Obere Schleuse

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Karte:
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Dauer:
ca. 3,50 h
Entfernung:
ca. 8,00 km
Höhenunterschied:
ca. 335 Meter
beste Reisezeit:
nicht an langen Wochenenden
nicht im Winter
Schwierigkeitsgrad:
leicht
lange Treppe
Untergrund:
Forstweg
Wanderweg und Pfad Treppen
empfohlene Karten:
Hinterhermsdorf und die Schleusen;
Rolf Böhm Kartographischer Verlag
Region:
Mehr Details
hier

Warnung:

Achtung diese Tour lässt sich im Moment so nicht durchführen, weil:
die Kahnfahrt auf der Kirnitzsch Winterpause (bis Ostern) macht. Aber die Bootsfahrt kann auf einem Pfad parallel zur Oberen Schleuse umgangen werden.

Kurzbeschreibung:

Hinterhermsdorf - Buchenparkhalle - Hohweg - blauer Strich - Dachshöhle - Obere Schleuse - Kahnfahrt - Hermannseck - roter Strich - Schlegelhütte - Schleusenhornweg - Wettinplatz Schnepfenschlüchte - Tunnelweg - Tunnel - Königsplatz - Königsplatzweg - Hohweg - Hinterhermsdorf - Buchenparkhalle

Obere Schleuse

Auch wenn ich schon einige Male mit den Bootchen auf der Oberen Schleuse gefahren bin, so ist es doch immer wieder schön und wenn man für seine kleinen Töchter eine besondere Belohnung braucht, dann bietet sich diese Wanderung ganz besonders an.
So startet die Wanderung am riesigen Parkplatz der Buchenparkhalle mit der kompletten Familie und geht neben der Kleingartenanlage auf der Wanderwegmarkierung blauer Strich blauer Strich in die Richtung Obere Schleuse. Zum Anfang verläuft der Weg ohne jeglichen Höhenunterschied durch den Wald. Auf diesem breiten Weg fährt, zu den üblichen Touristenzeiten, sehr häufig eine Pferdekutsche und bringt Urlauber hoch und runter zur Oberen Schleuse. Nach einem halben Kilometer trennt sich der Wanderweg von dem Pferdekutschenweg, da man mit der Kutsche nur sehr schlecht den Treppenstufen folgen kann. Es geht weiterhin auf der blauen Markierung den Berg hinunter. Krinitsch_kleinNach einigen Stufen und mehreren Überquerungen des Pferdekutscheweges erreicht man die Kirnitzsch und damit dann auch die Obere Bootsstation. Zuerst kauft man sich ein Ticket und dann geht es meistens ganz schnell los. Leider war es bei unserer Wanderung nicht so. Schon die ganze Zeit konnten wir leichtes Donnern hören und das war für die Bootsführer ein Grund nicht mehr mit den Booten auf dem angestauten Fluss zu fahren. Insgesamt haben wir in der Hütte eine Stunde gewartet, aber immer wenn wir dachten jetzt ist das Gewitter weggezogen, kam wieder ein Donnern und wir hatten verloren. Irgendwie war ich in dem Moment ein wenig saurer, da wir den ganzen Tag noch keinen Blitz gesehen hatten und die Staustufe nun wirklich kein See ist, sondern in einer engen Schlucht liegt.
Aufstieg_Hermannseck_kleinIrgendwann musste ich dann meiner großen Tochter eine andere Belohnung versprechen und dann sind wir die 500 Meter zu Fuß weiter gegangen. Hinter der Staumauer geht es noch 150 Meter weiter auf dem blauen Strich, bis man nach rechts auf der Wegmarkierung roter Strich roter Strich wieder aus dem Tal heraus steigt. Es gibt zwei unterschiedliche Aufstiege, die unterschiedlichem komfortabel sind. Abstieg_Hermannseck_kleinDer markierte Weg geht über normale Stufen den Berg hoch. Wer es etwas aufregender mag, der geht durch die Felsspalte zum Hermannseck hoch. Hier gibt es aber die Einschränkung, dass man mit einem großen Rücksack, einem Kind im Tragegestell oder mehr als 100 Kilogramm nicht hoch kommt. Am Ende der Felsspalte kommt man zur Aussicht Hermannseck. Auch wenn man den bequemeren Weg hoch gewählt hat, dann sollte man den kurzen Abstecher bis zu dieser Aussicht unternehmen. Schutzhaus_Hermannseck_kleinNach dem etwas anstrengenden Ausstieg geht es erstmal ebenerdig auf einem Forstweg bis zum Wettinplatz. Hier weißt ein Findling und eine Erklärungstafel auf das 800. Jubiläum des sächsischen Fürstenhauses Wettin hin.
Von diesem unauffälligen Platz geht es jetzt wieder ein paar Höhenmeter auf dem breiten Weg nach links herunter. Der Weg ist weiterhin mit dem roten Strich markiert und führt auf einem direkteren Weg, als der Forstweg, nach unten. Nach ungefähr 1,1 Kilometer verlässt der markierte Wanderweg nun endgültig den Forstweg und biegt nach rechts ab. Über einen schmaler werdenden Pfad geht es durch einen Tunnel hoch zum Königsplatz. Dieser Aussichtspunkt ist wirklich fantastisch und lädt zum Verweilen ein. Als ich das erste Mal diesen Aussichtpunkt entdeckt habe, da bin ich auch von unten zu der Aussicht hochgestiegen und konnte mir kaum vorstellen, dass diese Strecke jemals ein König hoch gekrochen sein soll. Wenn man dann aber weiter auf der roten Wegmarkierung geht, kann man sehr schnell feststellen, dass der Weg fast keinerlei Höhenunterschied hat und man sehr bequem bis zum Ausgangspunkt an der Buchenparkhalle zurück gehen kann.
Damit ist eine nette Runde in der Sächsischen Schweiz beendet und ich habe noch die Aufgabe meine Tochter mit eine anderen Belohnung zu versorgen.

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    Anreise:

    Öffentlicher Nahverkehr:
    Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Hinterhermsdorf Erbgericht mit dem VVO-Navigator
    Auto:
    Empfohlener Parkplatz: Hinterhermsdorf Buchenparkhalle
    Parkplatzgebühr für die Wanderung: 5,00 €

Panoramaweg von Hinterhermsdorf

Die Wanderung startet am Wanderparkplatz Räumicht. Der ganze Wanderweg hat eine eigene Markierung. Es ist der gelbe Punkt gelber Punkt. Dadurch ist die Wanderbeschreibung eigentlich sehr einfach. Gehen Sie dem gelben Punkt hinterher und Sie werden eine sehr schöne Wanderung erleben.
Von dem besagten Parkplatz geht es auf der gegenüberliegenden Straßenseite zur Siedlung Räumicht. Hier befinden sich gleich mehrere gute sehr nette Übernachtungsmöglichkeiten und mindestens eine tolle Möglichkeit, sich zu erfrischen. Auf der Terrasse der Gaststätte Sonnenhof lässt es sich bei schönem Wetter sehr gut aushalten und man möchte fast nicht mehr weitergehen. Der Weg verläuft zwar auf einer Fahrstraße zwischen Saupsdorf und Hinterhermsdorf, aber normalerweise fahren hier keine Autos, da die Straße ab Saupsdorf für den normalen Verkehr gesperrt ist. Der Weg hat nur eine leichte Steigung und es macht viel Spaß, die Landschaft zu genießen. An der Gnauckmühle wird durch eine Gedenktafel an einen sehr dunkeln Teil der Geschichte dieses Ortes erinnert:
„Am 21. April 1945 ermordete hier ein SS-Kommando der Todeskolonne aus dem KZ Schwarzheide die Antifaschisten Harry Braun, Josef Lichtenstein, Josef Ruzicka, Paul Polacek, Oskar Sabota und einen unbekannten Franzosen.“
Waldfrieden_Holzfaellerhuette_kleinIch hoffe, dass so etwas nie wieder passiert und jeder alle Mitmenschen freundlich akzeptiert. Von der Gnauckmühle geht es nach rechts noch ein paar Meter auf der Straße entlang, bis geradeaus ein kleines Häuschen von der Wasserwirtschaft steht. Hier befinden sich leider keine Wanderwegmarkierungen. Es geht links an dem Häuschen vorbei, immer geradeaus mit anwachsender Steigung den Weifberg hoch. Blick_von_Weifbergturm_nach_Saupsdorf_kleinDer Weg führt knapp links neben den drei Fischteichen vorbei und dann auf den Rast-/Informationsplatz mit dem Namen Waldfrieden. Von der putzigen Waldarbeiterhütte geht es ein paar Meter fast ebenerdig rüber zum Weifberg. Am breiten Weg angekommen geht es nach rechts, um nach ein paar Metern wieder nach links zum Weifbergturm aufzusteigen. Den Weifbergturm sollte man sich aus mindestens zwei Gründen nicht entgehen lassen: 1. Auch für Nichttechniker ist es ein kleines Wunderwerk, einen so stabilen Holzturm zu bauen und 2. man hat einen der besten Rundblicke auf die Sächsische und Böhmische Schweiz. Die paar Stufen (173) sind, für das, was man geboten bekommt, wirklich lohnenswert.
Emmabank_Hinterhermsdorf_kleinAuf dem Weifberg ist der gelbe Punkt auch mal wieder ordentlich ausgeschildert und es geht auf der entgegengesetzten Seite wieder vom Berg herunter. Flugsicherungsanlage_Hinterhermsdorf_kleinDer Weg führt ziemlich direkt bis hinüber zum Pfarrberg. Auf diesem befindet sich diese riesige Flugsicherungsanlage (UKW Drehfunkfeuer). Da man von hier oben einen wirklich ordentlichen Rundblick genießen kann, ist es auch überhaupt kein Wunder, dass auch hier eine Emmabank herumsteht. Diese Bänke stehen anscheinend überall dort, wo man ohne großen Höhenunterschied zu einer schönen Aussicht kommt. Es geht wieder hinunter in die Ortschaft. An den großen Hallen eines Metallbaubetriebes kommt man wieder auf die Straße. Hier geht es nach links die nächsten 100 Meter und dann gegenüber von dem schicken Apartmenthaus „Zum Wildschütz“ an dem Forstamt entlang. Der Weg geht unterhalb der Gartenanlage zur Buchenparkhalle. Blick_von_Hackkuppe_auf_Hinterhermsdorf_kleinAuf der Zufahrtsstraße zur Buchenparkhalle geht es ein paar Meter den Berg hoch und dann gleich wieder rechts am Waldrand weiter. Von der Hackkuppe hat man einen hervorragenden Blick auf Hinterhermsdorf. Die gelbe Wanderwegmarkierung führt einen zuerst über den Berg und dann geht es ein paar Meter wieder bergab. Fast am unteren Wildzaun stößt man auf den Dorfbach. An ihm geht es wieder den Berg hinauf bis auf die Hauptstraße von Hinterhermsdorf. Jetzt führt einen die gelbe Wanderwegmarkierung wieder mal den Berg runter. Leider geht dieses letzte Teilstück auf der Fahrstraße entlang. Zum Glück liegt Hinterhermsdorf in einer der hintersten Ecken des Landes, sodass diese Straße wirklich nur den Verkehr von und nach Hinterhermsdorf aufnehmen muss. Nach ungefähr 1,5 Kilometern bergabwärts erreicht man den Ausgangspunkt der Wanderung. 

