist damit beschäftigt, die Gebäude und Anlagen der Mühle wieder herzurichten. Der Mühlgraben und das Stauwehr sind in den letzten Jahren repariert worden und die Dächer der einzelnen Gebäuden sind wieder neu gedeckt worden. Sehr interessant ist ein kleiner Zettel über die Historie der Mühle im linken Fenster neben der Haustüre. Der markierte Wanderweg geht gleich hinter dem rechten Haus auf einem unauffälligen Pfad am Hang entlang. Die Verführung ist zu groß, einfach unten im Tal zu bleiben und die Kirnitzsch auf zwei Brücken zu überwinden und wieder auf den markierten Weg zu stoßen. Aber dieser Weg ist nicht erlaubt, da damit die Grenze an zwei nicht erlaubten Stellen überschritten wird. Nachdem auch der markierte Pfad wieder auf dem etwas breiteren Waldweg angekommen ist, geht es nur noch wenige Meter (ca. 30 m) weiter an der Kirnitzsch entlang. Danach steigt der markierte Weg nach rechts den Hang hoch. Der Weg ist ausgeschildert mit Hinterhermsdorf/Taubenstein. Auf der linken Wegseite liegt gleich zum Anfang die unscheinbare Reißershöhle, und die Schlucht, die nach oben gestiegen wird, heißt Reißersgrund. Nach dem größten Teil des Aufstieges erreicht man eine Abzweigung zum Taubenstein. Diese Aussicht sollte man sich nicht entgehen lassen. Es ist zwar keine Wahnsinnsaussicht, aber man hat einen schönen Ausblick in das dicht bewaldete Kirnitzschtal. Bei dieser Aussicht kann man die Niedermühle noch mal von oben sehen.
Gedenkstein_Wilhelm_Poehlig_kleinVon der Aussicht geht der Weg weiterhin auf der gelben Markierung. Er führt am Gedenkstein für Wilhelm Pöhlig vorbei. Auf dem Gedenkstein steht folgendes geschrieben: Hier verschied am 24. Juli 1889 der Waldarbeiter Wilhelm Pöhlig aus Hinterhermsdorf auf dem Heimweg von der Arbeit in Folge eines Schlagflusses. Sein Andenken gewidmet von den Mitarbeitern. Der Weg führt durch den Ortsteil Neudorf nach Hinterhermsdorf rein. Kurz vor der Ortschaft hat man noch mal eine sehr schöne Stelle, an der man von einer Bank aus in ein grünes Tal am Dorfrand blicken kann. Der Weg bzw. die Straße führt gleich am Fuße der kleinen beschaulichen Kirche und dem Museum Waldarbeiterstube vorbei. Auch wenn man jetzt eine Wanderrunde erfolgreich beendet hat, so sollte man diesen beiden Orten noch einen kurzen Blick würdigen.
Damit ist eine der schönsten Runden der Sächsischen Schweiz beendet. Diese Wanderung ist genauso schön, nur ein ganzes Stückchen kürzer, als die Grenzwanderung.

Download file: WEISSBACHTAL.TRK.GPX


    Anreise:

    Öffentlicher Nahverkehr:
    Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Hinterhermsdorf Erbgericht mit dem VVO-Navigator
    Auto:
    Empfohlener Parkplatz: Hinterhermsdorf Ortsmitte
    Parkplatzgebühr für die Wanderung: 5,00 €

2 Gedanken zu „Weißbachtal“

  1. Die „nicht erlaubte“ Abkürzung über die zwei Brücken an der Niedermühle hat sich ja eh erledigt, da die zweite Brücke abgerissen wurde. Also: den offiziellen Weg benutzen, falls man nicht durch den Bach waten will.

  2. Eine ganz ganz tolle Runde. Bin sie am 28.01.2018 mit Hund gegangen und kann sie nur wärmstens empfehlen. Viel Ruhe und ein Gang durch ein märchenhaftes Tal. Diese Runde werde ich in den kommenden Jahreszeiten jeweils wieder begehen, weil sie sicher zu jeder Jahreszeit ganz wundervoll ist! Vielen Dank dafür.

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