Sehr komisch ist, dass es zwei Streckenverläufe für den Panoramaweg gibt. Der hier beschriebene Verlauf ist der in der Natur am meisten markierte und am einfachsten zu finden. Im Zentrum von Hinterhermsdorf kann man den gelb markierten Weg aber auch noch entdecken und dort geht er vom Haus des Gastes hinauf zum Weifberg und dann auf den bekannten Wegen weiter. Noch eine weitere Streckenführung ist auf einer gezeichneten Karte von Hinterhermsdorf am Haus des Gastes/dem Erbgericht zu sehen. Dort führt die gelbe Wanderwegmarkierung von der Gnauckmühle auf der Straße vor der Gaststätte Hotel am Wald bzw. heutzutage heißt sie Kräuterbaude vorbei und dann ins Dorf hinein. Dieser Verlauf ist anscheinend der ursprüngliche, aber auf der Straße vor der Kräuterbaude befinden sich heutzutage überhaupt keine Wegmarkierungen mehr.

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Peschkestein

Diese Wanderung ist dadurch entstanden, dass ich mal wieder mit dem Finger über die Wanderkarten von Dr. Böhm (www.boehmwanderkarten.de) gefahren bin und auf der Karte Hinterhermsdorf den Eintrag „Peschkestein 1822“ entdeckt habe. Dieser Punkt liegt blöderweise in einer Sackgasse im hintersten Winkel der Sächsischen Schweiz und ist damit nur mit einer ganz separaten Wanderung zu erreichen. Aber eine Jahreszahl 1822 ist schon was Besonderes und so geht es gleich mal auf eine kleine Erkundungstour.
Der Startpunkt liegt im Zentrum von Hinterhermsdorf. Von dem großen Parkplatz geht es geradeaus, gleich rechts neben dem Haus des Gastes, auf der Weifbergstraße. Markiert ist der Weg bis zum Weifberg mit dem blauen Strich blauer Strich. Die Weifbergstraße ist eine sehr angenehme Dorfstraße, die zuerst noch an ein paar Häusern kleine_Grenzsteinsammlung_Hinterhermsdorf_kleinvorbeiführt und am Dorfrand noch einen ganz besonders interessanten Zwischenstopp bietet. Hier hat ein Anwohner seinen privaten Parkplatz mit einer Vielzahl unterschiedlichster Grenzsteine geschmückt. Es ist schon ziemlich verwunderlich, wie viele Sorten es gibt und wie sich diese über die Jahrzehnte deutlich geändert haben. Der Weg über die Weifbergstraße steigt leicht an und ab dem Ortsrand sieht man das erste Ziel der Wanderung vor sich: den Weifberg mit dem Aussichtsturm. Ab dem Dorfrand ändert sich der Name des Feldweges in Alte Nixdorfer Straße. Die Wanderung passiert einen eingegrabenen Wasserbehälter und auf der linken Wegseite kann man oberhalb von Saupsdorf den Wachberg mit der Wachbergbaude entdecken. Am Waldrand vor dem Weifberg geht es nach rechts bis zu einer kleinen Schutzhütte mit einem Rastplatz. Hier kann man schon mal die schöne Aussicht genießen und danach auf der Wanderwegmarkierung gelber Punkt gelber Punkt bis hoch zum Gipfel aufsteigen. Die Aussicht vom Gipfel des Weifberges ist wirklich nicht besonders toll, solange man nicht auf den Aussichtsturm gestiegen ist. Deshalb geht es gleich weiter über die ca. 170 Stufen bis nach oben. Von hier oben hat man eine wirklich gigantische Aussicht auf die Felsen der Hinteren Weifbergturm_gesehen_von_Nixdorfer_Strasse_kleinSächsischen Schweiz und das Böhmische Land. Der Aussichtsturm ist überraschenderweise sehr häufig nur von wenigen Besuchern bevölkert und so hat man die Chance, die Landschaft in Ruhe zu genießen. Blick_vom_Weifbergturm_auf_die_Hintere_Saechsische_Schweiz_kleinEin bisschen lustiger ist es, wenn ein leichter Wind weht. Dann fängt der Turm an zu schaukeln, aber man braucht sich keine Gedanken zu machen, weil er schon viel wilderen Stürmen getrotzt hat. Dadurch, dass der Aussichtturm eine Holzkonstruktion ist, kann er sich im Wind elastisch bewegen und hat trotzdem durch seine Bauweise eine ausreichende Stabilität. Außerdem lassen sich die Sinnesorgane des Menschen schon von wenigen Zentimetern Bewegung beeindrucken.
Von dem Turm geht es wieder herunter (eigentlich klar, dass es hier oben nicht weiter geht) und an der westlichen Seite des Weifbergs über die Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich abwärts. Der breite Waldweg bis zur nächsten Kreuzung ist ein sehr angenehmer Abstieg und dann geht es auf der schon bekannten Alten Nixdorfer Straße nach rechts. Der Weg ist hier immer noch mit dem roten Strich markiert. Schon nach wenigen Metern erreicht die Wanderung eine sehr schöne Allee, die über eine Wiese führt. Auf der gegenüberliegenden Seite wird der markierte Wanderweg verlassen und man folgt nach rechts der Ausschilderung Schäferräumicht. Auch dieser Weg ist relativ breit, wird aber von anderen Wanderern nur selten benutzt. Eigentlich ist es mehr die hintere Zufahrt zum Schäferräumicht und dem darüber liegenden Stall. Nach ein paar hundert Metern abgebrochene_Fichte_beim_Schaeferraeumicht_kleinbefindet sich auf der linken Wegseite die Quelle Heidelbach und eine freistehende Fichte. Der Baum sieht ziemlich ungewöhnlich aus, da er einen mächtigen Stamm hat und auch ziemlich breit ist. Aber auf ein paar Metern Höhe hört der Baum abrupt auf. Solche Baumformen sind eigentlich immer nur in bewohnten Gebieten anzutreffen, wenn mal wieder jemand Angst um seine Gebäude oder die schöne Aussicht hatte. In diesem Fall ist es wohl entweder das Ergebnis eines Blitzschlags oder ein Sturmschaden, was aber in der Höhe sehr ungewöhnlich wäre.
Der Wanderweg Wegweiser_zum_Schaeferraeumicht_kleinführt bald an der Seite vom Schäferräumicht vorbei. Das Schäferräumicht liegt am Zugang zum wunderbaren Weißbachtal, Schaeferraeumicht_Hinterhermsdorf_kleinaber hier wandern nur sehr wenige Leute entlang und so ist die Gaststätte nur am Wochenende in den typischen Wanderzeiten (10:00 bis 17:00) geöffnet. Auf der Vorderseite der Gaststätte trifft man auf die Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich, der man ein Ministück von 100 Metern nach links folgt. Obwohl dieser Weg zu meinem Lieblingstal hinunter führt und ich damit schon wirklich häufig hier entlang gewandert bin, habe ich tatsächlich noch nie gesehen, dass kurz hinter dem Waldrand, noch vor dem Regelwerk des Nationalparks, ein Weg nach rechts abbiegt. Für diese Erkundungswanderung geht es genau auf diesem Weg weiter. Der Waldweg fällt ziemlich angenehm ab und dass man hier andere Wanderer trifft, dürfte eine ganz besonders große Seltenheit sein. In dieser hinteren Ecke der Sächsischen Schweiz sind nur selten andere Wanderer unterwegs und selbst oben auf dem Folgenweg mit den zwei Wanderwegmarkierungen geht nur manchmal jemand entlang. Auf dem jetzt begangenen Seitenweg mit dem Namen Pferdegärtchenweg sind ganz sicher mehr Eichhörnchen oder Rehe unterwegs als Menschen. Auf der rechten Wegseite schlängelt sich ein Bächlein runter ins Tal und bildet ein paar Pfützen und einen Teich.
Nach etwas mehr als einem Kilometer endet dieser sehr schöne Wanderweg auf dem Heidelbachweg. Teich_an_der_Oberen_Muehle_Hinterhermsdorf_kleinAuf diesem breiten Forstweg geht es nach rechts weiter abwärts. Der Weg ist mit dem bekannten roten Strich roter Strich ausgeschildert und wird fast einen ¾ Kilometer begangen, bis nach rechts der Zugang zur Oberen Mühle (www.obere-muehle-hinterhermsdorf.de) abgeht. Auf dem Gebiet des Nationalparks Sächsische Schweiz gibt es nur ganz wenige Pensionen und zu denen zählt die Obere Mühle. Aber eigentlich ist es überhaupt kein Wunder, weil die Mühle schon mindestens seit 1586 hier mit unterschiedlichsten Funktionen steht und dadurch Bestandsschutz genießt. Auch die Obere Mühle ist genauso wie das Schäferräumicht in der Wandersaison am Wochenende geöffnet und hier kann man nett für einen kleinen Zwischenstopp im Biergarten einkehren.
Die Wanderung führt über die Wiese der Oberen Mühle, um dann auf der gegenüberliegenden Hangseite auf einen Waldweg zu treffen. Dieser Weg beginnt an der oberen Grundstücksgrenze und steigt schräg den Hang hoch. Er ist angenehm zu wandern, aber auch dieser Waldweg macht den Eindruck, als ob er nur ganz selten begangen wird. Nach einem relativ angenehmen Aufstieg endet der Waldweg auf dem Kalkbuschweg. Die Obere Mühle hieß in ihrer langen Geschichte auch schon mal Mühle am Kalkbruch und Kalkofenmühle. Das liegt einfach daran, dass hier die Grenze zwischen Sandstein und Lausitzer Granit verläuft und sich an dieser Grenze Kalk abgelagert hat und dann von den Menschen abgebaut wurde. Vielleicht erklärt genau das auch die tiefe Furche des Kalkbuschwegs. Der Weg steigt insgesamt ¼ Kilometer an, um dann nach rechts verlassen zu werden. Der nun erreichte Waldweg ist eigentlich eine Sackgasse und deshalb wächst auch eine nette Grasschicht auf ihm. Nach etwas mehr als 100 Metern biegt er nach links ab und verläuft knapp oberhalb eines Grundes entlang. Auf der gegenüberliegenden Talseite kann man schon einen weiteren Weg erkennen, der eigentlich das nächste Ziel sein soll. Je länger man auf dem linken (südlichen) Weg wandert, desto weiter kommt man in den Grund hinunter und der Seitenwechsel wird einfacher. Als ich die Erkundungstour im Frühjahr 2012 unternommen habe, Peschkestein_kleinwar der Waldweg nach 100 Metern durch eine ausgerissene Wurzel blockiert und so bin ich über einen Wildwechsel die paar wenigen Höhenmeter abgestiegen. Der Weg auf der gegenüberliegenden Seite war irgendwie kurz vorher Inschrift_Peschkestein_kleinneu ausgebaut worden und so ging es auf einem ordentlich matschigen Weg weiter nach links. Wiederum 100 Meter weiter erreicht man das Ziel dieser Wanderung. Der Peschkestein steht ungefähr 30 Meter neben dem Waldweg und irgendwie macht er den Eindruck, als wenn er mit dem Ausbau des Weges dorthin umgesetzt worden wäre. Für einen Gedenkstein aus dem Jahre 1822 ist er sehr gut erhalten, aber leider habe ich es trotzdem nicht geschafft, die Inschrift vor Ort zu entziffern.
Nachdem auch diese kleine Besonderheit der Sächsischen Schweiz entdeckt wurde, geht es auf den Heimweg. Seltsamerweise ist auch der breite Waldweg auf dieser Grundseite eine Sackgasse und deshalb muss man auf der nördlichen Seite des Grundes zurück wandern. Nach 300 Metern biegt nach links ein gut sichtbarer Waldweg ab. Dieser sogenannte Schulbuschweg steigt erst durch den Wald und dann über eine der typischen Wiesen südlich von Hinterhermsdorf an. Nach ungefähr ½ Kilometer auf dem Weg passiert man einen Bauernhof, der sich hier vollkommen abseits der Ortschaft befindet. Ich finde es immer wieder faszinierend, wie im südlichen Teil von Hinterhermsdorf Häuser, Mühlen und Bauernhöfe vereinzelt herumstehen. Hier beschwert sich ganz sicher keiner, wenn man mal etwas lauter Musik hört oder die Kinder spät am Abend noch Basketball spielen. Dafür wird das Autofahren im Winter eine gehörige Portion schwieriger.
Oberhalb des Bauernhofes steht gleich am Waldrand eine Bank mit einer netten Aussicht über die Wiesen. UFO_Pfarrberg_Hinterhermsdorf_kleinHier kann man noch mal eine kleine Rast einlegen, um dann das letzte Stück der Wanderung zu unternehmen. Dazu geht es noch ¼ Kilometer weiter, bis nach links die Wanderwegmarkierung gelber Punkt gelber Punkt abbiegt. Dieser Weg passiert bald das seltsame Ufo auf dem Pfarrberg bzw. der Emmabank. Hier hat man eine fantastische Aussicht rüber zur Hinteren Sächsischen Schweiz und einen netten Rundumblick. Genau aus dem Grund ist auch das Funkfeuer der Luftstraße A4 (Berlin-Schönefeld – Prag) auf dem Hügel angebracht.
Die Wanderung geht weiter in Richtung Hinterhermsdorf, auch wenn nach ungefähr 200 Metern der gelbe Punkt nach links abbiegt. Jahreszahl_1804_Haustuere_Hinterhermsdorf_kleinHier geht es nach rechts weiter, um dann bald dem gelben Strich gelber Strich nach links bis zum Ausgangspunkt zu folgen. Gleich neben dem Pfarrhaus steht ein Wohnhaus mit der auffälligen Jahreszahl 1804. Es ist wirklich beeindruckend, dass ein Wohnhaus schon zwei Jahrhunderte besteht und noch so hervorragend aussieht. Vermutlich liegt es daran, dass wir in Deutschland einfach in einer Region wohnen, die kaum von Naturkatastrophen (z.B. Hurrikans oder Erdbeben) oder besonders gemeinen Tiere (z.B. Termiten) heimgesucht wird und dann auch noch die Häuser handwerklich ordentlich gebaut werden. Damit ist diese überraschend angenehme Wanderung zu Ende gegangen. Wer eine Wanderung sucht, auf der ein ganz besonders verstecktes Denkmal zu finden ist und außerdem selbst bei Hochbetrieb in der Sächsischen Schweiz noch herrliche Ruhe herrscht, der ist mit dieser Runde genau richtig unterwegs.

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Prof. Dr. Alfred Meiche Weg

Die Wanderung über den Dr. Alfred Meiche Weg startet am kostenlosen Parkplatz Naherholungszentrum Forellenschänke in Sebnitz. Das erste Stück der Wanderung erfolgt auf der Straße neben den Schrebergärten. Die Straße steigt leicht an und ist mit dem gelben Punkt gelber Punkt markiert. Neben der Kleingartenanlage geht es ca. 260 Meter entlang, um dann nach links abzubiegen. Auch wenn diese ersten Meter auf einer Straße entlang gehen, so ist das Verkehrsaufkommen hier oben bei weitem nicht so groß, als dass ich es als besonders störend empfunden hätte. Von der Straße hat man einen ganz hervorragenden Ausblick auf das Gebiet der Forellenschänke und den Bereich der Skilifte (www.ski-sebnitz.com). Gegenüber des Kinder- und Erholungszentrums biegt der markierte Weg wieder nach links ab. Spätestens ab hier heißt der Weg „Dr. Alfred Meiche Weg“. Manchmal wird der Weg auch Prof. Alfred Meiche Weg genannt, was fachlich richtig ist, da Hr. Meiche einen Professorentitel in Dresden hatte und dieser höherwertig ist als der Dr.- Titel. Was auf jeden Fall sehr sicher ist, dass Hr. Meiche in Sebnitz geboren wurde, von 1870 bis 1947 lebte und in Sebnitz gestorben ist. Hr. Meiche beschäftigte sich sehr ausführlich mit der Historie der Sächsischen Schweiz und der Stadt Sebnitz. Deshalb ist es überhaupt nicht verwunderlich, wenn gleich mehrere Stellen in Sebnitz an diesen Ehrenbürger der Stadt erinnern. So hat das Kunstblumen- und Heimatmuseum den Zusatz „Prof. Alfred Meiche“, es gibt ein Prof. Alfred Meiche Haus und den Dr. Alfred Meiche Weg.
Dieser Weg ist mit dem blauen Strich blauer Strich markiert und diesem heißt es jetzt zu folgen. Ab der besagten Kreuzung geht es zuerst noch an ein paar Häusern bzw. einem weiteren Schrebergarten entlang und dann verschwindet der Weg ein paar Meter im Wald. Hertigswalde_vom_Meiche_Weg_kleinDer Wald wird aber nur ein kleines Stück durchquert und dann kommt man oberhalb von Hertigswalde auf einer Wiese an. Von hier oben hat man einen sehr schönen Ausblick über die Ortschaft und irgendwie trifft man hier oben nie jemanden an. Der Weg führt bis zur Straße herunter. Diese muss aber nur überquert und ca. 100 Meter nach links gegangen werden. Dann zweigt der markierte Weg schon wieder von der Straße ab, es geht nach rechts. Dieser Feldweg steigt relativ steil an und ist eigentlich nichts anderes als eine Abkürzung von der Fahrstraße. Nach ungefähr 500 Metern und 40 Höhenmetern erreicht man die Fahrstraße wieder, kurz vor der Gaststätte Waldhaus. Auf der Straße geht es einen ½ Kilometer entlang. Der Weg an der Fahrstraße entlang lässt sich am besten auf der linken Straßenseite bewältigen, da hier der Grünstreifen breit genug ist. Nach dem halben Kilometer zweigt der Dr. Alfred Meiche Weg nach links ab. Der Weg verläuft am Waldrand entlang und erst mit dem Eintritt in den Wald erfolgt der Aufstieg hoch zum Wachberg. Der Aufstieg hat es irgendwie in sich. Es geht zwar nur 150 Höhenmeter nach oben, aber irgendwie empfinde ich diesen Aufstieg immer als ziemlich anstrengend. Vermutlich liegt es daran, das es durch einen dichten Wald geht und darin kein kühlender Luftzug herrscht. Oder vielleicht fehlt auch nur der ablenkende Ausblick in die Landschaft.
Nachdem man sich auf den Wachberg hoch gekämpft hat, kann man einerseits einen wunderbaren Ausblick genießen und sich dazu noch relativ billig erfrischen, da sich hier oben eine vollwertige Gaststätte befindet. Die Aussicht von hier oben ist wirklich fantastisch, umsonst wird der Wachberg nicht die Krone der Sächsischen Schweiz genannt. Nach dieser Rast geht es auf der gegenüberliegenden Seite wieder ein kleineres Stück, weiterhin auf dem Dr. Alfred Meiche Weg, den Berg herunter. Der Weg geht in die Richtung Hinterhermsdorf/Weifberg, die ganze Zeit sehr knapp an der Grenze nach Böhmen entlang. Auch der Abstieg vom Wachberg erfolgt durch den dichten Wald und erst kurz vorm Weifbergturm_vom_Wachberg_kleinWeifberg tritt man auf eine Wiese heraus. Auch wenn die Wanderung auf der Alten Nixdorfer Straße nach links in Richtung Böhmen bzw. Mikulášovice (Nixdorf) weiter verläuft, so sollte man unbedingt noch einen Abstecher auf den Weifberg machen. Der Weifbergturm kann kostenlos bestiegen werden und bietet ein gigantisches 360° Panorama. Wenn man von der Wachberg-Aussicht rüber auf den Weifberg sieht, dann macht es den Eindruck, als wenn der Weifberg niedriger ist als der Wachberg. Wenn man nur die beiden Berge miteinander vergleicht, dann stimmt diese Feststellung auch, da der Wachberg fast 20 Meter höher ist als der Weifberg. Aber es macht auch den Eindruck, als wenn der Weifberg selbst mit dem Aussichtturm kleiner ist und das erweist sich als Irrtum oder optische Täuschung. Auf dem Aussichtsturm ist man fast 20 Meter höher als auf der Aussicht des Wachberges. Vom Weifberg geht es, wie schon gesagt, über die Grenze nach Böhmen. Grenzuebergang_alte_Nixdorferstrasse_kleinDer Grenzübergang ist nur für Wanderer, Reiter und Fahrradfahrer erlaubt. Im Bereich des Grenzübergangs weisen gleich eine ganze Ansammlung an Informationstafeln auf alles mögliche Wissenswerte auf den beiden Seiten der Grenze hin. Die Alte Nixdorfer Straße steigt leicht an. Ungefähr nach 800 Metern biegt nach links die Diebstraße ab. Es ist der erste ernstzunehmende Forstweg, der nach links abbiegt. Die Bezeichnung Diebstraße ist leicht irreführend, da es nur ein ganz normaler Forstweg ist. Der Weg führt durch einen dieser typischen Wälder der Böhmischen Schweiz und, obwohl dieses Teilstück 3,1 Kilometer lang ist, hat man nur höchstens 50 Meter Höhenunterschied zu bewältigen. Nach diesem sehr ruhigen Wegstück erreicht man die Zufahrtsstraße zwischen Tomášov (Thomasdorf) und Mikulášovice (Nixdorf). Auf dieser sehr wenig befahrenden Straße geht es ca. 100 Meter nach rechts, um dann gleich wieder nach links, auf der gelben Wegmarkierung gelber Strich, zum Tanečnice (Tanzplan) hoch zu steigen. Der Aufstieg ist relativ angenehm, da es auf der Seite des Berges über die Zufahrtsstraße der Gaststätte geht. Gaststaette_auf_dem_Tanzplan_kleinAußerdem werden die zu bewältigen 100 Höhenmeter über eine Strecke von 1,5 Kilometer verteilt, so dass der Aufstieg wirklich angenehm ist. Auf dem Tanečnice (Tanzplan) angekommen gibt es die billige Möglichkeit sich zu erfrischen. Die Gaststätte hier oben ist sehr beliebt bei den Sebnitzer Bürgern, da man sich für wenig Geld den Bauch voll schlagen kann. Aussichtsturm_auf_dem_Tanzplan_kleinLeider ist es auf dem Tanečnice (Tanzplan) ganz ähnlich wie auf dem Großen Winterberg, dass es, obwohl der Berg für hiesige Verhältnisse ziemlich hoch ist (597 Meter), überhaupt keine Aussicht gibt. Im Gegensatz zum Großen Winterberg ist aber der Aussichtsturm begehbar und durch eine Eintrittskarte, welche man in der Gaststätte kauft, kommt man doch noch zu einer ordentlichen Rundumsicht.
Der Abstieg vom Tanečnice (Tanzplan) erfolgt rechts neben der Gaststätte. Es ist ein kleinerer Pfad, der den Berg wieder herunter geht. Dieser Pfad ist weiterhin mit dem gelben Strich markiert und biegt schon nach 150 Meter links ab. Der Weg verläuft ziemlich gerade den Berg herunter bis zum Grenzübergang. Gleich hinter dem Grenzübergang stößt zur Wanderwegmarkierung gelber Strich auch noch die schon bekannte Markierung gelber Punkt
gelber Punkt. Auf dieser geht es die letzten Meter bis zum Ausgangspunkt an der Forellenschänke.
Damit ist eine ganz nette Runde beendet, die mir sehr gut gefallen hat. Sie bietet so ziemlich alles, was eine schöne Wanderung ausmacht: Es gibt erstklassige Aussichten, ein paar billige Erfrischungsmöglichkeiten und eine wunderbare Ruhe.

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Saupsdorf

Das Gebiet des Nationalparks Sächsische Schweiz ist ein hervorragendes Wandergebiet, aber auch der Randbereich mit dem Namen Landschaftsschutzgebiet Sächsische Schweiz ist eine tolle Wanderregion. Das kann man ganz hervorragend in dem Bereich Saupsdorf – Hinterhermsdorf – Nixdorf entdecken. Hier herrscht meistens super angenehme Ruhe, es gibt auch zu Stoßzeiten immer noch einen Parkplatz und die Aussichten sind nicht zu verachten. Eine sehr empfehlenswerte Runde zu dieser Ecke kommt hier:
Der Startpunkt ist der große Parkplatz in Saupsdorf. Von hier geht es auf der gegenüberliegenden Vorderseite_Kirche_von_Saupsdorf_kleinStraßenseite mit der Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich erstmal einige Meter den Wachberg hoch. Blick_vom_Rand_des_Wachberges_auf_Saupsdorf_kleinDer erste Teil des Aufstieges erfolgt noch in der Ortschaft und dann kommt ein Bogen mit der ersten fantastischen Aussicht. Der Blick auf die sanften Hügel vor Sebnitz und hinüber zu den Felsen der Hinteren Sächsischen Schweiz ist wirklich toll. Blick_vom_Wachberg_Richtung_Sebnitz_Ottendorf_kleinNach 1 ¼ Kilometern und 140 Höhenmetern erreicht man den Panoramaweg bzw. Dr.-Alfred-Meiche-Weg. Auf diesem Wanderweg, der mit dem blauen Strich blauer Strich gekennzeichnet ist, geht es nun nach links weiter. Der Weg verläuft bis zur Waldmühle ganz knapp neben der Grenze entlang. Gleich an mehreren Stellen kann man Grenzsteine, seltsame Pfosten und Schilder entdecken. Ungewöhnlicherweise weisen die Schilder aber immer nur aus Richtung Tschechien lesbar auf die Grenze hin. Der Wanderweg steigt durch einen dunklen Wald wieder vom Wachberg herunter und nach einem Stück am Waldrand entlang erreicht man die Fahrstraße zwischen Saupsdorf und Sebnitz. An dieser Straße muss man leider 400 Meter entlang wandern, bis man die Gaststätte Waldhaus erreicht. Hier biegt die Hohe Straße, eine uralte Handelsstraße, in beide Richtungen ab, aber für diese Wanderung geht es nach rechts in Richtung Tschechien. Der sehr ruhige Waldweg ist mit dem gelben Strich gelber Strich gekennzeichnet. Schon vor dem Waldhaus fiel auf der rechten Straßenseite ein eingezäunter Hügel auf und jetzt kann man den fast unbepflanzten Hügel auch wieder sehen. Es handelt sich um eine alte Müllkippe, die mit so einigen unterschiedlichen Schichten zugedeckt wurde. Nur durch den Zaun und den fehlendem Bewuchs lässt sich erahnen, dass hier irgendetwas nicht natürlich ist.
Nach einem Kilometer stabile_Grenzbefestigung_Alte_Hoehe_Strasse_kleinstößt man auf die kleine_Kapelle_Thomasdorf_kleinGrenze, die man heutzutage als Fußgänger ohne Probleme passieren kann. Schon bald erreicht man die Miniortschaft Tomášov (Thomasdorf). Gleich am Ortseingang fällt eine kleine Kapelle auf der rechten Wegseite auf. In der Tür sind zwei große runde Öffnungen, durch die man in die Kapelle hineinblicken kann. Für mich war es klar, dass damit die Türe verschlossen war. Also habe ich durch die Löcher hineingeblickt und zur großen Überraschung schaute mich von der anderen Seite ein freundliches Gesicht an. Wir mussten beide herzlich lachen und die ältere Dame öffnete mir die Türe.
Für die weitere Strecke geht es noch ein ganz kurzes Stück in die Ortschaft hinein, um dann gleich hinter dem ersten Haus auf der linken Seite auf eine Zufahrt bzw. einen Waldweg abzubiegen. Dieser angenehm ruhige Weg führt auf einer Strecke von zwei Kilometern an der westlichen Seite um den Tanečnice (Tanzplan) herum. Dann erreicht man den Wanderweg zwischen Sebnitz und dem Gipfel des Tanečnice (Tanzplan), der mit dem gelben Strich gelber Strich gekennzeichnet ist. Bismarkturm_Tanzplan_kleinObwohl der Gipfel (598 Meter) ein ganzes Stück höher als der höchste Berg der Sächsischen Schweiz (Großer Winterberg mit 556 Meter) ist, kommt man ungewöhnlich leicht hinauf. Beide Berge haben aber zwei Gemeinsamkeiten: ohne Aussichtsturm hätte man von beiden überhaupt keinen Blick in die Landschaft und auf beiden ist eine Gaststätte. leere_Gaststaette_Tanzplan_kleinSeit dem Winter 2013/2014 ist aber die Gaststätte auf dem Tanečnice (Tanzplan) geschlossen. Das verwundert mich schon ziemlich, weil hier früher am Wochenende ganze Heerscharen an Sebnitzern hochgepilgert sind und kostengünstige Speisen und Getränke genossen haben. Von dem steinernen Aussichtsturm (Baujahr 1904) hat man einen sehr guten Rundblick auf die Ortschaften und Hügel am Fuße des Berges. Wenn denn die Gaststätte wieder eröffnen würde, dann könnte man von hier oben auch den Gästen auf der Terrasse perfekt beim Essen zusehen.
Die weitere Wanderung führt auf der Zufahrtstraße und damit der Wanderwegmarkierung blauer Strich blauer Strich vom Berg herunter. Nach 1 ½ Kilometern erreicht man die Zufahrt von Tomášov (Thomasdorf), auf der es nach rechts bis ganz kurz vor den Ortseingang geht. Hier biegt man nach links ab. Ausgeschildert ist hier der Wachberg bzw. die Wachbergbaude. Der Waldweg lässt sich sehr angenehm wandern und gleich mehrmals werden große Wiesen passiert. Nach etwas mehr als einem Kilometer biegt zwar der Zugang zum Wachberg nach rechts ab, die Wanderung geht aber weiter auf der sogenannten Diebstraße. Ab dem Zugang zum Wachberg ist der Wanderweg für ein kurzes Stück mit dem grünen Strich grüner Strich gekennzeichnet. Die Wanderung führt aber noch weiter (1 ½ Kilometer) auf der Diebstraße, bis die alte Nixdorfer Straße erreicht wird. Hier steht links ein blaues Schild (Ústecký kraj, deutsch: Aussiger Region) und die Wanderung führt nach rechts in Richtung Hinterhermsdorf. Es ist schon wirklich komisch, aber hier ist der Wanderweg schon wieder mit dem gelben Strich gelber Strich gekennzeichnet. Der Wanderweg fällt in Richtung Grenze ein ganzes Stück ab und am Untergrund des Weges und den Felsen neben dem Weg ist deutlich zuerkennen, dass hier kein Sandstein, sondern Granit vorkommt. Gleich zwei Mal kann man neben dem Weg Kuhlen entdecken, in denen vor langer Zeit der Stein abgebaut wurde. Die Grenze wird nach einem ¾ Kilometer passiert und dann geht es weiter auf deutschem Gebiet. Rueckseite_Weifberg_und_Aussichtsturm_kleinSchon nach kurzer Strecke tritt die Wanderung aus dem Wald heraus und soll eigentlich hier rechts abbiegen, aber schräg nach links vorne ragt der Weifberg mit seinem hölzernen Aussichtsturm aus dem Wald. Der Turm und die dazugehörende Aussicht sind wirklich sehenswert und deshalb gibt es noch einen kurzen Abstecher auf der blauen Wanderwegmarkierung blauer Strich bis zum Turm. Der Weifberg ist von der Alten Nixdorfer Straße aus nicht besonders hoch (20 Höhenmeter) und die 173 Stufen auf den Turm werden mit einer sehr schönen Rundumsicht belohnt. Blick_aus_dem_Weifbergturm_kleinIm Gegensatz zu dem steinernen Turm auf dem Tanzplan kann der Weifbergturm bei Wind schon ganz nett ins Schaukeln geraten und es ist deutlich zu sehen, dass die Pflegemaßnahmen bei einer Holzkonstruktion viel größer sind. Nach dem ersten Jahrzehnt musste der gesamte Turm einmal gestrichen und schon einige Hölzer ausgetauscht werden.
Die Wanderung führt wieder auf der blauen Wanderwegmarkierung bis zum Waldrand zurück. Hier ist wieder der Dr.-Alfred-Meiche-Weg bzw. der Wachberg ausgeschildert. Wer schon gemogelt und vom Weifbergturm die Strecke am Waldrand und dann hoch zum Wachberg ausgespäht hat, wird in der Realität staunend feststellen, dass es erstmal abwärts geht. Blöderweise befindet sich noch eigeschraenkter_Blick_vom_Wachberg_kleineine fast unsichtbare Senke gleich am Ende des Waldrandes und so kommen noch ein paar Höhenmeter dazu. Von der Senke geht es dann ziemlich genau 100 Höhenmeter nach oben, um dann auf dem Wachberg mit einem sehr netten Blick auf Saupsdorf und rüber in den Nationalpark Sächsische Schweiz belohnt zu werden. Auf dem Wachberg befindet sich auch noch die Wachbergbaude (www.wachbergbaude.de), die mit ihrer Terrasse und der Gaststube zum Verweilen einlädt.
Die Wanderung führt über die Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich vom Wachberg nach Saupsdorf hinunter. Der Beginn des Abstieges liegt etwas versteckt am unteren Ende des Parkplatzes der Wachbergbaude. Friedensbaum_am_Ferienhof_kleinDie ersten paar Meter führen durch ein Waldstück mit so einigen Granitmurmeln. Von dort geht es erst an ein paar Schrebergärten vorbei und dann auf der Wachbergstraße abwärts. Hier hat man gleich mehrfach noch einen netten Blick auf Saupsdorf. Katze_Ferienhof_Schaefer_kleinFast am Ende der Wachbergstraße angekommen, fällt auf der rechten Straßenseite eine riesige Kastanie auf, die als Friedensbaum 1955 gepflanzt wurde. Gleich dahinter befindet sich der Ferienhof Schäfer, in dem man ganz hervorragend Unterkunft, auf Wunsch mit Frühstück,  finden kann und eine der hauseigenen Katzen kann sogar nette Balancierstücke auf dem Gästeschild vorführen.
Diese Wanderung ist keine der typischen Wanderungen im Zentrum des Nationalparks Sächsische Schweiz, aber trotzdem ist es eine sehr schöne Runde, die eine Vielzahl an tollen Aussichten und interessanten Gipfeln passiert. Das Besondere am Startpunkt in Saupsdorf ist, dass hier die Besucher noch keine Touristenpreise bezahlen müssen und so darf man kostenlos parken und auch die restlichen Preise wie Essen und Übernachtung sind sehr angemessen.

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Saupsdorfer Sandberg

Die Wanderung zum Saupsdorfer Sandberg ist eine kleine, leichte Runde, die man auch ganz gut als Nachmittagsspaziergang unternehmen kann, um ein paar Kalorien zu verbrauchen oder überhaupt nur ein paar Meter an der frischen Luft unterwegs zu sein.
Der Startpunkt liegt am großen Parkplatz von Saupsdorf. Von hier geht es nach rechts auf der Hauptstraße und dann an der abknickenden Vorfahrtsstraße weiter geradeaus. Die Wanderung führt an den großen Pferdeställen und den riesigen Hallen der Schafzucht vorbei. Ganz besonders lustig sieht es hier im Frühjahr aus, wenn die kleinen Schafe ihre ersten überschüssigen Kräfte loswerden müssen und wie die Verrückten durcheinanderschießen. In den warmen Jahreszeiten sind die Herden natürlich auf den Wiesen rund um Saupsdorf bis nach Hertigswalde verteilt. Gleich hinter den großen Hallen biegt nach rechts ein Feldweg ab, auf dem es für diese Wanderung weiter geht. Der Untergrund dieses Feldweges ist zum Teil mit großen Betonplatten ausgelegt und führt an einem wirklich liebevoll gepflegten Schrebergarten vorbei. Nach etwas mehr als ½ Kilometer erreicht man mitten auf dem Feld ein Gebüsch mit einem Wegweiser nach links. Hier biegt man nach links ab und gleich dahinter (ca. 100 Meter) geht es nach rechts weiter. Der Weg führt noch ein Stückchen angenehm über die Felder und dann erreicht man einen Wald. Hier hat es im Sommer 2012 etwas sehr Seltsames gegeben. Bei einem Gewittersturm wurden in zwei Waldbereichen (Saupsdorfer Sandberg und Hirschewald) Schneisen in den Wald gebrochen. Ungewöhnlicherweise ist der Schadensbereich nur ein wirklich schmaler Streifen von maximal 300 Metern Breite, in dem aber wirklich kaum ein Baum stehen geblieben ist. Da die Waldbesitzer eine explosionsartige Vermehrung von Borkenkäfern befürchteten, mussten die Bäume in einer Hauruckaktion entfernt werden. Dieses ist beim Saupsdorfer Sandberg durch ein besonders raffiniertes Gerät in Form einer Seilbahn geschehen. LKW_Baumseilbahn_kleinDamit konnten die Bäume komplett zu einem Sammelpunkt transportiert und dort entastet und Rutschspuren_Baumseilbahn_kleintransportbereit gemacht werden. Die Seilbahn wurde auf der einen Seite des Tals an mächtigen Bäumen bzw. Wurzeln befestigt und auf der anderen Seite stand ein größerer Lkw mit einem Mast und einem Greifarm. Die Arbeitsweise von dem Gerät ist wirklich sehr interessant und hinterlässt einen blitzeblanken Wald mit markanten Schleifspuren. Wer denn mehr davon sehen möchte, wie man sich eine Seilbahn für Bäume vorstellen muss, der sollte bei Google die Suche nach Gebirgsharvester Mounty starten.
Die Wanderung führt zuerst noch am oberen Rand des Waldes entlang und dann in den Wald hinein. Nach 100 Metern in dem Wald gabelt sich der Weg und hier sollte man sich links halten. Genau das gleiche gilt auch noch mal für die Kreuzung nach ¼ Kilometer. Der Waldweg führt mit einem angenehmen Gefälle runter in den oberen Teil des Räumicht. Erst wenige hundert Meter vor der asphaltieren Straße ist zwar der Weg immer noch ein breiter Forstweg, aber dadurch, dass er anscheinend nicht mehr benutzt wird, auch mit so einigen umgefallenen Bäumen versperrt. Diese lassen sich aber vom Wanderer ganz gut umgehen.
Der Weg erreicht die asphaltierte Anliegerstraße gleich an der Gnauckmühle. Die Gnauckmühle wurde in den Anfängen auch als Obere Rölligmühle bezeichnet, was aber bestimmt ziemlich unpraktisch war, da ein paar Meter das Räumicht abwärts noch eine Rölligmühle steht. Der Grund ist einfach, dass beide Mühlen im Ursprung der Familie Röllig gehörten. leeres_Schwimmbad_Gnauckmuehle_kleinDie Gnauckmühle ist die jüngste Mühle in Saupsdorf gewesen und als Sägemühle benutzt worden. Leider hat der Bach nicht ausreichend Wasser geliefert und so gab es nur eine relativ kurze Zeit einen Mühlbetrieb in der Gnauckmühle. Bis zur Wende 1989 ist das Gebäude auch noch als Kinderferienheim genutzt worden. Daher rührt auch das alte Schwimmbecken, das aber heutzutage leider verwaist und leer ist.
Ein paar Meter hinter der Gnauckmühle (höchstens 100 Meter) biegt nach links ein Weg in den Wald ab, der leicht ansteigend hoch zum Sandberg führt. Blick_vom_Sandberg_auf_den_Weifberg_kleinDer Waldweg ist vom Verlauf vollkommen eindeutig. Nach 300 Metern verlässt man den Wald und es geht die letzten paar Meter bis hoch auf den Sandberg. Der Saupsdorfer Sandberg ist keiner der Blick_nach_Saupsdorf_vom_Sandberg_kleinbesonders spektakulären Aussichtspunkte der Sächsischen Schweiz, aber immerhin hat man eine doch ganz nette Aussicht auf die Hintere Sächsische Schweiz und hier fällt natürlich der Weifberg mit seinem Aussichtsturm auf. Vom Sandberg hat man aber auch einen ganz netten Blick von die östliche Seite von Saupsdorf.
Dahin geht jetzt auch das letzte Stückchen der Wanderung. Dazu folgt man dem Feldweg und erreicht bald die bekannte Kreuzung. Von hier wandert man noch die letzten Meter nach rechts weiter, um zum Ausgangspunkt zurück zu kommen. Damit ist dann eine kleine Runde beendet, die nichts besonders Spektakuläres bietet, aber ein netter Bogen in ungewöhnlicher Ruhe ist.

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Schleusen

Die Wanderung zu den Schleusen von Hinterhermsdorf hatte ich mir schon lange vorgenommen, aber irgendwie dann doch keine Zeit dazu gefunden. Zu Ostern 2007 war es dann doch endlich an der Zeit, die Runde zu absolvieren. Schon mal vorab möchte ich als empfehlen, die Wanderung nicht an einem schönen Wochenende durchzuführen. Ganz extrem ungünstig wäre ein langes Wochenende, weil dann sind im Bereich der Oberen Schleuse solche Mengen Wanderer unterwegs, dass man meiner Ansicht nach die Runde nicht genießen kann. Die beste Wanderzeit für diese Tour dürfte ein sonniger Wochentag sein.
Die Wanderung startet an der Hinterhermsdorfer Buchenparkhalle. Von dort geht es über den erstklassig ausgeschilderten Weg runter zur Oberen Schleuse. Markiert ist der Abstieg durch den blauen Strich blauer Strich. Kirnitzsch_Obere_Schleuse_Boot_kleinDas erste Stück dieses Zugangs zur Oberen Schleuse erfolgt über einen riesig breiten Waldweg, der keinen einzigen Höhenmeter absolviert. Da die Obere Schleuse aber tief unten im Tal liegt, geht es im zweiten Teil des Zugangs über einige Stufen hinunter. Der Abstieg ist leicht und nach kurzer Zeit geschafft. Zu Ostern 2007 hatte man den unteren Wendepunkt der Pferdekutsche grundlegend saniert und irgendwie den Wegesrand mit dicken Felsmurmeln dekoriert. Wozu auch immer das notwendig war, weil hier unten muss man sich nun wirklich nicht vor Falschparkern schützen, aber vielleicht hat es irgendetwas damit zu tun, dass eigentlich der Bereich der oberen Bootsstation grundlegend umgebaut werden soll. Zu Ostern 2007 sah aber (außer dem erwähnten Kutschenwendepunkt) noch alles wie gewohnt aus. An dem Kassenhäuschen hat man die Wahl, ob man die lieber bequem auf einem der Boote gefahren werden möchte oder ob man den Pfad am Hang entlang wandert.
Kirnitzsch_Obere_Schleuse_kleinWir haben uns diesmal für den Wanderweg entschieden und sind weiterhin dem blauen Strich gefolgt. Der Weg geht in einer ziemlichen Schlangenlinie der Kirnitzsch hinterher. Zuckerhut_im_Kirnitzschtal_kleinDa manchmal das Bachbett zu eng ist, als dass noch ein Pfad an der Seite verlaufen kann, geht der Weg an ein paar Stellen auch etwas weiter oben am Hang entlang. Aber immer noch unterhalb des eigentlichen Felsfußes. Deutlich zu sehen ist, dass in den Booten auf der Oberen Schleuse immer nur Gäste sitzen, die flussabwärts fahren. Nach oben sind die Bootsführer fast immer alleine unterwegs. Nachdem man die Staumauer erreicht hat, wird es auf dem Pfad etwas voller, zumindest wenn gerade ein Boot angelegt hat. Die meisten Besucher der Oberen Schleuse verlassen das Kirnitzschtal aber auch schon nach 200 Metern wieder und steigen am Hermannseck aus dem Tal auf.
Unsere Wanderung verläuft aber weiterhin durch das wunderbare Kirnitzschtal. Nach etwas mehr als zwei Kilometern einsamer Wanderung weitet sich das Tal deutlich. Der Bach hat auf einmal Platz, in einem wilden Geschlängel zu fließen (man nennt dieses „wilde Geschlängel“ auch Mäander – Anm. d. Ehefrau). Sehr unterhaltsam finde ich an der Stelle die Schilder, Marienquelle_mit_Engel_Detail_kleindie in Richtung Tschechien stehen und drauf hinweisen, dass hier die Grenze ist. Wenn man über den Bach hinweg sieht, dann stellt man fest, dass die andere Bachseite ein steiler Felsen ist und ich kann mir kaum vorstellen, dass von dort irgendjemand die Grenze übertritt. Vermutlich hatte aber jemand den Auftrag, alle soundso viele Meter ein Schild aufzustellen und dann gehörten die Dinger dahin. Der Weg ist zuerst noch ein schmaler Pfad, aber spätestens ab dem Grenzübergang Rabenstein/Hinterdittersbach dann ein breiterer Waldweg. Der Weg verläuft weiterhin sehr angenehm neben der Kirnitzsch entlang. Kurz vor dem Abzweig zum Zeughaus hinüber befindet sich auf der rechten Wegseite die Marienquelle. Super putzig sah die Quelle zu Ostern 2007 aus, weil ein kleines goldenes Engelchen in der Nische stand. Es passte da so perfekt hinein, als wenn es dafür gemacht worden wäre.
Ausgewaschenes_Kirnitzschtal_kleinDer Weg geht die letzten paar Meter an der Kirnitzsch entlang, bis zur Niederen Schleuse. Kurz vor der Niederen Schleuse kann man deutlich sehen, wie sich die Kirnitzsch immer weiter ins Tal hinein gräbt. Kirnitzsch_Niedere_Schleuse_kleinLeider habe ich noch nie gesehen, dass die Niedere Schleuse gestaut worden ist. Aber vermutlich würde das auch bei weitem nicht so toll aussehen wie bei der Oberen Schleuse, da einfach keine nennenswerten Felswände links und rechts stehen. Außerdem müsste erst mal wieder das ganze Becken von den jahrelangen Ablagerungen befreit werden. Heutzutage hat sich der Bach eine Furche durch die dicke Sandschicht gegraben. Trotzdem bietet sich die Niedere Schleuse als ein Rastplatz ganz gut an. Es gibt gleich mehrere Sitzgelegenheiten, und Kinder können wirklich perfekt am und im Bach spielen.
Kirnitzsch_Niedere_Schleuse_Damm_kleinNach dem doch größeren Teilstück an der Kirnitzsch entlang geht es jetzt ca. 50 Meter hinter der Staumauer nach rechts den Hang nach Hinterhermsdorf hinauf. Der Weg ist nicht markiert, aber trotzdem ist der Verlauf sehr einfach zu finden, da es nur in eine Richtung nach oben geht. Nachdem man die Wanderwegmarkierung grüner Punkt grüner Punkt erreicht hat, bietet sich nach rechts die Aussicht Brüdersteine an. Die Brüdersteine sind eine sehr schöne ruhige Aussicht, von der man einerseits in das bewaldete Kirnitzschtal, aber auch in den Kessel der Hinteren Sächsischen Schweiz blicken kann. Von hier aus geht es der grünen Wanderwegmarkierung bis zum Ausgangspunkt der Wanderung hinterher.

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Schwarzes Tor

Nachdem ich jetzt schon einmal mit dieser Wanderung reingefallen bin, aber davon ausgehe, dass das Grundkonzept der Wanderrunde ganz in Ordnung ist, habe ich sie dann doch noch mal versucht. Die Ursprungsversion (Eiswanderung) habe ich um einen weiteren Abstecher verbessert und hier kommt die Beschreibung:
Die Wanderung habe ich zum Männertag 2005 durchgeführt. Der Termin war ganz bewusst so gewählt gewesen, da man an dem Tag gar nicht erst versuchen sollte in die beiden Teile des Nationalparks zu gehen, da dann Horden an Wanderern unterwegs sind. Wirklich erschrocken war ich, als ich am Parkplatz von der Buchenparkhalle ankam. Um kurz nach 10:00 war der Paktplatz schon zu 2/3 gefüllt und ich habe das erste Mal einen Stau am Parkscheinautomaten gesehen. Ich befürchtete schlimmstes im Bezug auf eine ruhige Wanderung.
Schwarzpulverhoehle_draussen_kleinDie Wanderung startet man nach rechts auf dem breiten Forstweg, der vor dem Parkplatz entlanggeht und mit dem grünen Punkt grüner Punkt markiert ist. Vom Parkplatz geht es ca. 400 Meter bis zur ersten Abzweigung. An dieser Stelle verlässt man den markierten Weg und es geht nach links den Berg herunter. Schwarzpulverhoehle_drinnen_kleinDa dieser Weg auch von Forstfahrzeugen benutzt werden könnte, geht es in einem angenehmen Gefälle ins Kirnitzschtal herunter. Kurz bevor es nach rechts auf den Hollweg weiter zur Kirnitzsch geht, kann man in der rechten Felswand eine Holztüre sehen. Bei der Wanderung stand diese Türe tatsächlich mal offen und ich konnte sehr gut sehen, wie eine alte Schwarzpulverkammer von innen aussieht. Früher wurde in dieser Kammer das Schwarzpulver aufbewahrt, um auch noch Wurzel aus dem gerodeten Wald zu entfernen. Eine weitere dieser Kammern gibt es im Großen Zschand.
An der Kirnitzsch angekommen geht es nach links auf der Wanderwegmarkierung blauer Strich blauer Strich. Auch wenn der markierte Wanderweg nach ein paar Metern nach links verschwindet, geht es weiter geradeaus, genau auf den neuen Wanderergrenzübergang. Der Name des Grenzübergangs scheint noch nicht so richtig festgelegt zu sein. Bis jetzt habe ich die Varianten Rabenstein und Hinter-Dittersbach gehört. Mir selber würde die Variante Hinter- Dittersbach besser gefallen, auch wenn es diese Ortschaft nicht mehr gibt, aber als kleines Gedenken an die Ortschaft wäre der Name schon ganz nett. Gleich hinter dem Grenzübergang geht der Wanderweg nach links weiter. Leicht irritierend ist, dass hier der Weg durch eine Schranke versperrt wird, obwohl der Weg mit dem grünen Strich grüner Strich markiert ist. Vermutlich soll die Schranke aber eher irgendwelche Autofahrer am Weiterfahren hindern. Der Weg geht über ein normales Gefälle den Berg hoch.
Die grüne Wanderwegmarkierung führt die nächsten 3,3 Kilometer sehr angenehm ruhig durch den Böhmischen Wald, bis die Wanderwegmarkierung blauer Strich blauer Strich erreicht wird. Auf ihr geht es nach links weiter, wobei man gut auf den Streckenverlauf achten muss. Der Wanderweg geht nicht wie man annehmen könnte auf dem breiten Forstweg weiter, sondern geht schräg links in den dichten Wald. Die Wegmarkierung ist im Frühjahr 2005 sehr schwer zu finden, aber wenn man weiß, dass es nicht auf dem Forstweg, sondern auf dem Pfad weitergeht, dann sollte man den Eingang finden. schwarzes_Tor_kleinDem Pfad folgt man den Hang runter, durch eine enger werdende Schlucht, bis der  breite Weg im Tal erreicht ist. Der kleine Bach in dem Tal heißt Rotes Floß. An dem Bächlein läuft man jetzt talwärts (also nach links), durch ein nettes schmales Tal mit einer ungewöhnlichen Natur, bis zum Schwarzen Tor. Da ich zum Anfang überhaupt nicht wusste, was das schwarze Tor ist und mir aber dachte, der Name hört sich interessant an, bin ich durch das Tal gewandert und habe die ganze Zeit Ausschau gehalten nach einem möglichen schwarzen Tor. Im Nachhinein gesehen, so viel Mühe hätte ich mir nicht machen müssen. Hinter-Dittersbach-heute_kleine_Bruecke_kleinDas Schwarze Tor ist ein unübersehbares Tor, da es sich quer über den Weg spannt. Wenn man durch das Tor durchgegangen ist, erreicht man dahinter gleich die Kirnitzsch. Über den Fluss ist an der Mündung des Tals früher die Schönlinder Brücke gewesen. Heutzutage sieht man davon nur noch die beiden Brückenauflager, aber die eigentliche Brücke ist nicht mehr vorhanden. Ganz schwer verwundert war ich, dass mir auf der gesamten Wanderung höchstens 10 Wanderer begegnet sind, nur im Bereich des Schwarzen Tors schätzungsweise 50 Leute unterwegs waren. Es waren unterschiedlichste Gruppen und sie machten auch nicht den Eindruck, als wenn sie durch die kalte Kirnitzsch gewatet wären. Entweder war es ein dummer Zufall, oder es gibt noch irgendwo eine Brücke, die zwar kein offizieller Übergang ist, aber trotzdem die Kirnitzschüberquerung ermöglicht.
Um die Wanderung auf legale Weise fortzusetzen, geht es wieder durch das Tal zurück, bis zur ersten Möglichkeit nach links abzubiegen. Quelle_Hadi_Pramen_kleinAuf diesem Pfad geht der blau markierte Weg den Berg hoch. Der markierte Wanderweg schlängelt sich erst auf einem schmalen Pfad entlang, um zuerst an der Quelle Hadi Pramen vorbei zu führen und dann aber auf einem breiten Forstweg bis an den Grenzübergang weiterzulaufen. Wenn man den Grenzübergang in Sichtweite hat, dann weißt eine alte Steintafel an einem Felsbrocken auf die Wolfsjagd hin. Denkmal_Todesmarsch_kleinKurz vor dem Grenzübergang, sieht man an einem Weg, der nach rechts geht, eine in Stein gefasste Quelle und wenn man diesen Weg reingehen würde, dass Resultat von ein paar Idioten. Bis vor ein paar Jahren stand an der Stelle ein Denkmal, das den Opfern des Todesmarsches vom April 1945 gewidmet war. Leider ist es inzwischen abgesägt und es ist nur noch der ein Fundament und ein Pfosten zu sehen. Meiner Ansicht nach, muss so etwas nun wirklich nicht sein.
Vom Grenzübergang Hinter-Daubitz (Zadni Doubice) geht es wieder zurück nach Deutschland. Die ersten paar Meter (500 Meter) verläuft die Wanderung an der Kirnitzsch entlang, um dann auf die Wanderwegmarkierung roter/gelber Strich roter Strich zu treffen. Auf dieser Wanderwegmarkierung geht es jetzt die nächsten 150 Meter nach rechts, um dann aber auch schon wieder nach links den Berg hoch nach Hinterhermsdorf zu gehen. Der breite Forstweg führt an einer lang gezogenen Waldwiese vorbei und geht mit einer mäßigen Steigung in den Ortsteil Neudorf. Im Neudorf angekommen biegt man die erste Möglichkeit nach links wieder ab. Der Weg ist mit dem gelben Punkt gelber Punkt markiert. Zuerst geht es am Forstamt von Hinterhermsdorf vorbei und danach unterhalb der Kleingartenanlage. Am Ende des Weges erreicht man die Straße zur Buchenparkhalle und nach den letzten 100 Metern auf dieser Straße ist der Ausgangspunkt dieser Wanderung wieder erreicht.
Was mich an dieser Wanderung wirklich verwundert hat, ist die schöne Ruhe, obwohl unwahrscheinlich viele Menschen unterwegs gewesen sind. Der Parkplatz war bei meiner Rückkehr bis zum Rand voll, aber anscheinend sind alle entweder zu der oberen Schleuse gegangen oder haben die Richtung Nationalpark eingeschlagen. Außerdem habe ich mich über die Runde jetzt doch gefreut, dass sie gar nicht so schlecht ist, wie ich sie das erste Mal empfunden hatte.

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Sebnitz – Nixdorf

Der Weg beginnt unterhalb der Gaststätte Waldhaus. Der unangenehmste Teil dieser Wanderung sind die 300 Meter auf der asphaltierten Straße Richtung Sebnitz. Am Waldhaus folgt man dem Waldweg nach rechts. Ausgeschildert ist er mit den Worten Tomášov (Thomasdorf) und dem gelben Strich gelber Strich. Der Hügel hinter dem Gaststättengelände ist eine alte Müllhalde, die heutzutage mit mehreren Schichten abgedeckt ist und eigentlich nur noch durch den Zaun und den fehlenden höheren Bewuchs auffällt. Auf dem weiteren Weg passiert man gleich zweimal Stellen, die nach links einen schönen Blick in Richtung Sebnitz bzw. auf Hertigswalde ermöglichen. Nach einer Strecke von etwas weniger als einem Kilometer erreicht man die Grenze, die zwar hier immer noch sehr gut gegen Fahrzeuge gesichert ist, aber als Wanderer kommt man heutzutage sehr angenehm rüber. Es geht noch ½ Kilometer weiter auf der gelben Wanderwegmarkierung, bis man die kleine Siedlung namens Tomášov (Thomasdorf) erreicht. Gaststaette_Thomasdorf_kleinKapelle_Thomasdorf_kleinGleich hinter der kleinen Kapelle auf der rechten Seite befinden sich eine Gaststätte und eine Ferienhaussiedlung. Die Wanderung verlässt die gelbe Wanderwegmarkierung nach links auf dem ersten ernstzunehmenden Weg und man wandert einen sehr gut ausgebauten Waldweg entlang. Der Weg führt einmal ¼ um den Tanečnice (Tanzplan) herum, um dann nach 2 Kilometern auf eine Kreuzung mit der Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich zu stoßen. Nach links würde es nach Sebnitz hinunter gehen, aber das nächste Ziel ist der Gipfel des Tanečnice (Tanzplans) und deshalb wandert man nach rechts weiter. Dafür, dass der Berg mit 597 Metern höher ist als der höchste Berg der Sächsischen Schweiz (Großer Winterberg mit 556 Metern), kommt man überraschend angenehm hinauf. Ein bisschen muss man aufpassen, dass man nach einem ¾ Kilometer nicht übersieht, dass es nach rechts auf einem Pfad hoch zum Gipfel geht. Die Markierung zeigt es zwar an, aber sie ist ziemlich unauffällig und der Weg geradeaus sehr verführerisch. Die letzten 30 Höhenmeter sind dann auch schnell geschafft und auf Tanzplan_Turmdem Gipfel befindet sich eine Gaststätte mit sehr angenehmen Preisen und super freundlichen Bedienungen. Gleich daneben steht der 26 Meter hohe Bismarckturm. So richtig hinter die Öffnungszeiten der Gaststätte bin ich noch nicht gekommen. Im Moment scheinen es nur die Tage zwischen Mai und September zu sein. Auch Tanzplan_Restaurantwenn die 15 Kronen Turmbesteigungsgebühr (Stand Winter 2016/17) in der Gaststätte bezahlt werden sollen, darf man in der kalten Jahreszeit den Turm auch ohne Eintritt besteigen. Ohne den Turm steht man in einem dicht gewachsenen Wald ohne Aussicht da und so ist der Aufstieg selbstverständlich und auch wirklich lohnenswert.

Vom Tanzplan geht man die Fahrstraße den Berg wieder hinunter. Nach ein paar Metern stellt man fest, dass man auch bis fast zum Gipfel mit dem Auto fahren könnte, da ein Parkplatz auftaucht. Aber wer will schon mit dem Auto auf einen Berggipfel fahren. Also weiter die Straße runter. Giebel_Kirche_Nixdorf_kleinAm Ende des Weges geht man nach links Richtung Mikulášovice (Nixdorf). Auch wenn die Straße auf Wanderkarten nach einer echten Straße aussieht, ist sie doch nur eine Innenraum_Kirche_Nixdorf_kleinZufahrtsstraße und deshalb nicht besonders stark befahren. Nach 2 Kilometern erreicht man die Hauptstraße von Mikulášovice (Nixdorf) und wandert diese nach rechts. Wenn man sich die Gebäude ansieht, dann kann man sehr gut sehen, Nixdorf_schoenes_Hausdass diese Stadt/Dorf irgendwann mal reich gewesen ist. So ist die Kirche ein Augenschmaus und einige Häuser werden auch wieder schön hergerichtet. Auf der nächsten Straße nach rechts (wieder Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich) geht es schon wieder aus Nixdorf hinaus. Man folgt der Beschilderung Hinterhermsdorf/alte Nixdorfer Straße. Nixdorf_Schwimmbad_3Einen Kilometer nach Verlassen der Hauptstraße kommt man an das gut gepflegte Natur-Freibad von Nixdorf. Hier ist es bestimmt im Sommer sehr gut auszuhalten. An der Weggabelung geht es nach links. Nixdorfstrasse_BlitzopferMan folgt der alten Nixdorfer Straße, vorbei an einem Grabstein, der an ein Blitzschlagopfer erinnert, bis an die Grenze. Sehr interessant sind die Erklärungstafeln über die Berge, die umliegenden Dörfer und die Wege. Vom Grenzübergang geht es zum Weifberg. Von dem 32 Meter hohen Weifbergturm_2Aussichtsturm hat man eine wunderschöne Aussicht über die ganze hintere Sächsische Schweiz. Der Ausblick ist beeindruckend und auch von nicht ganz so geübten Wanderern gut zu erreichen. Das einzige kleine Hindernis könnte die Windempfindlichkeit des Turmes sein. Bei stärkerem Wind bewegt sich der Turm in der Spitze schon ziemlich hin und her. Vom Weifberg geht es ein paar Meter den Weg wieder zurück und vor dem Wald nach links auf den Prof. Meiche-Weg. Auf diesem sehr ruhigen Weg geht es so ziemlich über Stock und Stein die 5 Kilometer zum Parkplatz zurück. Der Weg ist die ganz Zeit mit dem blauen Strich ausgeschildert. Aussicht_vom_Wachberg_Saupsdorf_kleinZwischendurch kann man noch eine Rast auf dem Wachberg machen. Der Wachberg ist der Hausberg von Saupsdorf und mit einer Gaststätte auch für das leibliche Wohl seiner Besucher zuständig. Auch auf diesem Berg hat man einen schönen Blick über Saupsdorf und Teile der hinteren Sächsischen Schweiz. In die Böhmische Schweiz kann man von diesem Berg nicht sehen. Vom Wachberg wandert man die Reststrecke bis zum Parkplatz immer am Wald entlang.

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Steinberg

Diese Wanderung war dadurch entstanden, dass ein netter Mitmensch im Forum der Stiegen- und Wanderfreunde (www.sandsteinwandern.de) gefragt hatte, wer denn Lust hätte, den Steinberg von Hinterhermsdorf zu erkunden. Bisher war ich nur ein einziges Mal auf diesem Hügel und fand ihn wirklich super langweilig. Aber in den letzten Wochen war der Berg durch Forstarbeiten stark in die lokale Presse gekommen und so haben wir in einer Gruppe von 10 Leuten diese Erkundung unternommen. Das Ziel der Wanderung sollte nicht nur der Steinberg und damit die Spuren der Forstmaschinen sein, sondern mehrere Teilnehmer der Wanderung wollten diese hinterste Ecke der Sächsischen Schweiz überhaupt ein bisschen kennenlernen.
Der Startpunkt liegt an der Hinterhermsdorfer Buchenparkhalle. Von hier geht es auf der Wanderwegmarkierung blauer Strich blauer Strich die Buchenstraße hinunter in die Ortsmitte. Nachdem man das Erbgericht passiert hat, biegt vor dem Haus des Gastes nach rechts die Weifbergstraße ab. Blick_auf_Weifberg_und_Weifbergturm_kleinDiese Ortsstraße steigt leicht an und führt dann über ein paar Felder zum Weifbergturm. Der Turm fällt schon von Weitem auf, wie er aus dem Wald des Weifberges herausragt. Am Waldrand biegt nach rechts ein Pfad ab, dem man bis zur Schutzhütte folgt, Blick_vom_Weifberg_Richtung_Boehmische_Schweiz_kleinum dann in dem Wald bis hoch zum Turm zu gehen. Die Aussicht vom Turm sollte man sich nicht entgehen lassen und deshalb die 173 Stufen hoch steigen. Als wir die Wanderung unternommen haben, war es ordentlich windig, aber erst oberhalb der Baumwipfel pfiff der Wind auch ordentlich in den Turm. Sehr überraschend war, dass der Turm nur sehr wenig schaukelte. Der ganz neue Eisenturm in Janov, den ich einen Tag vorher besucht hatte, schwankte viel mehr.
Vom Weifberg geht es auf der breiten Zufahrt herunter. Spätestens am Ende dieses Waldweges erreicht man die Alte Nixdorfer Straße, die nach rechts weiter gewandert wird. Hier ist der Wanderweg wieder mit dem blauen Strich blauer Strich gekennzeichnet. Ab dem Waldrand wechselt die Wanderwegmarkierung in den gelben Strich gelber Strich, aber es handelt sich immer noch um die Alte Nixdorfer Straße. Nach ¼ Kilometer im Wald erreicht man die mit dicken Pollern geschützte Grenze. Danach geht es weiter, bis auf der rechten Wegseite ein einzelnes Haus auftaucht. Noch vor diesem Haus biegt nach rechts ein Feldweg ab, auf dem man weiter wandert. Ziemlich genau nach ½ Kilometer erreicht man einen Zaun und die Reste eines Tores. Das sind Relikte des früheren Sperrgebietes rund um den Hanelberg, weil hier eine mobile Radarstation beheimatet war. Heutzutage sind nur noch die Fahrzeughallen, die Mannschaftsunterkünfte und die breite Auffahrt auf den Berg zu entdecken. Wenn man heutzutage die paar Meter auf den Hanelberg hochgestiegen ist, kann man leider kaum noch die Landschaft drum herum sehen, da sich die Natur die Fläche zurückerobert hat. Der Hanelberg hat oben eine Betonplattform, die früher als Standfläche für die mobile Radarstation diente. Sehr seltsam ist, was denn von hier oben überhaupt beobachtet wurde.
Die Wanderung führt wieder zurück bis zu dem einzelnen Haus und dann nur 70 Meter auf der Alten Nixdorfer Straße in Richtung Hinterhermsdorf. Hier passiert man auf der rechten Wegseite einen uralten Gedenkstein für ein Blitzschlagopfer (Franz Schneider; Oekonom, den 30. Juni 1889 durch Blitz) und dann biegt nach links die gut sichtbare Kalkstraße ab. Auf dieser sehr bequemen Forststraße geht es in Richtung Grenze. Erst ganz kurz vor der Grenze wandelt sich der Weg in einen kleinen aber gut sichtbaren Waldweg. Als erstes erreicht man zwei Fahrzeugsperren, die die Durchfahrt verhindern und nach ein paar weiteren Metern ist die eigentliche Grenze mit den typischen Steinen gekennzeichnet. Ganz knapp hinter der Grenze gabelt sich der Weg und hier sollte man den linken Weg wählen. Der rechte Weg führt ein Stück parallel zu dem anderen Weg und landet auch wieder auf diesem, aber zwischendurch muss man dort mit so einigen Brombeerranken kämpfen.
Der linke Weg ist immer noch die Kalkstraße und wächst auf der deutschen Seite auch wieder zu einer großen Forststraße an. Eiszapfen_im_Weissbachtal_klein700 Meter hinter der Grenze erreicht man die erste Kreuzung und hier geht es nach links auf der Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich ins Weißbachtal hinunter. Felsplatte-Eingang_Hoehle_an_der_Teufelswand_kleinBis zum Bachlauf geht es ein paar Meter abwärts und dann auf einem sehr schönen Pfad gleich neben dem Weißbach entlang. Der Weißbach ist auch gleichzeitig die Grenzlinie zu Tschechien und der böhmischen Kernzone. Nach ziemlich genau einem Kilometer passiert die Wanderung einen deutlich über den Weg hängenden Felsen. Hier befindet sich am Grenzstein 21/25 auf der gegenüberliegenden Bachseite die versteckte Höhle an der Teufelswand. Bei dieser Höhle handelt sich um gleich mehrere große Sandsteinplatten, die sich an die Felswand gelehnt haben und dadurch einen schmalen, aber sehr hohen und langen Gang gebildet haben.
Die Wanderung führt noch ein paar hundert Meter durch das Weißbachtal bis zum Grenzstein 22/10. Trasse_im_Weissbachtal_kleinKurz davor hat der Nationalpark bzw. Sachsenforst im Winter 2013/2014 mit schwerer Technik den netten Waldweg auf einen breiten Forstweg erweitert. Dadurch, dass nur noch braune Erde als Untergrund vorhanden ist, sieht das schon wirklich erschreckend aus. So ist aus einem romantischen Pfad ein hässlicher Forstweg geworden. Wurzel_Niederer_Steinbergweg_kleinIch bin mal stark gespannt, wie viele Jahre die Natur braucht, um diese Zerstörung wieder heile zu machen. Was die Natur auf jeden Fall nicht mehr reparieren kann, sind die abgetrennten Wurzeln an gleich mehreren Fichten. Genau so ein Baum steht gleich am unteren Ende des Eulengrunds (also am schon beschriebenen Grenzstein 22/10). Der Eulengrund war noch nie ein ernstzunehmender Wanderweg, aber er war wenigstens in der Natur noch zu erkennen. Im Februar 2014 war nur noch der untere Zugang zu finden und dann ging die Wanderung über eine dicke Schicht abgeschnittener Fichtenäste aufwärts. Ziemlich überraschend war, dass richtig viele Käferbäume in dem Grund noch standen. Ob hier tatsächlich nur gesunde Bäume gefällt wurden oder ob die Borkenkäferbäume später noch entfernt werden sollen, konnten wir auf der Wanderung nicht herausfinden.
Blöderweise haben wir den Abzweig zu dem Waldweg rechts von diesem Tal übersehen oder vielleicht war er auch verschwunden und so ging es kreuz und quer den Hang hinauf. 150 Meter neben dem Eulengrund verläuft ein Waldweg etwas oberhalb und auch dieser war zu einer mächtigen Forststraße „ausgebaut“. Von hier geht es weiter aufwärts in Richtung Steinberg. Der Hemmebergweg biegt 150 Meter vor dem Gipfel nach rechts ab und führt eigentlich um den Steinberg herum. Da das Ziel aber schon der Gipfel ist, biegt man nach 100 Metern im spitzen Winkel nach links ab (Niederer Steinbergweg), um dann wieder nach 100 Metern den senkrechten Aufstieg zum Gipfel zu wählen. Von dem Weg aufwärts waren nur vereinzelt die Spuren von ein paar wenigen Forstfahrzeugen zu sehen, aber in diesem Bereich sind sie nicht so besonders schlimm. Auf dem Gipfel muss man dann feststellen, warum der Steinberg nicht zu den besonders erwähnenswerten Zielen der Hinteren Sächsischen Schweiz gehört. Es gibt einfach nichts zu entdecken und eine Aussicht ist überhaupt nicht vorhanden. Von dem Gipfel geht es dann in westliche Richtung, also auf der vom Aufstieg entgegengesetzten Seite, abwärts. Nur 150 Meter unterhalb des höchsten Punktes des Steinbergs erreicht man den Forwarderspuren_Oberen_Steinbergweg_kleinOberen Steinbergweg, dem man nach links folgt. Hier sind die Spuren der Forstmaschinen schon ein ganzes Stück deutlicher, aber das Maximum an Forstspuren kam nach etwa 100 Metern. Hier kreuzt wieder der Niedere Steinbergweg und auf ihm sollte es nach rechts den Hang in Richtung Kalkstraße hinunter gehen. Forwarderspuren_Niederer_Steinbergweg_kleinVor ein paar Jahren (2012) hat der Nationalpark noch erklärt, dass Bäume nur in den Wintermonaten gefällt werden können, da dann der Boden gefroren ist und die Auswirkungen eingeschränkt sind. Dieses Jahr (2013/2014) ist aber der Winter zum größten Teil ausgefallen und so kann man am Niederen Steinbergweg die verheerenden Spuren sehen, die entstehen, wenn man trotzdem mit schwerem Gerät in den Wald einrückt. Die Forwarder (Wald-Lkws) haben sich hier den Hang hochgefräst und zwei knietiefe Furchen gegraben. Auf unserer Wanderung hat sich hier die Gruppe gespalten. Der eine Teil ist durch die Furchen abgestiegen und hat danach kiloschwere Wanderschuhe gehabt, der zweite Teil ist den steileren Hang abgestiegen und damit sauberer geblieben.
Ich war einer der Wanderer in den Furchen und habe damit wie ein Schwein ausgesehen. Das Einzige wirklich lustige war die seltsame Gangart, die eher aussah wie ein Weg durch Pudding oder eine nette Schlitterpartie. Nach 400 Metern endete der zerstörte Waldweg auf der Kalkstraße. Auch dieser breite Forstweg sah nicht wie gewohnt aus, aber immerhin versanken wir nicht mehr im Matsch. Peschkestein_1822_Kalkbusch_kleinDie Kalkstraße geht es nach links für nur ¼ Kilometer hinunter, um dann nach 200 Metern rechts auf den Heidelbachweg abzubiegen. Dieser rot markierte Wanderweg roter Strich wird nur für 150 Meter hoch gewandert, um dann kurz hinter der Obermühle nach links auf den breiten Waldweg abzubiegen. Der unmarkierte Weg verläuft ein kurzes Stück parallel zum Heidelbachweg bis zu einem neu angelegten Teich. Hier steigt der Waldweg nach links in den Kalkbusch neben einem kleinen Bachlauf hoch. Dieser relativ breite Waldweg ist eine Sackgasse, die kurz hinter dem Peschkestein aufhört. Dieser Gedenkstein ist auch das Ziel von diesem Abstecher. Der Stein steht ein paar Meter (40 Meter) neben dem Weg und stammt immerhin aus dem Jahre 1822.
Die weitere Wanderung führt wieder auf dem bekannten Weg bis zur Obermühle zurück. Der neu angelegte neuer_Kalkteich_Obermuehle_kleinTeich oberhalb der Obermühle hat Anfang 2014 ganz seltsam türkisfarben geleuchtet. Kalkkruemel_Obermuehle_kleinDas liegt vermutlich daran, dass hier Kalk ins Wasser gelangt ist und sich jetzt erstmal absetzen muss. Gleich oberhalb des Teiches und auch an dem Teich unterhalb der Obermühle kann man Kalkbrocken entdecken. Diese stammen aus der Blick_vom_Langkweg_nach_Neudorf_kleinGrenzlinie zwischen dem Sandstein und der Lausitzer Überschiebung. Die Wanderung führt einmal komplett durch das Grundstück der Obermühle und am Ende der Zufahrt geht es nach rechts auf dem Langkweg den Hang aufwärts. Die Wanderung steigt bis zu den paar Häusern am Langkweg auf und dann wieder hinunter bis zur Hinterdaubitzer Straße. Auf dieser Straße geht es nach rechts hoch bis Hinterhermsdorf. Damit man auch wieder so einigermaßen nett bis zum Ausgangspunkt an der Buchenparkhalle gelangt, folgt man ab dem Apartmenthaus Zum Wildschütz der gelben Wanderwegmarkierung gelber Punkt. Die letzten Meter dieser Wanderung führen unterhalb einer Kleingartenkolonie entlang und von hier hat man noch mal einen netten Blick über die Ortschaft. Damit ist die Wanderung zu Ende gegangen. Es war eine nette, aber nicht spektakuläre Wanderung. Was sehr ungewöhnlich auf dieser Runde war, sind die wilden Spuren der Forstarbeiten des Nationalparks bzw. der beauftragten Forstleute. Aus meiner Sicht ist es vollkommen unverständlich, wie ein Nationalpark so von der Natur schwärmen (Grundsatz Natur – Natur sein lassen) kann und sogar Wanderern Strafen aufbrummt, wenn sie den Weg verlassen und gleichzeitig so mit der Natur umgeht. Hier stoßen die beiden Seiten, Außendarstellung und wirtschaftliche Interessen, so stark aufeinander, dass die Glaubwürdigkeit mal wieder ordentlich gelitten hat.

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